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Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Viertes Vierteljahr.

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Offenherzigkeiten

Offenherzigkeiten
Steuerbetrüger und Steuerdenunziant

Der Neichsfinanzminister will, um des systematischen Steuerbetrugs Herr
zu werden, für die Aufdeckung umfangreicher Steuerhinterziehungen angemessene
Belohnungen gewähren, und zwar sowohl den beteiligten Beamten wie auch solchen
Personen, die zur Finanzverwaltung in einenr Beamtenverhältnis stehen.

Damit ist der in neuerer Zeit nicht mehr so häufig zitierte Rubikon über¬
schritten. Immerhin vermag sich der Seelenkundige von der Spürtätigkeit der
Beamten allein nicht besonders viel zu versprechen. Wohl werden die ausgesetzten
Belohnungen manchen Strebsamen veranlassen, während der Amtsstunden einige
schwatze weniger zu halten, ein Kartenspielchen oder eine Betriebsversammlung
zu versäumen und statt dessen verdächtige Akten zu studieren. Wirklich große
Geldbeträge werden aber den SteuerbeLrügern nur dann abzujagen sein, wenn
jedermann im Volke zur Teilnahme an der Treibjagd eingeladen wird. Gewiß,
wir ziehen uns damit Denunzianten und Schnüffler groß, doch dieses Plus an
allgemeiner Unsittlichkeit und Verächtlichkeit, was macht es gegenüber dem bereits
vorhandenen Bestände aus? In der furchtbaren Not der Zeit muß bis auf
weiteres jedes Mittel recht sein, den Betrügern das Handwerk zu legen, sonst wird
der Steuerdruck, dem die paar Ehrlichen ausgesetzt sind, nicht nur redensartmäßig
unerträglich. Bieten die ausgetobten Belohnungen genügend starken Anreiz, spendet
der Staat dem Anzeiger oder Entdecker einer Steuerhinterziehung ein bis
zwei Fünftel der geretteten Summe, dann wird es schon nach Jahresfrist verteufelt
wenige Waghälse geben, die sich vorm Steuerfiskus kleiner machen, als sie sind.

Heute sind just diejenigen ziemlich steuerfrei, die die Mammut-Einkommen
beziehen, die Schieber aller Grade und Sorten. Ihnen könnte ein Bureau
gefährlich werden, dem jeder nicht als Vollkaufmann geltende Käufer oder Ver¬
käufer irgendwelcher Ware binnen 24 Stunden genaue 'Anzeige von dem Geschäft
zu erstatten hat, bei erwürgender Strafe. Die englische Einrichtung des Kron¬
zeugen und hiermit verbundene gelbliche Vergünstigungen und die gerichtsnotorische
Feindschaft, die zwischen Schiebergeschäftsfreundcn immer sehr bald ausbricht,
würden dem Bureau die Arbeit sehr erleichtern. Auch das Gewimmel der
Telephonbeamten wäre zu interessieren. Jene tausend Mark auf den Kopf der
Bevölkerung, die der Feind jährlich von uns fordert, kämen allein durch einiger¬
maßen gerechte Besteuerung der anonymen Schieberei auf, dieses modernen
Dschingis Khans, der, frei nach Tolstoi, nur mit Telegraph und Telephon arbeitet.


S00000 Rronen Iahresgehalt für Hilfskräfte

Von den Gebührnissen die die großkopseten Mitglieder der Feindes-
kommissionen in Berlin und Wien erhalten, will ich hier gar nicht lange reden.
Ein Vielvcrbcmdsgeneral als Ausschußpräsident erhält hierzulande jährlich
228 000 ^, ein Bataillonskommandeur 162 000. Wien muß dem Vorstand jeder
staatlichen Abteilung in der "Reparationskommission" rund sechs Millionen Kronen
zahlen, seinem.Stellvertreter drei, seinem Sekretär etwa zwei und eine halbe
Million jährlich. Diese Summen könnten höchstens die Herren Geschäftsführer
und stellvertretenden Geschäftsführer unserer Kriegsgesellschaften neidisch machen,- da
sich aber diese Gesellschaften zunächst in der "Abwicklung" (oder EinWicklung des
Steuerzahlers) befinden, so werden ihre Leiter mehr Gewicht auf jahrzehntelange
Liquidation als vorübergehend hohe Entlohnung legen.

Anders steht die Sache, was das Kleinvolk anbelangt. Ein einfacher
Ententesoldat bezieht von Deutschland 42 000 ^ Verpflegungsgeld, die Maschinen¬
schreiberinnen der Berliner Fremdherren kommen sogar auf 50 000 ^ Jahres-
Aehalt. Das unglückliche Osterreich muß diese schätzbaren Hilfskräfte unteren
Ranges sogar mit je 300 000 Kronen jährlich besolden. Es ist hübsch, daß gegen


Offenherzigkeiten

Offenherzigkeiten
Steuerbetrüger und Steuerdenunziant

Der Neichsfinanzminister will, um des systematischen Steuerbetrugs Herr
zu werden, für die Aufdeckung umfangreicher Steuerhinterziehungen angemessene
Belohnungen gewähren, und zwar sowohl den beteiligten Beamten wie auch solchen
Personen, die zur Finanzverwaltung in einenr Beamtenverhältnis stehen.

Damit ist der in neuerer Zeit nicht mehr so häufig zitierte Rubikon über¬
schritten. Immerhin vermag sich der Seelenkundige von der Spürtätigkeit der
Beamten allein nicht besonders viel zu versprechen. Wohl werden die ausgesetzten
Belohnungen manchen Strebsamen veranlassen, während der Amtsstunden einige
schwatze weniger zu halten, ein Kartenspielchen oder eine Betriebsversammlung
zu versäumen und statt dessen verdächtige Akten zu studieren. Wirklich große
Geldbeträge werden aber den SteuerbeLrügern nur dann abzujagen sein, wenn
jedermann im Volke zur Teilnahme an der Treibjagd eingeladen wird. Gewiß,
wir ziehen uns damit Denunzianten und Schnüffler groß, doch dieses Plus an
allgemeiner Unsittlichkeit und Verächtlichkeit, was macht es gegenüber dem bereits
vorhandenen Bestände aus? In der furchtbaren Not der Zeit muß bis auf
weiteres jedes Mittel recht sein, den Betrügern das Handwerk zu legen, sonst wird
der Steuerdruck, dem die paar Ehrlichen ausgesetzt sind, nicht nur redensartmäßig
unerträglich. Bieten die ausgetobten Belohnungen genügend starken Anreiz, spendet
der Staat dem Anzeiger oder Entdecker einer Steuerhinterziehung ein bis
zwei Fünftel der geretteten Summe, dann wird es schon nach Jahresfrist verteufelt
wenige Waghälse geben, die sich vorm Steuerfiskus kleiner machen, als sie sind.

Heute sind just diejenigen ziemlich steuerfrei, die die Mammut-Einkommen
beziehen, die Schieber aller Grade und Sorten. Ihnen könnte ein Bureau
gefährlich werden, dem jeder nicht als Vollkaufmann geltende Käufer oder Ver¬
käufer irgendwelcher Ware binnen 24 Stunden genaue 'Anzeige von dem Geschäft
zu erstatten hat, bei erwürgender Strafe. Die englische Einrichtung des Kron¬
zeugen und hiermit verbundene gelbliche Vergünstigungen und die gerichtsnotorische
Feindschaft, die zwischen Schiebergeschäftsfreundcn immer sehr bald ausbricht,
würden dem Bureau die Arbeit sehr erleichtern. Auch das Gewimmel der
Telephonbeamten wäre zu interessieren. Jene tausend Mark auf den Kopf der
Bevölkerung, die der Feind jährlich von uns fordert, kämen allein durch einiger¬
maßen gerechte Besteuerung der anonymen Schieberei auf, dieses modernen
Dschingis Khans, der, frei nach Tolstoi, nur mit Telegraph und Telephon arbeitet.


S00000 Rronen Iahresgehalt für Hilfskräfte

Von den Gebührnissen die die großkopseten Mitglieder der Feindes-
kommissionen in Berlin und Wien erhalten, will ich hier gar nicht lange reden.
Ein Vielvcrbcmdsgeneral als Ausschußpräsident erhält hierzulande jährlich
228 000 ^, ein Bataillonskommandeur 162 000. Wien muß dem Vorstand jeder
staatlichen Abteilung in der „Reparationskommission" rund sechs Millionen Kronen
zahlen, seinem.Stellvertreter drei, seinem Sekretär etwa zwei und eine halbe
Million jährlich. Diese Summen könnten höchstens die Herren Geschäftsführer
und stellvertretenden Geschäftsführer unserer Kriegsgesellschaften neidisch machen,- da
sich aber diese Gesellschaften zunächst in der „Abwicklung" (oder EinWicklung des
Steuerzahlers) befinden, so werden ihre Leiter mehr Gewicht auf jahrzehntelange
Liquidation als vorübergehend hohe Entlohnung legen.

Anders steht die Sache, was das Kleinvolk anbelangt. Ein einfacher
Ententesoldat bezieht von Deutschland 42 000 ^ Verpflegungsgeld, die Maschinen¬
schreiberinnen der Berliner Fremdherren kommen sogar auf 50 000 ^ Jahres-
Aehalt. Das unglückliche Osterreich muß diese schätzbaren Hilfskräfte unteren
Ranges sogar mit je 300 000 Kronen jährlich besolden. Es ist hübsch, daß gegen


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[0183] Offenherzigkeiten Offenherzigkeiten Steuerbetrüger und Steuerdenunziant Der Neichsfinanzminister will, um des systematischen Steuerbetrugs Herr zu werden, für die Aufdeckung umfangreicher Steuerhinterziehungen angemessene Belohnungen gewähren, und zwar sowohl den beteiligten Beamten wie auch solchen Personen, die zur Finanzverwaltung in einenr Beamtenverhältnis stehen. Damit ist der in neuerer Zeit nicht mehr so häufig zitierte Rubikon über¬ schritten. Immerhin vermag sich der Seelenkundige von der Spürtätigkeit der Beamten allein nicht besonders viel zu versprechen. Wohl werden die ausgesetzten Belohnungen manchen Strebsamen veranlassen, während der Amtsstunden einige schwatze weniger zu halten, ein Kartenspielchen oder eine Betriebsversammlung zu versäumen und statt dessen verdächtige Akten zu studieren. Wirklich große Geldbeträge werden aber den SteuerbeLrügern nur dann abzujagen sein, wenn jedermann im Volke zur Teilnahme an der Treibjagd eingeladen wird. Gewiß, wir ziehen uns damit Denunzianten und Schnüffler groß, doch dieses Plus an allgemeiner Unsittlichkeit und Verächtlichkeit, was macht es gegenüber dem bereits vorhandenen Bestände aus? In der furchtbaren Not der Zeit muß bis auf weiteres jedes Mittel recht sein, den Betrügern das Handwerk zu legen, sonst wird der Steuerdruck, dem die paar Ehrlichen ausgesetzt sind, nicht nur redensartmäßig unerträglich. Bieten die ausgetobten Belohnungen genügend starken Anreiz, spendet der Staat dem Anzeiger oder Entdecker einer Steuerhinterziehung ein bis zwei Fünftel der geretteten Summe, dann wird es schon nach Jahresfrist verteufelt wenige Waghälse geben, die sich vorm Steuerfiskus kleiner machen, als sie sind. Heute sind just diejenigen ziemlich steuerfrei, die die Mammut-Einkommen beziehen, die Schieber aller Grade und Sorten. Ihnen könnte ein Bureau gefährlich werden, dem jeder nicht als Vollkaufmann geltende Käufer oder Ver¬ käufer irgendwelcher Ware binnen 24 Stunden genaue 'Anzeige von dem Geschäft zu erstatten hat, bei erwürgender Strafe. Die englische Einrichtung des Kron¬ zeugen und hiermit verbundene gelbliche Vergünstigungen und die gerichtsnotorische Feindschaft, die zwischen Schiebergeschäftsfreundcn immer sehr bald ausbricht, würden dem Bureau die Arbeit sehr erleichtern. Auch das Gewimmel der Telephonbeamten wäre zu interessieren. Jene tausend Mark auf den Kopf der Bevölkerung, die der Feind jährlich von uns fordert, kämen allein durch einiger¬ maßen gerechte Besteuerung der anonymen Schieberei auf, dieses modernen Dschingis Khans, der, frei nach Tolstoi, nur mit Telegraph und Telephon arbeitet. S00000 Rronen Iahresgehalt für Hilfskräfte Von den Gebührnissen die die großkopseten Mitglieder der Feindes- kommissionen in Berlin und Wien erhalten, will ich hier gar nicht lange reden. Ein Vielvcrbcmdsgeneral als Ausschußpräsident erhält hierzulande jährlich 228 000 ^, ein Bataillonskommandeur 162 000. Wien muß dem Vorstand jeder staatlichen Abteilung in der „Reparationskommission" rund sechs Millionen Kronen zahlen, seinem.Stellvertreter drei, seinem Sekretär etwa zwei und eine halbe Million jährlich. Diese Summen könnten höchstens die Herren Geschäftsführer und stellvertretenden Geschäftsführer unserer Kriegsgesellschaften neidisch machen,- da sich aber diese Gesellschaften zunächst in der „Abwicklung" (oder EinWicklung des Steuerzahlers) befinden, so werden ihre Leiter mehr Gewicht auf jahrzehntelange Liquidation als vorübergehend hohe Entlohnung legen. Anders steht die Sache, was das Kleinvolk anbelangt. Ein einfacher Ententesoldat bezieht von Deutschland 42 000 ^ Verpflegungsgeld, die Maschinen¬ schreiberinnen der Berliner Fremdherren kommen sogar auf 50 000 ^ Jahres- Aehalt. Das unglückliche Osterreich muß diese schätzbaren Hilfskräfte unteren Ranges sogar mit je 300 000 Kronen jährlich besolden. Es ist hübsch, daß gegen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341911_338022/183>, abgerufen am 22.07.2024.