Allgemein mn statt des altn. sn. in: hamn (portus) famn (amplexus) namn (nomen) hämn (vindicta) jemn (ae- quus) emne (materies) remna (hiscere) stemna (concio) sömn (somnus); altschwed. mpn: hampn, empne, stempna; -- mst in komst (adventus) und blomster (flos) womit das angels. blosma, blostma, engl. blossom zu verglei- chen. -- Assimiliertes ll in frilla (pellex) bröllop (nuptiae) st. fridla, braudlop etc.
(P. B. F. V.) labiales.
Wenig vom altn. abweichend. Der auslaut f wird inlautend, wenn vocal darauf folgt, zu fv, also 1) zwi- schen zwei vocalen: hafva (habere) staf, stafvelse (syl- laba) afvel (soboles) lefva (vivere) grefve (comes) vaefva (texere) oefva (exercere) geifva (dare) dreifva (trudere) roefva (rapere) haufvud (caput) djäfvul (diabolus) sjelf, sjelfven (ipse) etc. 2) zwischen liq. und voc. skelfva (tremere) helfvete (orcus) verfva (expedire) sperf, sperf- ven (passer) ulf, ulfven (lupus) etc. Ohne zweifel mil- derung des härteren auslauts f, dieses fv. also dem fächs. bh und alth. v zu vergleichen. Mit unrecht scheint aber heute auch dem auslaut mildere labialis eigen, wenigstens will Botin p. 27. af, gaf, sparf wie av, gav, sparv lesen, alsdann würde man ohne abwechselung in- lautend hafa, skelfa setzen können. -- Die spirans v. wurde bisher unnöthig durch das hochd. w. bezeichnet und noch heutzutage bedient man sich dieses w. für den druck mit deutschen lettern, seit der zunehmenden einführung lateinischer hingegen richtiger des einfachen v; die hochd. niederl. und engl. mundart bedürfen das doppelte w, weil sie ein davon verschiednes v besitzen. -- Das im altn. inlaut vortretende v (oben s. 312.) mangelt fast gänzlich, spurweise steckt es in dem auslautenden f sparf oder sperf (passer, altn. spörr, spörvar). -- pp und bb sind beide häufig und organisch; ff ist selten und un- org. in wörtern, die man aus dem hochd. entlehnte, z. b. träffa (attingere) straffa (punire) offer (sacrificium) skaffa (curare); deren einige die sprache selbst in org. gestalt besaß, nur mit andrer bedeutung, namentlich dräpa (ferire) skapa (creare) und das hochd. strafen würde ein schwed. strapa fordern. Die fehlerhafte schreibung fft statt ft (gifft, lufft) meidet man jetzo. -- Zur ver- gleichung mit s. 216. 250. 276. hier die wichtigsten an- laute vr: vrak (ejecta maris) vra (angulus) vral (ulula- tus) vrang (perversus) vraeka (ejicere) vred (iratus) vrengja (pervertere) vrensk (equus admiss.) vret (septum)
I. ſchwediſche conſonanten. labiales.
Allgemein mn ſtatt des altn. ſn. in: hamn (portus) famn (amplexus) namn (nomen) hämn (vindicta) jemn (ae- quus) emne (materies) remna (hiſcere) ſtemna (concio) ſömn (ſomnus); altſchwed. mpn: hampn, empne, ſtempna; — mſt in komſt (adventus) und blomſter (flos) womit das angelſ. blôſma, blôſtma, engl. bloſſom zu verglei- chen. — Aſſimiliertes ll in frilla (pellex) bröllop (nuptiae) ſt. fridla, brûdlop etc.
(P. B. F. V.) labiales.
Wenig vom altn. abweichend. Der auslaut f wird inlautend, wenn vocal darauf folgt, zu fv, alſo 1) zwi- ſchen zwei vocalen: hâfva (habere) ſtâf, ſtâfvelſe (ſyl- laba) âfvel (ſoboles) lêfva (vivere) grêfve (comes) væfva (texere) œfva (exercere) gîfva (dare) drîfva (trudere) rœfva (rapere) hûfvud (caput) djäfvul (diabolus) ſjelf, ſjelfven (ipſe) etc. 2) zwiſchen liq. und voc. ſkelfva (tremere) helfvete (orcus) verfva (expedire) ſperf, ſperf- ven (paſſer) ulf, ulfven (lupus) etc. Ohne zweifel mil- derung des härteren auslauts f, dieſes fv. alſo dem fächſ. bh und alth. v zu vergleichen. Mit unrecht ſcheint aber heute auch dem auslaut mildere labialis eigen, wenigſtens will Botin p. 27. af, gaf, ſparf wie av, gav, ſparv leſen, alsdann würde man ohne abwechſelung in- lautend hâfa, ſkelfa ſetzen können. — Die ſpirans v. wurde bisher unnöthig durch das hochd. w. bezeichnet und noch heutzutage bedient man ſich dieſes w. für den druck mit deutſchen lettern, ſeit der zunehmenden einführung lateiniſcher hingegen richtiger des einfachen v; die hochd. niederl. und engl. mundart bedürfen das doppelte w, weil ſie ein davon verſchiednes v beſitzen. — Das im altn. inlaut vortretende v (oben ſ. 312.) mangelt faſt gänzlich, ſpurweiſe ſteckt es in dem auslautenden f ſparf oder ſperf (paſſer, altn. ſpörr, ſpörvar). — pp und bb ſind beide häufig und organiſch; ff iſt ſelten und un- org. in wörtern, die man aus dem hochd. entlehnte, z. b. träffa (attingere) ſtraffa (punire) offer (ſacrificium) ſkaffa (curare); deren einige die ſprache ſelbſt in org. geſtalt beſaß, nur mit andrer bedeutung, namentlich dräpa (ferire) ſkapa (creare) und das hochd. ſtrâfen würde ein ſchwed. ſtråpa fordern. Die fehlerhafte ſchreibung fft ſtatt ft (gifft, lufft) meidet man jetzo. — Zur ver- gleichung mit ſ. 216. 250. 276. hier die wichtigſten an- laute vr: vrak (ejecta maris) vrå (angulus) vrål (ulula- tus) vrång (perverſus) vræka (ejicere) vrêd (iratus) vrengja (pervertere) vrenſk (equus admiſſ.) vrêt (ſeptum)
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[553/0579]
I. ſchwediſche conſonanten. labiales.
Allgemein mn ſtatt des altn. ſn. in: hamn (portus) famn
(amplexus) namn (nomen) hämn (vindicta) jemn (ae-
quus) emne (materies) remna (hiſcere) ſtemna (concio)
ſömn (ſomnus); altſchwed. mpn: hampn, empne, ſtempna;
— mſt in komſt (adventus) und blomſter (flos) womit
das angelſ. blôſma, blôſtma, engl. bloſſom zu verglei-
chen. — Aſſimiliertes ll in frilla (pellex) bröllop (nuptiae)
ſt. fridla, brûdlop etc.
(P. B. F. V.) labiales.
Wenig vom altn. abweichend. Der auslaut f wird
inlautend, wenn vocal darauf folgt, zu fv, alſo 1) zwi-
ſchen zwei vocalen: hâfva (habere) ſtâf, ſtâfvelſe (ſyl-
laba) âfvel (ſoboles) lêfva (vivere) grêfve (comes) væfva
(texere) œfva (exercere) gîfva (dare) drîfva (trudere)
rœfva (rapere) hûfvud (caput) djäfvul (diabolus) ſjelf,
ſjelfven (ipſe) etc. 2) zwiſchen liq. und voc. ſkelfva
(tremere) helfvete (orcus) verfva (expedire) ſperf, ſperf-
ven (paſſer) ulf, ulfven (lupus) etc. Ohne zweifel mil-
derung des härteren auslauts f, dieſes fv. alſo dem fächſ.
bh und alth. v zu vergleichen. Mit unrecht ſcheint
aber heute auch dem auslaut mildere labialis eigen,
wenigſtens will Botin p. 27. af, gaf, ſparf wie av, gav,
ſparv leſen, alsdann würde man ohne abwechſelung in-
lautend hâfa, ſkelfa ſetzen können. — Die ſpirans v.
wurde bisher unnöthig durch das hochd. w. bezeichnet
und noch heutzutage bedient man ſich dieſes w. für
den druck mit deutſchen lettern, ſeit der zunehmenden
einführung lateiniſcher hingegen richtiger des einfachen
v; die hochd. niederl. und engl. mundart bedürfen das
doppelte w, weil ſie ein davon verſchiednes v beſitzen. —
Das im altn. inlaut vortretende v (oben ſ. 312.) mangelt
faſt gänzlich, ſpurweiſe ſteckt es in dem auslautenden f
ſparf oder ſperf (paſſer, altn. ſpörr, ſpörvar). — pp und
bb ſind beide häufig und organiſch; ff iſt ſelten und un-
org. in wörtern, die man aus dem hochd. entlehnte,
z. b. träffa (attingere) ſtraffa (punire) offer (ſacrificium)
ſkaffa (curare); deren einige die ſprache ſelbſt in org.
geſtalt beſaß, nur mit andrer bedeutung, namentlich
dräpa (ferire) ſkapa (creare) und das hochd. ſtrâfen würde
ein ſchwed. ſtråpa fordern. Die fehlerhafte ſchreibung
fft ſtatt ft (gifft, lufft) meidet man jetzo. — Zur ver-
gleichung mit ſ. 216. 250. 276. hier die wichtigſten an-
laute vr: vrak (ejecta maris) vrå (angulus) vrål (ulula-
tus) vrång (perverſus) vræka (ejicere) vrêd (iratus)
vrengja (pervertere) vrenſk (equus admiſſ.) vrêt (ſeptum)
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 553. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/579>, abgerufen am 03.12.2024.
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