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Die Grenzboten. Jg. 76, 1917, Erstes Vierteljahr.

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allem mit den übermenschlichen Personen der griechischen Märchen befaßt;
gibt doch ihre besondere Auffassung und Gestaltung den von Volk zu Volk wan¬
dernden Erzählungen jeweils ihre ganz eigene, nationale Färbung. Be¬
zeichnend für die neugriechischen Märchen sind vor allem die "Drachen",
die man sich aber nicht in Schlangengestalt denkt, die vielmehr
als menschliche Gegner, als Mädchenräuber, ja als Freier auftreten, ins Kaffee¬
haus gehen und ihre festen Wohnungen haben, kurz, sich vom Menschen nur durch
ihre geheimnisvollen Kräfte, auch durch ihre Bösartigkeit unterscheiden: in ihnen
scheinen nach Kretschmer die schlangenfüßigen Giganten der alten Sage fort¬
zuleben. Durch die Vermittlung der Türken haben die Griechen ferner die Gestalt
des schwarzen Unholds von den Arabern übernommen, wie ihm denn auch der
Name Arapis geblieben ist. Mit den Arabern teilen sie weiter das Mißtrauen
gegen die "Dünnbärtigen" oder die Bartlosen, die als schlau und hinterlistig gelten.
Eben daher aber stammt die wunderbare Gestalt der "Schönen der Welt", der
Prinzessin "Tausendschön", wie Kretschmer übersetzt.

Beide Sammlungen bieten uns reiches, zum großen Teil ganz neues und vor
allem gewissenhaft zubereitetes und erläutertes Material und zeugen von der
wachsenden Gediegenheit und Wissenschaftlichkeit des ganzen Unternehmens.


Professor Dr. R. Petsch


Allen Manuskripte" ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung
nicht verbürgt werden tann.




Nachdruck sämtlicher Aufsähe nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlag" gestattet,
"ermitwortlich: der Herausgeber Seorg Eleinow in Berlin-Lichterseide West, -- MannsKiptsendunzen und
Bricke werden erbeten unter der Adresse:
U" den Herausgeber der Grenzboten in Berlin-Lichterselde West, Eternstrasjc Se>.
Fernsprecher de" HerauigeberS: Amt Lichterselde 488, bei Verlags und der Schristlcitung: Amt "show Wie.
"erlog: Verlag der Gren,boten S> in, b> H. in Bertin 8V N, Te-nxclhsse- U!er !Z^i>
Druck: .Der Reichsbote" S. in. i, H. t" Berlin LV/ 11, Dessauer Strafe

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Wir bitten die Freunde der :: :: ::
Grenzboten
das Abonnement zum II. Quartal 1917
erneuern zu wollen. -- Bestellungen der
G?en2boten
s. in. b. s.nimmt jede Buchhandlung und jede
Postanstalt entgegen. Preis 6 M. Berlin SW i..
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allem mit den übermenschlichen Personen der griechischen Märchen befaßt;
gibt doch ihre besondere Auffassung und Gestaltung den von Volk zu Volk wan¬
dernden Erzählungen jeweils ihre ganz eigene, nationale Färbung. Be¬
zeichnend für die neugriechischen Märchen sind vor allem die „Drachen",
die man sich aber nicht in Schlangengestalt denkt, die vielmehr
als menschliche Gegner, als Mädchenräuber, ja als Freier auftreten, ins Kaffee¬
haus gehen und ihre festen Wohnungen haben, kurz, sich vom Menschen nur durch
ihre geheimnisvollen Kräfte, auch durch ihre Bösartigkeit unterscheiden: in ihnen
scheinen nach Kretschmer die schlangenfüßigen Giganten der alten Sage fort¬
zuleben. Durch die Vermittlung der Türken haben die Griechen ferner die Gestalt
des schwarzen Unholds von den Arabern übernommen, wie ihm denn auch der
Name Arapis geblieben ist. Mit den Arabern teilen sie weiter das Mißtrauen
gegen die „Dünnbärtigen" oder die Bartlosen, die als schlau und hinterlistig gelten.
Eben daher aber stammt die wunderbare Gestalt der „Schönen der Welt", der
Prinzessin „Tausendschön", wie Kretschmer übersetzt.

Beide Sammlungen bieten uns reiches, zum großen Teil ganz neues und vor
allem gewissenhaft zubereitetes und erläutertes Material und zeugen von der
wachsenden Gediegenheit und Wissenschaftlichkeit des ganzen Unternehmens.


Professor Dr. R. Petsch


Allen Manuskripte» ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung
nicht verbürgt werden tann.




Nachdruck sämtlicher Aufsähe nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlag» gestattet,
«ermitwortlich: der Herausgeber Seorg Eleinow in Berlin-Lichterseide West, — MannsKiptsendunzen und
Bricke werden erbeten unter der Adresse:
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[0236] Neue Bücher allem mit den übermenschlichen Personen der griechischen Märchen befaßt; gibt doch ihre besondere Auffassung und Gestaltung den von Volk zu Volk wan¬ dernden Erzählungen jeweils ihre ganz eigene, nationale Färbung. Be¬ zeichnend für die neugriechischen Märchen sind vor allem die „Drachen", die man sich aber nicht in Schlangengestalt denkt, die vielmehr als menschliche Gegner, als Mädchenräuber, ja als Freier auftreten, ins Kaffee¬ haus gehen und ihre festen Wohnungen haben, kurz, sich vom Menschen nur durch ihre geheimnisvollen Kräfte, auch durch ihre Bösartigkeit unterscheiden: in ihnen scheinen nach Kretschmer die schlangenfüßigen Giganten der alten Sage fort¬ zuleben. Durch die Vermittlung der Türken haben die Griechen ferner die Gestalt des schwarzen Unholds von den Arabern übernommen, wie ihm denn auch der Name Arapis geblieben ist. Mit den Arabern teilen sie weiter das Mißtrauen gegen die „Dünnbärtigen" oder die Bartlosen, die als schlau und hinterlistig gelten. Eben daher aber stammt die wunderbare Gestalt der „Schönen der Welt", der Prinzessin „Tausendschön", wie Kretschmer übersetzt. Beide Sammlungen bieten uns reiches, zum großen Teil ganz neues und vor allem gewissenhaft zubereitetes und erläutertes Material und zeugen von der wachsenden Gediegenheit und Wissenschaftlichkeit des ganzen Unternehmens. Professor Dr. R. Petsch Allen Manuskripte» ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung nicht verbürgt werden tann. Nachdruck sämtlicher Aufsähe nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlag» gestattet, «ermitwortlich: der Herausgeber Seorg Eleinow in Berlin-Lichterseide West, — MannsKiptsendunzen und Bricke werden erbeten unter der Adresse: U» den Herausgeber der Grenzboten in Berlin-Lichterselde West, Eternstrasjc Se>. Fernsprecher de« HerauigeberS: Amt Lichterselde 488, bei Verlags und der Schristlcitung: Amt »show Wie. «erlog: Verlag der Gren,boten S> in, b> H. in Bertin 8V N, Te-nxclhsse- U!er !Z^i> Druck: .Der Reichsbote" S. in. i, H. t» Berlin LV/ 11, Dessauer Strafe ---> Wir bitten die Freunde der :: :: :: Grenzboten das Abonnement zum II. Quartal 1917 erneuern zu wollen. — Bestellungen der G?en2boten s. in. b. s.nimmt jede Buchhandlung und jede Postanstalt entgegen. Preis 6 M. Berlin SW i.. ^_^

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 76, 1917, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341905_331409/236>, abgerufen am 22.07.2024.