Grillparzer, Franz: Sappho. Trauerspiel in fünf Aufzügen. Wien, 1819.Erster Aufzug. Freye Gegend. Im Hintergrunde das Meer, dessen flaches Ufer sich gegen die linke Seite zu in felsichten Ab- stufungen emporhebt. Hart am Ufer ein Altar der Aphro- dite. Rechts im Vorgrunde der Eingang einer Grotte mit Gesträuch und Eppich umwachsen; weiter zurück das Ende eines Säulenganges mit Stufen, zu Sapphos Wohnung führend. Auf der linken Seite des Vorgrundes ein hohes Rosengebüsch mit einer Rasenbank davor. Erster Auftritt. Zimbeln und Flöten und verworrener Volkszuruf in der Ferne. Rhamnes (stürzt herein.) Auf! auf, vom weichen Schlaf! Sie kommt, sie naht! O, daß doch nur die Wünsche Flügel haben, Und träg der Fuß, indeß das Herz lebendig! Heraus, ihr faulen Mädchen! Zögert ihr? Der trifft euch nicht, der Jugend vorschnell nennt! A 2
Erſter Aufzug. Freye Gegend. Im Hintergrunde das Meer, deſſen flaches Ufer ſich gegen die linke Seite zu in felſichten Ab- ſtufungen emporhebt. Hart am Ufer ein Altar der Aphro- dite. Rechts im Vorgrunde der Eingang einer Grotte mit Geſträuch und Eppich umwachſen; weiter zurück das Ende eines Säulenganges mit Stufen, zu Sapphos Wohnung führend. Auf der linken Seite des Vorgrundes ein hohes Roſengebüſch mit einer Raſenbank davor. Erſter Auftritt. Zimbeln und Flöten und verworrener Volkszuruf in der Ferne. Rhamnes (ſtürzt herein.) Auf! auf, vom weichen Schlaf! Sie kommt, ſie naht! O, daß doch nur die Wünſche Flügel haben, Und träg der Fuß, indeß das Herz lebendig! Heraus, ihr faulen Mädchen! Zögert ihr? Der trifft euch nicht, der Jugend vorſchnell nennt! A 2
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ſtufungen emporhebt. Hart am Ufer ein Altar der Aphro-
dite. Rechts im Vorgrunde der Eingang einer Grotte
mit Geſträuch und Eppich umwachſen; weiter zurück das
Ende eines Säulenganges mit Stufen, zu Sapphos
Wohnung führend. Auf der linken Seite des Vorgrundes
ein hohes Roſengebüſch mit einer Raſenbank davor.
Erſter Auftritt.
Zimbeln und Flöten und verworrener Volkszuruf in der
Ferne.
Rhamnes (ſtürzt herein.)
Auf! auf, vom weichen Schlaf! Sie kommt, ſie naht!
O, daß doch nur die Wünſche Flügel haben,
Und träg der Fuß, indeß das Herz lebendig!
Heraus, ihr faulen Mädchen! Zögert ihr?
Der trifft euch nicht, der Jugend vorſchnell nennt!
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