Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Viertes Vierteljahr.Philipp schwört einzelnen zu den Wirklichkeiten von Staat und Religion. Ist unter Ziel die Der Mehrheitssozialdemokratie attestiert eine aus ihrem Schoß heraus Die beglückende Gabe der Tage von Hannover birgt in sich die Aufgabe, Prof. Rarl Pflug. Philipp schwört Philipp schwört: "Die Menschheit böse, Und der Born des Glückes quillt nicht, Bis mein Volk durch mich erlöst!" Philipp -- bange machen gilt nicht! Philipp schwört: "Mein Volk verfuhr Vornehm, als es sich im heißen Kampf damit begnügte, nur Achselstücke abzureißen." Denkst du de5 Novembers-Clowns, Philipp, der rasch auszurücken Saum? In jener Nacht des Grau'us sprachst du nicht von Achselstücken. Deiner Schönheit Rettung war, Daß kein Haar dir auf der Haut mehr Wächst, weil andernfalls dies Haar Über Nacht vor Schreck ergraut wär'. Philipp schwört einzelnen zu den Wirklichkeiten von Staat und Religion. Ist unter Ziel die Der Mehrheitssozialdemokratie attestiert eine aus ihrem Schoß heraus Die beglückende Gabe der Tage von Hannover birgt in sich die Aufgabe, Prof. Rarl Pflug. Philipp schwört Philipp schwört: „Die Menschheit böse, Und der Born des Glückes quillt nicht, Bis mein Volk durch mich erlöst!" Philipp — bange machen gilt nicht! Philipp schwört: „Mein Volk verfuhr Vornehm, als es sich im heißen Kampf damit begnügte, nur Achselstücke abzureißen." Denkst du de5 Novembers-Clowns, Philipp, der rasch auszurücken Saum? In jener Nacht des Grau'us sprachst du nicht von Achselstücken. Deiner Schönheit Rettung war, Daß kein Haar dir auf der Haut mehr Wächst, weil andernfalls dies Haar Über Nacht vor Schreck ergraut wär'. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0142" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/338165"/> <fw type="header" place="top"> Philipp schwört</fw><lb/> <p xml:id="ID_508" prev="#ID_507"> einzelnen zu den Wirklichkeiten von Staat und Religion. Ist unter Ziel die<lb/> Volksgemeinschaft, lo muß die Erziehung sein eine religiöse Erziehung. Denn<lb/> soziale Gesinnung ist das Produkt sittlicher Erziehung, einer Sittlichkeit) die sich<lb/> gründet in der 'Gewissensbindung an me absolute Wahrheit göttlichen Lebens.<lb/> In der bewußten Rückkehr zum Volkstum liegt die deutsche Zukunft.---</p><lb/> <p xml:id="ID_509"> Der Mehrheitssozialdemokratie attestiert eine aus ihrem Schoß heraus<lb/> geborene neue „Partei für R.sormsozialismus" (wieviel soualistische Parieien<lb/> hoben wir zur Zeit?), sie sei „verknöchert, verkalkt, ohne Entschlußkraft und<lb/> schöpferische vorwärtsweiiende Ideen". . . Und das nach Cass l, diesem „Partei¬<lb/> tage der K>äst"! — Gilt das auch von der D^eutschnationalen Volkspartei?<lb/> Unterliegen auch die Deutschnationalcn der an der Sozialdemokratie gerügten<lb/> Gefahr „el-ter Selbstgefälligkeit und Selbstzufriedenheit?" Ich hoffe, nein, ich<lb/> hoffe, daß die neulich im „Tag" ausgesprochene Zielsetzung Ottos von Gierke<lb/> doch noch zur Wahrheit wi>d: „Diese"Gemeinschaft konnte sich als Hüterin der<lb/> in innerster Seele aller Volksgenossen gemeinsamen Überzeugungen und als Vor¬<lb/> kämpferin der wahrhaft wesentlichen Ziele unseres nationalen Lebens mehr und<lb/> mehr zum Werk enge zentraler Beteiligung der Volksseele ausgestalten."</p><lb/> <p xml:id="ID_510"> Die beglückende Gabe der Tage von Hannover birgt in sich die Aufgabe,<lb/> die großen Anliängerscharen der Partei mit dem Sauerteige dieser neuen Ideen<lb/> zu durchdri^gen und zum zweiten, jetzt, und geiade jetzt die in Bewegung<lb/> geratenen Mass n dem nationalen, christlichen und sozialen Gedanken zuzuführen,<lb/> dessen Wesenha lig'eit niemand vest'eilen kann. Gewiß ist es wahr: „Im billigen<lb/> Negativismus der Opposition liegt eine starke einig nde Kraft, während die<lb/> Nötigung zu veramwortlichem Aufbau die Geister scheidet." Ich denke, die<lb/> Deutschrwtionale Volkcpartei ist sich dessen bewußt. Die Probe auf den inneren<lb/> Gehalt ihrer Arbeit und ihrer Ziele wird erst der Tag bringen, der sie aus der<lb/> Opposition zur Verantwortung ruft. Er soll sie bereit finden. —</p><lb/> <note type="byline"> Prof. Rarl Pflug.</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Philipp schwört</head><lb/> <lg xml:id="POEMID_5" type="poem"> <l> Philipp schwört: „Die Menschheit böse,<lb/> Und der Born des Glückes quillt nicht,<lb/> Bis mein Volk durch mich erlöst!"<lb/> Philipp — bange machen gilt nicht!</l> <l> Philipp schwört: „Mein Volk verfuhr<lb/> Vornehm, als es sich im heißen<lb/> Kampf damit begnügte, nur<lb/> Achselstücke abzureißen."</l> <l> Denkst du de5 Novembers-Clowns,<lb/> Philipp, der rasch auszurücken<lb/> Saum? In jener Nacht des Grau'us<lb/> sprachst du nicht von Achselstücken.</l> <l> Deiner Schönheit Rettung war,<lb/> Daß kein Haar dir auf der Haut mehr<lb/> Wächst, weil andernfalls dies Haar<lb/> Über Nacht vor Schreck ergraut wär'.</l> </lg><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0142]
Philipp schwört
einzelnen zu den Wirklichkeiten von Staat und Religion. Ist unter Ziel die
Volksgemeinschaft, lo muß die Erziehung sein eine religiöse Erziehung. Denn
soziale Gesinnung ist das Produkt sittlicher Erziehung, einer Sittlichkeit) die sich
gründet in der 'Gewissensbindung an me absolute Wahrheit göttlichen Lebens.
In der bewußten Rückkehr zum Volkstum liegt die deutsche Zukunft.---
Der Mehrheitssozialdemokratie attestiert eine aus ihrem Schoß heraus
geborene neue „Partei für R.sormsozialismus" (wieviel soualistische Parieien
hoben wir zur Zeit?), sie sei „verknöchert, verkalkt, ohne Entschlußkraft und
schöpferische vorwärtsweiiende Ideen". . . Und das nach Cass l, diesem „Partei¬
tage der K>äst"! — Gilt das auch von der D^eutschnationalen Volkspartei?
Unterliegen auch die Deutschnationalcn der an der Sozialdemokratie gerügten
Gefahr „el-ter Selbstgefälligkeit und Selbstzufriedenheit?" Ich hoffe, nein, ich
hoffe, daß die neulich im „Tag" ausgesprochene Zielsetzung Ottos von Gierke
doch noch zur Wahrheit wi>d: „Diese"Gemeinschaft konnte sich als Hüterin der
in innerster Seele aller Volksgenossen gemeinsamen Überzeugungen und als Vor¬
kämpferin der wahrhaft wesentlichen Ziele unseres nationalen Lebens mehr und
mehr zum Werk enge zentraler Beteiligung der Volksseele ausgestalten."
Die beglückende Gabe der Tage von Hannover birgt in sich die Aufgabe,
die großen Anliängerscharen der Partei mit dem Sauerteige dieser neuen Ideen
zu durchdri^gen und zum zweiten, jetzt, und geiade jetzt die in Bewegung
geratenen Mass n dem nationalen, christlichen und sozialen Gedanken zuzuführen,
dessen Wesenha lig'eit niemand vest'eilen kann. Gewiß ist es wahr: „Im billigen
Negativismus der Opposition liegt eine starke einig nde Kraft, während die
Nötigung zu veramwortlichem Aufbau die Geister scheidet." Ich denke, die
Deutschrwtionale Volkcpartei ist sich dessen bewußt. Die Probe auf den inneren
Gehalt ihrer Arbeit und ihrer Ziele wird erst der Tag bringen, der sie aus der
Opposition zur Verantwortung ruft. Er soll sie bereit finden. —
Prof. Rarl Pflug.
Philipp schwört
Philipp schwört: „Die Menschheit böse,
Und der Born des Glückes quillt nicht,
Bis mein Volk durch mich erlöst!"
Philipp — bange machen gilt nicht! Philipp schwört: „Mein Volk verfuhr
Vornehm, als es sich im heißen
Kampf damit begnügte, nur
Achselstücke abzureißen." Denkst du de5 Novembers-Clowns,
Philipp, der rasch auszurücken
Saum? In jener Nacht des Grau'us
sprachst du nicht von Achselstücken. Deiner Schönheit Rettung war,
Daß kein Haar dir auf der Haut mehr
Wächst, weil andernfalls dies Haar
Über Nacht vor Schreck ergraut wär'.
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |