Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822.

Bild:
<< vorherige Seite

II. neuenglisches substantivum.
ters, vroukens, meisjes, bloempjes, bleifsels; die unter
5. fügen zu dem schw. -en das -s hinzu: gebentens
(ossa). -- 2) nachstehende schieben -er an und haben
dann in der edleren sprache die flexion -en, in der ge-
meinen -s, als: ben (os) pl. benderen oder benders;
berd (barba) berderen; blad (folium) bladeren; ey (ovum)
eyeren; goed (opes) goederen: hoen (pullus) hoenderen;
kalf (vitulus) kalveren; kind, kinderen; kled, klede-
ren; lam, lammeren; lied, liederen; gemoed, gemoede-
ren; rad (rota) raderen; rund (armentum) runderen;
span (festuca) spanderen; volk (gens) volkeren. Da nun
einige derselben zugleich ohne einschiebung des -er
den pl. regelmäßig bilden, z. b. blad, bladen; rad, ra-
den: volk, volken etc. so besteht für sie eine dreifache
pl. flexion (bladen, bladeren, bladers). -- 3) das ur-
sprüngliche -e zeigt sich zuweilen im sg. der vormahli-
gen schwachen oder zweiten starken decl. als: herte,
bedde, mudde, gebente, gebergte etc., neben hert, bed,
mud.

Anomalien des neuniederländischen substantivum.

1) vader, broeder haben jetzt im gen. sg. vaders,
broeders; im pl. vaders, broeders oder vaderen, broe-
deren; moeder, dochter, zuster im sg. unveränderlich,
im pl. wie vader. -- 2) man, gen. mannes, dat. manne;
pl. manuen und mans; auch zon (filius) macht den pl.
zons und zonen. -- 3) die durchgreifende mischung st.
und schw. formen so wie die abwesenheit des umlauts
hat in der lehre vom genus mehr unsicherheit und ab-
weichung verursacht, als dies im hochd. der fall ist; da-
von im folg. buche das nähere.



Neuenglisches substantivum.

Das plurale -s (zuweilen -es, wo sich consonanten
drängen) wird allen subst. ohne rücksicht auf ihr ge-
schlecht gegeben, ebenso das -s gen. sg., wenn dieser
casus dem regierenden subst. vorsteht, gebraucht. Einige
überreste der alten flexionen erhalten sich in folgenden
anomalien: 1) brother (frater) pl. brothers oder brethren.
2) man (homo) pl. men. 3) fot (pes) toth (dens) gose
(anser) pl. fet, teth, gese. 4) mouse (mus) louse (ped.)
pl. mice, lice; cow (vacca) sow (sus) pl. kine, swine.
5) ox (bos) pl. oxen; chick (pullus) pl. chicken. 6) child

II. neuengliſches ſubſtantivum.
ters, vroukens, meiſjes, bloempjes, blîfſels; die unter
5. fügen zu dem ſchw. -en das -s hinzu: gebêntens
(oſſa). — 2) nachſtehende ſchieben -er an und haben
dann in der edleren ſprache die flexion -en, in der ge-
meinen -s, als: bên (os) pl. bênderen oder bênders;
berd (barba) berderen; blâd (folium) blâderen; ey (ovum)
eyeren; goed (opes) goederen: hoen (pullus) hoenderen;
kalf (vitulus) kalveren; kind, kinderen; klêd, klède-
ren; lam, lammeren; lied, liederen; gemoed, gemoede-
ren; râd (rota) râderen; rund (armentum) runderen;
ſpân (feſtuca) ſpânderen; volk (gens) volkeren. Da nun
einige derſelben zugleich ohne einſchiebung des -er
den pl. regelmäßig bilden, z. b. blâd, blâden; râd, râ-
den: volk, volken etc. ſo beſteht für ſie eine dreifache
pl. flexion (blâden, blâderen, blâders). — 3) das ur-
ſprüngliche -e zeigt ſich zuweilen im ſg. der vormahli-
gen ſchwachen oder zweiten ſtarken decl. als: herte,
bedde, mudde, gebênte, gebergte etc., neben hert, bed,
mud.

Anomalien des neuniederländiſchen ſubſtantivum.

1) vâder, broeder haben jetzt im gen. ſg. vâders,
broeders; im pl. vâders, broeders oder vâderen, broe-
deren; moeder, dochter, zuſter im ſg. unveränderlich,
im pl. wie vâder. — 2) man, gen. mannes, dat. manne;
pl. manuen und mans; auch zôn (filius) macht den pl.
zôns und zônen. — 3) die durchgreifende miſchung ſt.
und ſchw. formen ſo wie die abweſenheit des umlauts
hat in der lehre vom genus mehr unſicherheit und ab-
weichung verurſacht, als dies im hochd. der fall iſt; da-
von im folg. buche das nähere.



Neuengliſches ſubſtantivum.

Das plurale -s (zuweilen -es, wo ſich conſonanten
drängen) wird allen ſubſt. ohne rückſicht auf ihr ge-
ſchlecht gegeben, ebenſo das -s gen. ſg., wenn dieſer
caſus dem regierenden ſubſt. vorſteht, gebraucht. Einige
überreſte der alten flexionen erhalten ſich in folgenden
anomalien: 1) brother (frater) pl. brothers oder brethren.
2) man (homo) pl. men. 3) fôt (pes) tôth (dens) gôſe
(anſer) pl. fêt, têth, gêſe. 4) mouſe (mus) louſe (ped.)
pl. mice, lice; cow (vacca) ſow (ſus) pl. kine, ſwine.
5) ox (bos) pl. oxen; chick (pullus) pl. chicken. 6) child

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0735" n="709"/><fw place="top" type="header">II. <hi rendition="#i">neuengli&#x017F;ches &#x017F;ub&#x017F;tantivum.</hi></fw><lb/>
ters, vroukens, mei&#x017F;jes, bloempjes, blîf&#x017F;els; die unter<lb/>
5. fügen zu dem &#x017F;chw. -en das -s hinzu: gebêntens<lb/>
(o&#x017F;&#x017F;a). &#x2014; 2) nach&#x017F;tehende &#x017F;chieben <hi rendition="#i">-er</hi> an und haben<lb/>
dann in der edleren &#x017F;prache die flexion <hi rendition="#i">-en</hi>, in der ge-<lb/>
meinen -s, als: bên (os) pl. bênderen oder bênders;<lb/>
berd (barba) berderen; blâd (folium) blâderen; ey (ovum)<lb/>
eyeren; goed (opes) goederen: hoen (pullus) hoenderen;<lb/>
kalf (vitulus) kalveren; kind, kinderen; klêd, klède-<lb/>
ren; lam, lammeren; lied, liederen; gemoed, gemoede-<lb/>
ren; râd (rota) râderen; rund (armentum) runderen;<lb/>
&#x017F;pân (fe&#x017F;tuca) &#x017F;pânderen; volk (gens) volkeren. Da nun<lb/>
einige der&#x017F;elben zugleich ohne ein&#x017F;chiebung des -er<lb/>
den pl. regelmäßig bilden, z. b. blâd, blâden; râd, râ-<lb/>
den: volk, volken etc. &#x017F;o be&#x017F;teht für &#x017F;ie eine dreifache<lb/>
pl. flexion (blâden, blâderen, blâders). &#x2014; 3) das ur-<lb/>
&#x017F;prüngliche -e zeigt &#x017F;ich zuweilen im &#x017F;g. der vormahli-<lb/>
gen &#x017F;chwachen oder zweiten &#x017F;tarken decl. als: herte,<lb/>
bedde, mudde, gebênte, gebergte etc., neben hert, bed,<lb/>
mud.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#i">Anomalien des neuniederländi&#x017F;chen &#x017F;ub&#x017F;tantivum.</hi> </head><lb/>
              <p>1) <hi rendition="#i">vâder, broeder</hi> haben jetzt im gen. &#x017F;g. vâders,<lb/>
broeders; im pl. vâders, broeders oder vâderen, broe-<lb/>
deren; <hi rendition="#i">moeder, dochter, zu&#x017F;ter</hi> im &#x017F;g. unveränderlich,<lb/>
im pl. wie vâder. &#x2014; 2) <hi rendition="#i">man</hi>, gen. mannes, dat. manne;<lb/>
pl. manuen und mans; auch <hi rendition="#i">zôn</hi> (filius) macht den pl.<lb/>
zôns und zônen. &#x2014; 3) die durchgreifende mi&#x017F;chung &#x017F;t.<lb/>
und &#x017F;chw. formen &#x017F;o wie die abwe&#x017F;enheit des umlauts<lb/>
hat in der lehre vom genus mehr un&#x017F;icherheit und ab-<lb/>
weichung verur&#x017F;acht, als dies im hochd. der fall i&#x017F;t; da-<lb/>
von im folg. buche das nähere.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Neuengli&#x017F;ches &#x017F;ub&#x017F;tantivum</hi>.</hi> </head><lb/>
            <p>Das plurale -s (zuweilen <hi rendition="#i">-es</hi>, wo &#x017F;ich con&#x017F;onanten<lb/>
drängen) wird allen &#x017F;ub&#x017F;t. ohne rück&#x017F;icht auf ihr ge-<lb/>
&#x017F;chlecht gegeben, eben&#x017F;o das -s gen. &#x017F;g., wenn die&#x017F;er<lb/>
ca&#x017F;us dem regierenden &#x017F;ub&#x017F;t. vor&#x017F;teht, gebraucht. Einige<lb/>
überre&#x017F;te der alten flexionen erhalten &#x017F;ich in folgenden<lb/><hi rendition="#i">anomalien:</hi> 1) <hi rendition="#i">brother</hi> (frater) pl. brothers oder brethren.<lb/>
2) <hi rendition="#i">man</hi> (homo) pl. men. 3) <hi rendition="#i">fôt</hi> (pes) <hi rendition="#i">tôth</hi> (dens) <hi rendition="#i">&#x017F;e</hi><lb/>
(an&#x017F;er) pl. fêt, têth, gê&#x017F;e. 4) <hi rendition="#i">mou&#x017F;e</hi> (mus) <hi rendition="#i">lou&#x017F;e</hi> (ped.)<lb/>
pl. mice, lice; <hi rendition="#i">cow</hi> (vacca) <hi rendition="#i">&#x017F;ow</hi> (&#x017F;us) pl. kine, &#x017F;wine.<lb/>
5) <hi rendition="#i">ox</hi> (bos) pl. oxen; chick (pullus) pl. chicken. 6) <hi rendition="#i">child</hi><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[709/0735] II. neuengliſches ſubſtantivum. ters, vroukens, meiſjes, bloempjes, blîfſels; die unter 5. fügen zu dem ſchw. -en das -s hinzu: gebêntens (oſſa). — 2) nachſtehende ſchieben -er an und haben dann in der edleren ſprache die flexion -en, in der ge- meinen -s, als: bên (os) pl. bênderen oder bênders; berd (barba) berderen; blâd (folium) blâderen; ey (ovum) eyeren; goed (opes) goederen: hoen (pullus) hoenderen; kalf (vitulus) kalveren; kind, kinderen; klêd, klède- ren; lam, lammeren; lied, liederen; gemoed, gemoede- ren; râd (rota) râderen; rund (armentum) runderen; ſpân (feſtuca) ſpânderen; volk (gens) volkeren. Da nun einige derſelben zugleich ohne einſchiebung des -er den pl. regelmäßig bilden, z. b. blâd, blâden; râd, râ- den: volk, volken etc. ſo beſteht für ſie eine dreifache pl. flexion (blâden, blâderen, blâders). — 3) das ur- ſprüngliche -e zeigt ſich zuweilen im ſg. der vormahli- gen ſchwachen oder zweiten ſtarken decl. als: herte, bedde, mudde, gebênte, gebergte etc., neben hert, bed, mud. Anomalien des neuniederländiſchen ſubſtantivum. 1) vâder, broeder haben jetzt im gen. ſg. vâders, broeders; im pl. vâders, broeders oder vâderen, broe- deren; moeder, dochter, zuſter im ſg. unveränderlich, im pl. wie vâder. — 2) man, gen. mannes, dat. manne; pl. manuen und mans; auch zôn (filius) macht den pl. zôns und zônen. — 3) die durchgreifende miſchung ſt. und ſchw. formen ſo wie die abweſenheit des umlauts hat in der lehre vom genus mehr unſicherheit und ab- weichung verurſacht, als dies im hochd. der fall iſt; da- von im folg. buche das nähere. Neuengliſches ſubſtantivum. Das plurale -s (zuweilen -es, wo ſich conſonanten drängen) wird allen ſubſt. ohne rückſicht auf ihr ge- ſchlecht gegeben, ebenſo das -s gen. ſg., wenn dieſer caſus dem regierenden ſubſt. vorſteht, gebraucht. Einige überreſte der alten flexionen erhalten ſich in folgenden anomalien: 1) brother (frater) pl. brothers oder brethren. 2) man (homo) pl. men. 3) fôt (pes) tôth (dens) gôſe (anſer) pl. fêt, têth, gêſe. 4) mouſe (mus) louſe (ped.) pl. mice, lice; cow (vacca) ſow (ſus) pl. kine, ſwine. 5) ox (bos) pl. oxen; chick (pullus) pl. chicken. 6) child

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/735
Zitationshilfe: Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 709. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/735>, abgerufen am 22.12.2024.