laßen sich hauptsächlich im altn. nachweisen; ich schicke einzelne, zweifelhafte wörter, welche in andern dialec- ten auf diese form anspruch machen könnten, voraus.
1) im goth. kommt bloß das dunkle spaiskuldr oder spaiskuldrs (ptusma) in erwägung, ob es ein compos. spais-kuldr sei, oder eine ableeitung spaisk-uldr? Letzte- res ist mir wahrscheinlicher. Zwar die ahd. form lautet nicht speisc-oltar, sondern speihh-altra (schw. fem.) T. 132. speihh-oltra, wie ich jun. 262. emendiere; aber hier wird man noch weniger spei-chaltra annehmen wollen. Die übrigen mundarten kennen nichts ähnliches, Beßere auf- schlüße müßen erwartet werden.
2) einige analogie gewährt das altn. masc. thresk-uldr, thresk-öldr (limen) offenbar von der wurzel threska (nr. 454.) weil vor der schwelle, auf der tenne, gedroschen wird. Ags. thersc-old, thersc-vold, thersx-old; engl. thresh- old; dän. verkürzt tärsk-el. Ahd. drisc-uvili (limen) aug. 120a (wo dirsgucfili) trev. 37a (driscuuile) blas. 87a (drus- cuuel) Schilt. 115b (truscheufel) neutrum; was -ufili, aufili bedeute, weiß ich nicht, ist es aus -ult, -wolt, ver- dorben? wäre auch das altn. wort entstanden aus thresk- valdr?
3) die benennungen verschiedner bäume scheinen die formel -ld, ahd. lt zu enthalten: altn. apaldr (malus) masc. dän. abild, ags. apuldre fem. ahd. affoltra fem. mons. 326. affaltera W. 2, 3. 8, 5. Desgl. ags. mapuldre (acer); ahd. maßaltera (acer); wehhaltra (juniperus); hiefeltra (tribu- lus); nhd. maßholder, wachholder; Dasypod. hat affhol- der, aftholder (opulus, viscum) niederländisch: appel- tare; mispeltare; noteltare etc. Gegen ableitendes -uldre, -altra, -older streitet aber, theils daß in apholtra das ol deutlich zu aphol gehört, folglich nur -dre, -tra zur ab- leitung; theils daß -dre, -tera (wie schon s. 122. in einer note gesagt ist) wahre composition zu bewirken scheinen, nämlich aus uralten deru (arbor) übrig sind. Zwar heißt dies bereits goth. triu, ags. treov, altn. tre; allein in der zus. setzung erhielt sich leicht die alte media ohne laut- verschiebung. Und im engl. apple-tree, maple-tree hat sich die composition sichtbar hergestellt. Vgl. holan-tar (sambucus) mons. 414. nhd. holun-der und das niederd. machandel f. wacholder.
III. conſonantiſche ableitungen. LD.
ableitungen mit LD.
laßen ſich hauptſächlich im altn. nachweiſen; ich ſchicke einzelne, zweifelhafte wörter, welche in andern dialec- ten auf dieſe form anſpruch machen könnten, voraus.
1) im goth. kommt bloß das dunkle ſpáiſkuldr oder ſpáiſkuldrs (πτύσμα) in erwägung, ob es ein compoſ. ſpáiſ-kuldr ſei, oder eine ableîtung ſpáiſk-uldr? Letzte- res iſt mir wahrſcheinlicher. Zwar die ahd. form lautet nicht ſpeiſc-oltar, ſondern ſpeihh-altra (ſchw. fem.) T. 132. ſpeihh-oltra, wie ich jun. 262. emendiere; aber hier wird man noch weniger ſpei-chaltra annehmen wollen. Die übrigen mundarten kennen nichts ähnliches, Beßere auf- ſchlüße müßen erwartet werden.
2) einige analogie gewährt das altn. maſc. þrëſk-uldr, þrëſk-öldr (limen) offenbar von der wurzel þrëſka (nr. 454.) weil vor der ſchwelle, auf der tenne, gedroſchen wird. Agſ. þërſc-old, þërſc-vold, þërſx-old; engl. threſh- old; dän. verkürzt tärſk-el. Ahd. driſc-uvili (limen) aug. 120a (wo dirſgucfili) trev. 37a (driſcuuile) blaſ. 87a (drůſ- cuuel) Schilt. 115b (truſcheufel) neutrum; was -ufili, ûfili bedeute, weiß ich nicht, iſt es aus -ult, -wolt, ver- dorben? wäre auch das altn. wort entſtanden aus þrëſk- valdr?
3) die benennungen verſchiedner bäume ſcheinen die formel -ld, ahd. lt zu enthalten: altn. apaldr (malus) maſc. dän. abild, agſ. apuldre fem. ahd. affoltra fem. monſ. 326. affaltera W. 2, 3. 8, 5. Desgl. agſ. mapuldre (acer); ahd. maƷaltera (acer); wëhhaltra (juniperus); hiefeltra (tribu- lus); nhd. maßholder, wachholder; Daſypod. hat affhol- der, aftholder (opulus, viſcum) niederländiſch: appel- târe; miſpeltâre; noteltâre etc. Gegen ableitendes -uldre, -altra, -older ſtreitet aber, theils daß in apholtra das ol deutlich zu aphol gehört, folglich nur -dre, -tra zur ab- leitung; theils daß -dre, -tera (wie ſchon ſ. 122. in einer note geſagt iſt) wahre compoſition zu bewirken ſcheinen, nämlich aus uralten dëru (arbor) übrig ſind. Zwar heißt dies bereits goth. triu, agſ. trëóv, altn. trê; allein in der zuſ. ſetzung erhielt ſich leicht die alte media ohne laut- verſchiebung. Und im engl. apple-tree, maple-tree hat ſich die compoſition ſichtbar hergeſtellt. Vgl. holan-tar (ſambucus) monſ. 414. nhd. holun-der und das niederd. machandel f. wacholder.
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III. conſonantiſche ableitungen. LD.
ableitungen mit LD.
laßen ſich hauptſächlich im altn. nachweiſen; ich ſchicke
einzelne, zweifelhafte wörter, welche in andern dialec-
ten auf dieſe form anſpruch machen könnten, voraus.
1) im goth. kommt bloß das dunkle ſpáiſkuldr oder
ſpáiſkuldrs (πτύσμα) in erwägung, ob es ein compoſ.
ſpáiſ-kuldr ſei, oder eine ableîtung ſpáiſk-uldr? Letzte-
res iſt mir wahrſcheinlicher. Zwar die ahd. form lautet
nicht ſpeiſc-oltar, ſondern ſpeihh-altra (ſchw. fem.) T. 132.
ſpeihh-oltra, wie ich jun. 262. emendiere; aber hier wird
man noch weniger ſpei-chaltra annehmen wollen. Die
übrigen mundarten kennen nichts ähnliches, Beßere auf-
ſchlüße müßen erwartet werden.
2) einige analogie gewährt das altn. maſc. þrëſk-uldr,
þrëſk-öldr (limen) offenbar von der wurzel þrëſka (nr.
454.) weil vor der ſchwelle, auf der tenne, gedroſchen
wird. Agſ. þërſc-old, þërſc-vold, þërſx-old; engl. threſh-
old; dän. verkürzt tärſk-el. Ahd. driſc-uvili (limen) aug.
120a (wo dirſgucfili) trev. 37a (driſcuuile) blaſ. 87a (drůſ-
cuuel) Schilt. 115b (truſcheufel) neutrum; was -ufili,
ûfili bedeute, weiß ich nicht, iſt es aus -ult, -wolt, ver-
dorben? wäre auch das altn. wort entſtanden aus þrëſk-
valdr?
3) die benennungen verſchiedner bäume ſcheinen die
formel -ld, ahd. lt zu enthalten: altn. apaldr (malus) maſc.
dän. abild, agſ. apuldre fem. ahd. affoltra fem. monſ. 326.
affaltera W. 2, 3. 8, 5. Desgl. agſ. mapuldre (acer); ahd.
maƷaltera (acer); wëhhaltra (juniperus); hiefeltra (tribu-
lus); nhd. maßholder, wachholder; Daſypod. hat affhol-
der, aftholder (opulus, viſcum) niederländiſch: appel-
târe; miſpeltâre; noteltâre etc. Gegen ableitendes -uldre,
-altra, -older ſtreitet aber, theils daß in apholtra das ol
deutlich zu aphol gehört, folglich nur -dre, -tra zur ab-
leitung; theils daß -dre, -tera (wie ſchon ſ. 122. in einer
note geſagt iſt) wahre compoſition zu bewirken ſcheinen,
nämlich aus uralten dëru (arbor) übrig ſind. Zwar heißt
dies bereits goth. triu, agſ. trëóv, altn. trê; allein in der
zuſ. ſetzung erhielt ſich leicht die alte media ohne laut-
verſchiebung. Und im engl. apple-tree, maple-tree hat
ſich die compoſition ſichtbar hergeſtellt. Vgl. holan-tar
(ſambucus) monſ. 414. nhd. holun-der und das niederd.
machandel f. wacholder.
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/350>, abgerufen am 30.12.2024.
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