izi, wie fisc-izi); ahd. horn-uß, nhd. horn-iß. Nicht an- ders slav. lab-ed und lab-ud (elp-iß).
g) ableiterisches -t (z), unmittelbar nach langem wur- zelvocal, wage ich nicht nachzuweisen. --
D. th.
vorbemerkung über den unterschied zwischen d und th. Regel ist goth. d = ahd. t; gotn. th = ahd. d. Aber sie reicht nicht aus, um alle ableitungen, die mit beiden stufen des lingualorgans eintreten, gehörig zu sondern. Denn schon im goth. beginnen d und th zu schwanken (1, 62. 63.); in vielen wörtern, wo der lingualis langer oder kurzer vocal voransteht, pflegt der nom. sg. -ths, th, oft auch der acc. th, alle übrigen casus hingegen, de- nen flexion hinzutritt, -d zu haben, z. b. seths, sedais; liuhath, liuhadis; doch nicht immer, man lieset auch seds, sed, stads, stad etc. und thiutha (bono), thiutheigs, thiuthjan, frathjan *). Gehet liquida vorher, so scheiden sich d und th reinlicher. Welches von beiden ist aber in allen wör- tern, wo sie wechseln, für organisch zu halten? ohne zweifel das th, nicht das d, der grundsatz folgt aus dem gesetze der lautverschiebung. Das th wird zu d, nicht aber das d zu th; das th kann mithin in einzelnen wör- tern und formen einer constituierten mundart wiederum, dem gange der sprache vorauseilend, in d übergehen. Hätte ich diesen wichtigen satz schon im ersten theile er- kannt, so würde ich dem goth. schwachen part. kein d zugeschrieben haben, das auslautend und vor s in th überträte (1, 1009.); gerade th ist das organische und d die verschiebung, ja selbst dem schwachen praet. scheint eigentlich th statt d zuständig. Theil 2, 10. note *** stellt das richtige auf, davon sind seite 15. 21. 26. 33. 35. 39. 50. 58. 62. weitere anwendungen gegeben, wiewohl noch verschiedene verlorne verba mit d angenommen worden, welchen th gebührte, z. b. nr. 480. erfordert fathan und nr. 545. stuthan, da im goth. faths, staths erscheint, laut- verschoben aber fadrein und stads. Das d muß sich
*) man hüte sich, diesen wechsel dem mhd. auslautenden t, in- lautenden d zu vergleichen; im goth. ist seths organisch, sedais unorganisch, im mhd. umgekehrt tot unorganisch, todes organisch (außer wo sich falsche media eingeschlichen hat, wie in brant, brandes etc).
III. conſonantiſche ableitungen. D. þ.
izi, wie fiſc-izi); ahd. horn-uƷ, nhd. horn-iß. Nicht an- ders ſlav. lab-ed und lab-ud (elp-iƷ).
g) ableiteriſches -t (z), unmittelbar nach langem wur- zelvocal, wage ich nicht nachzuweiſen. —
D. þ.
vorbemerkung über den unterſchied zwiſchen d und þ. Regel iſt goth. d = ahd. t; gotn. þ = ahd. d. Aber ſie reicht nicht aus, um alle ableitungen, die mit beiden ſtufen des lingualorgans eintreten, gehörig zu ſondern. Denn ſchon im goth. beginnen d und þ zu ſchwanken (1, 62. 63.); in vielen wörtern, wo der lingualis langer oder kurzer vocal voranſteht, pflegt der nom. ſg. -þs, þ, oft auch der acc. þ, alle übrigen caſus hingegen, de- nen flexion hinzutritt, -d zu haben, z. b. ſêþs, ſêdáis; liuhaþ, liuhadis; doch nicht immer, man lieſet auch ſêds, ſêd, ſtads, ſtad etc. und þiuþa (bono), þiuþeigs, þiuþjan, fraþjan *). Gehet liquida vorher, ſo ſcheiden ſich d und þ reinlicher. Welches von beiden iſt aber in allen wör- tern, wo ſie wechſeln, für organiſch zu halten? ohne zweifel das þ, nicht das d, der grundſatz folgt aus dem geſetze der lautverſchiebung. Das þ wird zu d, nicht aber das d zu þ; das þ kann mithin in einzelnen wör- tern und formen einer conſtituierten mundart wiederum, dem gange der ſprache vorauseilend, in d übergehen. Hätte ich dieſen wichtigen ſatz ſchon im erſten theile er- kannt, ſo würde ich dem goth. ſchwachen part. kein d zugeſchrieben haben, das auslautend und vor s in þ überträte (1, 1009.); gerade þ iſt das organiſche und d die verſchiebung, ja ſelbſt dem ſchwachen praet. ſcheint eigentlich þ ſtatt d zuſtändig. Theil 2, 10. note *** ſtellt das richtige auf, davon ſind ſeite 15. 21. 26. 33. 35. 39. 50. 58. 62. weitere anwendungen gegeben, wiewohl noch verſchiedene verlorne verba mit d angenommen worden, welchen þ gebührte, z. b. nr. 480. erfordert faþan und nr. 545. ſtuþan, da im goth. faþs, ſtaþs erſcheint, laut- verſchoben aber fadrein und ſtads. Das d muß ſich
*) man hüte ſich, dieſen wechſel dem mhd. auslautenden t, in- lautenden d zu vergleichen; im goth. iſt ſêþs organiſch, ſêdáis unorganiſch, im mhd. umgekehrt tôt unorganiſch, tôdes organiſch (außer wo ſich falſche media eingeſchlichen hat, wie in brant, brandes etc).
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III. conſonantiſche ableitungen. D. þ.
izi, wie fiſc-izi); ahd. horn-uƷ, nhd. horn-iß. Nicht an-
ders ſlav. lab-ed und lab-ud (elp-iƷ).
g) ableiteriſches -t (z), unmittelbar nach langem wur-
zelvocal, wage ich nicht nachzuweiſen. —
D. þ.
vorbemerkung über den unterſchied zwiſchen d und þ.
Regel iſt goth. d = ahd. t; gotn. þ = ahd. d. Aber ſie
reicht nicht aus, um alle ableitungen, die mit beiden
ſtufen des lingualorgans eintreten, gehörig zu ſondern.
Denn ſchon im goth. beginnen d und þ zu ſchwanken
(1, 62. 63.); in vielen wörtern, wo der lingualis langer
oder kurzer vocal voranſteht, pflegt der nom. ſg. -þs,
þ, oft auch der acc. þ, alle übrigen caſus hingegen, de-
nen flexion hinzutritt, -d zu haben, z. b. ſêþs, ſêdáis;
liuhaþ, liuhadis; doch nicht immer, man lieſet auch ſêds,
ſêd, ſtads, ſtad etc. und þiuþa (bono), þiuþeigs, þiuþjan,
fraþjan *). Gehet liquida vorher, ſo ſcheiden ſich d und
þ reinlicher. Welches von beiden iſt aber in allen wör-
tern, wo ſie wechſeln, für organiſch zu halten? ohne
zweifel das þ, nicht das d, der grundſatz folgt aus dem
geſetze der lautverſchiebung. Das þ wird zu d, nicht
aber das d zu þ; das þ kann mithin in einzelnen wör-
tern und formen einer conſtituierten mundart wiederum,
dem gange der ſprache vorauseilend, in d übergehen.
Hätte ich dieſen wichtigen ſatz ſchon im erſten theile er-
kannt, ſo würde ich dem goth. ſchwachen part. kein d
zugeſchrieben haben, das auslautend und vor s in þ
überträte (1, 1009.); gerade þ iſt das organiſche und d
die verſchiebung, ja ſelbſt dem ſchwachen praet. ſcheint
eigentlich þ ſtatt d zuſtändig. Theil 2, 10. note *** ſtellt
das richtige auf, davon ſind ſeite 15. 21. 26. 33. 35. 39.
50. 58. 62. weitere anwendungen gegeben, wiewohl noch
verſchiedene verlorne verba mit d angenommen worden,
welchen þ gebührte, z. b. nr. 480. erfordert faþan und
nr. 545. ſtuþan, da im goth. faþs, ſtaþs erſcheint, laut-
verſchoben aber fadrein und ſtads. Das d muß ſich
*) man hüte ſich, dieſen wechſel dem mhd. auslautenden t, in-
lautenden d zu vergleichen; im goth. iſt ſêþs organiſch, ſêdáis
unorganiſch, im mhd. umgekehrt tôt unorganiſch, tôdes organiſch
(außer wo ſich falſche media eingeſchlichen hat, wie in brant,
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/242>, abgerufen am 21.12.2024.
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