Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr.Englands Vordringen in Persien Verband 190, davon Russischer Volksverband 33. Monarchisten 42, Rechte 115; Nun wird der Leser mich fragen, wozu ich. um diesen Satz über die dritte Englands Vordringen in Persien p. Walther von chon im Herbst 1903, als Rußlands Wehrkraft in Ostasien un¬ Englands Vordringen in Persien Verband 190, davon Russischer Volksverband 33. Monarchisten 42, Rechte 115; Nun wird der Leser mich fragen, wozu ich. um diesen Satz über die dritte Englands Vordringen in Persien p. Walther von chon im Herbst 1903, als Rußlands Wehrkraft in Ostasien un¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0400" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/303816"/> <fw type="header" place="top"> Englands Vordringen in Persien</fw><lb/> <p xml:id="ID_1765" prev="#ID_1764"> Verband 190, davon Russischer Volksverband 33. Monarchisten 42, Rechte 115;<lb/> Oktoberverband 97, davon 7 Baltische Konstitutionalisten; Gemäßigte Fort¬<lb/> schrittler 60. davon Gemäßigte 12, Friedliche Erneuerer 6, Polen 19, Letten 1,<lb/> Ehlen 2, Litauer 2, Freisinnige Fortschrittler 18; Linke 74. davon Kadetten 38.<lb/> Mohammedaner 7, Radikale 17, Sozialdemokraten 10, Sozialrevolutionäre 2.<lb/> Die fehlenden zwanzig Abgeordeten waren bis heute nicht zu ermitteln. Nach<lb/> Berufen eingeteilt, ergibt sich folgendes Bild: Großgrundbesitzer 135, Bauern<lb/> und Arbeiter 84, Intelligente 113, Priester 45 und Kaufleute 21. Von den<lb/> 135 Großgrundbesitzern sind 29 Adelsmarschälle und 4 Landhauptleute! Diese<lb/> Tatsache, ebenso wie die große Zahl der Priester, die sich im großen ganzen<lb/> bei den Bauern weder der Achtung noch der Beliebtheit erfreuen, läßt darauf<lb/> schließen, mit welchen Mitteln vielfach die Wahlen in der Provinz zustande<lb/> gekommen sind. Berücksichtigen wir ferner, eine wie große Zahl von an sich<lb/> wahlberechtigten Personen durch Stellung unter Anklage wegen des Aufruhr¬<lb/> artikels (129 IV) des Wahlrechts verlustig gegangen sind, so müssen wir zu<lb/> der Überzeugung gelangen, daß das vorliegende Ergebnis der Wahlen die<lb/> wahre Stimmung im Lande nicht darstellen kann.</p><lb/> <p xml:id="ID_1766"> Nun wird der Leser mich fragen, wozu ich. um diesen Satz über die dritte<lb/> Reichsduma zu schreiben, erst fünfundzwanzig Seiten über den Adel geschrieben<lb/> habe? Hier die Antwort: ich möchte es dem Leser überlassen, aus dem, was<lb/> in den frühern Briefen über den russischen Adel und die auf ihn sich stützende<lb/> Regierungspolitik gesagt worden ist, zu folgern, was von der Politik der<lb/> dritten Duma zu erwarten ist, in der der gekennzeichnete Adel anscheinend die<lb/> Führung bekommen soll. Eine Darstellung der Parteien und ihrer Führer<lb/> folgt nach Eröffnung der Duma, die am 1.(14.) November durch den Zaren<lb/> persönlich erfolgen soll.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Englands Vordringen in Persien<lb/><note type="byline"> p. Walther</note> von </head><lb/> <p xml:id="ID_1767"> chon im Herbst 1903, als Rußlands Wehrkraft in Ostasien un¬<lb/> entrinnbar festgehalten war, begann die zurückgedrängte eng¬<lb/> lische Flutwelle wieder vorzudringen. Im Nordosten Indiens<lb/> wurde der Tibetfeldzug unternommen; zu derselben Zeit besuchte<lb/> der Vizekönig von Indien, Lord Curzon, in Begleitung von<lb/> zwei Kriegsschiffen und mit großem Gefolge den Persischen Golf. Der Verkehr<lb/> mit den persischen Behörden scheint jedoch über offizielle Besuche nicht hinaus¬<lb/> gekommen zu sein.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0400]
Englands Vordringen in Persien
Verband 190, davon Russischer Volksverband 33. Monarchisten 42, Rechte 115;
Oktoberverband 97, davon 7 Baltische Konstitutionalisten; Gemäßigte Fort¬
schrittler 60. davon Gemäßigte 12, Friedliche Erneuerer 6, Polen 19, Letten 1,
Ehlen 2, Litauer 2, Freisinnige Fortschrittler 18; Linke 74. davon Kadetten 38.
Mohammedaner 7, Radikale 17, Sozialdemokraten 10, Sozialrevolutionäre 2.
Die fehlenden zwanzig Abgeordeten waren bis heute nicht zu ermitteln. Nach
Berufen eingeteilt, ergibt sich folgendes Bild: Großgrundbesitzer 135, Bauern
und Arbeiter 84, Intelligente 113, Priester 45 und Kaufleute 21. Von den
135 Großgrundbesitzern sind 29 Adelsmarschälle und 4 Landhauptleute! Diese
Tatsache, ebenso wie die große Zahl der Priester, die sich im großen ganzen
bei den Bauern weder der Achtung noch der Beliebtheit erfreuen, läßt darauf
schließen, mit welchen Mitteln vielfach die Wahlen in der Provinz zustande
gekommen sind. Berücksichtigen wir ferner, eine wie große Zahl von an sich
wahlberechtigten Personen durch Stellung unter Anklage wegen des Aufruhr¬
artikels (129 IV) des Wahlrechts verlustig gegangen sind, so müssen wir zu
der Überzeugung gelangen, daß das vorliegende Ergebnis der Wahlen die
wahre Stimmung im Lande nicht darstellen kann.
Nun wird der Leser mich fragen, wozu ich. um diesen Satz über die dritte
Reichsduma zu schreiben, erst fünfundzwanzig Seiten über den Adel geschrieben
habe? Hier die Antwort: ich möchte es dem Leser überlassen, aus dem, was
in den frühern Briefen über den russischen Adel und die auf ihn sich stützende
Regierungspolitik gesagt worden ist, zu folgern, was von der Politik der
dritten Duma zu erwarten ist, in der der gekennzeichnete Adel anscheinend die
Führung bekommen soll. Eine Darstellung der Parteien und ihrer Führer
folgt nach Eröffnung der Duma, die am 1.(14.) November durch den Zaren
persönlich erfolgen soll.
Englands Vordringen in Persien
p. Walther von
chon im Herbst 1903, als Rußlands Wehrkraft in Ostasien un¬
entrinnbar festgehalten war, begann die zurückgedrängte eng¬
lische Flutwelle wieder vorzudringen. Im Nordosten Indiens
wurde der Tibetfeldzug unternommen; zu derselben Zeit besuchte
der Vizekönig von Indien, Lord Curzon, in Begleitung von
zwei Kriegsschiffen und mit großem Gefolge den Persischen Golf. Der Verkehr
mit den persischen Behörden scheint jedoch über offizielle Besuche nicht hinaus¬
gekommen zu sein.
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