(thermae) konr (propinquus) lydhr (populus) mar (equus) matr (cibus) munr (discrimen) qvistr (ramus) refr (vul- pes) rettr (jus) salr (aula) saudhr (aries) stadhr (locus) stafr (baculus) vegr (via) vinr (amicus) etc. 3) einige der unter 1., noch mehrere der unter 2. angeführten wörter pflegen den gen. sg. auf -s nach der ersten (statt -jar oder -ar) zu bilden, namentlich: drengr. thvengr, hylr, seckr; bolr, brestr, dalr, gestr, gramr, hvalr, hver, lydhr, mar, qvistr, refr, stafr. Verschiedene schwanken, z. b. her macht: hers und herjar, salr: sals und salar, wie das s. 652. angeführte fisks, fiskjar. Dieser gen. auf -s führt denn auch zuweilen den dat. auf -i herbei; so fin- det sich gesti f. gest. --
Anmerkungen: 1) die nom. bur, mar, byr, hyr, her, hver, styr stehen für burr, marr etc. für vinr zu- weilen vin. -- 2) sonderbar, daß die endung -ir, i, des nom. acc. pl. keinen umlaut wirkt, es heißt bragir, salir, dalir, konir, hlutir, munir etc. nicht aber bregir, delir, kynir, hlytir etc. der umlaut müste denn unorg. durchs ganze wort laufen, wie in her, gestr, hylr etc. Um so auffallender, als wörter dritter decl. im nom. pl. und wenn sie den acc. pl. auf -i statt -u bilden (s. dort anm. 3.) allerdings umlauten. Zwischen synir und ko- nir (von sonr, konr) legir und bragir (von lögr, bragr) also keine analogie.
Starkes femininum. erste declination.
beispiel: giöf
pl. giaf-ar
giaf-ar
giaf-a
giöf (-u)
giöf-um
giöf
giaf-ar
1) einfache wörter: al (lorum) önn (labor) örk (cista) giöf (donum) giördh (cingulum) gröf (fovea) grön (barba) höll (aula) hlein (tibicen telae) iördh (terra) mön (juba) miöll (nix) nös (nasus) ol (funis) qvöl (supplicium) röd (ratio) rödd (vox) röst (requies, milliare) raun (runa) sin (nervus) seil (funis) sök (causa) skeidh (pecten telae) skömm (pudor) sol (sol) tag (vimen) vömb (venter) vör (labium). 2) bildungen mit -m, -n (selten): miödhm (coxendix) höfn (portus). -- 3) mit -ul, -l, -ur, -r, (wenige wörter): göndul (bellona) skögul (parca) öxl (humerus) nal (acus) fiödhur (penna) lifur (hepas) aedhr (vena) gen. aedhrar, neunord. aedh, aedhar. -- 4) mit -aung, -eing (häufig): hörmaung (moeror) sigleing (navigatio) etc.
II. altnord ſubſt. ſtark. femin. erſte decl.
(thermae) konr (propinquus) lŷdhr (populus) mar (equus) matr (cibus) munr (diſcrimen) qviſtr (ramus) refr (vul- pes) rêttr (jus) ſalr (aula) ſaudhr (aries) ſtadhr (locus) ſtafr (baculus) vëgr (via) vinr (amicus) etc. 3) einige der unter 1., noch mehrere der unter 2. angeführten wörter pflegen den gen. ſg. auf -s nach der erſten (ſtatt -jar oder -ar) zu bilden, namentlich: drengr. þvengr, hylr, ſeckr; bolr, breſtr, dalr, geſtr, gramr, hvalr, hver, lŷdhr, mar, qviſtr, refr, ſtafr. Verſchiedene ſchwanken, z. b. her macht: hers und herjar, ſalr: ſals und ſalar, wie das ſ. 652. angeführte fiſks, fiſkjar. Dieſer gen. auf -s führt denn auch zuweilen den dat. auf -i herbei; ſo fin- det ſich geſti f. geſt. —
Anmerkungen: 1) die nom. bur, mar, byr, hyr, her, hver, ſtyr ſtehen für burr, marr etc. für vinr zu- weilen vin. — 2) ſonderbar, daß die endung -ir, i, des nom. acc. pl. keinen umlaut wirkt, es heißt bragir, ſalir, dalir, konir, hlutir, munir etc. nicht aber bregir, delir, kynir, hlytir etc. der umlaut müſte denn unorg. durchs ganze wort laufen, wie in her, geſtr, hylr etc. Um ſo auffallender, als wörter dritter decl. im nom. pl. und wenn ſie den acc. pl. auf -i ſtatt -u bilden (ſ. dort anm. 3.) allerdings umlauten. Zwiſchen ſynir und ko- nir (von ſonr, konr) legir und bragir (von lögr, bragr) alſo keine analogie.
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II. altnord ſubſt. ſtark. femin. erſte decl.
(thermae) konr (propinquus) lŷdhr (populus) mar (equus)
matr (cibus) munr (diſcrimen) qviſtr (ramus) refr (vul-
pes) rêttr (jus) ſalr (aula) ſaudhr (aries) ſtadhr (locus)
ſtafr (baculus) vëgr (via) vinr (amicus) etc. 3) einige
der unter 1., noch mehrere der unter 2. angeführten
wörter pflegen den gen. ſg. auf -s nach der erſten (ſtatt
-jar oder -ar) zu bilden, namentlich: drengr. þvengr,
hylr, ſeckr; bolr, breſtr, dalr, geſtr, gramr, hvalr, hver,
lŷdhr, mar, qviſtr, refr, ſtafr. Verſchiedene ſchwanken,
z. b. her macht: hers und herjar, ſalr: ſals und ſalar, wie
das ſ. 652. angeführte fiſks, fiſkjar. Dieſer gen. auf -s
führt denn auch zuweilen den dat. auf -i herbei; ſo fin-
det ſich geſti f. geſt. —
Anmerkungen: 1) die nom. bur, mar, byr, hyr,
her, hver, ſtyr ſtehen für burr, marr etc. für vinr zu-
weilen vin. — 2) ſonderbar, daß die endung -ir, i,
des nom. acc. pl. keinen umlaut wirkt, es heißt bragir,
ſalir, dalir, konir, hlutir, munir etc. nicht aber bregir,
delir, kynir, hlytir etc. der umlaut müſte denn unorg.
durchs ganze wort laufen, wie in her, geſtr, hylr etc.
Um ſo auffallender, als wörter dritter decl. im nom. pl.
und wenn ſie den acc. pl. auf -i ſtatt -u bilden (ſ. dort
anm. 3.) allerdings umlauten. Zwiſchen ſynir und ko-
nir (von ſonr, konr) legir und bragir (von lögr, bragr)
alſo keine analogie.
Starkes femininum. erſte declination.
beiſpiel: giöf pl. giaf-ar
giaf-ar giaf-a
giöf (-u) giöf-um
giöf giaf-ar
1) einfache wörter: âl (lorum) önn (labor) örk (ciſta)
giöf (donum) giördh (cingulum) gröf (fôvea) grön (barba)
höll (aula) hlein (tibicen telae) iördh (terra) mön (juba)
miöll (nix) nös (naſus) ôl (funis) qvöl (ſupplicium) röd
(ratio) rödd (vox) röſt (requies, milliare) rûn (runa) ſin
(nervus) ſeil (funis) ſök (cauſa) ſkeidh (pecten telae)
ſkömm (pudor) ſôl (ſol) tâg (vimen) vömb (venter) vör
(labium). 2) bildungen mit -m, -n (ſelten): miödhm
(coxendix) höfn (portus). — 3) mit -ul, -l, -ur, -r,
(wenige wörter): göndul (bellona) ſkögul (parca) öxl
(humerus) nâl (acus) fiödhur (penna) lifur (hepas) ædhr
(vena) gen. ædhrar, neunord. ædh, ædhar. — 4) mit -ûng,
-îng (häufig): hörmûng (moeror) ſiglîng (navigatio) etc.
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 655. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/681>, abgerufen am 21.11.2024.
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