Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Drittes Vierteljahr.Sturm gründliche Lächeln auf den unbeweglichen Zügen, während die Stimme des "Wir werden vor dem Bundesobergericht beweisen, daß wir keine Mongolen Ich kann Ihnen erklären, wie es zu der Annahme jener odiösen Bill Krieg zwischen Japan und den Vereinigten Staaten! -- Japanische Armee" Sturm Roman Max Ludwig-Dohm von(Zwölfte Fortsetzung) Während dessen trabten die Junker unter Herrn von Wenkendorffs Führung "Muß Mäggi gerade morgen mahlen wollen!" brummte der Freiherr, als Das Wasser war gestaut und, während es sonst ein harmloses Rinnsal "Es geht den Gäulen bis an den Hals, wollen wir es wagen?" Waldemar von Nehren, dessen ausdruckslosen semmelblonden Gesicht man Sturm gründliche Lächeln auf den unbeweglichen Zügen, während die Stimme des „Wir werden vor dem Bundesobergericht beweisen, daß wir keine Mongolen Ich kann Ihnen erklären, wie es zu der Annahme jener odiösen Bill Krieg zwischen Japan und den Vereinigten Staaten! — Japanische Armee» Sturm Roman Max Ludwig-Dohm von(Zwölfte Fortsetzung) Während dessen trabten die Junker unter Herrn von Wenkendorffs Führung „Muß Mäggi gerade morgen mahlen wollen!" brummte der Freiherr, als Das Wasser war gestaut und, während es sonst ein harmloses Rinnsal „Es geht den Gäulen bis an den Hals, wollen wir es wagen?" Waldemar von Nehren, dessen ausdruckslosen semmelblonden Gesicht man <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0328" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/326498"/> <fw type="header" place="top"> Sturm</fw><lb/> <p xml:id="ID_1526" prev="#ID_1525"> gründliche Lächeln auf den unbeweglichen Zügen, während die Stimme des<lb/> Japaners in ein kaum hörbares Raunen überging.</p><lb/> <p xml:id="ID_1527"> „Wir werden vor dem Bundesobergericht beweisen, daß wir keine Mongolen<lb/> sind; dann kann man uns das Bürgerrecht nicht mehr versagen, — und dann,<lb/> können wir in Kalifornien trotzalledem soviel Land kaufen wie wir wollen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1528"> Ich kann Ihnen erklären, wie es zu der Annahme jener odiösen Bill<lb/> gekommen ist. Erstens sind die kalifornischen Farmer und Landarbeiter neidisch<lb/> auf uns, weil wir besser und schneller arbeiten können als sie. Zweitens aber<lb/> sind wir die Figuren in einem politischen Schachspiel, das zwischen der gegen¬<lb/> wärtigen Regierung zu Washington und Mr. Johnson, dem Gouverneur von-<lb/> Kalifornien, gespielt wird. Johnson, der Freund und Parteigenosse Roosevelts,,<lb/> wünscht den neuen Präsidenten Woodrow Wilson bei jeder passenden Gelegenheit<lb/> in Mißkredit, in Situationen zu bringen, aus denen schwer herauszukommen ist.<lb/> Es ist klar, daß wir armen Japaner die Werkzeuge jener politischen Jntrigx<lb/> sind, die sich zwischen Sacramento und Washington abspielt.</p><lb/> <p xml:id="ID_1529"> Krieg zwischen Japan und den Vereinigten Staaten! — Japanische Armee»<lb/> in Zivil in Honolulu und Kalifornien? — Davon weiß ich gar nichts;" —<lb/> und der vorher fo mitteilsame Japaner hüllt sich in unerforschliches Schweigen.<lb/> Die Sphinx von Nipon sitzt vor dem weißen Manne auf dem Schaukelstuhl in-<lb/> Kalifornien!</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="1"> <head> Sturm<lb/> Roman<lb/><note type="byline"> Max Ludwig-Dohm</note> von(Zwölfte Fortsetzung)</head><lb/> <p xml:id="ID_1530"> Während dessen trabten die Junker unter Herrn von Wenkendorffs Führung<lb/> durch die Nacht. Die weiche Ackerkrume dämpfte das Geräusch des Hufschlages.<lb/> Stumm ritt man dahin.</p><lb/> <p xml:id="ID_1531"> „Muß Mäggi gerade morgen mahlen wollen!" brummte der Freiherr, als<lb/> er mit seiner Kavalkade am Bache angelangt war.</p><lb/> <p xml:id="ID_1532"> Das Wasser war gestaut und, während es sonst ein harmloses Rinnsal<lb/> war, das man bequem durchwaten konnte, floß es jetzt tief und breit durch die<lb/> Wiesen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1533"> „Es geht den Gäulen bis an den Hals, wollen wir es wagen?"</p><lb/> <p xml:id="ID_1534" next="#ID_1535"> Waldemar von Nehren, dessen ausdruckslosen semmelblonden Gesicht man<lb/> so viel Temperament nicht zugetraut hätte, sprengte zuerst hinein. Das Wasser</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0328]
Sturm
gründliche Lächeln auf den unbeweglichen Zügen, während die Stimme des
Japaners in ein kaum hörbares Raunen überging.
„Wir werden vor dem Bundesobergericht beweisen, daß wir keine Mongolen
sind; dann kann man uns das Bürgerrecht nicht mehr versagen, — und dann,
können wir in Kalifornien trotzalledem soviel Land kaufen wie wir wollen.
Ich kann Ihnen erklären, wie es zu der Annahme jener odiösen Bill
gekommen ist. Erstens sind die kalifornischen Farmer und Landarbeiter neidisch
auf uns, weil wir besser und schneller arbeiten können als sie. Zweitens aber
sind wir die Figuren in einem politischen Schachspiel, das zwischen der gegen¬
wärtigen Regierung zu Washington und Mr. Johnson, dem Gouverneur von-
Kalifornien, gespielt wird. Johnson, der Freund und Parteigenosse Roosevelts,,
wünscht den neuen Präsidenten Woodrow Wilson bei jeder passenden Gelegenheit
in Mißkredit, in Situationen zu bringen, aus denen schwer herauszukommen ist.
Es ist klar, daß wir armen Japaner die Werkzeuge jener politischen Jntrigx
sind, die sich zwischen Sacramento und Washington abspielt.
Krieg zwischen Japan und den Vereinigten Staaten! — Japanische Armee»
in Zivil in Honolulu und Kalifornien? — Davon weiß ich gar nichts;" —
und der vorher fo mitteilsame Japaner hüllt sich in unerforschliches Schweigen.
Die Sphinx von Nipon sitzt vor dem weißen Manne auf dem Schaukelstuhl in-
Kalifornien!
Sturm
Roman
Max Ludwig-Dohm von(Zwölfte Fortsetzung)
Während dessen trabten die Junker unter Herrn von Wenkendorffs Führung
durch die Nacht. Die weiche Ackerkrume dämpfte das Geräusch des Hufschlages.
Stumm ritt man dahin.
„Muß Mäggi gerade morgen mahlen wollen!" brummte der Freiherr, als
er mit seiner Kavalkade am Bache angelangt war.
Das Wasser war gestaut und, während es sonst ein harmloses Rinnsal
war, das man bequem durchwaten konnte, floß es jetzt tief und breit durch die
Wiesen.
„Es geht den Gäulen bis an den Hals, wollen wir es wagen?"
Waldemar von Nehren, dessen ausdruckslosen semmelblonden Gesicht man
so viel Temperament nicht zugetraut hätte, sprengte zuerst hinein. Das Wasser
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