Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Mitteilungen
der IMMn Aillsnte und WestzrMM


Inhalt: Grundwahrheiten zum deutsch-Polnischen Streit -- Materialien zur ostdeutschen
Frage: Der Notschrei des deutschen Ostens. Die Posener Verhandlungen --
Pressestimmen.


Grundwahrheiten zum deutsch-polnischen streit
L In Posen und Westpreußen wohnen zusammen mehr Deutsche als Polen.
2. Drei Regierungsbezirke (Danzig, Marienwerder und Bromberg) sind über¬
wiegend deutsch; im vierten (Posen) wohnen verhältnismäßig ebensoviel
Deutsche als Polen in Ostgalizien wohnen.
3. Die deutschen Minoritäten in den überwiegend polnischen Kreisen sind größer
als die polnischen Minoritäten in den überwiegend deutschen Kreisen.
4. Deutsche und Polen sitzen untrennbar durcheinander.
3. Polen reicht ethnographisch nicht in ununterbrochenem Zuge an die
See; die "deutsche Brücke" von Brandenburg Pommern bis Ostpreußen schiebt
sich dazwischen; insbesondere ist das Weichseltal in Stadt und Land über¬
wiegend deutsch.
6. Die deutsche Bevölkerung ist in beiden Provinzen alteingesessen.
7. Sie hat bei den Reichstagswahlen 19<2 ganz überwiegend deutsch gewählt;
Reichstagswahlstatistik und Nationalitä>e"Statistik bestätigen sich.
8. Katholisch und polnisch sind nicht identisch.
9. Der Grundbesitz, auch der Privatbesitz, ist überwiegend deutsch.
10. Das deutsche Bauerntum besitzt in Posen mehr Land als das polnische.
11. Das Deutschtum ist im Grundbesitz in Posen stärker als das Polentum
in Ostg l zielt. ,
Die Städte sind überwiegend deutsch, auch ohne Militär und Beamtentum.
13. Der Grundbesitz in ihnen ist überwiegend deutsch.
Handel und Verkehr ist überwiegend deutsch.
16. Gewerbe und Industrie sind, namentlich in den wirtschaftlich wichtigen
Betrieben, überwiegend deutsch.
^6. Die.Deutschen zahlen unverhältnismäßig mehr Steuern als die Polen.
17. Die Deutschen haben die kulturelle Überlegenheit.
1^- Posen als landwirtschaftliches Überschußgebiet findet wirtschcnts- und Verkehrs-
Politisch seine natürliche Ergänzung in dem industnellen Mittel- und
Westdeutschland.
^. Die Zugehörigkeit Posens zu Preußen hat der Provinz jährlich "Zehnte
von Millionen" eingebracht.
^- Die Verbindung mit Polen bedeutet für die Provinz eine wirtschaftliche
Katastrophe.^)


Diese Tntsachen beweist Dr. Moritz Weiß in seiner ausgezeichneten Schrift "Die
Stellung des Deutschtums in Posen und Westpreuszen" mit einer Sprachenkarte. Verlag von
^lhelm Grete. Berlin. Januar 1919.
Mitteilungen . 4
Mitteilungen
der IMMn Aillsnte und WestzrMM


Inhalt: Grundwahrheiten zum deutsch-Polnischen Streit — Materialien zur ostdeutschen
Frage: Der Notschrei des deutschen Ostens. Die Posener Verhandlungen —
Pressestimmen.


Grundwahrheiten zum deutsch-polnischen streit
L In Posen und Westpreußen wohnen zusammen mehr Deutsche als Polen.
2. Drei Regierungsbezirke (Danzig, Marienwerder und Bromberg) sind über¬
wiegend deutsch; im vierten (Posen) wohnen verhältnismäßig ebensoviel
Deutsche als Polen in Ostgalizien wohnen.
3. Die deutschen Minoritäten in den überwiegend polnischen Kreisen sind größer
als die polnischen Minoritäten in den überwiegend deutschen Kreisen.
4. Deutsche und Polen sitzen untrennbar durcheinander.
3. Polen reicht ethnographisch nicht in ununterbrochenem Zuge an die
See; die „deutsche Brücke" von Brandenburg Pommern bis Ostpreußen schiebt
sich dazwischen; insbesondere ist das Weichseltal in Stadt und Land über¬
wiegend deutsch.
6. Die deutsche Bevölkerung ist in beiden Provinzen alteingesessen.
7. Sie hat bei den Reichstagswahlen 19<2 ganz überwiegend deutsch gewählt;
Reichstagswahlstatistik und Nationalitä>e»Statistik bestätigen sich.
8. Katholisch und polnisch sind nicht identisch.
9. Der Grundbesitz, auch der Privatbesitz, ist überwiegend deutsch.
10. Das deutsche Bauerntum besitzt in Posen mehr Land als das polnische.
11. Das Deutschtum ist im Grundbesitz in Posen stärker als das Polentum
in Ostg l zielt. ,
Die Städte sind überwiegend deutsch, auch ohne Militär und Beamtentum.
13. Der Grundbesitz in ihnen ist überwiegend deutsch.
Handel und Verkehr ist überwiegend deutsch.
16. Gewerbe und Industrie sind, namentlich in den wirtschaftlich wichtigen
Betrieben, überwiegend deutsch.
^6. Die.Deutschen zahlen unverhältnismäßig mehr Steuern als die Polen.
17. Die Deutschen haben die kulturelle Überlegenheit.
1^- Posen als landwirtschaftliches Überschußgebiet findet wirtschcnts- und Verkehrs-
Politisch seine natürliche Ergänzung in dem industnellen Mittel- und
Westdeutschland.
^. Die Zugehörigkeit Posens zu Preußen hat der Provinz jährlich „Zehnte
von Millionen" eingebracht.
^- Die Verbindung mit Polen bedeutet für die Provinz eine wirtschaftliche
Katastrophe.^)


Diese Tntsachen beweist Dr. Moritz Weiß in seiner ausgezeichneten Schrift „Die
Stellung des Deutschtums in Posen und Westpreuszen" mit einer Sprachenkarte. Verlag von
^lhelm Grete. Berlin. Januar 1919.
Mitteilungen . 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0369" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/335781"/>
          </div>
        </div>
        <div n="1">
          <head> Mitteilungen<lb/>
der IMMn Aillsnte   und WestzrMM</head><lb/>
          <table facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341909_335407/figures/grenzboten_341909_335407_335781_001.jpg">
            <row>
              <cell> Ur. 4Verantwortlich: Dr. Max Hildebert Bochen<lb/>
Schriftleitung: Bromberg, Weltzienplatz 1»&gt;<lb/>
Fernruf Ur. 3212. April 1919</cell>
            </row>
          </table><lb/>
          <note type="argument"> Inhalt: Grundwahrheiten zum deutsch-Polnischen Streit &#x2014; Materialien zur ostdeutschen<lb/>
Frage: Der Notschrei des deutschen Ostens. Die Posener Verhandlungen &#x2014;<lb/>
Pressestimmen.</note><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <div n="2">
            <head> Grundwahrheiten zum deutsch-polnischen streit</head><lb/>
            <list>
              <item> L In Posen und Westpreußen wohnen zusammen mehr Deutsche als Polen.</item>
              <item> 2. Drei Regierungsbezirke (Danzig, Marienwerder und Bromberg) sind über¬<lb/>
wiegend deutsch; im vierten (Posen) wohnen verhältnismäßig ebensoviel<lb/>
Deutsche als Polen in Ostgalizien wohnen.</item>
              <item> 3. Die deutschen Minoritäten in den überwiegend polnischen Kreisen sind größer<lb/>
als die polnischen Minoritäten in den überwiegend deutschen Kreisen.</item>
              <item> 4. Deutsche und Polen sitzen untrennbar durcheinander.</item>
              <item> 3. Polen reicht ethnographisch nicht in ununterbrochenem Zuge an die<lb/>
See; die &#x201E;deutsche Brücke" von Brandenburg Pommern bis Ostpreußen schiebt<lb/>
sich dazwischen; insbesondere ist das Weichseltal in Stadt und Land über¬<lb/>
wiegend deutsch.</item>
              <item> 6. Die deutsche Bevölkerung ist in beiden Provinzen alteingesessen.</item>
              <item> 7. Sie hat bei den Reichstagswahlen 19&lt;2 ganz überwiegend deutsch gewählt;<lb/>
Reichstagswahlstatistik und Nationalitä&gt;e»Statistik bestätigen sich.</item>
              <item> 8. Katholisch und polnisch sind nicht identisch.</item>
              <item> 9. Der Grundbesitz, auch der Privatbesitz, ist überwiegend deutsch.</item>
              <item> 10. Das deutsche Bauerntum besitzt in Posen mehr Land als das polnische.</item>
              <item> 11. Das Deutschtum ist im Grundbesitz in Posen stärker als das Polentum<lb/>
in Ostg l zielt. ,</item>
              <item> Die Städte sind überwiegend deutsch, auch ohne Militär und Beamtentum.</item>
              <item> 13. Der Grundbesitz in ihnen ist überwiegend deutsch.</item>
              <item> Handel und Verkehr ist überwiegend deutsch.</item>
              <item> 16. Gewerbe und Industrie sind, namentlich in den wirtschaftlich wichtigen<lb/>
Betrieben, überwiegend deutsch.</item>
              <item> ^6. Die.Deutschen zahlen unverhältnismäßig mehr Steuern als die Polen.</item>
              <item> 17. Die Deutschen haben die kulturelle Überlegenheit.</item>
              <item> 1^- Posen als landwirtschaftliches Überschußgebiet findet wirtschcnts- und Verkehrs-<lb/>
Politisch seine natürliche Ergänzung in dem industnellen Mittel- und<lb/>
Westdeutschland.</item>
              <item> ^. Die Zugehörigkeit Posens zu Preußen hat der Provinz jährlich &#x201E;Zehnte<lb/>
von Millionen" eingebracht.</item>
              <item> ^- Die Verbindung mit Polen bedeutet für die Provinz eine wirtschaftliche<lb/>
Katastrophe.^)</item>
            </list><lb/>
            <note xml:id="FID_62" place="foot"> Diese Tntsachen beweist Dr. Moritz Weiß in seiner ausgezeichneten Schrift &#x201E;Die<lb/>
Stellung des Deutschtums in Posen und Westpreuszen" mit einer Sprachenkarte. Verlag von<lb/>
^lhelm Grete.  Berlin. Januar 1919.</note><lb/>
            <fw type="sig" place="bottom"> Mitteilungen . 4</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0369] Mitteilungen der IMMn Aillsnte und WestzrMM Ur. 4Verantwortlich: Dr. Max Hildebert Bochen Schriftleitung: Bromberg, Weltzienplatz 1»> Fernruf Ur. 3212. April 1919 Inhalt: Grundwahrheiten zum deutsch-Polnischen Streit — Materialien zur ostdeutschen Frage: Der Notschrei des deutschen Ostens. Die Posener Verhandlungen — Pressestimmen. Grundwahrheiten zum deutsch-polnischen streit L In Posen und Westpreußen wohnen zusammen mehr Deutsche als Polen. 2. Drei Regierungsbezirke (Danzig, Marienwerder und Bromberg) sind über¬ wiegend deutsch; im vierten (Posen) wohnen verhältnismäßig ebensoviel Deutsche als Polen in Ostgalizien wohnen. 3. Die deutschen Minoritäten in den überwiegend polnischen Kreisen sind größer als die polnischen Minoritäten in den überwiegend deutschen Kreisen. 4. Deutsche und Polen sitzen untrennbar durcheinander. 3. Polen reicht ethnographisch nicht in ununterbrochenem Zuge an die See; die „deutsche Brücke" von Brandenburg Pommern bis Ostpreußen schiebt sich dazwischen; insbesondere ist das Weichseltal in Stadt und Land über¬ wiegend deutsch. 6. Die deutsche Bevölkerung ist in beiden Provinzen alteingesessen. 7. Sie hat bei den Reichstagswahlen 19<2 ganz überwiegend deutsch gewählt; Reichstagswahlstatistik und Nationalitä>e»Statistik bestätigen sich. 8. Katholisch und polnisch sind nicht identisch. 9. Der Grundbesitz, auch der Privatbesitz, ist überwiegend deutsch. 10. Das deutsche Bauerntum besitzt in Posen mehr Land als das polnische. 11. Das Deutschtum ist im Grundbesitz in Posen stärker als das Polentum in Ostg l zielt. , Die Städte sind überwiegend deutsch, auch ohne Militär und Beamtentum. 13. Der Grundbesitz in ihnen ist überwiegend deutsch. Handel und Verkehr ist überwiegend deutsch. 16. Gewerbe und Industrie sind, namentlich in den wirtschaftlich wichtigen Betrieben, überwiegend deutsch. ^6. Die.Deutschen zahlen unverhältnismäßig mehr Steuern als die Polen. 17. Die Deutschen haben die kulturelle Überlegenheit. 1^- Posen als landwirtschaftliches Überschußgebiet findet wirtschcnts- und Verkehrs- Politisch seine natürliche Ergänzung in dem industnellen Mittel- und Westdeutschland. ^. Die Zugehörigkeit Posens zu Preußen hat der Provinz jährlich „Zehnte von Millionen" eingebracht. ^- Die Verbindung mit Polen bedeutet für die Provinz eine wirtschaftliche Katastrophe.^) Diese Tntsachen beweist Dr. Moritz Weiß in seiner ausgezeichneten Schrift „Die Stellung des Deutschtums in Posen und Westpreuszen" mit einer Sprachenkarte. Verlag von ^lhelm Grete. Berlin. Januar 1919. Mitteilungen . 4

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407/369
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407/369>, abgerufen am 18.12.2024.