Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Drittes Vierteljahr.Russische Briefe (Häfen, Nilbrücken, öffentliche Gebäude) behandeln oder die Einzelheiten der Der zweite Teil des Blaubuchs ist den Verhältnissen des ägyptischen Lord Cromer schließt den Ägypten gewidmeten Teil des Blaubuches mit Niemand wird das Buch aus der Hand legen, ohne die Überzeugung ge¬ Russische Briefe George Lleinow von 8. Der russische Adel bis zur Bauernbefreiung cum wir als Deutsche deu Begriff Adel vor uns aufsteigen lassen, Russische Briefe (Häfen, Nilbrücken, öffentliche Gebäude) behandeln oder die Einzelheiten der Der zweite Teil des Blaubuchs ist den Verhältnissen des ägyptischen Lord Cromer schließt den Ägypten gewidmeten Teil des Blaubuches mit Niemand wird das Buch aus der Hand legen, ohne die Überzeugung ge¬ Russische Briefe George Lleinow von 8. Der russische Adel bis zur Bauernbefreiung cum wir als Deutsche deu Begriff Adel vor uns aufsteigen lassen, <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0503" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/303205"/> <fw type="header" place="top"> Russische Briefe</fw><lb/> <p xml:id="ID_2717" prev="#ID_2716"> (Häfen, Nilbrücken, öffentliche Gebäude) behandeln oder die Einzelheiten der<lb/> Verwaltung (zumal die Polizei und ihre Tätigkeit) oder das Gesundheitswesen,<lb/> die Rechtspflege, die Volkserziehung und -bildung oder Künste und Wissen¬<lb/> schaften. Auf Schritt und Tritt fühlt man die Hand des unermüdlichen, her¬<lb/> vorragenden Staatsmannes.</p><lb/> <p xml:id="ID_2718"> Der zweite Teil des Blaubuchs ist den Verhältnissen des ägyptischen<lb/> Sudans gewidmet und muß einer spätern Besprechung vorbehalten bleiben.</p><lb/> <p xml:id="ID_2719"> Lord Cromer schließt den Ägypten gewidmeten Teil des Blaubuches mit<lb/> einer dringenden Ermahnung an alle britischen Beamten, alles zu tun, um sich<lb/> dauernd das Vertrauen der eingebornen Bevölkerung zu erwerben und jegliche<lb/> Verletzung durch gedankenlose oder unüberlegte Äußerungen und Handlungen<lb/> zu vermeiden, da sie oftmals nie geahnte, weit reichende Folgen haben. Ge¬<lb/> lingt es ihnen, die Zuneigung der Bevölkerung zu erwerben, so werden sie<lb/> leichter arbeiten zum Wohle des ganzen Landes.</p><lb/> <p xml:id="ID_2720"> Niemand wird das Buch aus der Hand legen, ohne die Überzeugung ge¬<lb/> wonnen zu haben, daß hier ein hervorragender Staatsmann, eine glänzende<lb/> Verwaltungskraft tätig war; und mit gespanntem Interesse wird man in Zukunft<lb/> die Geschicke Ägyptens verfolgen und zusehe», inwieweit die Reformen, die Lord<lb/> Cromer angebahnt hat, von der Regierung fortgesetzt werden. Lord Cromer<lb/> hat sich in der Art und Weise, wie er das Land nach andauernder Mißregie¬<lb/> rung in den fünfundzwanzig Jahren seit dem Beginn der britischen Besetzung<lb/> wirtschaftlich in die Höhe gebracht hat, ein Denkmal gesetzt, das Generationen<lb/> überdauern wird.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Russische Briefe<lb/><note type="byline"> George Lleinow</note> von<lb/> 8. Der russische Adel bis zur Bauernbefreiung</head><lb/> <p xml:id="ID_2721" next="#ID_2722"> cum wir als Deutsche deu Begriff Adel vor uns aufsteigen lassen,<lb/> erscheint mit ihm ein buntes, freundlich bewegtes Bild, eine Welt<lb/> von Romantik wird in uns lebendig und mit ihr — ein Stück<lb/> unsrer Jugend. Waren es doch für viele, für die meisten meiner<lb/> Altersgenossen, die liebsten Stunden in der Schule, wenn uns<lb/> em tüchtiger Lehrer das Aufblühe» des Rittertums vortrug, und wie oft hat<lb/> Wohl jeder einzelne Deutsche Gustav Freytags „Ahnen" verschlungen! Rittertum<lb/> und Adel! Ritterlichkeit und Edelsinn! Bedarf es noch der Erklärung, was<lb/> uns Deutschen der Adel immer war und sein wird? Der deutsche Adel hat<lb/> w einer bestimmten langen Zeitspanne eine gewaltige Kulturarbeit geleistet<lb/> und manchen Eckstein errichtet, worauf alles das gebaut worden ist, was uns<lb/> heute teuer ist. Diese Verdienste um das russische Volk hat sein Adel nicht.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0503]
Russische Briefe
(Häfen, Nilbrücken, öffentliche Gebäude) behandeln oder die Einzelheiten der
Verwaltung (zumal die Polizei und ihre Tätigkeit) oder das Gesundheitswesen,
die Rechtspflege, die Volkserziehung und -bildung oder Künste und Wissen¬
schaften. Auf Schritt und Tritt fühlt man die Hand des unermüdlichen, her¬
vorragenden Staatsmannes.
Der zweite Teil des Blaubuchs ist den Verhältnissen des ägyptischen
Sudans gewidmet und muß einer spätern Besprechung vorbehalten bleiben.
Lord Cromer schließt den Ägypten gewidmeten Teil des Blaubuches mit
einer dringenden Ermahnung an alle britischen Beamten, alles zu tun, um sich
dauernd das Vertrauen der eingebornen Bevölkerung zu erwerben und jegliche
Verletzung durch gedankenlose oder unüberlegte Äußerungen und Handlungen
zu vermeiden, da sie oftmals nie geahnte, weit reichende Folgen haben. Ge¬
lingt es ihnen, die Zuneigung der Bevölkerung zu erwerben, so werden sie
leichter arbeiten zum Wohle des ganzen Landes.
Niemand wird das Buch aus der Hand legen, ohne die Überzeugung ge¬
wonnen zu haben, daß hier ein hervorragender Staatsmann, eine glänzende
Verwaltungskraft tätig war; und mit gespanntem Interesse wird man in Zukunft
die Geschicke Ägyptens verfolgen und zusehe», inwieweit die Reformen, die Lord
Cromer angebahnt hat, von der Regierung fortgesetzt werden. Lord Cromer
hat sich in der Art und Weise, wie er das Land nach andauernder Mißregie¬
rung in den fünfundzwanzig Jahren seit dem Beginn der britischen Besetzung
wirtschaftlich in die Höhe gebracht hat, ein Denkmal gesetzt, das Generationen
überdauern wird.
Russische Briefe
George Lleinow von
8. Der russische Adel bis zur Bauernbefreiung
cum wir als Deutsche deu Begriff Adel vor uns aufsteigen lassen,
erscheint mit ihm ein buntes, freundlich bewegtes Bild, eine Welt
von Romantik wird in uns lebendig und mit ihr — ein Stück
unsrer Jugend. Waren es doch für viele, für die meisten meiner
Altersgenossen, die liebsten Stunden in der Schule, wenn uns
em tüchtiger Lehrer das Aufblühe» des Rittertums vortrug, und wie oft hat
Wohl jeder einzelne Deutsche Gustav Freytags „Ahnen" verschlungen! Rittertum
und Adel! Ritterlichkeit und Edelsinn! Bedarf es noch der Erklärung, was
uns Deutschen der Adel immer war und sein wird? Der deutsche Adel hat
w einer bestimmten langen Zeitspanne eine gewaltige Kulturarbeit geleistet
und manchen Eckstein errichtet, worauf alles das gebaut worden ist, was uns
heute teuer ist. Diese Verdienste um das russische Volk hat sein Adel nicht.
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |