Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716.Verliebte und galante Arien. 2. Es gleichet dein GesichtDes Himmels-Glantz und hellem Schein/ Sein angenehmes Licht Kan nicht so schöne sey; Dein schöner Hals Jst ebenfals Crystall: Der Mund-Rubin Da Rosen blühn Besetzet mit Corall. 3. Der rund-gewölbten Brust/Die lauter süsse Anmuth hegt/ Wohin die holde Lust Der Liebe Wohn-Haus legt/ Kein Marmor gleicht/ Vor ihr erbleicht Der Schnee/ Der Schnecken Blut Weicht vor der Gluth/ Die brennt auf dieser Höh. 4. Wirf einen Gnaden-BlickMein schönster Schatz/ mein ander ich/ Auf deinem Knecht zurück/ Mein Kind erquicke mich. Entreiß mich doch Den schweren Joch Der Pein/ Daß nach dem Streit Der Traurigkeit Jch kan ein Sieger seyn. Er liebet nicht mehr. 1. Von den Banden/ von den KettenJst mein Hertze nun befreyt/ Da- M
Verliebte und galante Arien. 2. Es gleichet dein GeſichtDes Himmels-Glantz und hellem Schein/ Sein angenehmes Licht Kan nicht ſo ſchoͤne ſey; Dein ſchoͤner Hals Jſt ebenfals Cryſtall: Der Mund-Rubin Da Roſen bluͤhn Beſetzet mit Corall. 3. Der rund-gewoͤlbten Bruſt/Die lauter ſuͤſſe Anmuth hegt/ Wohin die holde Luſt Der Liebe Wohn-Haus legt/ Kein Marmor gleicht/ Vor ihr erbleicht Der Schnee/ Der Schnecken Blut Weicht vor der Gluth/ Die brennt auf dieſer Hoͤh. 4. Wirf einen Gnaden-BlickMein ſchoͤnſter Schatz/ mein ander ich/ Auf deinem Knecht zuruͤck/ Mein Kind erquicke mich. Entreiß mich doch Den ſchweren Joch Der Pein/ Daß nach dem Streit Der Traurigkeit Jch kan ein Sieger ſeyn. Er liebet nicht mehr. 1. Von den Banden/ von den KettenJſt mein Hertze nun befreyt/ Da- M
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Verliebte und galante Arien.
2.
Es gleichet dein Geſicht
Des Himmels-Glantz und hellem Schein/
Sein angenehmes Licht
Kan nicht ſo ſchoͤne ſey;
Dein ſchoͤner Hals
Jſt ebenfals
Cryſtall:
Der Mund-Rubin
Da Roſen bluͤhn
Beſetzet mit Corall.
3.
Der rund-gewoͤlbten Bruſt/
Die lauter ſuͤſſe Anmuth hegt/
Wohin die holde Luſt
Der Liebe Wohn-Haus legt/
Kein Marmor gleicht/
Vor ihr erbleicht
Der Schnee/
Der Schnecken Blut
Weicht vor der Gluth/
Die brennt auf dieſer Hoͤh.
4.
Wirf einen Gnaden-Blick
Mein ſchoͤnſter Schatz/ mein ander ich/
Auf deinem Knecht zuruͤck/
Mein Kind erquicke mich.
Entreiß mich doch
Den ſchweren Joch
Der Pein/
Daß nach dem Streit
Der Traurigkeit
Jch kan ein Sieger ſeyn.
Er liebet nicht mehr.
1.
Von den Banden/ von den Ketten
Jſt mein Hertze nun befreyt/
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