Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Erstes Vierteljahr.Kleine Anzeigen Stellennachweis Tschang Thesis-tung von L. Rnhstrat ein: Tode eines hervorragenden Mannes ist es in der europäischen Wagt sich nun aber gar ein Westländer an die Aufgabe, einen bedeutenden Deshalb ist es durchaus nicht zum verwundern, wenn das, was man Tschang Thesis-tung gehörte zu den sehr vereinzelten chinesischen Staats¬ Grenzboten I 1910 37
Kleine Anzeigen Stellennachweis Tschang Thesis-tung von L. Rnhstrat ein: Tode eines hervorragenden Mannes ist es in der europäischen Wagt sich nun aber gar ein Westländer an die Aufgabe, einen bedeutenden Deshalb ist es durchaus nicht zum verwundern, wenn das, was man Tschang Thesis-tung gehörte zu den sehr vereinzelten chinesischen Staats¬ Grenzboten I 1910 37
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0301" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/315298"/> <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341891_314996/figures/grenzboten_341891_314996_315298_000.jpg"/><lb/> </div> <div> <floatingText> <body> <div type="advertisement"> <p> Kleine Anzeigen Stellennachweis<lb/> sür almdemtjch Gebildete und Offiziere a.D. Die llbcrschristzeile 2 M,, jede weitere Zeile 1 M. Beamter<lb/> sucht sofort Vorort-Ziusliaus, wenn Verkäufer Um-<lb/> schreibekvsten trägt, Anzahlung M. S000, II. Hypothek.<lb/> Chiffre: „Am-rtisicrc" Postamt 3. Bis zu 3 Zeilen 2 M., jede weitere Zeile 1 M. Bei städtischer Verwaltung eingearbeiteter Major a.D,<lb/> sucht sich literarisch zu betätigen, Anfragen unter<lb/> S, V, 319 an die „Grenzboten", Berlin SV 11, Der heutigen Nummer liegt ein<lb/> Prospekt der Firma Hermann Gesemus<lb/> Verlag i» Halle a. S. betr. Doell, Ent¬<lb/> wicklung, bei. Wir empfehlen unseren<lb/> geschätzten Lesern diesen Prospekt zur<lb/> Beachtung. Russische» Sprachunicrrichl erteilt wissenschaftlich ge¬<lb/> prüfte Dame, Anfragen nnter I. G. 4 an die<lb/> „Grenzboten". Berlin SV 11. Sachvcrftändincr Rat in Bergwerks- und Bcrggerecht-<lb/> smns-Angelegenheiten, Gutachten, Rentabilitäts¬<lb/> berechnungen, Revisionen usw. durch höhere» Staats¬<lb/> beamten a. D, Anfragen unter F. N. 1 an die<lb/> „Grenzboten". Berlin SV 11, </p> </div> </body> </floatingText> </div> <div n="1"> <head> Tschang Thesis-tung<lb/><note type="byline"> von L. Rnhstrat </note></head><lb/> <p xml:id="ID_1203"> ein: Tode eines hervorragenden Mannes ist es in der europäischen<lb/> Presse allgemein üblich, eine Charakteristik des Verstorbenen zu<lb/> geben. Nicht gerade oft erhebt sich davon jedoch etwas über die<lb/> Mittelmäßigkeit, da diese literarische Aufgabe zu den schwierigsten<lb/> gehört, die es gibt. Weshalb werden so prachtvolle Charakteristiken,<lb/> wie die von Sulla und Caesar, die Mommsen uns geschenkt hat, oder wie die<lb/> des großen Oraniers, ferner von Milton, Cavour u. ä. des hierin fast un¬<lb/> vergleichlichen Treitschke nicht häufiger geliefert? Alls dem einfachen Grunde<lb/> nicht, weil andere es nicht so gut können, sonst würden sie es schon tun.</p><lb/> <p xml:id="ID_1204"> Wagt sich nun aber gar ein Westländer an die Aufgabe, einen bedeutenden<lb/> Chinesen zu charakterisieren, so wird er gewöhnlich recht bald, falls er ehrlich<lb/> sein will, die Feder entmutigt aus der Hand legen, auch wenn er im übrigen<lb/> ganz gut damit umzugehn weiß. Denn vielleicht bei keiner andern Gelegenheit<lb/> kommt es einem mit einer erschreckenden Klarheit so sehr zum Bewußtsein, wie<lb/> ungemein oberflächlich unsere Kenntnis des Chinesentums noch immer ist. In<lb/> vieler Beziehung ist es uns nach wie vor ein Buch mit sieben Siegeln.</p><lb/> <p xml:id="ID_1205"> Deshalb ist es durchaus nicht zum verwundern, wenn das, was man<lb/> über den im Alter von vierundsiebzig Jahren verstorbenen Tschang Thesis-tung<lb/> zu lesen bekam, geradeso dürftig war, wie im vorigen Jahre die Artikel über<lb/> die alte Kaiserin-Witwe. Die verzweifelte Hilflosigkeit der Schreiber, soweit<lb/> diese überhaupt einen ernstlichen Anlauf zu einer Charakteristik nahmen, stand<lb/> deutlich zwischen den Zeilen geschrieben.</p><lb/> <p xml:id="ID_1206" next="#ID_1207"> Tschang Thesis-tung gehörte zu den sehr vereinzelten chinesischen Staats¬<lb/> männern, deren Namen europäischen Zeitnngslesern ziemlich geläufig sind.</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> Grenzboten I 1910 37</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0301]
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Kleine Anzeigen Stellennachweis
sür almdemtjch Gebildete und Offiziere a.D. Die llbcrschristzeile 2 M,, jede weitere Zeile 1 M. Beamter
sucht sofort Vorort-Ziusliaus, wenn Verkäufer Um-
schreibekvsten trägt, Anzahlung M. S000, II. Hypothek.
Chiffre: „Am-rtisicrc" Postamt 3. Bis zu 3 Zeilen 2 M., jede weitere Zeile 1 M. Bei städtischer Verwaltung eingearbeiteter Major a.D,
sucht sich literarisch zu betätigen, Anfragen unter
S, V, 319 an die „Grenzboten", Berlin SV 11, Der heutigen Nummer liegt ein
Prospekt der Firma Hermann Gesemus
Verlag i» Halle a. S. betr. Doell, Ent¬
wicklung, bei. Wir empfehlen unseren
geschätzten Lesern diesen Prospekt zur
Beachtung. Russische» Sprachunicrrichl erteilt wissenschaftlich ge¬
prüfte Dame, Anfragen nnter I. G. 4 an die
„Grenzboten". Berlin SV 11. Sachvcrftändincr Rat in Bergwerks- und Bcrggerecht-
smns-Angelegenheiten, Gutachten, Rentabilitäts¬
berechnungen, Revisionen usw. durch höhere» Staats¬
beamten a. D, Anfragen unter F. N. 1 an die
„Grenzboten". Berlin SV 11,
Tschang Thesis-tung
von L. Rnhstrat
ein: Tode eines hervorragenden Mannes ist es in der europäischen
Presse allgemein üblich, eine Charakteristik des Verstorbenen zu
geben. Nicht gerade oft erhebt sich davon jedoch etwas über die
Mittelmäßigkeit, da diese literarische Aufgabe zu den schwierigsten
gehört, die es gibt. Weshalb werden so prachtvolle Charakteristiken,
wie die von Sulla und Caesar, die Mommsen uns geschenkt hat, oder wie die
des großen Oraniers, ferner von Milton, Cavour u. ä. des hierin fast un¬
vergleichlichen Treitschke nicht häufiger geliefert? Alls dem einfachen Grunde
nicht, weil andere es nicht so gut können, sonst würden sie es schon tun.
Wagt sich nun aber gar ein Westländer an die Aufgabe, einen bedeutenden
Chinesen zu charakterisieren, so wird er gewöhnlich recht bald, falls er ehrlich
sein will, die Feder entmutigt aus der Hand legen, auch wenn er im übrigen
ganz gut damit umzugehn weiß. Denn vielleicht bei keiner andern Gelegenheit
kommt es einem mit einer erschreckenden Klarheit so sehr zum Bewußtsein, wie
ungemein oberflächlich unsere Kenntnis des Chinesentums noch immer ist. In
vieler Beziehung ist es uns nach wie vor ein Buch mit sieben Siegeln.
Deshalb ist es durchaus nicht zum verwundern, wenn das, was man
über den im Alter von vierundsiebzig Jahren verstorbenen Tschang Thesis-tung
zu lesen bekam, geradeso dürftig war, wie im vorigen Jahre die Artikel über
die alte Kaiserin-Witwe. Die verzweifelte Hilflosigkeit der Schreiber, soweit
diese überhaupt einen ernstlichen Anlauf zu einer Charakteristik nahmen, stand
deutlich zwischen den Zeilen geschrieben.
Tschang Thesis-tung gehörte zu den sehr vereinzelten chinesischen Staats¬
männern, deren Namen europäischen Zeitnngslesern ziemlich geläufig sind.
Grenzboten I 1910 37
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