Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822.

Bild:
<< vorherige Seite
II. neuhochd. subst. st. masc. zw. bis vierte decl.
Starkes masculinum. zweite declination.

hört (mit ausnanme des einzigen kaese, caseus, gen. kaeses,
pl. kaese) auf; 1) hirte, hirse, weize gehen schwach. 2) die
alten bildungen -oere sind zu -er geschwächt in die
erste decl. eingetreten und declinieren ganz wie finger,
eber etc. Die unorg. natur ihres -er folgt theils aus
dem schon im sg. stattfindenden alten umlaut (z. b. jaeger,
mittelh. jegere) theils aus dem unumlaut des pl., z. b.
maler, (nicht maeler nach der analogie von acker, äcker).

Starkes masculinum. dritte declination.

gleichfalls erloschen; seig, meth gehen stark nach erster;
son, fauß nach vierter; freide, schatte schwach; sitte ist
weiblich.

Starkes masculinum. vierte declination.

beispiel: balgpl. bälg-e
balg-esbälg-e
balg-ebälg-en
balgbälg-e

1) umlautbare einfache: ast. bach. balg. ball. band. bart.
bast. baum. bauch. block. bock. brand. bruch. verdacht.
darm. dunst. druck. duft. fall. fang. floh. flauch. slaug.
fluß. frosch. frost. fund. fauß. fuchs. gang. gauch. gaul.
glanz. grund. hall. hals. hang. hof. haut. kamm. kampf.
kan (cymba) kauf. klang. kloß. knauf. knopf. korb. koch.
krach. kram. kranz. kropf. kraug. lauch. lauf. mund. napf.
pfal. pfad. pflaug. pfaul. qualm. rath. rand. rang. raub.
raum. rauch. rock. saft. sal. sarg. saum. schaft. schacht.
schall. schalk. schatz. schaum. schlag. schlauch. schlund.
schmuck. schrank. schopf. schwamm. schwan. schwank.
schwanz. schwarm. schwung. schuß. son. sold. span.
spruch. sprung. stab. stall. stamm. stand. stock. strang.
strauch. strauß. strom. strumpf. strunk. staul. sturm. sumpf.
tand. tanz. ton (sonus) topf. traum. trog. tropf. trunk.
thurm. wall. wolf. wunsch. wurf. wurm. zan. zaum.
zoll. zopf. -- 2) umlautbare bildungen -el, -en, -er
als: apfel, nagel, vogel, hafen, hammer, acker etc. im
pl. äpfel, naegel, voegel, haefen, hämmer, äcker. --
3) mit der vorsilbe ge-: gesang, geruch, geschmack,
gestank.

Anmerkungen: 1) man vgl. anm. 1. 2. 3. zur ersten
decl. -- 2) über den wegfall des casus -e gelten die
dort anm. 6. entwickelten regeln. sal, sales, pl. saele;
nagel, nagels, pl. naegel etc. bilden denselben gegensatz

II. neuhochd. ſubſt. ſt. maſc. zw. bis vierte decl.
Starkes maſculinum. zweite declination.

hört (mit ausnanme des einzigen kæſe, caſeus, gen. kæſes,
pl. kæſe) auf; 1) hirte, hirſe, weize gehen ſchwach. 2) die
alten bildungen -œre ſind zu -er geſchwächt in die
erſte decl. eingetreten und declinieren ganz wie finger,
êber etc. Die unorg. natur ihres -er folgt theils aus
dem ſchon im ſg. ſtattfindenden alten umlaut (z. b. jæger,
mittelh. jegere) theils aus dem unumlaut des pl., z. b.
mâler, (nicht mæler nach der analogie von acker, äcker).

Starkes maſculinum. dritte declination.

gleichfalls erloſchen; ſîg, mêth gehen ſtark nach erſter;
ſôn, fûß nach vierter; frîde, ſchatte ſchwach; ſitte iſt
weiblich.

Starkes maſculinum. vierte declination.

beiſpiel: balgpl. bälg-e
balg-esbälg-e
balg-ebälg-en
balgbälg-e

1) umlautbare einfache: aſt. bach. balg. ball. band. bart.
baſt. baum. bauch. block. bock. brand. bruch. verdacht.
darm. dunſt. druck. duft. fall. fang. flôh. flûch. ſlûg.
fluß. froſch. froſt. fund. fûß. fuchs. gang. gauch. gaul.
glanz. grund. hall. hals. hang. hôf. hût. kamm. kampf.
kân (cymba) kauf. klang. klôß. knauf. knopf. korb. koch.
krach. krâm. kranz. kropf. krûg. lauch. lauf. mund. napf.
pfâl. pfâd. pflûg. pfûl. qualm. râth. rand. rang. raub.
raum. rauch. rock. ſaft. ſâl. ſarg. ſaum. ſchaft. ſchacht.
ſchall. ſchalk. ſchatz. ſchaum. ſchlag. ſchlauch. ſchlund.
ſchmuck. ſchrank. ſchopf. ſchwamm. ſchwân. ſchwank.
ſchwanz. ſchwarm. ſchwung. ſchuß. ſôn. ſold. ſpân.
ſpruch. ſprung. ſtâb. ſtall. ſtamm. ſtand. ſtock. ſtrang.
ſtrauch. ſtrauß. ſtrôm. ſtrumpf. ſtrunk. ſtûl. ſturm. ſumpf.
tand. tanz. tôn (ſonus) topf. traum. trôg. tropf. trunk.
thurm. wall. wolf. wunſch. wurf. wurm. zân. zaum.
zoll. zopf. — 2) umlautbare bildungen -el, -en, -er
als: apfel, nâgel, vôgel, hâfen, hammer, acker etc. im
pl. äpfel, nægel, vœgel, hæfen, hämmer, äcker. —
3) mit der vorſilbe ge-: geſang, geruch, geſchmack,
geſtank.

Anmerkungen: 1) man vgl. anm. 1. 2. 3. zur erſten
decl. — 2) über den wegfall des caſus -e gelten die
dort anm. 6. entwickelten regeln. ſâl, ſâles, pl. ſæle;
nâgel, nâgels, pl. nægel etc. bilden denſelben gegenſatz

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0724" n="698"/>
            <fw place="top" type="header">II. <hi rendition="#i">neuhochd. &#x017F;ub&#x017F;t. &#x017F;t. ma&#x017F;c. zw. bis vierte decl.</hi></fw><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#i">Starkes ma&#x017F;culinum. zweite declination.</hi> </head><lb/>
              <p>hört (mit ausnanme des einzigen kæ&#x017F;e, ca&#x017F;eus, gen. kæ&#x017F;es,<lb/>
pl. kæ&#x017F;e) auf; 1) hirte, hir&#x017F;e, weize gehen &#x017F;chwach. 2) die<lb/>
alten bildungen <hi rendition="#i">-&#x0153;re</hi> &#x017F;ind zu <hi rendition="#i">-er</hi> ge&#x017F;chwächt in die<lb/>
er&#x017F;te decl. eingetreten und declinieren ganz wie finger,<lb/>
êber etc. Die unorg. natur ihres <hi rendition="#i">-er</hi> folgt theils aus<lb/>
dem &#x017F;chon im &#x017F;g. &#x017F;tattfindenden alten umlaut (z. b. jæger,<lb/>
mittelh. jegere) theils aus dem unumlaut des pl., z. b.<lb/>
mâler, (nicht mæler nach der analogie von acker, äcker).</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#i">Starkes ma&#x017F;culinum. dritte declination.</hi> </head><lb/>
              <p>gleichfalls erlo&#x017F;chen; &#x017F;îg, mêth gehen &#x017F;tark nach er&#x017F;ter;<lb/>
&#x017F;ôn, fûß nach vierter; frîde, &#x017F;chatte &#x017F;chwach; &#x017F;itte i&#x017F;t<lb/>
weiblich.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#i">Starkes ma&#x017F;culinum. vierte declination.</hi> </head><lb/>
              <table>
                <row>
                  <cell>bei&#x017F;piel: balg</cell>
                  <cell>pl. bälg-e</cell>
                </row>
                <row>
                  <cell>balg-es</cell>
                  <cell>bälg-e</cell>
                </row>
                <row>
                  <cell>balg-e</cell>
                  <cell>bälg-en</cell>
                </row>
                <row>
                  <cell>balg</cell>
                  <cell>bälg-e</cell>
                </row><lb/>
              </table>
              <p>1) umlautbare einfache: a&#x017F;t. bach. balg. ball. band. bart.<lb/>
ba&#x017F;t. baum. bauch. block. bock. brand. bruch. verdacht.<lb/>
darm. dun&#x017F;t. druck. duft. fall. fang. flôh. flûch. &#x017F;lûg.<lb/>
fluß. fro&#x017F;ch. fro&#x017F;t. fund. fûß. fuchs. gang. gauch. gaul.<lb/>
glanz. grund. hall. hals. hang. hôf. hût. kamm. kampf.<lb/>
kân (cymba) kauf. klang. klôß. knauf. knopf. korb. koch.<lb/>
krach. krâm. kranz. kropf. krûg. lauch. lauf. mund. napf.<lb/>
pfâl. pfâd. pflûg. pfûl. qualm. râth. rand. rang. raub.<lb/>
raum. rauch. rock. &#x017F;aft. &#x017F;âl. &#x017F;arg. &#x017F;aum. &#x017F;chaft. &#x017F;chacht.<lb/>
&#x017F;chall. &#x017F;chalk. &#x017F;chatz. &#x017F;chaum. &#x017F;chlag. &#x017F;chlauch. &#x017F;chlund.<lb/>
&#x017F;chmuck. &#x017F;chrank. &#x017F;chopf. &#x017F;chwamm. &#x017F;chwân. &#x017F;chwank.<lb/>
&#x017F;chwanz. &#x017F;chwarm. &#x017F;chwung. &#x017F;chuß. &#x017F;ôn. &#x017F;old. &#x017F;pân.<lb/>
&#x017F;pruch. &#x017F;prung. &#x017F;tâb. &#x017F;tall. &#x017F;tamm. &#x017F;tand. &#x017F;tock. &#x017F;trang.<lb/>
&#x017F;trauch. &#x017F;trauß. &#x017F;trôm. &#x017F;trumpf. &#x017F;trunk. &#x017F;tûl. &#x017F;turm. &#x017F;umpf.<lb/>
tand. tanz. tôn (&#x017F;onus) topf. traum. trôg. tropf. trunk.<lb/>
thurm. wall. wolf. wun&#x017F;ch. wurf. wurm. zân. zaum.<lb/>
zoll. zopf. &#x2014; 2) umlautbare bildungen <hi rendition="#i">-el, -en, -er</hi><lb/>
als: apfel, nâgel, vôgel, hâfen, hammer, acker etc. im<lb/>
pl. äpfel, nægel, v&#x0153;gel, hæfen, hämmer, äcker. &#x2014;<lb/>
3) mit der vor&#x017F;ilbe <hi rendition="#i">ge-</hi>: ge&#x017F;ang, geruch, ge&#x017F;chmack,<lb/>
ge&#x017F;tank.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#i">Anmerkungen:</hi> 1) man vgl. anm. 1. 2. 3. zur er&#x017F;ten<lb/>
decl. &#x2014; 2) über den wegfall des ca&#x017F;us -e gelten die<lb/>
dort anm. 6. entwickelten regeln. &#x017F;âl, &#x017F;âles, pl. &#x017F;æle;<lb/>
nâgel, nâgels, pl. nægel etc. bilden den&#x017F;elben gegen&#x017F;atz<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[698/0724] II. neuhochd. ſubſt. ſt. maſc. zw. bis vierte decl. Starkes maſculinum. zweite declination. hört (mit ausnanme des einzigen kæſe, caſeus, gen. kæſes, pl. kæſe) auf; 1) hirte, hirſe, weize gehen ſchwach. 2) die alten bildungen -œre ſind zu -er geſchwächt in die erſte decl. eingetreten und declinieren ganz wie finger, êber etc. Die unorg. natur ihres -er folgt theils aus dem ſchon im ſg. ſtattfindenden alten umlaut (z. b. jæger, mittelh. jegere) theils aus dem unumlaut des pl., z. b. mâler, (nicht mæler nach der analogie von acker, äcker). Starkes maſculinum. dritte declination. gleichfalls erloſchen; ſîg, mêth gehen ſtark nach erſter; ſôn, fûß nach vierter; frîde, ſchatte ſchwach; ſitte iſt weiblich. Starkes maſculinum. vierte declination. beiſpiel: balg pl. bälg-e balg-es bälg-e balg-e bälg-en balg bälg-e 1) umlautbare einfache: aſt. bach. balg. ball. band. bart. baſt. baum. bauch. block. bock. brand. bruch. verdacht. darm. dunſt. druck. duft. fall. fang. flôh. flûch. ſlûg. fluß. froſch. froſt. fund. fûß. fuchs. gang. gauch. gaul. glanz. grund. hall. hals. hang. hôf. hût. kamm. kampf. kân (cymba) kauf. klang. klôß. knauf. knopf. korb. koch. krach. krâm. kranz. kropf. krûg. lauch. lauf. mund. napf. pfâl. pfâd. pflûg. pfûl. qualm. râth. rand. rang. raub. raum. rauch. rock. ſaft. ſâl. ſarg. ſaum. ſchaft. ſchacht. ſchall. ſchalk. ſchatz. ſchaum. ſchlag. ſchlauch. ſchlund. ſchmuck. ſchrank. ſchopf. ſchwamm. ſchwân. ſchwank. ſchwanz. ſchwarm. ſchwung. ſchuß. ſôn. ſold. ſpân. ſpruch. ſprung. ſtâb. ſtall. ſtamm. ſtand. ſtock. ſtrang. ſtrauch. ſtrauß. ſtrôm. ſtrumpf. ſtrunk. ſtûl. ſturm. ſumpf. tand. tanz. tôn (ſonus) topf. traum. trôg. tropf. trunk. thurm. wall. wolf. wunſch. wurf. wurm. zân. zaum. zoll. zopf. — 2) umlautbare bildungen -el, -en, -er als: apfel, nâgel, vôgel, hâfen, hammer, acker etc. im pl. äpfel, nægel, vœgel, hæfen, hämmer, äcker. — 3) mit der vorſilbe ge-: geſang, geruch, geſchmack, geſtank. Anmerkungen: 1) man vgl. anm. 1. 2. 3. zur erſten decl. — 2) über den wegfall des caſus -e gelten die dort anm. 6. entwickelten regeln. ſâl, ſâles, pl. ſæle; nâgel, nâgels, pl. nægel etc. bilden denſelben gegenſatz

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/724
Zitationshilfe: Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 698. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/724>, abgerufen am 21.11.2024.