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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826.

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III. ableitung. schlußbemerkungen.
hamatus etc. *). In ihnen scheint zwar das t verbaler
natur; oder wäre das nicht und eine spirans davor aus-
gefallen, wie in dem schwed. -ot, dän. -et und dem -et
deutscher volksdialecte?


Schlußbemerkungen zum zweiten capitel.

1) [vocale der ableitung] die reinvocalischen liefern:

aiuaio
die (einfachen) consonantischen:
alilul
arur
amum
aninuneinon
ab?ib?ub?
aviv?uv?ev?
atitutait?
adidudod
athithuthaith? eth?oth
asisus
akikuk
agugeig
ahuh
die mehrfachen und wahrscheinlich zusammengesetzten:
[ - 1 Zeichen fehlt]ll, ull, arr, irr, urr, inn, unn, ass, iss, uss, olf, ald,
ild, els, arn, irn, urn, ant, int, and, ind, ink, ang, ing,
ung, ist, ust, ask, isk, aht, iht, oht.

Durch alle diese ableitungen wird ein hauptresultat
des ersten buchs, die beziehung sämtlicher vocallaute auf
die drei kurzen a, i, u, bestätiget. Goth. ai und au ent-
wickeln sich in den ableitungen fast gar nicht (nur airns
s. 336.); ebensowenig ahd. e, wohl aber o (aus u). Die
langen vocale stehen in der ableitung sehr zurück; au
(ou), au und iu kommen nicht vor (wie kein au im ab-
laut, vgl. oben s. 7.); e = a kaum (vgl. s. 192. 252.); mehr
o, ai. ei (ei). Indessen sind die von keiner consonanz be-
gleiteten ableitungen o und ai (e), in ihrer häufigen
mischung mit flexionsvocalen (s. 95.), eine seltsame, künf-
tige aufklärung bedürftige erscheinung.

*) vgl. pterotos geneietes kometes k. t. l.

III. ableitung. ſchlußbemerkungen.
hamatus etc. *). In ihnen ſcheint zwar das t verbaler
natur; oder wäre das nicht und eine ſpirans davor aus-
gefallen, wie in dem ſchwed. -ot, dän. -et und dem -et
deutſcher volksdialecte?


Schlußbemerkungen zum zweiten capitel.

1) [vocale der ableitung] die reinvocaliſchen liefern:

aiuáiô
die (einfachen) conſonantiſchen:
alilul
arur
amum
aninuneinôn
ab?ib?ub?
aviv?uv?êv?
atitutáit?
adidudôd
áiþ? êþ?ôþ
aſiſuſ
akikuk
agugeig
ahuh
die mehrfachen und wahrſcheinlich zuſammengeſetzten:
[ – 1 Zeichen fehlt]ll, ull, arr, irr, urr, inn, unn, aſſ, iſſ, uſſ, olf, ald,
ild, elſ, arn, irn, urn, ant, int, and, ind, ink, ang, ing,
ung, iſt, uſt, aſk, iſk, aht, iht, oht.

Durch alle dieſe ableitungen wird ein hauptreſultat
des erſten buchs, die beziehung ſämtlicher vocallaute auf
die drei kurzen a, i, u, beſtätiget. Goth. aí und aú ent-
wickeln ſich in den ableitungen faſt gar nicht (nur aírns
ſ. 336.); ebenſowenig ahd. ë, wohl aber o (aus u). Die
langen vocale ſtehen in der ableitung ſehr zurück; áu
(ou), û und iu kommen nicht vor (wie kein û im ab-
laut, vgl. oben ſ. 7.); ê = â kaum (vgl. ſ. 192. 252.); mehr
ô, ái. ei (î). Indeſſen ſind die von keiner conſonanz be-
gleiteten ableitungen ô und ái (ê), in ihrer häufigen
miſchung mit flexionsvocalen (ſ. 95.), eine ſeltſame, künf-
tige aufklärung bedürftige erſcheinung.

*) vgl. πτερωτός γενειήτης κομἧτης κ. τ. λ.
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[386/0404] III. ableitung. ſchlußbemerkungen. hamatus etc. *). In ihnen ſcheint zwar das t verbaler natur; oder wäre das nicht und eine ſpirans davor aus- gefallen, wie in dem ſchwed. -ot, dän. -et und dem -et deutſcher volksdialecte? Schlußbemerkungen zum zweiten capitel. 1) [vocale der ableitung] die reinvocaliſchen liefern: a i u ái ô die (einfachen) conſonantiſchen: al il ul ar ur am um an in un ein ôn ab? ib? ub? av iv? uv? êv? at it ut áit? ad id ud ôd aþ iþ uþ áiþ? êþ? ôþ aſ iſ uſ ak ik uk ag ug eig ah uh die mehrfachen und wahrſcheinlich zuſammengeſetzten: _ll, ull, arr, irr, urr, inn, unn, aſſ, iſſ, uſſ, olf, ald, ild, elſ, arn, irn, urn, ant, int, and, ind, ink, ang, ing, ung, iſt, uſt, aſk, iſk, aht, iht, oht. Durch alle dieſe ableitungen wird ein hauptreſultat des erſten buchs, die beziehung ſämtlicher vocallaute auf die drei kurzen a, i, u, beſtätiget. Goth. aí und aú ent- wickeln ſich in den ableitungen faſt gar nicht (nur aírns ſ. 336.); ebenſowenig ahd. ë, wohl aber o (aus u). Die langen vocale ſtehen in der ableitung ſehr zurück; áu (ou), û und iu kommen nicht vor (wie kein û im ab- laut, vgl. oben ſ. 7.); ê = â kaum (vgl. ſ. 192. 252.); mehr ô, ái. ei (î). Indeſſen ſind die von keiner conſonanz be- gleiteten ableitungen ô und ái (ê), in ihrer häufigen miſchung mit flexionsvocalen (ſ. 95.), eine ſeltſame, künf- tige aufklärung bedürftige erſcheinung. *) vgl. πτερωτός γενειήτης κομἧτης κ. τ. λ.

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 386. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/404>, abgerufen am 21.11.2024.