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Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Drittes Vierteljahr.

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Avant die Aaperei wieder?
Navalis vonII.*)

ährend der letzten Jahre hat sich die öffentliche Meinung nun
fortgesetzt mit Besprechungen der Verhältnisse beschäftigt, welche sich
für die britische Regierung im Kriege aus dem im vorigen Heft
skizzierten Status ergeben würden. Die Extremsten, Gibson
Bootes u. a. in. schlugen als einziges wirksames Mittel vor: die
auf hoher See in Kriegsschiffe umgewandelten Handelsdampfer des Feindes als
Piraten zu betrachten und entsprechend zu behandeln, also nicht als Kriegsschiffe.
Andere, wie Beresford, verlangten eine gewaltige Vermehrung der Bestände an
kleinen Kreuzern. Diese müßten befähigt sein, die Ozeanstraßen unter Kontrolle zu
halten und innerhalb weniger Tage alle feindlichen Hilfskreuzer zu vernichten,
die etwa auftauchen sollten. Wieder andere versuchten die "internationale
öffentliche Meinung" pv8t tsstum mobil zu machen; das Unsittliche, Heimtückische,
den Grundsätzen moderner Kultur und Humanität ins Gesicht schlagende wurde
mit äußerstem Abscheu hervorgehoben. Da habe man die alten Bismarckschen
Methoden auf die See übertragen. Deutschland war die Macht, der alle diese
und unzählige andere Vorwürfe und Epitheta galten. Daß Frankreich und Ru߬
land gerade in dieser Frage sachlich durchaus den Standpunkt Deutschlands
geteilt hatten, das war dem Gedächtnis des britischen Volkes völlig entfallen,
denn Frankreich und Rußland waren jetzt Freunde der Briten und sollten Helfer
gegen die Deutschen sein. Und doch hätte es nahe genug gelegen, an den nur
wenige Jahre zurückliegenden russisch-japanischen Krieg zu denken: damals waren
es russische Dampfer aus dem Schwarzen Meere, die als Handelsschiffe denBosporus



*) Schluß aus Heft 32.
Grenzboten III 191319


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fortgesetzt mit Besprechungen der Verhältnisse beschäftigt, welche sich
für die britische Regierung im Kriege aus dem im vorigen Heft
skizzierten Status ergeben würden. Die Extremsten, Gibson
Bootes u. a. in. schlugen als einziges wirksames Mittel vor: die
auf hoher See in Kriegsschiffe umgewandelten Handelsdampfer des Feindes als
Piraten zu betrachten und entsprechend zu behandeln, also nicht als Kriegsschiffe.
Andere, wie Beresford, verlangten eine gewaltige Vermehrung der Bestände an
kleinen Kreuzern. Diese müßten befähigt sein, die Ozeanstraßen unter Kontrolle zu
halten und innerhalb weniger Tage alle feindlichen Hilfskreuzer zu vernichten,
die etwa auftauchen sollten. Wieder andere versuchten die „internationale
öffentliche Meinung" pv8t tsstum mobil zu machen; das Unsittliche, Heimtückische,
den Grundsätzen moderner Kultur und Humanität ins Gesicht schlagende wurde
mit äußerstem Abscheu hervorgehoben. Da habe man die alten Bismarckschen
Methoden auf die See übertragen. Deutschland war die Macht, der alle diese
und unzählige andere Vorwürfe und Epitheta galten. Daß Frankreich und Ru߬
land gerade in dieser Frage sachlich durchaus den Standpunkt Deutschlands
geteilt hatten, das war dem Gedächtnis des britischen Volkes völlig entfallen,
denn Frankreich und Rußland waren jetzt Freunde der Briten und sollten Helfer
gegen die Deutschen sein. Und doch hätte es nahe genug gelegen, an den nur
wenige Jahre zurückliegenden russisch-japanischen Krieg zu denken: damals waren
es russische Dampfer aus dem Schwarzen Meere, die als Handelsschiffe denBosporus



*) Schluß aus Heft 32.
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341897_326169/301>, abgerufen am 26.12.2024.