II. mittelniederl. subst. st. masc. ersteu. zw. decl.
ausgestoßen, als berchs, diefs, honts, maechs, scats, coninx neben berghes, dieves, hondes, maghes, scattes, coninghes. Das dative casus-e bleibt immer. -- 3) da- gegen kann das e der bildungen el, er wegfallen, z. b. vogle, apple, applen st. voghele, appele, appelen. -- 4) der sächs. pl. auf -s zeigt sich nur in der anomalie mans und zuweilen in den aus der zweiten decl. über- tretenden bildungen -er statt -ere (s. die zweite decl.) 5) übergänge der plur. casus in die schwache form fin- den sich zwar verschiedentlich in den denkmählern, mei- stens aber an unbeglaubigten stellen, d. h. außerhalb dem reim. So liest man Maerl. 3, 159. zeile 45 duvelen (dia- boli), zeile 48 richtiger duvele; 3, 206. inghelen (ange- lorum) 1, 47. wolven, vossen (lupos, vulpes) 2, 118. corven (corbes) 3, 119. zeile 23 stenen (lapides) zeile 25 richtiger stene; 1, 46. appelen (poma) 1, 403. daghen (dies) Rein. 366. daghen etc.; nichts hindert hier über- all -e herzustellen und das -en für einen fehler der hs. oder der ausgabe zu nehmen. Im reim, wo die lesart unabweislich ist, steht fast durchaus starke form; Maerl. 3, 71. finde ich daghen: claghen, man könnte gleich- wohl st. des inf. das subst. claghe setzen, und Rein. 361. ist sicher trane: grane f. tranen:granen zu lesen; (vgl. die anm. zur ersten weibl. decl.) -- 6) veiant und vrient machen den pl. veiande, vriende Maerl. 2, 125. doch stehet Rein. 332. Maerl. 2, 135. auch der pl. vrient (:verdient).
Starkes masculinum. zweite declination.
1) die wenigen auf bloßes -e, als herde (custos) rugge (dorsum) weite (triticum) gehen schwach, gen. herden, weiten, ruggen. -- 2) die zahlreichen bildungen auf -are, -ere sind schwankend, nämlich a) die auf -are [welche form gewöhnlich eintritt, sobald ein unbeton- tes -el, -en, -er voraussteht, z. b. loghenare (mendax) droghenare (fallax) mordenare (homicida) molenare (mo- litor) maertelare (martyr) kerselare (cerasus) wisselare (numularius) toverare (veneficus) etc. doch finden sich außerdem: pilare (fulcrum) outare (altare) sondare (pec- cator) u. e. a.] pflegen schwach zu declinieren, also im gen. sg. und nom. pl. maertelaren etc. -- b) die auf -ere [eintretend, wenn diese bildung unmittelbar an die wurzel rührt, als: backere (pistor) voetganghere (pedester) delvere (fossor) dorpere (rusticanus) ghevere (dator) hoedere (custos) jaghere (venator) lesere (lector)
II. mittelniederl. ſubſt. ſt. maſc. erſteu. zw. decl.
ausgeſtoßen, als bërchs, diefs, honts, maechs, ſcats, coninx neben bërghes, dieves, hondes, maghes, ſcattes, coninghes. Das dative caſus-e bleibt immer. — 3) da- gegen kann das e der bildungen el, er wegfallen, z. b. vogle, apple, applen ſt. voghele, appele, appelen. — 4) der ſächſ. pl. auf -s zeigt ſich nur in der anomalie mans und zuweilen in den aus der zweiten decl. über- tretenden bildungen -er ſtatt -ere (ſ. die zweite decl.) 5) übergänge der plur. caſus in die ſchwache form fin- den ſich zwar verſchiedentlich in den denkmählern, mei- ſtens aber an unbeglaubigten ſtellen, d. h. außerhalb dem reim. So lieſt man Maerl. 3, 159. zeile 45 duvelen (dia- boli), zeile 48 richtiger duvele; 3, 206. inghelen (ange- lorum) 1, 47. wolven, voſſen (lupos, vulpes) 2, 118. corven (corbes) 3, 119. zeile 23 ſtênen (lapides) zeile 25 richtiger ſtêne; 1, 46. appelen (poma) 1, 403. daghen (dies) Rein. 366. daghen etc.; nichts hindert hier über- all -e herzuſtellen und das -en für einen fehler der hſ. oder der ausgabe zu nehmen. Im reim, wo die lesart unabweiſlich iſt, ſteht faſt durchaus ſtarke form; Maerl. 3, 71. finde ich daghen: claghen, man könnte gleich- wohl ſt. des inf. das ſubſt. claghe ſetzen, und Rein. 361. iſt ſicher trane: grane f. tranen:granen zu leſen; (vgl. die anm. zur erſten weibl. decl.) — 6) vîant und vrient machen den pl. vîande, vriende Maerl. 2, 125. doch ſtehet Rein. 332. Maerl. 2, 135. auch der pl. vrient (:verdient).
Starkes maſculinum. zweite declination.
1) die wenigen auf bloßes -e, als hërde (cuſtos) rugge (dorſum) weite (triticum) gehen ſchwach, gen. hërden, weiten, ruggen. — 2) die zahlreichen bildungen auf -are, -ere ſind ſchwankend, nämlich α) die auf -are [welche form gewöhnlich eintritt, ſobald ein unbeton- tes -el, -en, -er vorausſteht, z. b. loghenare (mendax) droghenare (fallax) mordenare (homicida) molenare (mo- litor) maertelare (martyr) kërſelare (ceraſus) wiſſelare (numularius) tôverare (veneficus) etc. doch finden ſich außerdem: pilare (fulcrum) outare (altare) ſondare (pec- cator) u. e. a.] pflegen ſchwach zu declinieren, alſo im gen. ſg. und nom. pl. maertelaren etc. — β) die auf -ere [eintretend, wenn dieſe bildung unmittelbar an die wurzel rührt, als: backere (piſtor) voetganghere (pedeſter) dëlvere (foſſor) dorpere (ruſticanus) ghëvere (dator) hoedere (cuſtos) jaghere (venator) lëſere (lector)
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II. mittelniederl. ſubſt. ſt. maſc. erſteu. zw. decl.
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coninx neben bërghes, dieves, hondes, maghes, ſcattes,
coninghes. Das dative caſus-e bleibt immer. — 3) da-
gegen kann das e der bildungen el, er wegfallen, z. b.
vogle, apple, applen ſt. voghele, appele, appelen. —
4) der ſächſ. pl. auf -s zeigt ſich nur in der anomalie
mans und zuweilen in den aus der zweiten decl. über-
tretenden bildungen -er ſtatt -ere (ſ. die zweite decl.)
5) übergänge der plur. caſus in die ſchwache form fin-
den ſich zwar verſchiedentlich in den denkmählern, mei-
ſtens aber an unbeglaubigten ſtellen, d. h. außerhalb dem
reim. So lieſt man Maerl. 3, 159. zeile 45 duvelen (dia-
boli), zeile 48 richtiger duvele; 3, 206. inghelen (ange-
lorum) 1, 47. wolven, voſſen (lupos, vulpes) 2, 118.
corven (corbes) 3, 119. zeile 23 ſtênen (lapides) zeile 25
richtiger ſtêne; 1, 46. appelen (poma) 1, 403. daghen
(dies) Rein. 366. daghen etc.; nichts hindert hier über-
all -e herzuſtellen und das -en für einen fehler der hſ.
oder der ausgabe zu nehmen. Im reim, wo die lesart
unabweiſlich iſt, ſteht faſt durchaus ſtarke form; Maerl.
3, 71. finde ich daghen: claghen, man könnte gleich-
wohl ſt. des inf. das ſubſt. claghe ſetzen, und Rein. 361.
iſt ſicher trane: grane f. tranen:granen zu leſen; (vgl.
die anm. zur erſten weibl. decl.) — 6) vîant und vrient
machen den pl. vîande, vriende Maerl. 2, 125. doch
ſtehet Rein. 332. Maerl. 2, 135. auch der pl. vrient
(:verdient).
Starkes maſculinum. zweite declination.
1) die wenigen auf bloßes -e, als hërde (cuſtos) rugge
(dorſum) weite (triticum) gehen ſchwach, gen. hërden,
weiten, ruggen. — 2) die zahlreichen bildungen auf
-are, -ere ſind ſchwankend, nämlich α) die auf -are
[welche form gewöhnlich eintritt, ſobald ein unbeton-
tes -el, -en, -er vorausſteht, z. b. loghenare (mendax)
droghenare (fallax) mordenare (homicida) molenare (mo-
litor) maertelare (martyr) kërſelare (ceraſus) wiſſelare
(numularius) tôverare (veneficus) etc. doch finden ſich
außerdem: pilare (fulcrum) outare (altare) ſondare (pec-
cator) u. e. a.] pflegen ſchwach zu declinieren, alſo im
gen. ſg. und nom. pl. maertelaren etc. — β) die auf
-ere [eintretend, wenn dieſe bildung unmittelbar an
die wurzel rührt, als: backere (piſtor) voetganghere
(pedeſter) dëlvere (foſſor) dorpere (ruſticanus) ghëvere
(dator) hoedere (cuſtos) jaghere (venator) lëſere (lector)
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 688. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/714>, abgerufen am 22.12.2024.
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