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Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716.

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Vermischte Gedichte.
Jch will die Läuterung mit diesen Zeilen geben:
Jch lache wenn es blitzt.


Er tröstet sich selbst in seinem Unglücke.
1.
Ein Hertz/ daß sich mit Sorgen plagt/
Verzehrt sich selbst vor Zeiten/
Wer täglich über Unglück klagt/
Wird sich das Grab bereiten:
Es kan doch nichts beständig seyn/
Auf Regen folget Sonnenschein.
2.
Die Zeiten sind veränderlich/
Es wechseln Tag und Stunden/
Es hat nach Blitz und Donner sich
Die Stille eingefunden/
Die Nacht kan nicht so finster seyn/
Der Tag bricht wiederum herein.
3.
Hält gleich das angenehme Licht
Des Glückes sich verborgen/
So glaub ich/ gläntzt es heute nicht/
Daß es doch scheinet morgen/
Es kommt bey mir auch wol der Tag
Daß ich mich glücklich nennen mag.
4.
Ein Schiff daß in der Wassers-Fluth
Mit 'Wind und Wellen streitet/
Verlieret nicht so fort den Muth/
Weil es die Hoffnung leitet/
Es werde bald den Sturm entgehn/
Und sich im sichern Hafen sehn.
5.
Liegt gleich mein Schiff vor Ancker noch/
Und hat contraire Winde/
So ist bey mir die Hoffnung doch/
Daß ich noch endlich finde/
Den Haven der mir ist beschert
Und den mein Wünschen längst begehrt.
6. Wer
Vermiſchte Gedichte.
Jch will die Laͤuterung mit dieſen Zeilen geben:
Jch lache wenn es blitzt.


Er troͤſtet ſich ſelbſt in ſeinem Ungluͤcke.
1.
Ein Hertz/ daß ſich mit Sorgen plagt/
Verzehrt ſich ſelbſt vor Zeiten/
Wer taͤglich uͤber Ungluͤck klagt/
Wird ſich das Grab bereiten:
Es kan doch nichts beſtaͤndig ſeyn/
Auf Regen folget Sonnenſchein.
2.
Die Zeiten ſind veraͤnderlich/
Es wechſeln Tag und Stunden/
Es hat nach Blitz und Donner ſich
Die Stille eingefunden/
Die Nacht kan nicht ſo finſter ſeyn/
Der Tag bricht wiederum herein.
3.
Haͤlt gleich das angenehme Licht
Des Gluͤckes ſich verborgen/
So glaub ich/ glaͤntzt es heute nicht/
Daß es doch ſcheinet morgen/
Es kommt bey mir auch wol der Tag
Daß ich mich gluͤcklich nennen mag.
4.
Ein Schiff daß in der Waſſers-Fluth
Mit ’Wind und Wellen ſtreitet/
Verlieret nicht ſo fort den Muth/
Weil es die Hoffnung leitet/
Es werde bald den Sturm entgehn/
Und ſich im ſichern Hafen ſehn.
5.
Liegt gleich mein Schiff vor Ancker noch/
Und hat contraire Winde/
So iſt bey mir die Hoffnung doch/
Daß ich noch endlich finde/
Den Haven der mir iſt beſchert
Und den mein Wuͤnſchen laͤngſt begehrt.
6. Wer
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[434/0452] Vermiſchte Gedichte. Jch will die Laͤuterung mit dieſen Zeilen geben: Jch lache wenn es blitzt. Er troͤſtet ſich ſelbſt in ſeinem Ungluͤcke. 1. Ein Hertz/ daß ſich mit Sorgen plagt/ Verzehrt ſich ſelbſt vor Zeiten/ Wer taͤglich uͤber Ungluͤck klagt/ Wird ſich das Grab bereiten: Es kan doch nichts beſtaͤndig ſeyn/ Auf Regen folget Sonnenſchein. 2. Die Zeiten ſind veraͤnderlich/ Es wechſeln Tag und Stunden/ Es hat nach Blitz und Donner ſich Die Stille eingefunden/ Die Nacht kan nicht ſo finſter ſeyn/ Der Tag bricht wiederum herein. 3. Haͤlt gleich das angenehme Licht Des Gluͤckes ſich verborgen/ So glaub ich/ glaͤntzt es heute nicht/ Daß es doch ſcheinet morgen/ Es kommt bey mir auch wol der Tag Daß ich mich gluͤcklich nennen mag. 4. Ein Schiff daß in der Waſſers-Fluth Mit ’Wind und Wellen ſtreitet/ Verlieret nicht ſo fort den Muth/ Weil es die Hoffnung leitet/ Es werde bald den Sturm entgehn/ Und ſich im ſichern Hafen ſehn. 5. Liegt gleich mein Schiff vor Ancker noch/ Und hat contraire Winde/ So iſt bey mir die Hoffnung doch/ Daß ich noch endlich finde/ Den Haven der mir iſt beſchert Und den mein Wuͤnſchen laͤngſt begehrt. 6. Wer

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Zitationshilfe: Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716, S. 434. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gressel_grabgedichte_1716/452>, abgerufen am 23.11.2024.