ind. noch inf.; doch sind von ihr übrig: das praet. gienc, giengen (neben gie, giengen) siuont, stuonden -- das part. praet. gegangen (neben seltnerem gegan Nib. 6661. 8077. 8357.; gegen bat Herb. 81a: geschen) gesianden, seltner gestan Nib. 7444. Mar. 21. Otnit 1065. -- der sg. imp. ganc (M. S. 1, 48a 2, 45b 84b 253a Flore 47a; die form genc Parc. 13493. Iw. 7992. kolocz 133. oder gar ginc Parc. 1380. kolocz 136. nicht im reim, daher unbe- stätigt; niemahls ga) und siant (Parc. 22262. Bon. 33, 17; zuweilen sta M. S. 1, 6b) -- endlich zuwei- len das praes. conj. gange etc. (Ben. 200. Flore 47b. c.) und siande obgleich die formen ga, sta oder ge, ste üblicher scheinen. -- g) der l. sg. stan. gan gleichen einzelne, seltne fälle, wo auch bei andern starken verbis (zumahl sehen, jehen) diese pers. wie der inf. lautet, vgl lw. 6b ich sehen (st. sihe): geschehen; Herb. 91c ich sehen: jehen; Freiged. 765. ich sehen; Georg 3649. ich sprechen; troj. 49c ich sprechen (so ist zu lesan) unde jehen: gesehen; oder fehlen auxiliaria? wie Otnit 191. sol varn, 472. han erslagen (vgl. unten s. 958.) M. S. 1, 66b kann trage: tagen ungenauer reim und Flore 14a linte zu lesen seyn. -- d) schwache praet star- ker verba. wofern [d]ie nicht aus durchgeführten neben- formen (z. b. Herborts geschiede, part. geschiet neben ge- schach, geschen; Conrads erte, geert st. des ier, gearn anderer) fließen. sind äußerst selten und entw. mundartisch oder jünger. So reimt im Tit. mehrmahls gebete (st. gap): lebete (wie schon in Veld. sprache, En. 101a gevete: levete) und hebte steht für huop (Wittich 1604. erhebt st. erhaben: betebt) etc.
Mittelhochdeutsche schwache conjugation.
ind. praes. -e -est -et
conj. -e -est -e
-en -et -ent
-en -et -en
praet. -te -test -te
-te -test -te
-ten -tet -ten
-ten -tet -ten
imp. sg. -e, pl. -et; inf. -en; part. -ende, -et. weil die vocale der ableitung in e zus. fallen, die der flexion häufig syncopiert werden, so ist zwischen zweiter und dritter conj. gar nicht mehr zu unterscheiden; verba erster begegnen wiederum denen der zweiten. Zu dem -s für -st (oben s. 932.) füge ich hier die beßern be- lege: gewanctes, hanctes: sanctes; wens: orlens Wilh. 2, 42b 188a 56b.
O o o
II. mittelhochd. ſchwache conjugation.
ind. noch inf.; doch ſind von ihr übrig: das praet. gienc, giengen (neben gie, giengen) ſiuont, ſtuonden — das part. praet. gegangen (neben ſeltnerem gegân Nib. 6661. 8077. 8357.; gegên bat Herb. 81a: geſchên) geſianden, ſeltner geſtân Nib. 7444. Mar. 21. Otnit 1065. — der ſg. imp. ganc (M. S. 1, 48a 2, 45b 84b 253a Flore 47a; die form genc Parc. 13493. Iw. 7992. kolocz 133. oder gar ginc Parc. 1380. kolocz 136. nicht im reim, daher unbe- ſtätigt; niemahls gâ) und ſiant (Parc. 22262. Bon. 33, 17; zuweilen ſtâ M. S. 1, 6b) — endlich zuwei- len das praeſ. conj. gange etc. (Ben. 200. Flore 47b. c.) und ſiande obgleich die formen gâ, ſtâ oder gê, ſtê üblicher ſcheinen. — γ) der l. ſg. ſtân. gân gleichen einzelne, ſeltne fälle, wo auch bei andern ſtarken verbis (zumahl ſëhen, jehen) dieſe perſ. wie der inf. lautet, vgl lw. 6b ich ſëhen (ſt. ſihe): geſchëhen; Herb. 91c ich ſëhen: jëhen; Freiged. 765. ich ſëhen; Georg 3649. ich ſprëchen; troj. 49c ich ſprëchen (ſo iſt zu leſan) unde jëhen: geſëhen; oder fehlen auxiliaria? wie Otnit 191. ſol varn, 472. hân erſlagen (vgl. unten ſ. 958.) M. S. 1, 66b kann trage: tagen ungenauer reim und Flore 14a linte zu leſen ſeyn. — δ) ſchwache praet ſtar- ker verba. wofern [d]ie nicht aus durchgeführten neben- formen (z. b. Herborts geſchiede, part. geſchiet neben ge- ſchach, geſchên; Conrads erte, geert ſt. des ier, gearn anderer) fließen. ſind äußerſt ſelten und entw. mundartiſch oder jünger. So reimt im Tit. mehrmahls gëbete (ſt. gap): lëbete (wie ſchon in Veld. ſprache, En. 101a gëvete: lëvete) und hebte ſteht für huop (Wittich 1604. erhebt ſt. erhaben: betebt) etc.
Mittelhochdeutſche ſchwache conjugation.
ind. praeſ. -e -eſt -et
conj. -e -eſt -e
-en -et -ent
-en -et -en
praet. -te -teſt -te
-te -teſt -te
-ten -tet -ten
-ten -tet -ten
imp. ſg. -e, pl. -et; inf. -en; part. -ende, -et. weil die vocale der ableitung in e zuſ. fallen, die der flexion häufig ſyncopiert werden, ſo iſt zwiſchen zweiter und dritter conj. gar nicht mehr zu unterſcheiden; verba erſter begegnen wiederum denen der zweiten. Zu dem -s für -ſt (oben ſ. 932.) füge ich hier die beßern be- lege: gewanctes, hanctes: ſanctes; wens: orlens Wilh. 2, 42b 188a 56b.
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II. mittelhochd. ſchwache conjugation.
ind. noch inf.; doch ſind von ihr übrig: das praet. gienc,
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part. praet. gegangen (neben ſeltnerem gegân Nib. 6661.
8077. 8357.; gegên bat Herb. 81a: geſchên) geſianden,
ſeltner geſtân Nib. 7444. Mar. 21. Otnit 1065. — der ſg.
imp. ganc (M. S. 1, 48a 2, 45b 84b 253a Flore 47a; die form
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Parc. 1380. kolocz 136. nicht im reim, daher unbe-
ſtätigt; niemahls gâ) und ſiant (Parc. 22262. Bon.
33, 17; zuweilen ſtâ M. S. 1, 6b) — endlich zuwei-
len das praeſ. conj. gange etc. (Ben. 200. Flore 47b. c.)
und ſiande obgleich die formen gâ, ſtâ oder gê, ſtê
üblicher ſcheinen. — γ) der l. ſg. ſtân. gân gleichen
einzelne, ſeltne fälle, wo auch bei andern ſtarken verbis
(zumahl ſëhen, jehen) dieſe perſ. wie der inf. lautet,
vgl lw. 6b ich ſëhen (ſt. ſihe): geſchëhen; Herb. 91c
ich ſëhen: jëhen; Freiged. 765. ich ſëhen; Georg 3649.
ich ſprëchen; troj. 49c ich ſprëchen (ſo iſt zu leſan)
unde jëhen: geſëhen; oder fehlen auxiliaria? wie Otnit
191. ſol varn, 472. hân erſlagen (vgl. unten ſ. 958.)
M. S. 1, 66b kann trage: tagen ungenauer reim und
Flore 14a linte zu leſen ſeyn. — δ) ſchwache praet ſtar-
ker verba. wofern die nicht aus durchgeführten neben-
formen (z. b. Herborts geſchiede, part. geſchiet neben ge-
ſchach, geſchên; Conrads erte, geert ſt. des ier, gearn
anderer) fließen. ſind äußerſt ſelten und entw. mundartiſch
oder jünger. So reimt im Tit. mehrmahls gëbete (ſt.
gap): lëbete (wie ſchon in Veld. ſprache, En. 101a
gëvete: lëvete) und hebte ſteht für huop (Wittich 1604.
erhebt ſt. erhaben: betebt) etc.
Mittelhochdeutſche ſchwache conjugation.
ind. praeſ. -e -eſt -et conj. -e -eſt -e
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praet. -te -teſt -te -te -teſt -te
-ten -tet -ten -ten -tet -ten
imp. ſg. -e, pl. -et; inf. -en; part. -ende, -et.
weil die vocale der ableitung in e zuſ. fallen, die der
flexion häufig ſyncopiert werden, ſo iſt zwiſchen zweiter
und dritter conj. gar nicht mehr zu unterſcheiden; verba
erſter begegnen wiederum denen der zweiten. Zu dem
-s für -ſt (oben ſ. 932.) füge ich hier die beßern be-
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2, 42b 188a 56b.
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 945. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/971>, abgerufen am 21.11.2024.
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