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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

hat 1906 ^dennochf große Entscheidungen und Umwälzungen nicht gebracht. Die
Fortschritte der materiellen Produktion waren hier und da erheblich; die prophezeiten
Rückschritte der Produktion und des Absatzes traten nicht ein, aber nennenswerte
Errungenschaften sozialer und wirtschaftlicher Neuorganisation, tiefgreifende Reformen
kamen auch nicht zum Abschluß. Fortsetzung des Entwicklungsganges des Vor¬
jahres auf einer quantitativ vergrößerten Wirkungsfläche war die Losung. Im
Kunstgewerbe allerdings war speziell für Deutschland die Dresdner Kunstausstellung
auch ein Beleg für qualitative und organisatorische Fortschritte." Den von Be¬
nutzern und Kritikern ausgesprochnen Wünschen ist durch Ergänzungen und durch
Einfügung neuer Teile nach Möglichkeit entsprochen worden. Der Band enthält
dreizehn Hauptteile, von denen mehrere in Unterteile gegliedert sind: Die große
Politik des Jahres von Dr. Kurt Rtezler; Internationale Wirtschaftspolitik' von
Dr. Eduard RoghS; Weltsozialpolitik von Dr. Waldemar Zimmermann; Welt-
produktiou von Professor Dr. Ballod und Regierungsrat Dr. H. Voelker; Geld
und Kredit von Eisenbahnbau- und Betriebsinspektor Ernst Biedermann, Redakteur
des Handelsteils der Frankfurter Zeitung Arthur Feiler und dem Archivar der
Dresdner Bank Dr. Hjalmar Schacht; Der Welthandel von A. H. Hirschberg in
London; Der Weltverkehr (Eisenbahnen, Schiffahrt, Post und Telegraphie) vom Vor¬
tragenden Rat im Ministerium der öffentlichen Arbeiten Dr. Alfred von der Lehen,
Dr. Ernst von Halle und Oberpostinspektor O. Grosse; Versicherungswesen vom
Generalsekretär des deutschen Vereins sür Versicherungswissenschaft Dr. Alfred
Manes; Die Finanzen der europäischen und der wichtigern außereuropäischen Staaten
vom Geheimen Oberfinanzrat Otto Schwarz; Die Technik im Jahre 1905 vom
Privatdozenten an der Königlichen Bergakademie in Berlin Professor Dr. H. Mehrer;
Kunstgewerbe von Dr. Hermann Muthesius; Armenwesen von Dr. E. Münsterberg;
Das Wirtschaftsrecht vom Oberlandesgertchtsrat Dr. Karl Ritter. Wer im Buch¬
laden rasch ein paar Stichproben nehmen will, dem empfehlen wir nachzulesen,
was Seite 264 von den Künsten erzählt wird, mit denen man in Frankreich den
schlimmen Stand der Finanzen zu verschleiern sucht, ferner über die Aufbringung
der Kriegskosten in Rußland Seite 276 und die verhältnismäßig kurze Abhand¬
lung, in der Mehrer über Kartoffeltrocknung, Fasernot und Bodenheizung berichtet.
Ein schönes Mcditationsthema liefert sein Seufzer auf Seite 297: "Die Land¬
wirtschaft leidet schwer von dem Segen des Himmels und der Wissenschaft." Die
"Fasernot" der Textilindustrie wird u. a. durch den Umstand erhöht, daß die Ver¬
wendung ungeheurer Mengen von Zement für Bauten einen entsprechenden Bedarf
an Zementsäcken erzeugt, den die Juteweberei kaum zu befriedigen vermag. Illu¬
strationen veranschaulichen die Wirkung der Bodenheizung in der Königlichen
Gärtnerlehranstalt Dahlem, und von gewebten Stoffen aus Natronzellulose sind
Proben beigelegt. Den Zeitungsredaktionen und den Verwaltungsbehörden wird
das Jahr- und Lesebuch für Weltwirtschaft sehr bald unentbehrlich geworden sein.


Gnosis.

Im 4. Heft des Jahrgangs 1904 der Grenzboten haben wir Die
Gnosis des genialen Autodidakten Eugen Heinrich Schenkel angezeigt, in der
zu beweise" versucht wird, daß die Gnostiker die echten Jünger Jesu gewesen seien,
und die Kirche als Unterdrücker"! des echten Christentums auf das heftigste bekämpft
wird. Jetzt ist (bei Eugen Diederichs in Jena) der zweite Band des Werkes er¬
schienen, der die Entwicklung der Gnosis bis auf die Gegenwart verfolgt. Wie zu
erwarten war, annektiert Schmitt alle tiefen und schönen Gedanken, die er bei den
großen Denkern findet, für seine Gnosis; namentlich die Mystiker des Mittelalters
und die deutsche idealistische Philosophie nimmt er für sich in Anspruch; am nächsten
scheint ihm Eduard von Hartmann dem gekommen zu sein, was er für die Wahrheit


Maßgebliches und Unmaßgebliches

hat 1906 ^dennochf große Entscheidungen und Umwälzungen nicht gebracht. Die
Fortschritte der materiellen Produktion waren hier und da erheblich; die prophezeiten
Rückschritte der Produktion und des Absatzes traten nicht ein, aber nennenswerte
Errungenschaften sozialer und wirtschaftlicher Neuorganisation, tiefgreifende Reformen
kamen auch nicht zum Abschluß. Fortsetzung des Entwicklungsganges des Vor¬
jahres auf einer quantitativ vergrößerten Wirkungsfläche war die Losung. Im
Kunstgewerbe allerdings war speziell für Deutschland die Dresdner Kunstausstellung
auch ein Beleg für qualitative und organisatorische Fortschritte." Den von Be¬
nutzern und Kritikern ausgesprochnen Wünschen ist durch Ergänzungen und durch
Einfügung neuer Teile nach Möglichkeit entsprochen worden. Der Band enthält
dreizehn Hauptteile, von denen mehrere in Unterteile gegliedert sind: Die große
Politik des Jahres von Dr. Kurt Rtezler; Internationale Wirtschaftspolitik' von
Dr. Eduard RoghS; Weltsozialpolitik von Dr. Waldemar Zimmermann; Welt-
produktiou von Professor Dr. Ballod und Regierungsrat Dr. H. Voelker; Geld
und Kredit von Eisenbahnbau- und Betriebsinspektor Ernst Biedermann, Redakteur
des Handelsteils der Frankfurter Zeitung Arthur Feiler und dem Archivar der
Dresdner Bank Dr. Hjalmar Schacht; Der Welthandel von A. H. Hirschberg in
London; Der Weltverkehr (Eisenbahnen, Schiffahrt, Post und Telegraphie) vom Vor¬
tragenden Rat im Ministerium der öffentlichen Arbeiten Dr. Alfred von der Lehen,
Dr. Ernst von Halle und Oberpostinspektor O. Grosse; Versicherungswesen vom
Generalsekretär des deutschen Vereins sür Versicherungswissenschaft Dr. Alfred
Manes; Die Finanzen der europäischen und der wichtigern außereuropäischen Staaten
vom Geheimen Oberfinanzrat Otto Schwarz; Die Technik im Jahre 1905 vom
Privatdozenten an der Königlichen Bergakademie in Berlin Professor Dr. H. Mehrer;
Kunstgewerbe von Dr. Hermann Muthesius; Armenwesen von Dr. E. Münsterberg;
Das Wirtschaftsrecht vom Oberlandesgertchtsrat Dr. Karl Ritter. Wer im Buch¬
laden rasch ein paar Stichproben nehmen will, dem empfehlen wir nachzulesen,
was Seite 264 von den Künsten erzählt wird, mit denen man in Frankreich den
schlimmen Stand der Finanzen zu verschleiern sucht, ferner über die Aufbringung
der Kriegskosten in Rußland Seite 276 und die verhältnismäßig kurze Abhand¬
lung, in der Mehrer über Kartoffeltrocknung, Fasernot und Bodenheizung berichtet.
Ein schönes Mcditationsthema liefert sein Seufzer auf Seite 297: „Die Land¬
wirtschaft leidet schwer von dem Segen des Himmels und der Wissenschaft." Die
„Fasernot" der Textilindustrie wird u. a. durch den Umstand erhöht, daß die Ver¬
wendung ungeheurer Mengen von Zement für Bauten einen entsprechenden Bedarf
an Zementsäcken erzeugt, den die Juteweberei kaum zu befriedigen vermag. Illu¬
strationen veranschaulichen die Wirkung der Bodenheizung in der Königlichen
Gärtnerlehranstalt Dahlem, und von gewebten Stoffen aus Natronzellulose sind
Proben beigelegt. Den Zeitungsredaktionen und den Verwaltungsbehörden wird
das Jahr- und Lesebuch für Weltwirtschaft sehr bald unentbehrlich geworden sein.


Gnosis.

Im 4. Heft des Jahrgangs 1904 der Grenzboten haben wir Die
Gnosis des genialen Autodidakten Eugen Heinrich Schenkel angezeigt, in der
zu beweise» versucht wird, daß die Gnostiker die echten Jünger Jesu gewesen seien,
und die Kirche als Unterdrücker«! des echten Christentums auf das heftigste bekämpft
wird. Jetzt ist (bei Eugen Diederichs in Jena) der zweite Band des Werkes er¬
schienen, der die Entwicklung der Gnosis bis auf die Gegenwart verfolgt. Wie zu
erwarten war, annektiert Schmitt alle tiefen und schönen Gedanken, die er bei den
großen Denkern findet, für seine Gnosis; namentlich die Mystiker des Mittelalters
und die deutsche idealistische Philosophie nimmt er für sich in Anspruch; am nächsten
scheint ihm Eduard von Hartmann dem gekommen zu sein, was er für die Wahrheit


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[0158] Maßgebliches und Unmaßgebliches hat 1906 ^dennochf große Entscheidungen und Umwälzungen nicht gebracht. Die Fortschritte der materiellen Produktion waren hier und da erheblich; die prophezeiten Rückschritte der Produktion und des Absatzes traten nicht ein, aber nennenswerte Errungenschaften sozialer und wirtschaftlicher Neuorganisation, tiefgreifende Reformen kamen auch nicht zum Abschluß. Fortsetzung des Entwicklungsganges des Vor¬ jahres auf einer quantitativ vergrößerten Wirkungsfläche war die Losung. Im Kunstgewerbe allerdings war speziell für Deutschland die Dresdner Kunstausstellung auch ein Beleg für qualitative und organisatorische Fortschritte." Den von Be¬ nutzern und Kritikern ausgesprochnen Wünschen ist durch Ergänzungen und durch Einfügung neuer Teile nach Möglichkeit entsprochen worden. Der Band enthält dreizehn Hauptteile, von denen mehrere in Unterteile gegliedert sind: Die große Politik des Jahres von Dr. Kurt Rtezler; Internationale Wirtschaftspolitik' von Dr. Eduard RoghS; Weltsozialpolitik von Dr. Waldemar Zimmermann; Welt- produktiou von Professor Dr. Ballod und Regierungsrat Dr. H. Voelker; Geld und Kredit von Eisenbahnbau- und Betriebsinspektor Ernst Biedermann, Redakteur des Handelsteils der Frankfurter Zeitung Arthur Feiler und dem Archivar der Dresdner Bank Dr. Hjalmar Schacht; Der Welthandel von A. H. Hirschberg in London; Der Weltverkehr (Eisenbahnen, Schiffahrt, Post und Telegraphie) vom Vor¬ tragenden Rat im Ministerium der öffentlichen Arbeiten Dr. Alfred von der Lehen, Dr. Ernst von Halle und Oberpostinspektor O. Grosse; Versicherungswesen vom Generalsekretär des deutschen Vereins sür Versicherungswissenschaft Dr. Alfred Manes; Die Finanzen der europäischen und der wichtigern außereuropäischen Staaten vom Geheimen Oberfinanzrat Otto Schwarz; Die Technik im Jahre 1905 vom Privatdozenten an der Königlichen Bergakademie in Berlin Professor Dr. H. Mehrer; Kunstgewerbe von Dr. Hermann Muthesius; Armenwesen von Dr. E. Münsterberg; Das Wirtschaftsrecht vom Oberlandesgertchtsrat Dr. Karl Ritter. Wer im Buch¬ laden rasch ein paar Stichproben nehmen will, dem empfehlen wir nachzulesen, was Seite 264 von den Künsten erzählt wird, mit denen man in Frankreich den schlimmen Stand der Finanzen zu verschleiern sucht, ferner über die Aufbringung der Kriegskosten in Rußland Seite 276 und die verhältnismäßig kurze Abhand¬ lung, in der Mehrer über Kartoffeltrocknung, Fasernot und Bodenheizung berichtet. Ein schönes Mcditationsthema liefert sein Seufzer auf Seite 297: „Die Land¬ wirtschaft leidet schwer von dem Segen des Himmels und der Wissenschaft." Die „Fasernot" der Textilindustrie wird u. a. durch den Umstand erhöht, daß die Ver¬ wendung ungeheurer Mengen von Zement für Bauten einen entsprechenden Bedarf an Zementsäcken erzeugt, den die Juteweberei kaum zu befriedigen vermag. Illu¬ strationen veranschaulichen die Wirkung der Bodenheizung in der Königlichen Gärtnerlehranstalt Dahlem, und von gewebten Stoffen aus Natronzellulose sind Proben beigelegt. Den Zeitungsredaktionen und den Verwaltungsbehörden wird das Jahr- und Lesebuch für Weltwirtschaft sehr bald unentbehrlich geworden sein. Gnosis. Im 4. Heft des Jahrgangs 1904 der Grenzboten haben wir Die Gnosis des genialen Autodidakten Eugen Heinrich Schenkel angezeigt, in der zu beweise» versucht wird, daß die Gnostiker die echten Jünger Jesu gewesen seien, und die Kirche als Unterdrücker«! des echten Christentums auf das heftigste bekämpft wird. Jetzt ist (bei Eugen Diederichs in Jena) der zweite Band des Werkes er¬ schienen, der die Entwicklung der Gnosis bis auf die Gegenwart verfolgt. Wie zu erwarten war, annektiert Schmitt alle tiefen und schönen Gedanken, die er bei den großen Denkern findet, für seine Gnosis; namentlich die Mystiker des Mittelalters und die deutsche idealistische Philosophie nimmt er für sich in Anspruch; am nächsten scheint ihm Eduard von Hartmann dem gekommen zu sein, was er für die Wahrheit

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311080/158>, abgerufen am 27.06.2024.