calen a, i, u (und deren unwesentlicher abweichung in e, e, o) kommen die langen, e (a); ai (e); ei (ei); o; vor, weder au, au noch iu. Willkürlicher wechsel dieser vo- cale hat in der regel keine statt, z. b. für das alth. himil- zunkal, scamac, mahteic darf gar nicht stehen himalzunkil, scameic, mahtac. Zur entstellung des organismus haben theils assimilation (z. b. kizunkilei) theils allmählig eintre- tende unbetonung der ableitungssilben beigetragen. Ich theile die ableitungsvocale in gebliebene und geschwun- dene; consonanzen schwinden hier nicht oder kaum in den neusten sormlosesten dialecten, z. b. das g im engl. many f. manig.
8) zuerst erörtere ich die reinvocalischen, dann die reinconsonantischen verbunden mit den gemischten, weil sowohl die stets ohne vocal auftretenden consonanten ihn früher gehabt haben werden, als auch diejenigen, denen er meistens voransteht, nach verschiedenheit der mund- art, zumahl späterhin, ihn entbehren. Nach dem subst. adj. und verbum die ganze abhandlung zu trennen und dieselben verhältnisse bei jedem derselben zu wiederholen hat mir unzweckmäßig geschienen. Billig bleiben nur die ableitungen der pronomina und partikeln hier ausge- schloßen und auf cap. IV. V. verspart.
9) bei jeder ableitung ist theils ihr wesen an sich und welche veränderung sie allmählig erfahre, theils aber zu untersuchen, womit sie sich verbinde? ob mit der bloßen wurzel oder einem bereits gestalteten worte? Letzteres (die anfügung der ableitung) ist oft dunkel und schwierig; regeln und beobachtungen, die sich darüber mittheilen laßen, bringt oder sammelt die erste schluß- anmerkung.
I. Reinvocalische ableitungen.
Ableitende vocale herrschen in der zweiten und drit- ten (starken und schwachen) declination, in der gesamm- ten schwachen conjugation. Und zwar finden ihrer viere statt: i, u, o, ai, weder a noch e (a), schwerlich ei. Die ausschließung des kurzen a, welches sonst dem i und u gleichstehend auch in consonantischen ableitungen neben jenen wirksam ist, hat etwas befremdliches. Viel- leicht muß dabei eine noch nicht genug aufgehellte ei- genheit der allgemeinen vocallehre angeschlagen werden, in mehr als einer hinsicht stehet a nicht auf derselben
III. reinvocaliſche ableitungen.
calen a, i, u (und deren unweſentlicher abweichung in e, ë, o) kommen die langen, ê (â); ái (ê); ei (î); ô; vor, weder û, áu noch iu. Willkürlicher wechſel dieſer vo- cale hat in der regel keine ſtatt, z. b. für das alth. himil- zunkal, ſcamac, mahtîc darf gar nicht ſtehen himalzunkil, ſcamîc, mahtac. Zur entſtellung des organiſmus haben theils aſſimilation (z. b. kizunkilî) theils allmählig eintre- tende unbetonung der ableitungsſilben beigetragen. Ich theile die ableitungsvocale in gebliebene und geſchwun- dene; conſonanzen ſchwinden hier nicht oder kaum in den neuſten ſormloſeſten dialecten, z. b. das g im engl. many f. manig.
8) zuerſt erörtere ich die reinvocaliſchen, dann die reinconſonantiſchen verbunden mit den gemiſchten, weil ſowohl die ſtets ohne vocal auftretenden conſonanten ihn früher gehabt haben werden, als auch diejenigen, denen er meiſtens voranſteht, nach verſchiedenheit der mund- art, zumahl ſpäterhin, ihn entbehren. Nach dem ſubſt. adj. und verbum die ganze abhandlung zu trennen und dieſelben verhältniſſe bei jedem derſelben zu wiederholen hat mir unzweckmäßig geſchienen. Billig bleiben nur die ableitungen der pronomina und partikeln hier ausge- ſchloßen und auf cap. IV. V. verſpart.
9) bei jeder ableitung iſt theils ihr weſen an ſich und welche veränderung ſie allmählig erfahre, theils aber zu unterſuchen, womit ſie ſich verbinde? ob mit der bloßen wurzel oder einem bereits geſtalteten worte? Letzteres (die anfügung der ableitung) iſt oft dunkel und ſchwierig; regeln und beobachtungen, die ſich darüber mittheilen laßen, bringt oder ſammelt die erſte ſchluß- anmerkung.
I. Reinvocaliſche ableitungen.
Ableitende vocale herrſchen in der zweiten und drit- ten (ſtarken und ſchwachen) declination, in der geſamm- ten ſchwachen conjugation. Und zwar finden ihrer viere ſtatt: i, u, ô, ái, weder a noch ê (â), ſchwerlich ei. Die ausſchließung des kurzen a, welches ſonſt dem i und u gleichſtehend auch in conſonantiſchen ableitungen neben jenen wirkſam iſt, hat etwas befremdliches. Viel- leicht muß dabei eine noch nicht genug aufgehellte ei- genheit der allgemeinen vocallehre angeſchlagen werden, in mehr als einer hinſicht ſtehet a nicht auf derſelben
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III. reinvocaliſche ableitungen.
calen a, i, u (und deren unweſentlicher abweichung in e,
ë, o) kommen die langen, ê (â); ái (ê); ei (î); ô; vor,
weder û, áu noch iu. Willkürlicher wechſel dieſer vo-
cale hat in der regel keine ſtatt, z. b. für das alth. himil-
zunkal, ſcamac, mahtîc darf gar nicht ſtehen himalzunkil,
ſcamîc, mahtac. Zur entſtellung des organiſmus haben
theils aſſimilation (z. b. kizunkilî) theils allmählig eintre-
tende unbetonung der ableitungsſilben beigetragen. Ich
theile die ableitungsvocale in gebliebene und geſchwun-
dene; conſonanzen ſchwinden hier nicht oder kaum in
den neuſten ſormloſeſten dialecten, z. b. das g im engl.
many f. manig.
8) zuerſt erörtere ich die reinvocaliſchen, dann die
reinconſonantiſchen verbunden mit den gemiſchten, weil
ſowohl die ſtets ohne vocal auftretenden conſonanten ihn
früher gehabt haben werden, als auch diejenigen, denen
er meiſtens voranſteht, nach verſchiedenheit der mund-
art, zumahl ſpäterhin, ihn entbehren. Nach dem ſubſt.
adj. und verbum die ganze abhandlung zu trennen und
dieſelben verhältniſſe bei jedem derſelben zu wiederholen
hat mir unzweckmäßig geſchienen. Billig bleiben nur die
ableitungen der pronomina und partikeln hier ausge-
ſchloßen und auf cap. IV. V. verſpart.
9) bei jeder ableitung iſt theils ihr weſen an ſich
und welche veränderung ſie allmählig erfahre, theils aber
zu unterſuchen, womit ſie ſich verbinde? ob mit der
bloßen wurzel oder einem bereits geſtalteten worte?
Letzteres (die anfügung der ableitung) iſt oft dunkel und
ſchwierig; regeln und beobachtungen, die ſich darüber
mittheilen laßen, bringt oder ſammelt die erſte ſchluß-
anmerkung.
I. Reinvocaliſche ableitungen.
Ableitende vocale herrſchen in der zweiten und drit-
ten (ſtarken und ſchwachen) declination, in der geſamm-
ten ſchwachen conjugation. Und zwar finden ihrer viere
ſtatt: i, u, ô, ái, weder a noch ê (â), ſchwerlich ei.
Die ausſchließung des kurzen a, welches ſonſt dem i
und u gleichſtehend auch in conſonantiſchen ableitungen
neben jenen wirkſam iſt, hat etwas befremdliches. Viel-
leicht muß dabei eine noch nicht genug aufgehellte ei-
genheit der allgemeinen vocallehre angeſchlagen werden,
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/110>, abgerufen am 21.11.2024.
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