Die Grenzboten. Jg. 75, 1916, Viertes Vierteljahr.lveltweizenversorgung im Wirtschaftsjahre in den geheimen Geist, die Ruhe, zurückzukehren. Wir wollen ihn dahin Weltweizenversorgung im Wirtschaftsjahre 5M/^7 von Leonhard Neumann le Getreideversorgung der auf die Weizeneinfuhr angewiesenen In der "Germania" vom 6. Dezember 1916 stellt Professor Freiherr Um die letzte Frage vorweg zu nehmen, so ist es klar, daß sie mit der lveltweizenversorgung im Wirtschaftsjahre in den geheimen Geist, die Ruhe, zurückzukehren. Wir wollen ihn dahin Weltweizenversorgung im Wirtschaftsjahre 5M/^7 von Leonhard Neumann le Getreideversorgung der auf die Weizeneinfuhr angewiesenen In der „Germania" vom 6. Dezember 1916 stellt Professor Freiherr Um die letzte Frage vorweg zu nehmen, so ist es klar, daß sie mit der <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0404" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/331376"/> <fw type="header" place="top"> lveltweizenversorgung im Wirtschaftsjahre</fw><lb/> <p xml:id="ID_1501" prev="#ID_1500"> in den geheimen Geist, die Ruhe, zurückzukehren. Wir wollen ihn dahin<lb/> bringen einzusehen, daß der Fehler in ihm selber lag, und daß keine Maschine<lb/> und kein Maschinenwart je taugen wird, wenn er nun nicht für immer im<lb/> öffentlichen Geiste bleibt und im Kampfe.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Weltweizenversorgung im Wirtschaftsjahre 5M/^7<lb/><note type="byline"> von Leonhard Neumann</note></head><lb/> <p xml:id="ID_1502"> le Getreideversorgung der auf die Weizeneinfuhr angewiesenen<lb/> drei feindlichen Westmächte, Großbritannien, Frankreich, Italien,<lb/> war in den Wirtschaftsjahren 1914/15 und 1915/16 (1. August<lb/> bis 31. Juli) nicht einen Augenblick gefährdet. Dagegen bildet<lb/> jetzt mit Recht das Problem, ob die rechtzeitige und hinreichende<lb/> Belieferung der drei Bedarfsländer im neuen Wirschaftsjahre bis zum 31. Juli<lb/> 1917 in Frage gestellt ist oder nicht, den Mittelpunkt der Erörterung in der<lb/> feindlichen und neutralen Presse. Auch in Deutschland beschäftigen sich Theo¬<lb/> retiker und Praktiker lebhaft mit dieser hochwichtigen Frage, die für den Kriegs-<lb/> ausgang von entscheidenden Einfluß sein kann, wobei sich herausstellt, daß die<lb/> ersteren die Wahrscheinlichkeit einer Aushungerung verneinen, wenn sie auch die<lb/> Möglichkeit ernster Schwierigkeiten zugeben. Die Praktiker dagegen glauben, aus den<lb/> früheren Erfahrungen und ihren den neuesten Tatsachen zugrunde liegenden Berech¬<lb/> nungen den Schluß ziehen zu dürfen, daß die Westmächte kaum in der Lage sein<lb/> werden, genügenden Zuschußbedarf an Brodgetreide vom Auslande heranzuziehen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1503"> In der „Germania" vom 6. Dezember 1916 stellt Professor Freiherr<lb/> von Waltershausen, Straßburg-Elsaß, bei Erörterung des Problems drei<lb/> Fragen auf: erstens, ob in Europa ein Weizenmangel eintreten könnte, der<lb/> die Ernährung der Bevölkerung gefährden wird, zweitens, welche politische<lb/> Folgen der dauernd hohe Preis zeitigen wird, drittens, welches das Ergebnis<lb/> für die Valutafrage in den betreffenden Einfuhrgebieten ist.</p><lb/> <p xml:id="ID_1504" next="#ID_1505"> Um die letzte Frage vorweg zu nehmen, so ist es klar, daß sie mit der<lb/> ersteren in innigstem Zusammenhange steht; wenn die Belieferung in der<lb/> wünschenswerten Höhe kaum möglich ist — dieser Standpunkt wird im Nach¬<lb/> folgenden vertreten —, so wird eben die Verpflichtung und Zahlungsbilanz der<lb/> betreffenden Einfuhrgebiete erheblich kleiner fein als in den beiden ersten Kiiegs-<lb/> jcchren. Im gegenteiligen Falle ist ohne Zweifel ein höchst nachteiliger Einfluß<lb/> «uf die Valuta des Importlandes unvermeidlich. Hinsichtlich der zweiten Frage<lb/> stimme ich mit von Waltershausen dahin überein, daß der Einfluß Englands<lb/> auf die Verbündeten und Neutralen in dem Maße wachsen wird, wie es im¬<lb/> stande sein wird, deren Getreideversorgung sicherzustellen; andererseits, und dies</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0404]
lveltweizenversorgung im Wirtschaftsjahre
in den geheimen Geist, die Ruhe, zurückzukehren. Wir wollen ihn dahin
bringen einzusehen, daß der Fehler in ihm selber lag, und daß keine Maschine
und kein Maschinenwart je taugen wird, wenn er nun nicht für immer im
öffentlichen Geiste bleibt und im Kampfe.
Weltweizenversorgung im Wirtschaftsjahre 5M/^7
von Leonhard Neumann
le Getreideversorgung der auf die Weizeneinfuhr angewiesenen
drei feindlichen Westmächte, Großbritannien, Frankreich, Italien,
war in den Wirtschaftsjahren 1914/15 und 1915/16 (1. August
bis 31. Juli) nicht einen Augenblick gefährdet. Dagegen bildet
jetzt mit Recht das Problem, ob die rechtzeitige und hinreichende
Belieferung der drei Bedarfsländer im neuen Wirschaftsjahre bis zum 31. Juli
1917 in Frage gestellt ist oder nicht, den Mittelpunkt der Erörterung in der
feindlichen und neutralen Presse. Auch in Deutschland beschäftigen sich Theo¬
retiker und Praktiker lebhaft mit dieser hochwichtigen Frage, die für den Kriegs-
ausgang von entscheidenden Einfluß sein kann, wobei sich herausstellt, daß die
ersteren die Wahrscheinlichkeit einer Aushungerung verneinen, wenn sie auch die
Möglichkeit ernster Schwierigkeiten zugeben. Die Praktiker dagegen glauben, aus den
früheren Erfahrungen und ihren den neuesten Tatsachen zugrunde liegenden Berech¬
nungen den Schluß ziehen zu dürfen, daß die Westmächte kaum in der Lage sein
werden, genügenden Zuschußbedarf an Brodgetreide vom Auslande heranzuziehen.
In der „Germania" vom 6. Dezember 1916 stellt Professor Freiherr
von Waltershausen, Straßburg-Elsaß, bei Erörterung des Problems drei
Fragen auf: erstens, ob in Europa ein Weizenmangel eintreten könnte, der
die Ernährung der Bevölkerung gefährden wird, zweitens, welche politische
Folgen der dauernd hohe Preis zeitigen wird, drittens, welches das Ergebnis
für die Valutafrage in den betreffenden Einfuhrgebieten ist.
Um die letzte Frage vorweg zu nehmen, so ist es klar, daß sie mit der
ersteren in innigstem Zusammenhange steht; wenn die Belieferung in der
wünschenswerten Höhe kaum möglich ist — dieser Standpunkt wird im Nach¬
folgenden vertreten —, so wird eben die Verpflichtung und Zahlungsbilanz der
betreffenden Einfuhrgebiete erheblich kleiner fein als in den beiden ersten Kiiegs-
jcchren. Im gegenteiligen Falle ist ohne Zweifel ein höchst nachteiliger Einfluß
«uf die Valuta des Importlandes unvermeidlich. Hinsichtlich der zweiten Frage
stimme ich mit von Waltershausen dahin überein, daß der Einfluß Englands
auf die Verbündeten und Neutralen in dem Maße wachsen wird, wie es im¬
stande sein wird, deren Getreideversorgung sicherzustellen; andererseits, und dies
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