Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Pressestimmen

[Beginn Spaltensatz] "Der Deutsche Volksrat für Bromberg
und Umgebung erklärt im Hinblick auf
den Vertrags- und Rechtsbruch in den
unmöglichen Friedensbedingungen, dasz die
einzige Antwort auf den unerhörten feind¬
lichen Vernichtungswillen nur ein ent¬
schiedenes "Nein" mit darauffolgenden
Abbruch der Verhandlungen sein kann."

Er fordert von der Regierung, so zu ver¬
fahren, und weist darauf hin, daß das
Sclbstbestunmungsrecht der Deutschen Brom¬
bergs und des gesamten Netzedistrikts jetzt

[Spaltenumbruch]

erst recht nur eine Richtung kenne: Wir lassen
uns nicht wie Gegenstände oder wie Steine
in einem Spiel behandeln. Wir wollen so
berücksichtigt sein, wie es der weitaus über¬
wiegenden deutschen Bevölkerung zukommt.
Wir wollen deutsch bleiben, denn wir sind
es und haben das Anrecht darauf jahr¬
hundertelang erworben. Wir müssen zur
Waffe greifen und bis zum letzten Blutstropfen
Haus und Heimat verteidigen, wenn der
Bogen überspannt wird.

[Ende Spaltensatz]
Pressestimmen



[Beginn Spaltensatz]
Deutsche Presse "Dtsch. Allg. Ztg." Ur. 109 v. 1. Mai.
polnische Aufhebung der
Polenklausel

Fallstricke beim Verkauf deutschn"
Grundbesitzes.

Das Polnische Schatzamt Posen teilt
folgendes mit:

"Eine ganze Reihe deutscher Grundbesitzer,
Bauern und Ansiedler, die beabsichtigen, ihre
Grundstücke hierorts zu verkaufen und nach
Deutschland zurückzuwandern, hat an uns die
Frage gerichtet, ob es wahr wäre, daß die
polnischen Behörden denjenigen Teutschen,
die auswandern wollen, das Barvermögen
hier zurückbehalten werden. Wir können er¬
klären, daß dies nicht der Fall sein wird
zumal der Verkauf von ländlichem und
städtischem Besitz nicht gegen die polnischen
Belange verstößt. Im Gegenteil wird man
sowohl den Verkauf als auch die Mitnahme
des aus dem Verkaufe erlangten Barerlöses
keinerlei Ausnahmegesetzen unterwerfen. Es
ist selbstverständlich, daß nach Aufhebung aller
Ausnahmebestimmungen auch die auf An-
siedlungsgülern, Ansiedlungsrenlengülern usw.
eingetragene Polenklausel binnen kurzem ihre
Rechtsverbindlichkeit verlieren wird. Es ist
somit den Besitzern von Grundstücken, auf
denen die sogenannte Polenklausel lastet, er¬
laubt, diese Grundstücke an Polen zu ver¬
kaufen."

[Spaltenumbruch]

Aus dem ersten Teil dieser Erklärung
geht zunächst einmal hervor, mit welchem
Eifer die neuen Polnischen Herren in P>>sen
bestrebt sind, die bodenständige deutsche
Bauernschaft in Posen zum Verkauf ihres
Grundbesitzes zu bewegen, damit sie durch
Nachschieben polnischer Elemente die Provinz
dann noch stärker mit Polen durchsetzen können.
Man wird die deutschen Bauern und Guts¬
besitzer nur dringend in ihrem eigenen
Interesse warnen können, auf den loyalen
Ton der Polnischen Erklärung hin ihr Land
an die Polen zu verkaufen. Eine ganze An¬
zahl von gewichtigen Gründen spricht dafür,
daß die Deutschen, die auf das polnische An¬
erbieten eingingen, die Geschädigten sein
würden. Einmal würde gerüde jetzt, wo
infolge der Unsicherheit der ganzen Politischen
Lage, die viele ängstliche Landbewohner
deuischcr Ablunsi bewegt, dem Lande, das
deutsche Arbeit in die Höhe gebracht hat,
den Rücken zu kehren, und wo nun
auch die Polnischen Behörden direkt zum
Verkauf teuschen Grundbesitzes ermutigen,
der Preis, der beim Verkauf des Landes
erzielt werden kann, wesentlich niedriger sein
als in Zeiten geringen und nicht drängenden
Landangebotes. Ein deutscher Bauer, der
heute sein Land an die Polen verkaufte,
würde es daher zweifellos unter dein wahren
Wert bezahlt erhalten. Und ein anderes:
Die deutschen Bauern mögen nicht glauben,
daß man ihnen die Zahlung in einer Wäh¬
rung leisten werde, die sie in Deutschland

[Ende Spaltensatz]
Pressestimmen

[Beginn Spaltensatz] „Der Deutsche Volksrat für Bromberg
und Umgebung erklärt im Hinblick auf
den Vertrags- und Rechtsbruch in den
unmöglichen Friedensbedingungen, dasz die
einzige Antwort auf den unerhörten feind¬
lichen Vernichtungswillen nur ein ent¬
schiedenes „Nein" mit darauffolgenden
Abbruch der Verhandlungen sein kann."

Er fordert von der Regierung, so zu ver¬
fahren, und weist darauf hin, daß das
Sclbstbestunmungsrecht der Deutschen Brom¬
bergs und des gesamten Netzedistrikts jetzt

[Spaltenumbruch]

erst recht nur eine Richtung kenne: Wir lassen
uns nicht wie Gegenstände oder wie Steine
in einem Spiel behandeln. Wir wollen so
berücksichtigt sein, wie es der weitaus über¬
wiegenden deutschen Bevölkerung zukommt.
Wir wollen deutsch bleiben, denn wir sind
es und haben das Anrecht darauf jahr¬
hundertelang erworben. Wir müssen zur
Waffe greifen und bis zum letzten Blutstropfen
Haus und Heimat verteidigen, wenn der
Bogen überspannt wird.

[Ende Spaltensatz]
Pressestimmen



[Beginn Spaltensatz]
Deutsche Presse „Dtsch. Allg. Ztg." Ur. 109 v. 1. Mai.
polnische Aufhebung der
Polenklausel

Fallstricke beim Verkauf deutschn»
Grundbesitzes.

Das Polnische Schatzamt Posen teilt
folgendes mit:

„Eine ganze Reihe deutscher Grundbesitzer,
Bauern und Ansiedler, die beabsichtigen, ihre
Grundstücke hierorts zu verkaufen und nach
Deutschland zurückzuwandern, hat an uns die
Frage gerichtet, ob es wahr wäre, daß die
polnischen Behörden denjenigen Teutschen,
die auswandern wollen, das Barvermögen
hier zurückbehalten werden. Wir können er¬
klären, daß dies nicht der Fall sein wird
zumal der Verkauf von ländlichem und
städtischem Besitz nicht gegen die polnischen
Belange verstößt. Im Gegenteil wird man
sowohl den Verkauf als auch die Mitnahme
des aus dem Verkaufe erlangten Barerlöses
keinerlei Ausnahmegesetzen unterwerfen. Es
ist selbstverständlich, daß nach Aufhebung aller
Ausnahmebestimmungen auch die auf An-
siedlungsgülern, Ansiedlungsrenlengülern usw.
eingetragene Polenklausel binnen kurzem ihre
Rechtsverbindlichkeit verlieren wird. Es ist
somit den Besitzern von Grundstücken, auf
denen die sogenannte Polenklausel lastet, er¬
laubt, diese Grundstücke an Polen zu ver¬
kaufen."

[Spaltenumbruch]

Aus dem ersten Teil dieser Erklärung
geht zunächst einmal hervor, mit welchem
Eifer die neuen Polnischen Herren in P>>sen
bestrebt sind, die bodenständige deutsche
Bauernschaft in Posen zum Verkauf ihres
Grundbesitzes zu bewegen, damit sie durch
Nachschieben polnischer Elemente die Provinz
dann noch stärker mit Polen durchsetzen können.
Man wird die deutschen Bauern und Guts¬
besitzer nur dringend in ihrem eigenen
Interesse warnen können, auf den loyalen
Ton der Polnischen Erklärung hin ihr Land
an die Polen zu verkaufen. Eine ganze An¬
zahl von gewichtigen Gründen spricht dafür,
daß die Deutschen, die auf das polnische An¬
erbieten eingingen, die Geschädigten sein
würden. Einmal würde gerüde jetzt, wo
infolge der Unsicherheit der ganzen Politischen
Lage, die viele ängstliche Landbewohner
deuischcr Ablunsi bewegt, dem Lande, das
deutsche Arbeit in die Höhe gebracht hat,
den Rücken zu kehren, und wo nun
auch die Polnischen Behörden direkt zum
Verkauf teuschen Grundbesitzes ermutigen,
der Preis, der beim Verkauf des Landes
erzielt werden kann, wesentlich niedriger sein
als in Zeiten geringen und nicht drängenden
Landangebotes. Ein deutscher Bauer, der
heute sein Land an die Polen verkaufte,
würde es daher zweifellos unter dein wahren
Wert bezahlt erhalten. Und ein anderes:
Die deutschen Bauern mögen nicht glauben,
daß man ihnen die Zahlung in einer Wäh¬
rung leisten werde, die sie in Deutschland

[Ende Spaltensatz]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <pb facs="#f0494" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/335906"/>
              <fw type="header" place="top"> Pressestimmen</fw><lb/>
              <cb type="start"/>
              <quote> &#x201E;Der Deutsche Volksrat für Bromberg<lb/>
und Umgebung erklärt im Hinblick auf<lb/>
den Vertrags- und Rechtsbruch in den<lb/>
unmöglichen Friedensbedingungen, dasz die<lb/>
einzige Antwort auf den unerhörten feind¬<lb/>
lichen Vernichtungswillen  nur  ein ent¬<lb/>
schiedenes &#x201E;Nein" mit darauffolgenden<lb/>
Abbruch der Verhandlungen sein kann."</quote>
              <p xml:id="ID_2684" next="#ID_2685"> Er fordert von der Regierung, so zu ver¬<lb/>
fahren, und weist darauf hin, daß das<lb/>
Sclbstbestunmungsrecht der Deutschen Brom¬<lb/>
bergs und des gesamten Netzedistrikts jetzt</p>
              <cb/><lb/>
              <p xml:id="ID_2685" prev="#ID_2684"> erst recht nur eine Richtung kenne: Wir lassen<lb/>
uns nicht wie Gegenstände oder wie Steine<lb/>
in einem Spiel behandeln. Wir wollen so<lb/>
berücksichtigt sein, wie es der weitaus über¬<lb/>
wiegenden deutschen Bevölkerung zukommt.<lb/>
Wir wollen deutsch bleiben, denn wir sind<lb/>
es und haben das Anrecht darauf jahr¬<lb/>
hundertelang erworben. Wir müssen zur<lb/>
Waffe greifen und bis zum letzten Blutstropfen<lb/>
Haus und Heimat verteidigen, wenn der<lb/>
Bogen überspannt wird.</p>
              <cb type="end"/><lb/>
            </div>
          </div>
          <div n="2">
            <head> Pressestimmen</head><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <cb type="start"/>
            <div n="3">
              <head> Deutsche Presse</head>
              <note type="bibl"> &#x201E;Dtsch. Allg. Ztg." Ur. 109 v. 1. Mai.</note>
            </div>
            <div n="3">
              <head> polnische Aufhebung der<lb/>
Polenklausel</head>
              <p xml:id="ID_2686"> Fallstricke beim Verkauf deutschn»<lb/>
Grundbesitzes.</p>
              <p xml:id="ID_2687"> Das Polnische Schatzamt Posen teilt<lb/>
folgendes mit:</p>
              <p xml:id="ID_2688"> &#x201E;Eine ganze Reihe deutscher Grundbesitzer,<lb/>
Bauern und Ansiedler, die beabsichtigen, ihre<lb/>
Grundstücke hierorts zu verkaufen und nach<lb/>
Deutschland zurückzuwandern, hat an uns die<lb/>
Frage gerichtet, ob es wahr wäre, daß die<lb/>
polnischen Behörden denjenigen Teutschen,<lb/>
die auswandern wollen, das Barvermögen<lb/>
hier zurückbehalten werden. Wir können er¬<lb/>
klären, daß dies nicht der Fall sein wird<lb/>
zumal der Verkauf von ländlichem und<lb/>
städtischem Besitz nicht gegen die polnischen<lb/>
Belange verstößt. Im Gegenteil wird man<lb/>
sowohl den Verkauf als auch die Mitnahme<lb/>
des aus dem Verkaufe erlangten Barerlöses<lb/>
keinerlei Ausnahmegesetzen unterwerfen. Es<lb/>
ist selbstverständlich, daß nach Aufhebung aller<lb/>
Ausnahmebestimmungen auch die auf An-<lb/>
siedlungsgülern, Ansiedlungsrenlengülern usw.<lb/>
eingetragene Polenklausel binnen kurzem ihre<lb/>
Rechtsverbindlichkeit verlieren wird. Es ist<lb/>
somit den Besitzern von Grundstücken, auf<lb/>
denen die sogenannte Polenklausel lastet, er¬<lb/>
laubt, diese Grundstücke an Polen zu ver¬<lb/>
kaufen."</p>
              <cb/><lb/>
              <p xml:id="ID_2689" next="#ID_2690"> Aus dem ersten Teil dieser Erklärung<lb/>
geht zunächst einmal hervor, mit welchem<lb/>
Eifer die neuen Polnischen Herren in P&gt;&gt;sen<lb/>
bestrebt sind, die bodenständige deutsche<lb/>
Bauernschaft in Posen zum Verkauf ihres<lb/>
Grundbesitzes zu bewegen, damit sie durch<lb/>
Nachschieben polnischer Elemente die Provinz<lb/>
dann noch stärker mit Polen durchsetzen können.<lb/>
Man wird die deutschen Bauern und Guts¬<lb/>
besitzer nur dringend in ihrem eigenen<lb/>
Interesse warnen können, auf den loyalen<lb/>
Ton der Polnischen Erklärung hin ihr Land<lb/>
an die Polen zu verkaufen. Eine ganze An¬<lb/>
zahl von gewichtigen Gründen spricht dafür,<lb/>
daß die Deutschen, die auf das polnische An¬<lb/>
erbieten eingingen, die Geschädigten sein<lb/>
würden. Einmal würde gerüde jetzt, wo<lb/>
infolge der Unsicherheit der ganzen Politischen<lb/>
Lage, die viele ängstliche Landbewohner<lb/>
deuischcr Ablunsi bewegt, dem Lande, das<lb/>
deutsche Arbeit in die Höhe gebracht hat,<lb/>
den Rücken zu kehren, und wo nun<lb/>
auch die Polnischen Behörden direkt zum<lb/>
Verkauf teuschen Grundbesitzes ermutigen,<lb/>
der Preis, der beim Verkauf des Landes<lb/>
erzielt werden kann, wesentlich niedriger sein<lb/>
als in Zeiten geringen und nicht drängenden<lb/>
Landangebotes. Ein deutscher Bauer, der<lb/>
heute sein Land an die Polen verkaufte,<lb/>
würde es daher zweifellos unter dein wahren<lb/>
Wert bezahlt erhalten. Und ein anderes:<lb/>
Die deutschen Bauern mögen nicht glauben,<lb/>
daß man ihnen die Zahlung in einer Wäh¬<lb/>
rung leisten werde, die sie in Deutschland</p>
              <cb type="end"/><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0494] Pressestimmen „Der Deutsche Volksrat für Bromberg und Umgebung erklärt im Hinblick auf den Vertrags- und Rechtsbruch in den unmöglichen Friedensbedingungen, dasz die einzige Antwort auf den unerhörten feind¬ lichen Vernichtungswillen nur ein ent¬ schiedenes „Nein" mit darauffolgenden Abbruch der Verhandlungen sein kann." Er fordert von der Regierung, so zu ver¬ fahren, und weist darauf hin, daß das Sclbstbestunmungsrecht der Deutschen Brom¬ bergs und des gesamten Netzedistrikts jetzt erst recht nur eine Richtung kenne: Wir lassen uns nicht wie Gegenstände oder wie Steine in einem Spiel behandeln. Wir wollen so berücksichtigt sein, wie es der weitaus über¬ wiegenden deutschen Bevölkerung zukommt. Wir wollen deutsch bleiben, denn wir sind es und haben das Anrecht darauf jahr¬ hundertelang erworben. Wir müssen zur Waffe greifen und bis zum letzten Blutstropfen Haus und Heimat verteidigen, wenn der Bogen überspannt wird. Pressestimmen Deutsche Presse „Dtsch. Allg. Ztg." Ur. 109 v. 1. Mai. polnische Aufhebung der Polenklausel Fallstricke beim Verkauf deutschn» Grundbesitzes. Das Polnische Schatzamt Posen teilt folgendes mit: „Eine ganze Reihe deutscher Grundbesitzer, Bauern und Ansiedler, die beabsichtigen, ihre Grundstücke hierorts zu verkaufen und nach Deutschland zurückzuwandern, hat an uns die Frage gerichtet, ob es wahr wäre, daß die polnischen Behörden denjenigen Teutschen, die auswandern wollen, das Barvermögen hier zurückbehalten werden. Wir können er¬ klären, daß dies nicht der Fall sein wird zumal der Verkauf von ländlichem und städtischem Besitz nicht gegen die polnischen Belange verstößt. Im Gegenteil wird man sowohl den Verkauf als auch die Mitnahme des aus dem Verkaufe erlangten Barerlöses keinerlei Ausnahmegesetzen unterwerfen. Es ist selbstverständlich, daß nach Aufhebung aller Ausnahmebestimmungen auch die auf An- siedlungsgülern, Ansiedlungsrenlengülern usw. eingetragene Polenklausel binnen kurzem ihre Rechtsverbindlichkeit verlieren wird. Es ist somit den Besitzern von Grundstücken, auf denen die sogenannte Polenklausel lastet, er¬ laubt, diese Grundstücke an Polen zu ver¬ kaufen." Aus dem ersten Teil dieser Erklärung geht zunächst einmal hervor, mit welchem Eifer die neuen Polnischen Herren in P>>sen bestrebt sind, die bodenständige deutsche Bauernschaft in Posen zum Verkauf ihres Grundbesitzes zu bewegen, damit sie durch Nachschieben polnischer Elemente die Provinz dann noch stärker mit Polen durchsetzen können. Man wird die deutschen Bauern und Guts¬ besitzer nur dringend in ihrem eigenen Interesse warnen können, auf den loyalen Ton der Polnischen Erklärung hin ihr Land an die Polen zu verkaufen. Eine ganze An¬ zahl von gewichtigen Gründen spricht dafür, daß die Deutschen, die auf das polnische An¬ erbieten eingingen, die Geschädigten sein würden. Einmal würde gerüde jetzt, wo infolge der Unsicherheit der ganzen Politischen Lage, die viele ängstliche Landbewohner deuischcr Ablunsi bewegt, dem Lande, das deutsche Arbeit in die Höhe gebracht hat, den Rücken zu kehren, und wo nun auch die Polnischen Behörden direkt zum Verkauf teuschen Grundbesitzes ermutigen, der Preis, der beim Verkauf des Landes erzielt werden kann, wesentlich niedriger sein als in Zeiten geringen und nicht drängenden Landangebotes. Ein deutscher Bauer, der heute sein Land an die Polen verkaufte, würde es daher zweifellos unter dein wahren Wert bezahlt erhalten. Und ein anderes: Die deutschen Bauern mögen nicht glauben, daß man ihnen die Zahlung in einer Wäh¬ rung leisten werde, die sie in Deutschland

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407/494
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407/494>, abgerufen am 18.12.2024.