Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr.Neue Bücher Stellung im Mittelmeer wird mehr denn je auf verstärkter Seerüstung beruhen Der Vollständigkeit halber sei noch das Ergebnis der rumänischen Wahlen Neue Bücher Das deutsche Nationaltheater. Fünf Vorträge, gehalten im Februar und März 1917 im ^Freien Deutschen Hochstift zu Frankfurt a. M. von Prof. Dr. I. Petersen, Leipzig 1919. B. G. Teubner. Zeitschrift für den deutschen Unter¬ richt: 14. Ergänzungsheft. 106 S.. 8°, geh. 4 Mark und Teuerungszuschlag. - Die vorliegende Arbeit gibt in fünf Kapiteln -- Geistliches Theater. Volks Neue Bücher Stellung im Mittelmeer wird mehr denn je auf verstärkter Seerüstung beruhen Der Vollständigkeit halber sei noch das Ergebnis der rumänischen Wahlen Neue Bücher Das deutsche Nationaltheater. Fünf Vorträge, gehalten im Februar und März 1917 im ^Freien Deutschen Hochstift zu Frankfurt a. M. von Prof. Dr. I. Petersen, Leipzig 1919. B. G. Teubner. Zeitschrift für den deutschen Unter¬ richt: 14. Ergänzungsheft. 106 S.. 8°, geh. 4 Mark und Teuerungszuschlag. - Die vorliegende Arbeit gibt in fünf Kapiteln — Geistliches Theater. Volks <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0290" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/336580"/> <fw type="header" place="top"> Neue Bücher</fw><lb/> <p xml:id="ID_1071" prev="#ID_1070"> Stellung im Mittelmeer wird mehr denn je auf verstärkter Seerüstung beruhen<lb/> müssen und die Südslawen werden, trotz ihrer inneren Uneinigkeit, noch lange ein<lb/> gefährlicher Gegner zu Lande sein, es ist aber die Frage, ob die Sozialisten<lb/> gegenüber den Bedürfnissen der italienischen Expansion, die hier unbestreitbar<lb/> mit den Bedürfnissen des Proletariats zusammengeht, und die nach dem begehrten<lb/> Kleinasien auf die Dauer nur möglich sein wird, bei starker Flottenstellung, ihre<lb/> antimilitaristische Haltung durchweg beibehalten werden. Allerdings scheint es<lb/> angesichts der immer mehr erstarkenden anatolischen Nationalistenbewegung, der<lb/> gegenüber man sogar bereits die Räumung Smyrnas durch die Griechen zu<lb/> erwägen beginnt, sowie infolge des glücklich zustande gekommenen französisch¬<lb/> italienischen Arbeitsvertrages möglich, daß der kleinasiatische Traum schwächlich<lb/> zerrinnt und der italienische Auswandererstrom für die nächsten Jahre nach<lb/> Nordfrankreich abgelenkt wird, wo man, wie einzelne gewichtige Stimmen beweisen,<lb/> der langdauernden Beschäftigung starker deutscher Arbeitsheere mit dem größten<lb/> Mißtrauen entgegenzusehen beginnt. In diesem Falle könnten die Sozialisten<lb/> in ihrem Widerstand gegen starke Seerüstung beharren, was durchaus im Sinne<lb/> Englands sein würde, das durchaus Interesse daran hat, die mögliche Heraus¬<lb/> bildung einer starken Mittelmeerkombination Frankreich-Italien zu verhindern.</p><lb/> <p xml:id="ID_1072"> Der Vollständigkeit halber sei noch das Ergebnis der rumänischen Wahlen<lb/> mitgeteilt, wobei zu berücksichtigen ist. daß, unzweifelhaft mit Rücksicht auf die<lb/> außenpolitische Stellung Vratianus, die konservativen Demokraten, die Tale<lb/> Jonescupartei, sich der Wahl enthalten hat. und daß das Parlament in Rumänien<lb/> keineswegs die Bedeutung wie in andern Ländern hat. Im ganzen zeigt sich<lb/> ein überwältigender Elfolg der Nationalisten und Bratianugefolgschaft. Es<lb/> errangen von 287 Sitzen im alten Reich die nationalistischen Liberalen 103, die<lb/> Nationalisten 67. die Konservativen (Marghiloman) 13, die Bauernpcirtei 58, die<lb/> Sozialisten 12 Sitze, von den 205 Sitzen im Banat und in Trcmssylvcmien die<lb/> Nationalpartei (Menin) 146 (nach anderer Zählung 161), die Opposition (Ungarn,<lb/> Schwaben, Bauern) 46 Sitze, während in Vessarabien 86 Nationalisten, 28 Bauern¬<lb/> parteiler und 1 Sozialist (in Kischinew) gegenüberstehen. Also trotz der Kriegs¬<lb/><note type="byline"> Menenius</note> wunden Sieg des Nationalismus auf der ganzen Linie I </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Neue Bücher</head><lb/> <div n="2"> <head> Das deutsche Nationaltheater. Fünf Vorträge, gehalten im Februar und März<lb/> 1917 im ^Freien Deutschen Hochstift zu Frankfurt a. M. von Prof. Dr.<lb/> I. Petersen, Leipzig 1919. B. G. Teubner. Zeitschrift für den deutschen Unter¬<lb/> richt: 14. 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Gewiß haben<lb/> wir jetzt ein Volkstheater bekommen, aber recht hat der Versasser, wenn er?M<lb/> Vorwort schreibt, daß wir den geschichtlichen Verhältnissen auch im Theaterwesen<lb/> nähergebracht sind, da wir um mehr als ein Jahrhundert zurückgeworfen sind-<lb/> Es muß abgewartet werden, ob die neue Zeit, die die Hoftheater übereignet ha»,<lb/> auf dem Gebiete der Kunst das Nötige für die wiederaufzurichtende Nation schall''<lb/> Worte sind in unserer redeftohen Zeit dahingehend genug gefallen. In jede^n<lb/> Falle aber werden die Grundzüge der Entwicklung des Theaters die rouge<lb/> Kenntnis für Besserungsvorschläge stärken können. Die Schrift des Verfassers N></p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0290]
Neue Bücher
Stellung im Mittelmeer wird mehr denn je auf verstärkter Seerüstung beruhen
müssen und die Südslawen werden, trotz ihrer inneren Uneinigkeit, noch lange ein
gefährlicher Gegner zu Lande sein, es ist aber die Frage, ob die Sozialisten
gegenüber den Bedürfnissen der italienischen Expansion, die hier unbestreitbar
mit den Bedürfnissen des Proletariats zusammengeht, und die nach dem begehrten
Kleinasien auf die Dauer nur möglich sein wird, bei starker Flottenstellung, ihre
antimilitaristische Haltung durchweg beibehalten werden. Allerdings scheint es
angesichts der immer mehr erstarkenden anatolischen Nationalistenbewegung, der
gegenüber man sogar bereits die Räumung Smyrnas durch die Griechen zu
erwägen beginnt, sowie infolge des glücklich zustande gekommenen französisch¬
italienischen Arbeitsvertrages möglich, daß der kleinasiatische Traum schwächlich
zerrinnt und der italienische Auswandererstrom für die nächsten Jahre nach
Nordfrankreich abgelenkt wird, wo man, wie einzelne gewichtige Stimmen beweisen,
der langdauernden Beschäftigung starker deutscher Arbeitsheere mit dem größten
Mißtrauen entgegenzusehen beginnt. In diesem Falle könnten die Sozialisten
in ihrem Widerstand gegen starke Seerüstung beharren, was durchaus im Sinne
Englands sein würde, das durchaus Interesse daran hat, die mögliche Heraus¬
bildung einer starken Mittelmeerkombination Frankreich-Italien zu verhindern.
Der Vollständigkeit halber sei noch das Ergebnis der rumänischen Wahlen
mitgeteilt, wobei zu berücksichtigen ist. daß, unzweifelhaft mit Rücksicht auf die
außenpolitische Stellung Vratianus, die konservativen Demokraten, die Tale
Jonescupartei, sich der Wahl enthalten hat. und daß das Parlament in Rumänien
keineswegs die Bedeutung wie in andern Ländern hat. Im ganzen zeigt sich
ein überwältigender Elfolg der Nationalisten und Bratianugefolgschaft. Es
errangen von 287 Sitzen im alten Reich die nationalistischen Liberalen 103, die
Nationalisten 67. die Konservativen (Marghiloman) 13, die Bauernpcirtei 58, die
Sozialisten 12 Sitze, von den 205 Sitzen im Banat und in Trcmssylvcmien die
Nationalpartei (Menin) 146 (nach anderer Zählung 161), die Opposition (Ungarn,
Schwaben, Bauern) 46 Sitze, während in Vessarabien 86 Nationalisten, 28 Bauern¬
parteiler und 1 Sozialist (in Kischinew) gegenüberstehen. Also trotz der Kriegs¬
Menenius wunden Sieg des Nationalismus auf der ganzen Linie I
Neue Bücher
Das deutsche Nationaltheater. Fünf Vorträge, gehalten im Februar und März
1917 im ^Freien Deutschen Hochstift zu Frankfurt a. M. von Prof. Dr.
I. Petersen, Leipzig 1919. B. G. Teubner. Zeitschrift für den deutschen Unter¬
richt: 14. Ergänzungsheft. 106 S.. 8°, geh. 4 Mark und Teuerungszuschlag.
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Die vorliegende Arbeit gibt in fünf Kapiteln — Geistliches Theater. Volks
theater, Hoftheater, Nationaltheater, Festspieltheater — eine vorwiegend geschicht'
liebe Darstellung der Entwicklung des Theaters und legt dabei den Hauptwert
auf knappe, zusammenfassende Herausarbeitung der Grundzüge und des Hin-
strebens zum Gedanken des deutschen Nationaltheaters. Zwischen dem Halten
dieser gediegenen Vorträge und dem Erscheinen liegen zwei Jahre. Während der
Drucklegung ist eine alte, festgefügte Welt zerschlagen, sind damit Hoffnungen be¬
graben worden, von denen die Ausführungen getragen waren. Gewiß haben
wir jetzt ein Volkstheater bekommen, aber recht hat der Versasser, wenn er?M
Vorwort schreibt, daß wir den geschichtlichen Verhältnissen auch im Theaterwesen
nähergebracht sind, da wir um mehr als ein Jahrhundert zurückgeworfen sind-
Es muß abgewartet werden, ob die neue Zeit, die die Hoftheater übereignet ha»,
auf dem Gebiete der Kunst das Nötige für die wiederaufzurichtende Nation schall''
Worte sind in unserer redeftohen Zeit dahingehend genug gefallen. In jede^n
Falle aber werden die Grundzüge der Entwicklung des Theaters die rouge
Kenntnis für Besserungsvorschläge stärken können. Die Schrift des Verfassers N>
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