Die Grenzboten. Jg. 75, 1916, Viertes Vierteljahr.Fabeln Die Nachtigall und die Fledermaus Eine Nachtigall saß, als der Abend dämmerte, in einem Busch und ließ Der Krebs und der Knabe "Ach, wie hat mich im Schlamm gefroren!" sagte ein Krebs zu einem Dec Kater und der Jagdhund "Sieh, wie viel nützlicher ich unserem Herrn bin, als du!" sprach ein Otto Buchwaldf Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung "achdrm" sämtlicher "nfsirtze no mit ansdrticklicher Erlaubnis des Verlags gestattet, lirrantwortlich: der Herausgeber Georg Eletnoni in Berlin ^Lichterielde West. -- Manustriptsendungen mit Bricke werden erbeten unter der Adresse: An den Herausgeber der Grenzboten in Berlin-Lichtvrselde West, Gtrrnstraßr SK. Fernsprecher de" Herausgebers- Amt Lichterf-lde 493, des Verlags und der Schriftleitmig- Amt Lützow S6tO> "erlag: Verlag der Grenzboten B. in. b. H. in Berlin SV/ 11, Tempelhofer Ufer S5a Druck: .Der Reich"i-te- ". in. S. H. w Berlin SV 11. Dessauer Ser-H- SS/M. Fabeln Die Nachtigall und die Fledermaus Eine Nachtigall saß, als der Abend dämmerte, in einem Busch und ließ Der Krebs und der Knabe „Ach, wie hat mich im Schlamm gefroren!" sagte ein Krebs zu einem Dec Kater und der Jagdhund „Sieh, wie viel nützlicher ich unserem Herrn bin, als du!" sprach ein Otto Buchwaldf Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung «achdrm» sämtlicher «nfsirtze no mit ansdrticklicher Erlaubnis des Verlags gestattet, lirrantwortlich: der Herausgeber Georg Eletnoni in Berlin ^Lichterielde West. — Manustriptsendungen mit Bricke werden erbeten unter der Adresse: An den Herausgeber der Grenzboten in Berlin-Lichtvrselde West, Gtrrnstraßr SK. Fernsprecher de« Herausgebers- Amt Lichterf-lde 493, des Verlags und der Schriftleitmig- Amt Lützow S6tO> »erlag: Verlag der Grenzboten B. in. b. H. in Berlin SV/ 11, Tempelhofer Ufer S5a Druck: .Der Reich«i-te- «. in. S. H. w Berlin SV 11. Dessauer Ser-H- SS/M. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0140" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/331112"/> <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341903_330971/figures/grenzboten_341903_330971_331112_000.jpg"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Fabeln</head><lb/> <div n="2"> <head> Die Nachtigall und die Fledermaus</head><lb/> <p xml:id="ID_473"> Eine Nachtigall saß, als der Abend dämmerte, in einem Busch und ließ<lb/> ihren Gesang erschallen. Andere Vögel saßen still in den Zweigen und schienen<lb/> den sanften Tönen zu lauschen. Nur eine Fledermaus flog unstät hin und her und<lb/> jagte Nachtfaltern und Käfern nach. Da schwieg die Nachtigall und sagte er¬<lb/> bittert: „Warum ansteht du nicht auf meinen Gesang, wie die Vögel ringsum?<lb/> Bist du so roh, daß er dir keine Freude macht?" „Wie gern hörte auch ich<lb/> dir zu", erwiderte die Fledermaus; „aber ich muß die Zeit ausnützen und<lb/> für meine Jungen Nahrung beschaffen."</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> Der Krebs und der Knabe</head><lb/> <p xml:id="ID_474"> „Ach, wie hat mich im Schlamm gefroren!" sagte ein Krebs zu einem<lb/> Knaben, der ihn gefangen hatte. „Setze mich in den Teich nebenan; dort<lb/> wird das Wasser wärmer sein!" „Du sollst es noch besser haben", sagte der<lb/> Knabe, nahm den Krebs mit nach Hause und steckte ihn in einen Topf mit<lb/> heißem Wasser. Nach einiger Zeit hielt er das Ohr darüber, lauschte und<lb/> sagte: „Jetzt muß ihm recht behaglich sein — er klagt nicht mehr."</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> Dec Kater und der Jagdhund</head><lb/> <p xml:id="ID_475"> „Sieh, wie viel nützlicher ich unserem Herrn bin, als du!" sprach ein<lb/> alter Kater zu einem Jagdhunde; „auch meine Nachtruhe opfere ich und<lb/> schleiche mich in den Garten, um die schädlichen Mäuse wegzufangen." „Nicht<lb/> auch, um bisweilen einen schlummernden Vogel zu überraschen?" entgegnete<lb/> der Jagdhund.</p><lb/> <note type="byline"> Otto Buchwaldf</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p xml:id="ID_476"> Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung<lb/> nicht verbürgt werden kann.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="byline"> «achdrm» sämtlicher «nfsirtze no mit ansdrticklicher Erlaubnis des Verlags gestattet,<lb/> lirrantwortlich: der Herausgeber Georg Eletnoni in Berlin ^Lichterielde West. — Manustriptsendungen mit<lb/> Bricke werden erbeten unter der Adresse:<lb/> An den Herausgeber der Grenzboten in Berlin-Lichtvrselde West, Gtrrnstraßr SK.<lb/> Fernsprecher de« Herausgebers- Amt Lichterf-lde 493, des Verlags und der Schriftleitmig- Amt Lützow S6tO><lb/> »erlag: Verlag der Grenzboten B. in. b. H. in Berlin SV/ 11, Tempelhofer Ufer S5a<lb/> Druck: .Der Reich«i-te- «. in. S. H. w Berlin SV 11. Dessauer Ser-H- SS/M.</note><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0140]
[Abbildung]
Fabeln
Die Nachtigall und die Fledermaus
Eine Nachtigall saß, als der Abend dämmerte, in einem Busch und ließ
ihren Gesang erschallen. Andere Vögel saßen still in den Zweigen und schienen
den sanften Tönen zu lauschen. Nur eine Fledermaus flog unstät hin und her und
jagte Nachtfaltern und Käfern nach. Da schwieg die Nachtigall und sagte er¬
bittert: „Warum ansteht du nicht auf meinen Gesang, wie die Vögel ringsum?
Bist du so roh, daß er dir keine Freude macht?" „Wie gern hörte auch ich
dir zu", erwiderte die Fledermaus; „aber ich muß die Zeit ausnützen und
für meine Jungen Nahrung beschaffen."
Der Krebs und der Knabe
„Ach, wie hat mich im Schlamm gefroren!" sagte ein Krebs zu einem
Knaben, der ihn gefangen hatte. „Setze mich in den Teich nebenan; dort
wird das Wasser wärmer sein!" „Du sollst es noch besser haben", sagte der
Knabe, nahm den Krebs mit nach Hause und steckte ihn in einen Topf mit
heißem Wasser. Nach einiger Zeit hielt er das Ohr darüber, lauschte und
sagte: „Jetzt muß ihm recht behaglich sein — er klagt nicht mehr."
Dec Kater und der Jagdhund
„Sieh, wie viel nützlicher ich unserem Herrn bin, als du!" sprach ein
alter Kater zu einem Jagdhunde; „auch meine Nachtruhe opfere ich und
schleiche mich in den Garten, um die schädlichen Mäuse wegzufangen." „Nicht
auch, um bisweilen einen schlummernden Vogel zu überraschen?" entgegnete
der Jagdhund.
Otto Buchwaldf
Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung
nicht verbürgt werden kann.
«achdrm» sämtlicher «nfsirtze no mit ansdrticklicher Erlaubnis des Verlags gestattet,
lirrantwortlich: der Herausgeber Georg Eletnoni in Berlin ^Lichterielde West. — Manustriptsendungen mit
Bricke werden erbeten unter der Adresse:
An den Herausgeber der Grenzboten in Berlin-Lichtvrselde West, Gtrrnstraßr SK.
Fernsprecher de« Herausgebers- Amt Lichterf-lde 493, des Verlags und der Schriftleitmig- Amt Lützow S6tO>
»erlag: Verlag der Grenzboten B. in. b. H. in Berlin SV/ 11, Tempelhofer Ufer S5a
Druck: .Der Reich«i-te- «. in. S. H. w Berlin SV 11. Dessauer Ser-H- SS/M.
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |