Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716.An die Splitter-Richter. JHr/ die ihr alles wolt nach euren Urtheil richten/ Und alles fort verwersst/ was euch nicht Probe hält/ Gedencket richten ist vielleichter als was dichten/ Und daß des Himmels Thun nicht allen gleich gefält. Gedenckt wer allzu kühn den Richter-Stuhl besteiget/ Der richtet sich selbst mit/ und zeiget klährlich an/ Wie weit er es versteht/ wozu sein Hertz geneiget/ So wie man an dem Knall ein Stück erkennen kan. Dieses schrieb zur Bezeugung seiner Ergeben- heit des Autoris nicht unbekannter Freund und Diener Polidor. An die Splitter-Richter. JHr/ die ihr alles wolt nach euren Urtheil richten/ Und alles fort verwerſſt/ was euch nicht Probe haͤlt/ Gedencket richten iſt vielleichter als was dichten/ Und daß des Him̃els Thun nicht allen gleich gefaͤlt. Gedenckt wer allzu kuͤhn den Richter-Stuhl beſteiget/ Der richtet ſich ſelbſt mit/ und zeiget klaͤhrlich an/ Wie weit er es verſteht/ wozu ſein Hertz geneiget/ So wie man an dem Knall ein Stuͤck erkennen kan. Dieſes ſchrieb zur Bezeugung ſeiner Ergeben- heit des Autoris nicht unbekannter Freund und Diener Polidor. <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0013"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">An die Splitter-Richter.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">J</hi>Hr/ die ihr alles wolt nach euren Urtheil richten/</l><lb/> <l>Und alles fort verwerſſt/ was euch nicht Probe haͤlt/</l><lb/> <l>Gedencket richten iſt vielleichter als was dichten/</l><lb/> <l>Und daß des Him̃els Thun nicht allen gleich gefaͤlt.</l><lb/> <l>Gedenckt wer allzu kuͤhn den Richter-Stuhl beſteiget/</l><lb/> <l>Der richtet ſich ſelbſt mit/ und zeiget klaͤhrlich an/</l><lb/> <l>Wie weit er es verſteht/ wozu ſein Hertz geneiget/</l><lb/> <l>So wie man an dem Knall ein Stuͤck erkennen kan.</l> </lg><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et">Dieſes ſchrieb zur Bezeugung ſeiner Ergeben-<lb/> heit des <hi rendition="#aq">Autoris</hi> nicht unbekannter<lb/> Freund und Diener<lb/><hi rendition="#aq">Polidor.</hi></hi> </salute> </closer> </div><lb/> </front> </text> </TEI> [0013]
An die Splitter-Richter.
JHr/ die ihr alles wolt nach euren Urtheil richten/
Und alles fort verwerſſt/ was euch nicht Probe haͤlt/
Gedencket richten iſt vielleichter als was dichten/
Und daß des Him̃els Thun nicht allen gleich gefaͤlt.
Gedenckt wer allzu kuͤhn den Richter-Stuhl beſteiget/
Der richtet ſich ſelbſt mit/ und zeiget klaͤhrlich an/
Wie weit er es verſteht/ wozu ſein Hertz geneiget/
So wie man an dem Knall ein Stuͤck erkennen kan.
Dieſes ſchrieb zur Bezeugung ſeiner Ergeben-
heit des Autoris nicht unbekannter
Freund und Diener
Polidor.
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