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Die Grenzboten. Jg. 76, 1917, Viertes Vierteljahr.

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Der Siegespreis
Georg Lleinow von

>in kleines sehr lesenswertes Büchlein von Dr. Max Köhne schließt:
>"Was soll der Preis in diesem ungeheuren Ringen für uns sein?
Kämpfen wir mit Rußland nur für Polens Freiheit? Soll Ost-
Preußen von neuem dem Feinde offenstehen? Oder begnügen wir
uns mit dem Notwendigsten, das nur für morgen reicht? Nein,
Lärm ^6°"d zu erreichen ist, dann muß das ganze alte deutsche
Sj. ".Osten wieder unser werden: um unserer Ehre, um unserer
das um unseres Lebens willen. Wird dieses Land unser, dann ist
Brot ü^"^ geräumig genug, dann hat unser Volk in jeder Lage sein täglich
Sadi^s " ^ ^ große Aufgabe, durch die es emporsteigt. Jetzt ist die
Mirfalsstunde. Was wir von dieser Stunde ausgeschlagen, bringt vielleicht keine
"Mit zurück."

^arna "vielleicht"? Nein: "bringt keine Ewigkeit zurückl" --

.-^as ist's aber, was uns die Stunde bietet?

dem Wochen darf ich dem Weltringen als Beobachter zusehen. Auf
ganz Boden der schwedischen Hauptstadt stehend, erschloß sich mir eine
und N ^ ^' die ich von Warschau oder von den Schlachtfeldern
auel .Quartieren der Somme bei Arras, von Flandern aus gesehen, es ist
gewo^'^ Wat' wie die, die der Publizist von Berlin aus erkennt. Einen:
Verba" ' °^"^rüden Schauspiel ist man Zuschauer, nicht Mitspieler. Die Kräfte-
versK' K ^ !" ^ ganzen Welt treten deutlicher hervor, Schatten- und Lichtseiten
hH^^n sich gegeneinander; auch beim Feinde werden anziehende Seiten erkannt,
her", " schwarze Linien und abstoßende Einzelheiten im Bilde der Heimat
Liebe ^"Mesch. allzu menschliches! Der Politiker gewinnt, weiß er
des W s ^ zu zügeln im neutralen Auslande, den Blick für die großen Linien
Zollen?, wie sich ein Schicksal mit unerbittlicher Folgerichtigkeit
diesem ^ ""^ erkennt, nicht ohne tiefes Erschauern, wie klein im Verhältnis zu
des un K"^^ doch die Anstrengungen sind, denen sich die einzelnen Völker trotz
gewalt' Heldentums, was die Erde je gesehen, unterziehen. Selbst solche
Gren wie die russische Revolution, die Eroberung der baltischen




Der Siegespreis
Georg Lleinow von

>in kleines sehr lesenswertes Büchlein von Dr. Max Köhne schließt:
>„Was soll der Preis in diesem ungeheuren Ringen für uns sein?
Kämpfen wir mit Rußland nur für Polens Freiheit? Soll Ost-
Preußen von neuem dem Feinde offenstehen? Oder begnügen wir
uns mit dem Notwendigsten, das nur für morgen reicht? Nein,
Lärm ^6°"d zu erreichen ist, dann muß das ganze alte deutsche
Sj. ".Osten wieder unser werden: um unserer Ehre, um unserer
das um unseres Lebens willen. Wird dieses Land unser, dann ist
Brot ü^"^ geräumig genug, dann hat unser Volk in jeder Lage sein täglich
Sadi^s " ^ ^ große Aufgabe, durch die es emporsteigt. Jetzt ist die
Mirfalsstunde. Was wir von dieser Stunde ausgeschlagen, bringt vielleicht keine
"Mit zurück."

^arna „vielleicht"? Nein: „bringt keine Ewigkeit zurückl" —

.-^as ist's aber, was uns die Stunde bietet?

dem Wochen darf ich dem Weltringen als Beobachter zusehen. Auf
ganz Boden der schwedischen Hauptstadt stehend, erschloß sich mir eine
und N ^ ^' die ich von Warschau oder von den Schlachtfeldern
auel .Quartieren der Somme bei Arras, von Flandern aus gesehen, es ist
gewo^'^ Wat' wie die, die der Publizist von Berlin aus erkennt. Einen:
Verba» ' °^"^rüden Schauspiel ist man Zuschauer, nicht Mitspieler. Die Kräfte-
versK' K ^ !" ^ ganzen Welt treten deutlicher hervor, Schatten- und Lichtseiten
hH^^n sich gegeneinander; auch beim Feinde werden anziehende Seiten erkannt,
her», » schwarze Linien und abstoßende Einzelheiten im Bilde der Heimat
Liebe ^"Mesch. allzu menschliches! Der Politiker gewinnt, weiß er
des W s ^ zu zügeln im neutralen Auslande, den Blick für die großen Linien
Zollen?, wie sich ein Schicksal mit unerbittlicher Folgerichtigkeit
diesem ^ ""^ erkennt, nicht ohne tiefes Erschauern, wie klein im Verhältnis zu
des un K»^^ doch die Anstrengungen sind, denen sich die einzelnen Völker trotz
gewalt' Heldentums, was die Erde je gesehen, unterziehen. Selbst solche
Gren wie die russische Revolution, die Eroberung der baltischen


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[0173] [Abbildung] Der Siegespreis Georg Lleinow von >in kleines sehr lesenswertes Büchlein von Dr. Max Köhne schließt: >„Was soll der Preis in diesem ungeheuren Ringen für uns sein? Kämpfen wir mit Rußland nur für Polens Freiheit? Soll Ost- Preußen von neuem dem Feinde offenstehen? Oder begnügen wir uns mit dem Notwendigsten, das nur für morgen reicht? Nein, Lärm ^6°"d zu erreichen ist, dann muß das ganze alte deutsche Sj. ".Osten wieder unser werden: um unserer Ehre, um unserer das um unseres Lebens willen. Wird dieses Land unser, dann ist Brot ü^"^ geräumig genug, dann hat unser Volk in jeder Lage sein täglich Sadi^s " ^ ^ große Aufgabe, durch die es emporsteigt. Jetzt ist die Mirfalsstunde. Was wir von dieser Stunde ausgeschlagen, bringt vielleicht keine "Mit zurück." ^arna „vielleicht"? Nein: „bringt keine Ewigkeit zurückl" — .-^as ist's aber, was uns die Stunde bietet? dem Wochen darf ich dem Weltringen als Beobachter zusehen. Auf ganz Boden der schwedischen Hauptstadt stehend, erschloß sich mir eine und N ^ ^' die ich von Warschau oder von den Schlachtfeldern auel .Quartieren der Somme bei Arras, von Flandern aus gesehen, es ist gewo^'^ Wat' wie die, die der Publizist von Berlin aus erkennt. Einen: Verba» ' °^"^rüden Schauspiel ist man Zuschauer, nicht Mitspieler. Die Kräfte- versK' K ^ !" ^ ganzen Welt treten deutlicher hervor, Schatten- und Lichtseiten hH^^n sich gegeneinander; auch beim Feinde werden anziehende Seiten erkannt, her», » schwarze Linien und abstoßende Einzelheiten im Bilde der Heimat Liebe ^"Mesch. allzu menschliches! Der Politiker gewinnt, weiß er des W s ^ zu zügeln im neutralen Auslande, den Blick für die großen Linien Zollen?, wie sich ein Schicksal mit unerbittlicher Folgerichtigkeit diesem ^ ""^ erkennt, nicht ohne tiefes Erschauern, wie klein im Verhältnis zu des un K»^^ doch die Anstrengungen sind, denen sich die einzelnen Völker trotz gewalt' Heldentums, was die Erde je gesehen, unterziehen. Selbst solche Gren wie die russische Revolution, die Eroberung der baltischen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 76, 1917, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341905_332712/173>, abgerufen am 27.07.2024.