Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Erstes Vierteljahr.W80LlölK PNII^IKOPIYVL ?K^i>I^^!8L ^Wir bitten die Freunde der Weltanschauung, Politik und politische Parteien von Geh. Reg.-RcU Prof. L, von Savigny n einem in München gehaltenen Vortrage, der jetzt in den Freiherr von Hertling geht davon aus, daß in der Weltanschauung, d. h. Grenzboten I 1.910 61
W80LlölK PNII^IKOPIYVL ?K^i>I^^!8L ^Wir bitten die Freunde der Weltanschauung, Politik und politische Parteien von Geh. Reg.-RcU Prof. L, von Savigny n einem in München gehaltenen Vortrage, der jetzt in den Freiherr von Hertling geht davon aus, daß in der Weltanschauung, d. h. Grenzboten I 1.910 61
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0493" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/315490"/> <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341891_314996/figures/grenzboten_341891_314996_315490_000.jpg"/><lb/> </div> <div> <floatingText> <body> <div type="advertisement"> <p> W80LlölK PNII^IKOPIYVL ?K^i>I^^!8L<lb/> W<lb/> WKünstler-^on^ert ^ Orosser Kali<lb/> am Lonnabenä, 6en 12. 1910, abenäs y UKr<lb/> im „Noxsrt-8asi" am iVollenclork-PIat?.<lb/> Karten 211 10, 5 u. 3 ^Vl. bei Lote 6 KocK uncl üauktisus 6es Westens.</p> </div> </body> </floatingText> </div> <div> <floatingText> <body> <div type="advertisement"> <p> ^Wir bitten die Freunde der<lb/> 5,Grenzboten"<lb/> das Abonnement zum II. Quartal 1910<lb/> erneuern zu wollen. — Bestellungen<lb/> nimmt jeder Buchhändler und jeder<lb/> Briefträger entgegen. Preis 6 M.Verlag der<lb/> Gi en2boten<lb/> G. in. b, S.<lb/> Berlin SXV.n.</p> </div> </body> </floatingText> </div> <div n="1"> <head> Weltanschauung, Politik und politische Parteien<lb/><note type="byline"> von Geh. Reg.-RcU Prof. L, von Savigny</note></head><lb/> <p xml:id="ID_2172"> n einem in München gehaltenen Vortrage, der jetzt in den<lb/> Historisch-politischen Blättern, Heft 1 d. Is., vorliegt, hat Freiherr<lb/> von Hertling das Problem des Zusammenhangs von Weltanschauung<lb/> und Politik untersucht. Die Zentrumspresse hat den dort aus¬<lb/> gesprochenen Gedanken in leicht erkennbarer politischer Absicht<lb/> die weiteste Verbreitung gegeben. Und da die Fragen der Parteibildung und<lb/> Gruppierung zurzeit in: Vordergrunde stehen, so scheint es erwünscht, dazu<lb/> grundsätzlich Stellung zu nehmen.</p><lb/> <p xml:id="ID_2173" next="#ID_2174"> Freiherr von Hertling geht davon aus, daß in der Weltanschauung, d. h.<lb/> der Gesamtansicht über Gott, Welt, Mensch, auch Vorstellungen über Staat,<lb/> Staatsgewalt und Recht enthalten seien, und daß diese Weltanschauung zugleich<lb/> praktische Lebensanschauung sein müsse, die Urteile über Wert und Unwert menschlichen<lb/> Handelns einschließt. Damit ist der Zusammenhang von Weltanschauung undPolitik,<lb/> als dem Streben nach einer bestimmten Gestaltung des menschlichen Gemeinlebens,<lb/> gegeben. Weitaus die meisten verdanken freilich ihre Weltanschauung zunächst der<lb/> sozialen Umgebung, der sie angehören, in der sie aufgewachsen sind und sich bewegen.<lb/> Mit ihr verbindet sich das bestimmt gerichtete Interesse einer sozialen Gruppe<lb/> oder Klasse, und aus dieser sozialen Schichtung erwachsen die politischen Parteien.<lb/> Aber nicht diese gewohnheitsmäßig überkommene Denkweise eines Standes, die<lb/> mit den Interessen dieses Standes untrennbar verknüpft ist, haben wir im<lb/> Sinne, wenn wir nach dem Verhältnis von Politik und Weltanschauung fragen,<lb/> sondern die grundsätzliche Stellung, welche der Politiker zu den höchsten<lb/> Problemen der Welt und des Lebens einnimmt. Diesen Zusammenhang von<lb/> Weltanschauung und Politik erläutert von Hertling an der Geschichte unserer<lb/> Sozialpolitik, ihn findet er erkennbar gegeben in der Politik der Sozialdemokratie,</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> Grenzboten I 1.910 61</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0493]
[Abbildung]
W80LlölK PNII^IKOPIYVL ?K^i>I^^!8L
W
WKünstler-^on^ert ^ Orosser Kali
am Lonnabenä, 6en 12. 1910, abenäs y UKr
im „Noxsrt-8asi" am iVollenclork-PIat?.
Karten 211 10, 5 u. 3 ^Vl. bei Lote 6 KocK uncl üauktisus 6es Westens.
^Wir bitten die Freunde der
5,Grenzboten"
das Abonnement zum II. Quartal 1910
erneuern zu wollen. — Bestellungen
nimmt jeder Buchhändler und jeder
Briefträger entgegen. Preis 6 M.Verlag der
Gi en2boten
G. in. b, S.
Berlin SXV.n.
Weltanschauung, Politik und politische Parteien
von Geh. Reg.-RcU Prof. L, von Savigny
n einem in München gehaltenen Vortrage, der jetzt in den
Historisch-politischen Blättern, Heft 1 d. Is., vorliegt, hat Freiherr
von Hertling das Problem des Zusammenhangs von Weltanschauung
und Politik untersucht. Die Zentrumspresse hat den dort aus¬
gesprochenen Gedanken in leicht erkennbarer politischer Absicht
die weiteste Verbreitung gegeben. Und da die Fragen der Parteibildung und
Gruppierung zurzeit in: Vordergrunde stehen, so scheint es erwünscht, dazu
grundsätzlich Stellung zu nehmen.
Freiherr von Hertling geht davon aus, daß in der Weltanschauung, d. h.
der Gesamtansicht über Gott, Welt, Mensch, auch Vorstellungen über Staat,
Staatsgewalt und Recht enthalten seien, und daß diese Weltanschauung zugleich
praktische Lebensanschauung sein müsse, die Urteile über Wert und Unwert menschlichen
Handelns einschließt. Damit ist der Zusammenhang von Weltanschauung undPolitik,
als dem Streben nach einer bestimmten Gestaltung des menschlichen Gemeinlebens,
gegeben. Weitaus die meisten verdanken freilich ihre Weltanschauung zunächst der
sozialen Umgebung, der sie angehören, in der sie aufgewachsen sind und sich bewegen.
Mit ihr verbindet sich das bestimmt gerichtete Interesse einer sozialen Gruppe
oder Klasse, und aus dieser sozialen Schichtung erwachsen die politischen Parteien.
Aber nicht diese gewohnheitsmäßig überkommene Denkweise eines Standes, die
mit den Interessen dieses Standes untrennbar verknüpft ist, haben wir im
Sinne, wenn wir nach dem Verhältnis von Politik und Weltanschauung fragen,
sondern die grundsätzliche Stellung, welche der Politiker zu den höchsten
Problemen der Welt und des Lebens einnimmt. Diesen Zusammenhang von
Weltanschauung und Politik erläutert von Hertling an der Geschichte unserer
Sozialpolitik, ihn findet er erkennbar gegeben in der Politik der Sozialdemokratie,
Grenzboten I 1.910 61
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