Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Drittes Vierteljahr.Maßgebliches und Unmaßgebliches Auf Haufstängls Aufnahmen beruhen auch "Weichers Kunstbücher", gefällige Berichtigung. Erst die redaktionelle Bemerkung zu meinem Aufsatz über Maßgebliches und Unmaßgebliches Auf Haufstängls Aufnahmen beruhen auch „Weichers Kunstbücher", gefällige Berichtigung. Erst die redaktionelle Bemerkung zu meinem Aufsatz über <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0392" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/300179"/> <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/> <p xml:id="ID_1461"> Auf Haufstängls Aufnahmen beruhen auch „Weichers Kunstbücher", gefällige<lb/> kleine Hefte in Taschenformat mit buntem Pergamentumschlag, aus dem Verlag von<lb/> Wilhelm Welcher in Leipzig, die um ihrer besondern Art willen sehr zu empfehlen<lb/> sind. Sie geben nämlich keinen Text, was in Anbetracht der vielen fabrikmäßigen<lb/> Kunstschreiberei von heute allein schon beinahe als ein Vorzug anzusehen ist, nur<lb/> Abbildungen in Netzdruck, und zwar sehr gute. Also ganz so wie die „Maler¬<lb/> klassiker" des Hanfstänglschen Verlags, nur daß diese nach Galerien angeordnet sind,<lb/> die Weicherschen dagegen nach Meistern. Erschienen sind drei Hefte: Rubens,<lb/> Vandyck, Rembrandt. Jedes kostet 80 Pfennige und enthält 60 Bilder. Man wird<lb/> zugeben, daß das betnahe geschenkt ist. Auf diese Weise wird doch in Wahrheit ceo^<lb/> „zugänglich gemacht". Wir stellen uns das nicht so vor, daß jeder darauf ausg .<lb/> wird, sich die ganze Sammlung anzuschaffen, die nach Plan und Inhalt neben so<lb/> manchem andern Unternehmen doch auch nur wieder etwas Zufälliges sein kann,<lb/> sondern er hat die Gelegenheit, buchstäblich für nichts sich seine Lieblingsmeister zu<lb/> kaufen und zu vervollständigen. Am meisten hat uns das Vandyck-Heft interessiert,<lb/> weil es eine Anzahl wenig bekannter Bildnisse aus den englischen Sammlungen bringt.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> Berichtigung.</head> <p xml:id="ID_1462"> Erst die redaktionelle Bemerkung zu meinem Aufsatz über<lb/> „Die Physiognomie der russischen Sprache" (S. 207) hat mich auf die Möglichkeit<lb/> eines Mißverständnisses hingemiesen, die mir um so ferner lag, als die dort ab¬<lb/> gebrochn« Gedankenreihe inzwischen an andrer Stelle ihren Abschluß gefunden hatte.<lb/> Natürlich denke ich nicht daran, die Schule gleichzeitig mit drei neuern Fremd¬<lb/> sprachen belasten zu wollen. Vielmehr soll das Russische wahlfrei sein, unter Um¬<lb/> ständen aber an die Stelle des Französischen oder des Englischen treten, je nach<lb/> der vom nationalen Bedürfnis abhängenden Ökonomie des Lehrplans. Näheres enthält<lb/> meine im diesjährigen Juliheft des Pädagogischen Archivs S. 395 bis 403 veröffentlichte<lb/> Abh<note type="byline"> Gustav Weck</note> andlung: „Das Russische in der deutschen Schule". </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0392]
Maßgebliches und Unmaßgebliches
Auf Haufstängls Aufnahmen beruhen auch „Weichers Kunstbücher", gefällige
kleine Hefte in Taschenformat mit buntem Pergamentumschlag, aus dem Verlag von
Wilhelm Welcher in Leipzig, die um ihrer besondern Art willen sehr zu empfehlen
sind. Sie geben nämlich keinen Text, was in Anbetracht der vielen fabrikmäßigen
Kunstschreiberei von heute allein schon beinahe als ein Vorzug anzusehen ist, nur
Abbildungen in Netzdruck, und zwar sehr gute. Also ganz so wie die „Maler¬
klassiker" des Hanfstänglschen Verlags, nur daß diese nach Galerien angeordnet sind,
die Weicherschen dagegen nach Meistern. Erschienen sind drei Hefte: Rubens,
Vandyck, Rembrandt. Jedes kostet 80 Pfennige und enthält 60 Bilder. Man wird
zugeben, daß das betnahe geschenkt ist. Auf diese Weise wird doch in Wahrheit ceo^
„zugänglich gemacht". Wir stellen uns das nicht so vor, daß jeder darauf ausg .
wird, sich die ganze Sammlung anzuschaffen, die nach Plan und Inhalt neben so
manchem andern Unternehmen doch auch nur wieder etwas Zufälliges sein kann,
sondern er hat die Gelegenheit, buchstäblich für nichts sich seine Lieblingsmeister zu
kaufen und zu vervollständigen. Am meisten hat uns das Vandyck-Heft interessiert,
weil es eine Anzahl wenig bekannter Bildnisse aus den englischen Sammlungen bringt.
Berichtigung. Erst die redaktionelle Bemerkung zu meinem Aufsatz über
„Die Physiognomie der russischen Sprache" (S. 207) hat mich auf die Möglichkeit
eines Mißverständnisses hingemiesen, die mir um so ferner lag, als die dort ab¬
gebrochn« Gedankenreihe inzwischen an andrer Stelle ihren Abschluß gefunden hatte.
Natürlich denke ich nicht daran, die Schule gleichzeitig mit drei neuern Fremd¬
sprachen belasten zu wollen. Vielmehr soll das Russische wahlfrei sein, unter Um¬
ständen aber an die Stelle des Französischen oder des Englischen treten, je nach
der vom nationalen Bedürfnis abhängenden Ökonomie des Lehrplans. Näheres enthält
meine im diesjährigen Juliheft des Pädagogischen Archivs S. 395 bis 403 veröffentlichte
Abh Gustav Weck andlung: „Das Russische in der deutschen Schule".
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