Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Zweites Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

sondrer Berücksichtigung der Elbe. In Beziehung auf den ersten Punkt wurde
hervorgehoben, daß die besten und detailliertesten Bestimmungen nichts nützen,
wenn sie willkürlich interpretiert werden. Italien hat die Schiedsgerichte angeregt,
Deutschland nach längerm Sträuben darein gewilligt. solle das Institut wirksam
werden, so müsse in erster Instanz eine einzelne Person entscheiden, der Chef des
Zolldepartements eines dritten Vertragsstaats. Zum 6. Punkt wird unter andern,
beschlossen, dahin zu wirken, daß der PostVerkehr von jeder Zollkontrolle zu be¬
freien sei. (Da wird also hoffentlich recht bald der Unsinn aufhören, daß man
bei Zurücksendung eines geliehenen Buches über die Grenze drei Zolldeklarationen
über die "durch die Post versendeten Kaufmannswaren" ausstellen muß.) Im
internationalen Giroverkehr sieht man, von andern Vorteilen abgesehen, ein Mittel
gegen die Geldknappheit, die meist nur eine Wirkung der gehemmten Zirkulation
der Barbestände sei. Geheimer Hofrat I)r. Felix Hecht (Berlin-Mannheim) meint,
die Schwierigkeit der Valutadifferenz werde zu überwinden sein; Trägerinnen des
Giroverkehrs zwischen dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn müßten zwei
einwandfreie Institute sein: die Deutsche Reichsbank und die Österreichisch-Ungarische
Bank. Professor Wolf erinnert in seiner Zeitschrift auch an den politischen Nutzen,
den die Wirksamkeit des Vereins, schon die freundschaftliche Beratung einflußreicher
Männer verschiedner Staaten über gemeinsame Regelung von Verkehrsangelegenheiten
haben müsse. Die Ansicht Bismarcks, daß sich politische Freundschaft mit wirtschaft¬
licher Fehde ganz gut vertrage, habe sich gerade in dem Falle, wo sie ausgesprochen
L. I. wurde, als falsch erwiesen; Rußland habe sich Frankreich zugewandt.


Utopismus und soziale Praxis.

Über die Staatsromane und Utopien
ist in den letzten Jahrzehnten öfter berichtet worden, unter anderm von dem Ver¬
fasser der in Grunows Verlag erschienenen SolilariMii, ?o1itica.. Professor
Dr. Andreas Voigt gibt nun (Leipzig, G. I. Göschen, 1906) unter dem Titel
Die sozialen Utopien fünf Vorträge heraus, nicht um mehrfach Dargestelltes
noch einmal darzustellen, sondern um an einigen Beispielen die Psychologie des
Utopismus klar zu machen. Er bemerkt ganz richtig, daß unsre heutigen Utopisten,
unter denen die Marxisten die zahlreichsten sind, ihren Ausführungen zwar
manches Wissenschaftliche beimischen, daß aber ihr Utopimus selbst so wenig wissen¬
schaftlich ist und sein kann wie irgendein früherer, weil eben der Utopismus an
sich Glaubens- und Willenssache ist, Erzeugnis einer eigentümlichen Gemütsart.
Es gibt Leute, die von Natur soziale Idealisten, und solche, die von Natur soziale
Realisten sind. Jene glauben, daß ein absolut vollkommner Gesellschaftszustand
geschaffen, das Paradies durch Änderung der Institutionen, ohne Änderung der
Menschen, hergestellt werden könne, und wenn sie zugleich glauben, daß die Er¬
reichung dieses Ziels unmittelbar bevorstehe, dann sind sie echte Utopisten. Die
Realisten nehmen die Welt hin, wie sie ist, mit ihren nicht zu beseitigenden Un¬
Vollkommenheiten, entweder als für ihre Person saturierte oder als resignierte oder
als religiöse Menschen. Die religiösen verbinden mit dem sozialen Realismus den
ethisch-religiösen Idealismus. Sie glauben, daß es außer dieser materiellen Welt
noch eine geistige Welt gebe, für die alles Materielle nur Mittel ist, daß die Übel
dieser Welt ebenso wie ihre Güter, je nachdem man sie gebraucht, der Seele zum
Heile dienen oder schaden können, und daß dasselbe von den gesellschaftlichen Übeln
und Reformen gilt. Die Utopisten sind entweder Willensmenschen oder wenig
energisch. Jene stellen sich den vollkommnen Staat als eine Zwangsanstalt vor,
in der alle Güter einschließlich der Gerechtigkeit den Bürgern von einer Zentral¬
behörde zugeteilt werden; sich selbst denkt ein solcher natürlich als Mitglied oder


Maßgebliches und Unmaßgebliches

sondrer Berücksichtigung der Elbe. In Beziehung auf den ersten Punkt wurde
hervorgehoben, daß die besten und detailliertesten Bestimmungen nichts nützen,
wenn sie willkürlich interpretiert werden. Italien hat die Schiedsgerichte angeregt,
Deutschland nach längerm Sträuben darein gewilligt. solle das Institut wirksam
werden, so müsse in erster Instanz eine einzelne Person entscheiden, der Chef des
Zolldepartements eines dritten Vertragsstaats. Zum 6. Punkt wird unter andern,
beschlossen, dahin zu wirken, daß der PostVerkehr von jeder Zollkontrolle zu be¬
freien sei. (Da wird also hoffentlich recht bald der Unsinn aufhören, daß man
bei Zurücksendung eines geliehenen Buches über die Grenze drei Zolldeklarationen
über die „durch die Post versendeten Kaufmannswaren" ausstellen muß.) Im
internationalen Giroverkehr sieht man, von andern Vorteilen abgesehen, ein Mittel
gegen die Geldknappheit, die meist nur eine Wirkung der gehemmten Zirkulation
der Barbestände sei. Geheimer Hofrat I)r. Felix Hecht (Berlin-Mannheim) meint,
die Schwierigkeit der Valutadifferenz werde zu überwinden sein; Trägerinnen des
Giroverkehrs zwischen dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn müßten zwei
einwandfreie Institute sein: die Deutsche Reichsbank und die Österreichisch-Ungarische
Bank. Professor Wolf erinnert in seiner Zeitschrift auch an den politischen Nutzen,
den die Wirksamkeit des Vereins, schon die freundschaftliche Beratung einflußreicher
Männer verschiedner Staaten über gemeinsame Regelung von Verkehrsangelegenheiten
haben müsse. Die Ansicht Bismarcks, daß sich politische Freundschaft mit wirtschaft¬
licher Fehde ganz gut vertrage, habe sich gerade in dem Falle, wo sie ausgesprochen
L. I. wurde, als falsch erwiesen; Rußland habe sich Frankreich zugewandt.


Utopismus und soziale Praxis.

Über die Staatsromane und Utopien
ist in den letzten Jahrzehnten öfter berichtet worden, unter anderm von dem Ver¬
fasser der in Grunows Verlag erschienenen SolilariMii, ?o1itica.. Professor
Dr. Andreas Voigt gibt nun (Leipzig, G. I. Göschen, 1906) unter dem Titel
Die sozialen Utopien fünf Vorträge heraus, nicht um mehrfach Dargestelltes
noch einmal darzustellen, sondern um an einigen Beispielen die Psychologie des
Utopismus klar zu machen. Er bemerkt ganz richtig, daß unsre heutigen Utopisten,
unter denen die Marxisten die zahlreichsten sind, ihren Ausführungen zwar
manches Wissenschaftliche beimischen, daß aber ihr Utopimus selbst so wenig wissen¬
schaftlich ist und sein kann wie irgendein früherer, weil eben der Utopismus an
sich Glaubens- und Willenssache ist, Erzeugnis einer eigentümlichen Gemütsart.
Es gibt Leute, die von Natur soziale Idealisten, und solche, die von Natur soziale
Realisten sind. Jene glauben, daß ein absolut vollkommner Gesellschaftszustand
geschaffen, das Paradies durch Änderung der Institutionen, ohne Änderung der
Menschen, hergestellt werden könne, und wenn sie zugleich glauben, daß die Er¬
reichung dieses Ziels unmittelbar bevorstehe, dann sind sie echte Utopisten. Die
Realisten nehmen die Welt hin, wie sie ist, mit ihren nicht zu beseitigenden Un¬
Vollkommenheiten, entweder als für ihre Person saturierte oder als resignierte oder
als religiöse Menschen. Die religiösen verbinden mit dem sozialen Realismus den
ethisch-religiösen Idealismus. Sie glauben, daß es außer dieser materiellen Welt
noch eine geistige Welt gebe, für die alles Materielle nur Mittel ist, daß die Übel
dieser Welt ebenso wie ihre Güter, je nachdem man sie gebraucht, der Seele zum
Heile dienen oder schaden können, und daß dasselbe von den gesellschaftlichen Übeln
und Reformen gilt. Die Utopisten sind entweder Willensmenschen oder wenig
energisch. Jene stellen sich den vollkommnen Staat als eine Zwangsanstalt vor,
in der alle Güter einschließlich der Gerechtigkeit den Bürgern von einer Zentral¬
behörde zugeteilt werden; sich selbst denkt ein solcher natürlich als Mitglied oder


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0058" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/302046"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_236" prev="#ID_235"> sondrer Berücksichtigung der Elbe. In Beziehung auf den ersten Punkt wurde<lb/>
hervorgehoben, daß die besten und detailliertesten Bestimmungen nichts nützen,<lb/>
wenn sie willkürlich interpretiert werden. Italien hat die Schiedsgerichte angeregt,<lb/>
Deutschland nach längerm Sträuben darein gewilligt. solle das Institut wirksam<lb/>
werden, so müsse in erster Instanz eine einzelne Person entscheiden, der Chef des<lb/>
Zolldepartements eines dritten Vertragsstaats. Zum 6. Punkt wird unter andern,<lb/>
beschlossen, dahin zu wirken, daß der PostVerkehr von jeder Zollkontrolle zu be¬<lb/>
freien sei. (Da wird also hoffentlich recht bald der Unsinn aufhören, daß man<lb/>
bei Zurücksendung eines geliehenen Buches über die Grenze drei Zolldeklarationen<lb/>
über die &#x201E;durch die Post versendeten Kaufmannswaren" ausstellen muß.) Im<lb/>
internationalen Giroverkehr sieht man, von andern Vorteilen abgesehen, ein Mittel<lb/>
gegen die Geldknappheit, die meist nur eine Wirkung der gehemmten Zirkulation<lb/>
der Barbestände sei. Geheimer Hofrat I)r. Felix Hecht (Berlin-Mannheim) meint,<lb/>
die Schwierigkeit der Valutadifferenz werde zu überwinden sein; Trägerinnen des<lb/>
Giroverkehrs zwischen dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn müßten zwei<lb/>
einwandfreie Institute sein: die Deutsche Reichsbank und die Österreichisch-Ungarische<lb/>
Bank. Professor Wolf erinnert in seiner Zeitschrift auch an den politischen Nutzen,<lb/>
den die Wirksamkeit des Vereins, schon die freundschaftliche Beratung einflußreicher<lb/>
Männer verschiedner Staaten über gemeinsame Regelung von Verkehrsangelegenheiten<lb/>
haben müsse. Die Ansicht Bismarcks, daß sich politische Freundschaft mit wirtschaft¬<lb/>
licher Fehde ganz gut vertrage, habe sich gerade in dem Falle, wo sie ausgesprochen<lb/><note type="byline">  L. I.</note> wurde, als falsch erwiesen; Rußland habe sich Frankreich zugewandt.   </p><lb/>
          </div>
          <div n="2">
            <head> Utopismus und soziale Praxis.</head>
            <p xml:id="ID_237" next="#ID_238"> Über die Staatsromane und Utopien<lb/>
ist in den letzten Jahrzehnten öfter berichtet worden, unter anderm von dem Ver¬<lb/>
fasser der in Grunows Verlag erschienenen SolilariMii, ?o1itica.. Professor<lb/>
Dr. Andreas Voigt gibt nun (Leipzig, G. I. Göschen, 1906) unter dem Titel<lb/>
Die sozialen Utopien fünf Vorträge heraus, nicht um mehrfach Dargestelltes<lb/>
noch einmal darzustellen, sondern um an einigen Beispielen die Psychologie des<lb/>
Utopismus klar zu machen. Er bemerkt ganz richtig, daß unsre heutigen Utopisten,<lb/>
unter denen die Marxisten die zahlreichsten sind, ihren Ausführungen zwar<lb/>
manches Wissenschaftliche beimischen, daß aber ihr Utopimus selbst so wenig wissen¬<lb/>
schaftlich ist und sein kann wie irgendein früherer, weil eben der Utopismus an<lb/>
sich Glaubens- und Willenssache ist, Erzeugnis einer eigentümlichen Gemütsart.<lb/>
Es gibt Leute, die von Natur soziale Idealisten, und solche, die von Natur soziale<lb/>
Realisten sind. Jene glauben, daß ein absolut vollkommner Gesellschaftszustand<lb/>
geschaffen, das Paradies durch Änderung der Institutionen, ohne Änderung der<lb/>
Menschen, hergestellt werden könne, und wenn sie zugleich glauben, daß die Er¬<lb/>
reichung dieses Ziels unmittelbar bevorstehe, dann sind sie echte Utopisten. Die<lb/>
Realisten nehmen die Welt hin, wie sie ist, mit ihren nicht zu beseitigenden Un¬<lb/>
Vollkommenheiten, entweder als für ihre Person saturierte oder als resignierte oder<lb/>
als religiöse Menschen. Die religiösen verbinden mit dem sozialen Realismus den<lb/>
ethisch-religiösen Idealismus. Sie glauben, daß es außer dieser materiellen Welt<lb/>
noch eine geistige Welt gebe, für die alles Materielle nur Mittel ist, daß die Übel<lb/>
dieser Welt ebenso wie ihre Güter, je nachdem man sie gebraucht, der Seele zum<lb/>
Heile dienen oder schaden können, und daß dasselbe von den gesellschaftlichen Übeln<lb/>
und Reformen gilt. Die Utopisten sind entweder Willensmenschen oder wenig<lb/>
energisch. Jene stellen sich den vollkommnen Staat als eine Zwangsanstalt vor,<lb/>
in der alle Güter einschließlich der Gerechtigkeit den Bürgern von einer Zentral¬<lb/>
behörde zugeteilt werden; sich selbst denkt ein solcher natürlich als Mitglied oder</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0058] Maßgebliches und Unmaßgebliches sondrer Berücksichtigung der Elbe. In Beziehung auf den ersten Punkt wurde hervorgehoben, daß die besten und detailliertesten Bestimmungen nichts nützen, wenn sie willkürlich interpretiert werden. Italien hat die Schiedsgerichte angeregt, Deutschland nach längerm Sträuben darein gewilligt. solle das Institut wirksam werden, so müsse in erster Instanz eine einzelne Person entscheiden, der Chef des Zolldepartements eines dritten Vertragsstaats. Zum 6. Punkt wird unter andern, beschlossen, dahin zu wirken, daß der PostVerkehr von jeder Zollkontrolle zu be¬ freien sei. (Da wird also hoffentlich recht bald der Unsinn aufhören, daß man bei Zurücksendung eines geliehenen Buches über die Grenze drei Zolldeklarationen über die „durch die Post versendeten Kaufmannswaren" ausstellen muß.) Im internationalen Giroverkehr sieht man, von andern Vorteilen abgesehen, ein Mittel gegen die Geldknappheit, die meist nur eine Wirkung der gehemmten Zirkulation der Barbestände sei. Geheimer Hofrat I)r. Felix Hecht (Berlin-Mannheim) meint, die Schwierigkeit der Valutadifferenz werde zu überwinden sein; Trägerinnen des Giroverkehrs zwischen dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn müßten zwei einwandfreie Institute sein: die Deutsche Reichsbank und die Österreichisch-Ungarische Bank. Professor Wolf erinnert in seiner Zeitschrift auch an den politischen Nutzen, den die Wirksamkeit des Vereins, schon die freundschaftliche Beratung einflußreicher Männer verschiedner Staaten über gemeinsame Regelung von Verkehrsangelegenheiten haben müsse. Die Ansicht Bismarcks, daß sich politische Freundschaft mit wirtschaft¬ licher Fehde ganz gut vertrage, habe sich gerade in dem Falle, wo sie ausgesprochen L. I. wurde, als falsch erwiesen; Rußland habe sich Frankreich zugewandt. Utopismus und soziale Praxis. Über die Staatsromane und Utopien ist in den letzten Jahrzehnten öfter berichtet worden, unter anderm von dem Ver¬ fasser der in Grunows Verlag erschienenen SolilariMii, ?o1itica.. Professor Dr. Andreas Voigt gibt nun (Leipzig, G. I. Göschen, 1906) unter dem Titel Die sozialen Utopien fünf Vorträge heraus, nicht um mehrfach Dargestelltes noch einmal darzustellen, sondern um an einigen Beispielen die Psychologie des Utopismus klar zu machen. Er bemerkt ganz richtig, daß unsre heutigen Utopisten, unter denen die Marxisten die zahlreichsten sind, ihren Ausführungen zwar manches Wissenschaftliche beimischen, daß aber ihr Utopimus selbst so wenig wissen¬ schaftlich ist und sein kann wie irgendein früherer, weil eben der Utopismus an sich Glaubens- und Willenssache ist, Erzeugnis einer eigentümlichen Gemütsart. Es gibt Leute, die von Natur soziale Idealisten, und solche, die von Natur soziale Realisten sind. Jene glauben, daß ein absolut vollkommner Gesellschaftszustand geschaffen, das Paradies durch Änderung der Institutionen, ohne Änderung der Menschen, hergestellt werden könne, und wenn sie zugleich glauben, daß die Er¬ reichung dieses Ziels unmittelbar bevorstehe, dann sind sie echte Utopisten. Die Realisten nehmen die Welt hin, wie sie ist, mit ihren nicht zu beseitigenden Un¬ Vollkommenheiten, entweder als für ihre Person saturierte oder als resignierte oder als religiöse Menschen. Die religiösen verbinden mit dem sozialen Realismus den ethisch-religiösen Idealismus. Sie glauben, daß es außer dieser materiellen Welt noch eine geistige Welt gebe, für die alles Materielle nur Mittel ist, daß die Übel dieser Welt ebenso wie ihre Güter, je nachdem man sie gebraucht, der Seele zum Heile dienen oder schaden können, und daß dasselbe von den gesellschaftlichen Übeln und Reformen gilt. Die Utopisten sind entweder Willensmenschen oder wenig energisch. Jene stellen sich den vollkommnen Staat als eine Zwangsanstalt vor, in der alle Güter einschließlich der Gerechtigkeit den Bürgern von einer Zentral¬ behörde zugeteilt werden; sich selbst denkt ein solcher natürlich als Mitglied oder

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301987
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301987/58
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301987/58>, abgerufen am 05.02.2025.