Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr.Das Modell der Schmerzen sprechen, das wichtigste Erträgnis. Der Hammel ist unbekannt. Sodann Der moderne Landwirtschaftsbetrieb der römischen Campagna unterscheidet Das Modell der schmerzen Israel Zangwill Von (Fortsetzung) >nennten dieser Trübsal bekam ich Nachricht von einem Landsmann, Das Modell der Schmerzen sprechen, das wichtigste Erträgnis. Der Hammel ist unbekannt. Sodann Der moderne Landwirtschaftsbetrieb der römischen Campagna unterscheidet Das Modell der schmerzen Israel Zangwill Von (Fortsetzung) >nennten dieser Trübsal bekam ich Nachricht von einem Landsmann, <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0438" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/312123"/> <fw type="header" place="top"> Das Modell der Schmerzen</fw><lb/> <p xml:id="ID_1738" prev="#ID_1737"> sprechen, das wichtigste Erträgnis. Der Hammel ist unbekannt. Sodann<lb/> liefert die Wolle, die von guter Qualität ist, eine weitere Einnahme. Die<lb/> Schafrasse, die in der Campagna weidet, ist eine Naturrasse im wahren Sinne,<lb/> sie stammt aus den Bergen und ist an karges Futter, rauhe Haltung und<lb/> an das Wandern gewöhnt. Neben dieser ursprünglichen Rasse unterscheidet<lb/> man das Halbmerino, ein Kreuzungsprodukt der einheimischen Nasse mit dem<lb/> spanischen Merinoschaf. — Die Rindviehzucht tritt gegenüber der Schafzucht in<lb/> der Campagna zurück. Das Rind verbleibt Sommer und Winter auf der<lb/> Weide, die Kälber werden hier geboren. Die Tiere werden zur Zucht und<lb/> Mast, dagegen selten zur Milchgewinnung gehalten. Die Ochsen werden nur<lb/> in der Landwirtschaft zur Arbeit verwandt. Das Rind ist grauweiß von<lb/> Farbe, es zeichnet sich durch eine stattliche Größe und prächtige Formen aus.<lb/> Lange, schöngewundne Hörner zieren den Kopf des Tieres.</p><lb/> <p xml:id="ID_1739"> Der moderne Landwirtschaftsbetrieb der römischen Campagna unterscheidet<lb/> sich nun wesentlich von der extensiven Weidewirtschaft. Was die Technik auf<lb/> landwirtschaftlichen Gebiete neuerdings in der römischen Campagna leistet, ist<lb/> bewundernswert. Der Fürst Torlonia war einer der ersten, der auf seiner<lb/> Tenuta delle Caffarella Entwässerung durchführte und einen modernen Land-<lb/> wirtschaftsbetrieb einrichtete. Alsbald folgte der Herzog Salviati auf seiner<lb/> Tenuta Cervellata, dann folgten u. a. die Güter Bocca ti Leone, Grotta ti<lb/> Gregna, Grotta perfetta. Große Verdienste um die Reform des Landwirtschafts¬<lb/> betriebes gebührt den Gebrüdern nardi. Durch die Entwässerung des Bodens<lb/> sind die sanitären Verhältnisse auf den Gütern derartig gehoben worden, daß<lb/> sie nun dauernd bewohnt werden können. Malaria tritt in diesen Gegenden<lb/> nicht oder doch nur mit geringer Heftigkeit auf. Auf den genannten Gütern<lb/> sind die durch das „Bonifikationsgesetz" des Agro Romano den Gutsbesitzern<lb/> vorgeschriebnen Verbesserungen völlig durchgeführt worden.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Das Modell der schmerzen<lb/><note type="byline"> Israel Zangwill</note> Von (Fortsetzung)</head><lb/> <p xml:id="ID_1740" next="#ID_1741"> >nennten dieser Trübsal bekam ich Nachricht von einem Landsmann,<lb/> dem ich in bessern, glücklichen Tagen und als ich noch mein Wirts¬<lb/> haus hatte, einmal geholfen hatte, aus der russischen Armee zu ent¬<lb/> weichen. Man sagte mir, daß er ein großes Juweliergeschäft habe<lb/> in der Nähe des Meeres, in einer Stadt, die Brighton heiße. Ich<lb/> ! machte mich sofort auf den Weg, um ihn aufzusuchen. Zwei Tage<lb/> mußte ich wandern — aber ich war fest davon überzeugt, daß er mir helfen<lb/> werde; wenn er es nicht tat, wer sollte es dann tun? Ich wollte als sein Sabbat¬<lb/> gast zu ihm kommen; er würde mich ganz bestimmt mit offnen Armen aufnehmen.<lb/> In der ersten Nacht schlief ich mit einem Landstreicher in einer Scheune; er wies</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0438]
Das Modell der Schmerzen
sprechen, das wichtigste Erträgnis. Der Hammel ist unbekannt. Sodann
liefert die Wolle, die von guter Qualität ist, eine weitere Einnahme. Die
Schafrasse, die in der Campagna weidet, ist eine Naturrasse im wahren Sinne,
sie stammt aus den Bergen und ist an karges Futter, rauhe Haltung und
an das Wandern gewöhnt. Neben dieser ursprünglichen Rasse unterscheidet
man das Halbmerino, ein Kreuzungsprodukt der einheimischen Nasse mit dem
spanischen Merinoschaf. — Die Rindviehzucht tritt gegenüber der Schafzucht in
der Campagna zurück. Das Rind verbleibt Sommer und Winter auf der
Weide, die Kälber werden hier geboren. Die Tiere werden zur Zucht und
Mast, dagegen selten zur Milchgewinnung gehalten. Die Ochsen werden nur
in der Landwirtschaft zur Arbeit verwandt. Das Rind ist grauweiß von
Farbe, es zeichnet sich durch eine stattliche Größe und prächtige Formen aus.
Lange, schöngewundne Hörner zieren den Kopf des Tieres.
Der moderne Landwirtschaftsbetrieb der römischen Campagna unterscheidet
sich nun wesentlich von der extensiven Weidewirtschaft. Was die Technik auf
landwirtschaftlichen Gebiete neuerdings in der römischen Campagna leistet, ist
bewundernswert. Der Fürst Torlonia war einer der ersten, der auf seiner
Tenuta delle Caffarella Entwässerung durchführte und einen modernen Land-
wirtschaftsbetrieb einrichtete. Alsbald folgte der Herzog Salviati auf seiner
Tenuta Cervellata, dann folgten u. a. die Güter Bocca ti Leone, Grotta ti
Gregna, Grotta perfetta. Große Verdienste um die Reform des Landwirtschafts¬
betriebes gebührt den Gebrüdern nardi. Durch die Entwässerung des Bodens
sind die sanitären Verhältnisse auf den Gütern derartig gehoben worden, daß
sie nun dauernd bewohnt werden können. Malaria tritt in diesen Gegenden
nicht oder doch nur mit geringer Heftigkeit auf. Auf den genannten Gütern
sind die durch das „Bonifikationsgesetz" des Agro Romano den Gutsbesitzern
vorgeschriebnen Verbesserungen völlig durchgeführt worden.
Das Modell der schmerzen
Israel Zangwill Von (Fortsetzung)
>nennten dieser Trübsal bekam ich Nachricht von einem Landsmann,
dem ich in bessern, glücklichen Tagen und als ich noch mein Wirts¬
haus hatte, einmal geholfen hatte, aus der russischen Armee zu ent¬
weichen. Man sagte mir, daß er ein großes Juweliergeschäft habe
in der Nähe des Meeres, in einer Stadt, die Brighton heiße. Ich
! machte mich sofort auf den Weg, um ihn aufzusuchen. Zwei Tage
mußte ich wandern — aber ich war fest davon überzeugt, daß er mir helfen
werde; wenn er es nicht tat, wer sollte es dann tun? Ich wollte als sein Sabbat¬
gast zu ihm kommen; er würde mich ganz bestimmt mit offnen Armen aufnehmen.
In der ersten Nacht schlief ich mit einem Landstreicher in einer Scheune; er wies
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