Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716.Verliebte und galante Arien. Und wird mir die Pein versüsset/Der ich noch muß zinß bahr seyn/ Alsdenn ist mein Glück so groß/ Daß ich deiner schönen Schooß/ Und dein lieblichen Ergötzen Nichtes kan entgegen setzen. 5. Du ein Bild der reinen Sternen/Und ein Schatz des Himmels bist/ Deine Keuschheit läst mich lernen/ Was des Himmels Wesen ist. Deine Schönheit/ Zucht und Zier Stellet ihn vollkommen für/ Alles was er schönes heget Jst dir Syris beygeleget. 6. Schwinden schon die klahren Sterne/Blickt mich doch mein Himmel an/ Dessen Blicke auch von ferne Jch genau erkennen kan. Schläffst du gleich in süsser Ruh/ Wirffst du mir doch Blicke zu; Deiner Schönheit helle Strahlen Kan kein Dunckel nicht bemahlen. 7. Wenn der traur'ge Abend weichetUnd die schwartze Nacht anbricht/ Dennoch Morgen-Rosen reichet/ Dein beliebtes Angesicht. Das in angenehmer Pracht Als der heiter Himmel lacht/ Daß ich mag den Himmel finden Vor dem alle Nächte schwinden. Er will keinen Neben-Buhler leiden. 1. Wer das schöne Auge kennet/So mein mattes Hertze brennet/ Stürtze sich nicht in Gefahr/ Sehen
Verliebte und galante Arien. Und wird mir die Pein verſuͤſſet/Der ich noch muß zinß bahr ſeyn/ Alsdenn iſt mein Gluͤck ſo groß/ Daß ich deiner ſchoͤnen Schooß/ Und dein lieblichen Ergoͤtzen Nichtes kan entgegen ſetzen. 5. Du ein Bild der reinen Sternen/Und ein Schatz des Himmels biſt/ Deine Keuſchheit laͤſt mich lernen/ Was des Himmels Weſen iſt. Deine Schoͤnheit/ Zucht und Zier Stellet ihn vollkommen fuͤr/ Alles was er ſchoͤnes heget Jſt dir Syris beygeleget. 6. Schwinden ſchon die klahren Sterne/Blickt mich doch mein Himmel an/ Deſſen Blicke auch von ferne Jch genau erkennen kan. Schlaͤffſt du gleich in ſuͤſſer Ruh/ Wirffſt du mir doch Blicke zu; Deiner Schoͤnheit helle Strahlen Kan kein Dunckel nicht bemahlen. 7. Wenn der traur’ge Abend weichetUnd die ſchwartze Nacht anbricht/ Dennoch Morgen-Roſen reichet/ Dein beliebtes Angeſicht. Das in angenehmer Pracht Als der heiter Himmel lacht/ Daß ich mag den Himmel finden Vor dem alle Naͤchte ſchwinden. Er will keinen Neben-Buhler leiden. 1. Wer das ſchoͤne Auge kennet/So mein mattes Hertze brennet/ Stuͤrtze ſich nicht in Gefahr/ Sehen
<TEI> <text> <body> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="4"> <pb facs="#f0271" n="253"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Verliebte und <hi rendition="#aq">galante Arien.</hi></hi> </fw><lb/> <l>Und wird mir die Pein verſuͤſſet/</l><lb/> <l>Der ich noch muß zinß bahr ſeyn/</l><lb/> <l>Alsdenn iſt mein Gluͤck ſo groß/</l><lb/> <l>Daß ich deiner ſchoͤnen Schooß/</l><lb/> <l>Und dein lieblichen Ergoͤtzen</l><lb/> <l>Nichtes kan entgegen ſetzen.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <head> <hi rendition="#c">5.</hi> </head><lb/> <l>Du ein Bild der reinen Sternen/</l><lb/> <l>Und ein Schatz des Himmels biſt/</l><lb/> <l>Deine Keuſchheit laͤſt mich lernen/</l><lb/> <l>Was des Himmels Weſen iſt.</l><lb/> <l>Deine Schoͤnheit/ Zucht und Zier</l><lb/> <l>Stellet ihn vollkommen fuͤr/</l><lb/> <l>Alles was er ſchoͤnes heget</l><lb/> <l>Jſt dir <hi rendition="#aq">Syris</hi> beygeleget.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <head> <hi rendition="#c">6.</hi> </head><lb/> <l>Schwinden ſchon die klahren Sterne/</l><lb/> <l>Blickt mich doch mein Himmel an/</l><lb/> <l>Deſſen Blicke auch von ferne</l><lb/> <l>Jch genau erkennen kan.</l><lb/> <l>Schlaͤffſt du gleich in ſuͤſſer Ruh/</l><lb/> <l>Wirffſt du mir doch Blicke zu;</l><lb/> <l>Deiner Schoͤnheit helle Strahlen</l><lb/> <l>Kan kein Dunckel nicht bemahlen.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <head> <hi rendition="#c">7.</hi> </head><lb/> <l>Wenn der traur’ge Abend weichet</l><lb/> <l>Und die ſchwartze Nacht anbricht/</l><lb/> <l>Dennoch Morgen-Roſen reichet/</l><lb/> <l>Dein beliebtes Angeſicht.</l><lb/> <l>Das in angenehmer Pracht</l><lb/> <l>Als der heiter Himmel lacht/</l><lb/> <l>Daß ich mag den Himmel finden</l><lb/> <l>Vor dem alle Naͤchte ſchwinden.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Er will keinen Neben-Buhler leiden.</hi> </head><lb/> <lg n="1"> <head> <hi rendition="#c">1.</hi> </head><lb/> <l><hi rendition="#in">W</hi>er das ſchoͤne Auge kennet/</l><lb/> <l>So mein mattes Hertze brennet/</l><lb/> <l>Stuͤrtze ſich nicht in Gefahr/</l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Sehen</fw><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [253/0271]
Verliebte und galante Arien.
Und wird mir die Pein verſuͤſſet/
Der ich noch muß zinß bahr ſeyn/
Alsdenn iſt mein Gluͤck ſo groß/
Daß ich deiner ſchoͤnen Schooß/
Und dein lieblichen Ergoͤtzen
Nichtes kan entgegen ſetzen.
5.
Du ein Bild der reinen Sternen/
Und ein Schatz des Himmels biſt/
Deine Keuſchheit laͤſt mich lernen/
Was des Himmels Weſen iſt.
Deine Schoͤnheit/ Zucht und Zier
Stellet ihn vollkommen fuͤr/
Alles was er ſchoͤnes heget
Jſt dir Syris beygeleget.
6.
Schwinden ſchon die klahren Sterne/
Blickt mich doch mein Himmel an/
Deſſen Blicke auch von ferne
Jch genau erkennen kan.
Schlaͤffſt du gleich in ſuͤſſer Ruh/
Wirffſt du mir doch Blicke zu;
Deiner Schoͤnheit helle Strahlen
Kan kein Dunckel nicht bemahlen.
7.
Wenn der traur’ge Abend weichet
Und die ſchwartze Nacht anbricht/
Dennoch Morgen-Roſen reichet/
Dein beliebtes Angeſicht.
Das in angenehmer Pracht
Als der heiter Himmel lacht/
Daß ich mag den Himmel finden
Vor dem alle Naͤchte ſchwinden.
Er will keinen Neben-Buhler leiden.
1.
Wer das ſchoͤne Auge kennet/
So mein mattes Hertze brennet/
Stuͤrtze ſich nicht in Gefahr/
Sehen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |