Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Zweites Vierteljahr.BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB (Line deutsche katholische Airche? von B. von Poellnitz e mehr heutzutage die Gegensätze zwischen Glauben und Frei- Es muß zunächst zugegeben werden, daß es vom evangelischen Standpunkte Grenzboten II 1912 39
BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB (Line deutsche katholische Airche? von B. von Poellnitz e mehr heutzutage die Gegensätze zwischen Glauben und Frei- Es muß zunächst zugegeben werden, daß es vom evangelischen Standpunkte Grenzboten II 1912 39
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0317" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/321400"/> <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341895_321082/figures/grenzboten_341895_321082_321400_000.jpg"/><lb/> </div> </div> <div> <floatingText> <body> <div type="advertisement"> <p> BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB<lb/> Einen besonders-"<lb/> aromatischen Bohnenkaffee<lb/> tadellos geröstet liefere ich zum Vorzugspreise von nur<lb/> 148 Pfennig pro Pfund. Dieser Rost-Bohnenkaffee ist<lb/> den Liebhabern einer reinen Tasse Kaffee gewidmet<lb/> und wird (dafür bürgt schon meine grosse Sachkenntnis<lb/> in Kaffee) sicher überall gefallen. — Verlangen Sie<lb/> ein Postkolli franko unter Garantie der Zurücknahme.<lb/> Gustav Westphal, Altona-Hamburg<lb/> Kleine Gärtnerstr. 100-108.<lb/> BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBUBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB</p> </div> </body> </floatingText> </div> <div n="1"> <head> (Line deutsche katholische Airche?<lb/><note type="byline"> von B. von Poellnitz</note></head><lb/> <p xml:id="ID_1329"> e mehr heutzutage die Gegensätze zwischen Glauben und Frei-<lb/> ^ religiösität oder Unglauben sich zuspitzen, und die gläubigen<lb/> Elemente daher bestrebt sind, sich zu gemeinsamem Kampf zusammen¬<lb/> zuschließen, je mehr auch im politischen Leben die Notwendigkeit<lb/> erkannt wird, alle bürgerlichen Elemente zur Abwehr der Sozial¬<lb/> demokratie zu einen, desto öfter begegnet man der Erörterung der Frage, auf<lb/> welche Weise man die katholische Bevölkerung der evangelischen näher bringen<lb/> und wie man dem Katholizismus das „Politisch-Gefährliche", das ihm nun<lb/> einmal nach landläufigen Ansichten der meisten Protestanten innewohnt, nehmen<lb/> könnte. Hierbei hat von jeher der Wunsch, eine selbständige, von Rom<lb/> unabhängige katholische Kirche zu schaffen, eine große Rolle gespielt. Auch<lb/> jüngst ist dieser Gedanke wieder in den Grenzboten behandelt worden. Ich<lb/> möchte diese Erörterungen und die ganze Frage, der sie dienen sollen, von<lb/> katholischer Seite aus einer kurzen Würdigung unterziehen. Nicht als ob ich<lb/> für Katholiken schreiben wollte — für diese steht die Frage der von Rom los¬<lb/> gelösten, deutschen katholischen Kirche längst fest — sondern in dem ausgesprochenen<lb/> Wunsche, den nichtkatholischen Lesern durch Erörterung der tatsächlichen Ver¬<lb/> hältnisse und unserer Stellungnahme zu diesen unseren Standpunkt näher zu<lb/> bringen und bei ihnen Verständnis für denselben zu wecken.</p><lb/> <p xml:id="ID_1330" next="#ID_1331"> Es muß zunächst zugegeben werden, daß es vom evangelischen Standpunkte<lb/> aus sehr verlockend erscheint, den Gedanken einer deutschen katholischen Kirche,<lb/> die vom Papste unabhängig wäre, immer wieder aufs neue in Gang zu bringen.<lb/> Eine solche Kirche würde ja dann des Hauptgegensatzpunktes entbehren, sie<lb/> käme für den gelegentlich immer wieder einmal ertönender Schlachtruf „Hie<lb/> Wittenberg. hie Rom" nicht in Frage, der „Stein des Anstoßes" wäre fort¬<lb/> geräumt. Mit einer solchen Kirche könnte man sich ebenso leicht vertragen, wie<lb/> ^ gelungen ist, mehrfach die scharfen Gegensätze zwischen lutherisch und reformiert</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> Grenzboten II 1912 39</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0317]
[Abbildung]
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Einen besonders-"
aromatischen Bohnenkaffee
tadellos geröstet liefere ich zum Vorzugspreise von nur
148 Pfennig pro Pfund. Dieser Rost-Bohnenkaffee ist
den Liebhabern einer reinen Tasse Kaffee gewidmet
und wird (dafür bürgt schon meine grosse Sachkenntnis
in Kaffee) sicher überall gefallen. — Verlangen Sie
ein Postkolli franko unter Garantie der Zurücknahme.
Gustav Westphal, Altona-Hamburg
Kleine Gärtnerstr. 100-108.
BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBUBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB
(Line deutsche katholische Airche?
von B. von Poellnitz
e mehr heutzutage die Gegensätze zwischen Glauben und Frei-
^ religiösität oder Unglauben sich zuspitzen, und die gläubigen
Elemente daher bestrebt sind, sich zu gemeinsamem Kampf zusammen¬
zuschließen, je mehr auch im politischen Leben die Notwendigkeit
erkannt wird, alle bürgerlichen Elemente zur Abwehr der Sozial¬
demokratie zu einen, desto öfter begegnet man der Erörterung der Frage, auf
welche Weise man die katholische Bevölkerung der evangelischen näher bringen
und wie man dem Katholizismus das „Politisch-Gefährliche", das ihm nun
einmal nach landläufigen Ansichten der meisten Protestanten innewohnt, nehmen
könnte. Hierbei hat von jeher der Wunsch, eine selbständige, von Rom
unabhängige katholische Kirche zu schaffen, eine große Rolle gespielt. Auch
jüngst ist dieser Gedanke wieder in den Grenzboten behandelt worden. Ich
möchte diese Erörterungen und die ganze Frage, der sie dienen sollen, von
katholischer Seite aus einer kurzen Würdigung unterziehen. Nicht als ob ich
für Katholiken schreiben wollte — für diese steht die Frage der von Rom los¬
gelösten, deutschen katholischen Kirche längst fest — sondern in dem ausgesprochenen
Wunsche, den nichtkatholischen Lesern durch Erörterung der tatsächlichen Ver¬
hältnisse und unserer Stellungnahme zu diesen unseren Standpunkt näher zu
bringen und bei ihnen Verständnis für denselben zu wecken.
Es muß zunächst zugegeben werden, daß es vom evangelischen Standpunkte
aus sehr verlockend erscheint, den Gedanken einer deutschen katholischen Kirche,
die vom Papste unabhängig wäre, immer wieder aufs neue in Gang zu bringen.
Eine solche Kirche würde ja dann des Hauptgegensatzpunktes entbehren, sie
käme für den gelegentlich immer wieder einmal ertönender Schlachtruf „Hie
Wittenberg. hie Rom" nicht in Frage, der „Stein des Anstoßes" wäre fort¬
geräumt. Mit einer solchen Kirche könnte man sich ebenso leicht vertragen, wie
^ gelungen ist, mehrfach die scharfen Gegensätze zwischen lutherisch und reformiert
Grenzboten II 1912 39
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