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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr.

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Rund um den (Lollmberg
von Otto Ld"cird Schmidt

er mit der Eisenbahn von Leipzig nach Dresden fährt, den begleitet
auf der rechten Seite des Zuges lange Zeit ein waldiger Bergrücken,
der oben eine sanft geschwungne Kuppe trägt. Das ist der aus
Grauwackenschiefer und Grauwackensnndstein bestehende 314 Meter
hohe Collmberg, das Wahrzeichen des Meißner Niederlande^ Er
--überragt nicht nur die sanften Wellen, in denen die Oschatzer und
^ommatzscher Pflege ihren fruchtbaren Lößboden ausbreiten, sondern auch die
ehrlichem Kuppen der nördlich und südlich von der Eisenbahn zur Elbe streichenden
- so beträchtlich daß er den Einwohnern jederzeit als der Berg an sich
"schiene hi^ für eine alte Opferstätte. ^ den wertschmrend^Luginsland in Kriegszeiten, ur den geeignetsten Or Haltung des und -
älterlichen Landdings, sür die Wetterscheide, die Gewitter te.le ""d Reg n sende
denn ..wenn der Collin Tabak raucht, so sagt der Volksmund, wird kein bestän-
diges Wetter"

rEin so merkwürdiger Berg muß die Neugierde reizen ihn u"d ^e ^M erforschen. Schon als Student vor fünf'"'ddreiß.g Jahren hab 'es ihn "
v°n Leipzig aus erwandert, als die ersten blauen Glockenblume"^ ^einläuteten; dann habe ich ihn von den Meißner Hohen ^ohne ihn je wieder zu erreichen. Von meinem ledigen W° ."sah ^
^ so sehr meinen Gesichtskreis, daß ich ihn nun schon 5" "it^"egen habe, auch im tiefsten Winter, wenn der über den Z ^bZngne^
der Eichen und Buchen aufsteigende blaue H° zmnch em? Borg ^Kaffee und Weihnachtsstollen erweckte. Viele Wege ^en "in ^besteigt ihn von Norden her Von der Station Dahler aus "ber Matto.ez uno
C-Mez oder vo Oheim her von Oschatz ans auf sanft aufwärts führenden Wald¬
pfaden. W r w ^ des Gans nicht so geradl.n.g
zu Leibe ge u Ler! ^ her ausholend ihm in e,.in suwar in.
dann wieder nordwärts geschlagner Bogen nahen um w^sse v.el von den ^Heimnissen der den Berg auf drei Seiten "enge^den
Heide, kennen zu lerne" Wir wandern auch und"Zischen Hauptstadt, die in den Alpenländern n"d i" Italien wohl Bescheid wissen..".,,>-",u. on" ^'"""""'
^ ^ ^,lie" sich ein-ader den Collmberg und seine Umgebung was me verrere" "
schließen. Die Haltestelle Dornreichenbach ist "eM ,

^ Es ist ein verheißungsvoller Frühlings^Luft und die großen blauen Felder zwischen den ^ S Atestelleverspreche" gutes Wetter, und so geht ^ ^t Ms^n ^südwärts am Saume des Kiefernwaldes l^ ^ ^ ^ ^vor uns wiegt sich die Lerche über Kornfeldern, öde o.e -van^n




Rund um den (Lollmberg
von Otto Ld»cird Schmidt

er mit der Eisenbahn von Leipzig nach Dresden fährt, den begleitet
auf der rechten Seite des Zuges lange Zeit ein waldiger Bergrücken,
der oben eine sanft geschwungne Kuppe trägt. Das ist der aus
Grauwackenschiefer und Grauwackensnndstein bestehende 314 Meter
hohe Collmberg, das Wahrzeichen des Meißner Niederlande^ Er
--überragt nicht nur die sanften Wellen, in denen die Oschatzer und
^ommatzscher Pflege ihren fruchtbaren Lößboden ausbreiten, sondern auch die
ehrlichem Kuppen der nördlich und südlich von der Eisenbahn zur Elbe streichenden
- so beträchtlich daß er den Einwohnern jederzeit als der Berg an sich
"schiene hi^ für eine alte Opferstätte. ^ den wertschmrend^Luginsland in Kriegszeiten, ur den geeignetsten Or Haltung des und -
älterlichen Landdings, sür die Wetterscheide, die Gewitter te.le »»d Reg n sende
denn ..wenn der Collin Tabak raucht, so sagt der Volksmund, wird kein bestän-
diges Wetter"

rEin so merkwürdiger Berg muß die Neugierde reizen ihn u"d ^e ^M erforschen. Schon als Student vor fünf'"'ddreiß.g Jahren hab 'es ihn «
v°n Leipzig aus erwandert, als die ersten blauen Glockenblume»^ ^einläuteten; dann habe ich ihn von den Meißner Hohen ^ohne ihn je wieder zu erreichen. Von meinem ledigen W° ."sah ^
^ so sehr meinen Gesichtskreis, daß ich ihn nun schon 5" »it^«egen habe, auch im tiefsten Winter, wenn der über den Z ^bZngne^
der Eichen und Buchen aufsteigende blaue H° zmnch em? Borg ^Kaffee und Weihnachtsstollen erweckte. Viele Wege ^en "in ^besteigt ihn von Norden her Von der Station Dahler aus "ber Matto.ez uno
C-Mez oder vo Oheim her von Oschatz ans auf sanft aufwärts führenden Wald¬
pfaden. W r w ^ des Gans nicht so geradl.n.g
zu Leibe ge u Ler! ^ her ausholend ihm in e,.in suwar in.
dann wieder nordwärts geschlagner Bogen nahen um w^sse v.el von den ^Heimnissen der den Berg auf drei Seiten »enge^den
Heide, kennen zu lerne» Wir wandern auch und"Zischen Hauptstadt, die in den Alpenländern n»d i» Italien wohl Bescheid wissen..".,,>-",u. on» ^'"""""'
^ ^ ^,lie» sich ein-ader den Collmberg und seine Umgebung was me verrere" »
schließen. Die Haltestelle Dornreichenbach ist "eM ,

^ Es ist ein verheißungsvoller Frühlings^Luft und die großen blauen Felder zwischen den ^ S Atestelleverspreche» gutes Wetter, und so geht ^ ^t Ms^n ^südwärts am Saume des Kiefernwaldes l^ ^ ^ ^ ^vor uns wiegt sich die Lerche über Kornfeldern, öde o.e -van^n


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[0523] [Abbildung] Rund um den (Lollmberg von Otto Ld»cird Schmidt er mit der Eisenbahn von Leipzig nach Dresden fährt, den begleitet auf der rechten Seite des Zuges lange Zeit ein waldiger Bergrücken, der oben eine sanft geschwungne Kuppe trägt. Das ist der aus Grauwackenschiefer und Grauwackensnndstein bestehende 314 Meter hohe Collmberg, das Wahrzeichen des Meißner Niederlande^ Er --überragt nicht nur die sanften Wellen, in denen die Oschatzer und ^ommatzscher Pflege ihren fruchtbaren Lößboden ausbreiten, sondern auch die ehrlichem Kuppen der nördlich und südlich von der Eisenbahn zur Elbe streichenden - so beträchtlich daß er den Einwohnern jederzeit als der Berg an sich "schiene hi^ für eine alte Opferstätte. ^ den wertschmrend^Luginsland in Kriegszeiten, ur den geeignetsten Or Haltung des und - älterlichen Landdings, sür die Wetterscheide, die Gewitter te.le »»d Reg n sende denn ..wenn der Collin Tabak raucht, so sagt der Volksmund, wird kein bestän- diges Wetter" rEin so merkwürdiger Berg muß die Neugierde reizen ihn u"d ^e ^M erforschen. Schon als Student vor fünf'"'ddreiß.g Jahren hab 'es ihn « v°n Leipzig aus erwandert, als die ersten blauen Glockenblume»^ ^einläuteten; dann habe ich ihn von den Meißner Hohen ^ohne ihn je wieder zu erreichen. Von meinem ledigen W° ."sah ^ ^ so sehr meinen Gesichtskreis, daß ich ihn nun schon 5" »it^«egen habe, auch im tiefsten Winter, wenn der über den Z ^bZngne^ der Eichen und Buchen aufsteigende blaue H° zmnch em? Borg ^Kaffee und Weihnachtsstollen erweckte. Viele Wege ^en "in ^besteigt ihn von Norden her Von der Station Dahler aus "ber Matto.ez uno C-Mez oder vo Oheim her von Oschatz ans auf sanft aufwärts führenden Wald¬ pfaden. W r w ^ des Gans nicht so geradl.n.g zu Leibe ge u Ler! ^ her ausholend ihm in e,.in suwar in. dann wieder nordwärts geschlagner Bogen nahen um w^sse v.el von den ^Heimnissen der den Berg auf drei Seiten »enge^den Heide, kennen zu lerne» Wir wandern auch und"Zischen Hauptstadt, die in den Alpenländern n»d i» Italien wohl Bescheid wissen..".,,>-",u. on» ^'"""""' ^ ^ ^,lie» sich ein-ader den Collmberg und seine Umgebung was me verrere" » schließen. Die Haltestelle Dornreichenbach ist "eM , ^ Es ist ein verheißungsvoller Frühlings^Luft und die großen blauen Felder zwischen den ^ S Atestelleverspreche» gutes Wetter, und so geht ^ ^t Ms^n ^südwärts am Saume des Kiefernwaldes l^ ^ ^ ^ ^vor uns wiegt sich die Lerche über Kornfeldern, öde o.e -van^n

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_314346/523>, abgerufen am 24.07.2024.