Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr.Maßgebliches und Unmaßgebliches xrokonci, o<ze iroirilno as ovatae, n'-ivait-it xas ses oonclaninH ^ xasssr gg, vio ni^us Bahnsens frühere Schüler, die dieses ungemein geistvollen und anregenden Ernst Groth Wippermanns Deutscher Geschichtskalender. Der zweite Band des in Maßgebliches und Unmaßgebliches xrokonci, o<ze iroirilno as ovatae, n'-ivait-it xas ses oonclaninH ^ xasssr gg, vio ni^us Bahnsens frühere Schüler, die dieses ungemein geistvollen und anregenden Ernst Groth Wippermanns Deutscher Geschichtskalender. Der zweite Band des in <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0600" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/312285"/> <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/> <p xml:id="ID_2359" prev="#ID_2358"> xrokonci, o<ze iroirilno as ovatae, n'-ivait-it xas ses oonclaninH ^ xasssr gg, vio ni^us<lb/> rin iiorridls trou <is xrovinos, clans un nülisu iiostils A doues vsllöitH et'inclöxsnclanos<lb/> intsllsvtnslls. Oui, lZannksn, est esxrit et'ülits kut, xsuciant trsnts - ome^ ans,<lb/> s^stüniati^uoinsiit oudliv xar öff Kants oiists clans son „trou et'araiAnvs".</p><lb/> <p xml:id="ID_2360"> Bahnsens frühere Schüler, die dieses ungemein geistvollen und anregenden<lb/> Lehrers ja stets mit großer Dankbarkeit gedenken, und auch seine frühern Amts¬<lb/> genossen und Mitbürger werden die temperamentvollen Übertreibungen des fran¬<lb/> zösischen Schriftstellers auf das richtige Maß zurückzuführen wissen. Mit der alten<lb/> Wahrheit, daß der Prophet nichts in seinem Vaterlande gilt, muß auch der Philosoph<lb/> rechnen, besonders wenn er seine Spekulationen in einer so geheimnisvollen Sprache<lb/> vorträgt, daß sich nur der Eingeweihte ans dem Labyrinth der Gedankengänge<lb/> herauszufinden vermag. Da aber die ausländische Kritik den Lauenburger Philo¬<lb/> sophen neben Schopenhauer und Nietzsche, einige Kritiker ihn sogar über Nietzsche<lb/> stellen, so wird sich das pommersche Städtchen wohl darauf gefaßt machen müssen,<lb/> daß es bald zum Wallfahrtsort der Bahnsengemeinde wird; die Jünger werden<lb/> dann aber wohl mit Staunen erkennen, daß Lauenburg kein pauvi-s dourx ist, sondern<lb/> eine freundliche, schön gelegne Stadt mit einer intelligenten, arbeitsfreudigen und<lb/> lebensfroher Bewohnerschaft, daß die Stadt jahrhundertelang inmitten der polnischen<lb/> Bestrebungen eine nationale Kulturaufgabe ersten Ranges erfüllt hat, und daß man<lb/> auch jetzt uoch in vielen Zügen die Nachwirkungen verspürt von dem reichen Erb¬<lb/> teil der alten Ordensritter aus der Marienburg und von dem brandenburgischen<lb/> strammen Geiste, den der Große Kurfürst diesen pommerschen Landen eingeflößt hat.</p><lb/> <note type="byline"> Ernst Groth</note><lb/> </div> <div n="2"> <head> Wippermanns Deutscher Geschichtskalender.</head> <p xml:id="ID_2361"> Der zweite Band des in<lb/> Grunows Verlag erscheinenden Geschichtskalenders für das Jahr 1907 behandelt<lb/> einen sehr merkwürdigen Zeitabschnitt, dessen Ereignisse noch oft die Gemüter, die<lb/> Redner und die Federn beschäftigen und darum nötigen werden, zu diesem Nach¬<lb/> schlagebuche zu greifen. Wir sehn die Reichsregierung an der Arbeit, die zwei in<lb/> das Joch des Blocks gespannten ungleichen Pferde einzufahren, und finden bei<lb/> Wippermann das Urteil der Organe aller Parteien über dieses denkwürdige und<lb/> znkunftschwangere Experiment mit musterhafter Unparteilichkeit zusammengestellt. Und<lb/> wir sehn den römischen Ritter von der traurigen Gestalt zur Erheiterung, freilich<lb/> auch zum Ärger der Welt, ausziehn, den Drachen des Modernismus zu erlegen,<lb/> und vermissen keines der zur Beurteilung dieses Unternehmens und seiner bisherigen<lb/> Erfolge erforderlichen Aktenstücke. In der auswärtigen Politik sind besonders die<lb/> Vorkommnisse wichtig, die auf das Verhältnis Deutschlands zu England und den<lb/> Vereinigten Staaten, auf die Beziehungen der Vereinigten Staaten und Englands<lb/> zu den übrigen Großmächten Licht werfen, und auch darüber werden wir vollständig<lb/> unterrichtet. Von den unzähligen Kongressen und „Tagen", die getagt und genächtigt<lb/> haben, sind besonders beachtenswert der Sozialistenkongreß in Stuttgart als Etappe<lb/> auf dem Rückzug der Sozialdemokratie und die zweite Friedenskonferenz im Haag<lb/> als Etappe auf dem Vormarsch einer zwar vielfach noch verspotteten aber heute<lb/> nicht mehr ganz ohnmächtigen Idee. Unentbehrlich ist der Wippermann ja immer,<lb/> aber, wenn ihm das Halbjahr so interessanten Stoff geliefert hat, zugleich auch<lb/> erfreulich.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0600]
Maßgebliches und Unmaßgebliches
xrokonci, o<ze iroirilno as ovatae, n'-ivait-it xas ses oonclaninH ^ xasssr gg, vio ni^us
rin iiorridls trou <is xrovinos, clans un nülisu iiostils A doues vsllöitH et'inclöxsnclanos
intsllsvtnslls. Oui, lZannksn, est esxrit et'ülits kut, xsuciant trsnts - ome^ ans,
s^stüniati^uoinsiit oudliv xar öff Kants oiists clans son „trou et'araiAnvs".
Bahnsens frühere Schüler, die dieses ungemein geistvollen und anregenden
Lehrers ja stets mit großer Dankbarkeit gedenken, und auch seine frühern Amts¬
genossen und Mitbürger werden die temperamentvollen Übertreibungen des fran¬
zösischen Schriftstellers auf das richtige Maß zurückzuführen wissen. Mit der alten
Wahrheit, daß der Prophet nichts in seinem Vaterlande gilt, muß auch der Philosoph
rechnen, besonders wenn er seine Spekulationen in einer so geheimnisvollen Sprache
vorträgt, daß sich nur der Eingeweihte ans dem Labyrinth der Gedankengänge
herauszufinden vermag. Da aber die ausländische Kritik den Lauenburger Philo¬
sophen neben Schopenhauer und Nietzsche, einige Kritiker ihn sogar über Nietzsche
stellen, so wird sich das pommersche Städtchen wohl darauf gefaßt machen müssen,
daß es bald zum Wallfahrtsort der Bahnsengemeinde wird; die Jünger werden
dann aber wohl mit Staunen erkennen, daß Lauenburg kein pauvi-s dourx ist, sondern
eine freundliche, schön gelegne Stadt mit einer intelligenten, arbeitsfreudigen und
lebensfroher Bewohnerschaft, daß die Stadt jahrhundertelang inmitten der polnischen
Bestrebungen eine nationale Kulturaufgabe ersten Ranges erfüllt hat, und daß man
auch jetzt uoch in vielen Zügen die Nachwirkungen verspürt von dem reichen Erb¬
teil der alten Ordensritter aus der Marienburg und von dem brandenburgischen
strammen Geiste, den der Große Kurfürst diesen pommerschen Landen eingeflößt hat.
Ernst Groth
Wippermanns Deutscher Geschichtskalender. Der zweite Band des in
Grunows Verlag erscheinenden Geschichtskalenders für das Jahr 1907 behandelt
einen sehr merkwürdigen Zeitabschnitt, dessen Ereignisse noch oft die Gemüter, die
Redner und die Federn beschäftigen und darum nötigen werden, zu diesem Nach¬
schlagebuche zu greifen. Wir sehn die Reichsregierung an der Arbeit, die zwei in
das Joch des Blocks gespannten ungleichen Pferde einzufahren, und finden bei
Wippermann das Urteil der Organe aller Parteien über dieses denkwürdige und
znkunftschwangere Experiment mit musterhafter Unparteilichkeit zusammengestellt. Und
wir sehn den römischen Ritter von der traurigen Gestalt zur Erheiterung, freilich
auch zum Ärger der Welt, ausziehn, den Drachen des Modernismus zu erlegen,
und vermissen keines der zur Beurteilung dieses Unternehmens und seiner bisherigen
Erfolge erforderlichen Aktenstücke. In der auswärtigen Politik sind besonders die
Vorkommnisse wichtig, die auf das Verhältnis Deutschlands zu England und den
Vereinigten Staaten, auf die Beziehungen der Vereinigten Staaten und Englands
zu den übrigen Großmächten Licht werfen, und auch darüber werden wir vollständig
unterrichtet. Von den unzähligen Kongressen und „Tagen", die getagt und genächtigt
haben, sind besonders beachtenswert der Sozialistenkongreß in Stuttgart als Etappe
auf dem Rückzug der Sozialdemokratie und die zweite Friedenskonferenz im Haag
als Etappe auf dem Vormarsch einer zwar vielfach noch verspotteten aber heute
nicht mehr ganz ohnmächtigen Idee. Unentbehrlich ist der Wippermann ja immer,
aber, wenn ihm das Halbjahr so interessanten Stoff geliefert hat, zugleich auch
erfreulich.
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