Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Zweites Vierteljahr.Maßgebliches und Unmaßgebliches tiefer liegende" Flußbetts verhüten solle". Etwa ein Kilometer oberhalb der Sperr¬ Mit der Füllung des Stansees wurde am 7. Dezember 1904 begonnen. Am Bakterienfänger sowie als Erwärmerin der kalten Einatmungsluft spielt, und wie Maßgebliches und Unmaßgebliches tiefer liegende» Flußbetts verhüten solle». Etwa ein Kilometer oberhalb der Sperr¬ Mit der Füllung des Stansees wurde am 7. Dezember 1904 begonnen. Am Bakterienfänger sowie als Erwärmerin der kalten Einatmungsluft spielt, und wie <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0066" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/299107"/> <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/> <p xml:id="ID_279" prev="#ID_278"> tiefer liegende» Flußbetts verhüten solle». Etwa ein Kilometer oberhalb der Sperr¬<lb/> mauer hat man den 2847 Meter langen, 2,5 bis 3 Meter hohen und mit einer<lb/> sehr starken Betonschicht ausgekleideten Druckstvllen durch den Gebirgsrücken des<lb/> Kermeters getrieben, der das Wasser des Sees der nahe bei dem Dorfe Heimbach<lb/> an der Nur erbauten Kraftstatiou zuführt, wo sechs Turbine» mit einer durch¬<lb/> schnittlichen Gesamtleistung von 1550 bis 2000 Pferdekräften die Wasserkraft in<lb/> Elektrizität verwandeln und zunächst jährlich zwanzig Millionen Kilowattstunden<lb/> erzeugen, die durch vier Fernleitungen den Abnehmern in den Kreisen Aachen,<lb/> Düren, Moutjvie, Jülich, Heiusberg und Schleiden zugeführt werden und diese<lb/> von der Produktion der Steinkohle unabhängig machen.</p><lb/> <p xml:id="ID_280"> Mit der Füllung des Stansees wurde am 7. Dezember 1904 begonnen. Am<lb/> 1. März 1905 war sie vollendet. Zum erstenmal rauschten die Fluten über die<lb/> Kaskaden in das alte Flußbett hinunter. Ein gewaltiger See, dessen Fläche<lb/> 216 Hektar, und dessen Wassermenge 45'/.^ Millionen Kubikmeter beträgt, war<lb/> um die Stelle eines melancholisch-einsamen Gebirgstales getreten. Wenn schon das<lb/> kühne Werk wegen seiner zweckmäßigen Anlage die höchste Anerkennung verdient,<lb/> so darf seinen Schöpfern noch das besondre Lob gezollt werden, daß sie die so<lb/> lange vernachlässigte, nun aber von den Reisenden mehr und mehr besuchte und<lb/> nach Gebühr gewürdigte Eifel um eine Naturschönheit ersten Ranges bereichert<lb/> haben. Kein Besucher des Mittel-, des Niederrheins oder der Mosel sollte deshalb<lb/> versäumen, von Köln, Bonn, Koblenz, Aachen oder Trier aus den kleinen, äußerst<lb/> lohnenden Abstecher nach Gemünd und der Urfttalspcrre zu machen. Ein kürzlich<lb/> bei Heinrich Stephanus in Trier erschienener vortrefflicher kleiner Führer (Der<lb/> Urftsee in der Eifel und seine Umgebung. 60 Pfennige) mit Abbildungen<lb/> und einer Karte gibt über die Entstehungsgeschichte der Talsperre sowie über die<lb/> malerischen Wanderziele in ihrer Umgebung erschöpfende Auskunft und genügt voll¬<lb/> ständig zur Orientierung über die Lokalverhältnisse in diesem Teile der Eifel soweit<lb/><note type="byline"> ,<lb/> I. R. H.</note> sie für Touristen in Frage kommen. </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div> <floatingText> <body> <div type="advertisement"> <p> Bakterienfänger sowie als Erwärmerin der kalten Einatmungsluft spielt, und wie<lb/> mit ihrer Hilfe unsre Lunge vor Verunreinigung und Erkältung bewahrt wird,<lb/> ist den wenigsten bekannt. Die Nase warnt uns vor der Gefahr des Erstickens<lb/> durch giftige Gase, indem von ihrer Schleimhaut ein Nervenreiz auf Atmung<lb/> und Herztätigkeit ausgeht, der für einen kurzen Allgenblick unsre Luftröhre sich<lb/> schließen und unser Herz stillstehn läßt. Auch zeigt uns unsre Nase durch<lb/> Niesen und vermehrte Schleimabsonderung (Schnupfen) eine im Entsteh« be¬<lb/> griffne Erkältung an. Die Warnungen der Nase werden aber meist übersehen,<lb/> einen Schnupfen beachtet man gewöhnlich nicht. Man kann aber nicht oft und<lb/> eindringlich genug betonen, einen Schnupfen, auch den leichtesten, sofort energisch<lb/> zu bekämpfen, denn ein vernachlässigter Schnupfen hat oft die schwersten Kom¬<lb/> plikationen im Gefolge, namentlich bei Kindern und Personen mit zarter Kon¬<lb/> stitution. Als ausgezeichnetes Schnupfenmittel wird jetzt allgemein „Forman"<lb/> angewandt, das bei nicht zu altem Schnupfen fast unfehlbar wirkt. Der mäßige<lb/> Preis, 30 Pfg. pro Dose, gestattet auch bescheidnen Börsen den Gebrauch des<lb/> Mittels. Die Anwendung ist höchst einfach und bequem. Die Watte wird in<lb/> kleinen Kügelchen in die' Nasenlöcher gesteckt und entwickelt hier einen feinen<lb/> ätherischen Hauch, der befreiend wirkt.</p> </div> </body> </floatingText> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [0066]
Maßgebliches und Unmaßgebliches
tiefer liegende» Flußbetts verhüten solle». Etwa ein Kilometer oberhalb der Sperr¬
mauer hat man den 2847 Meter langen, 2,5 bis 3 Meter hohen und mit einer
sehr starken Betonschicht ausgekleideten Druckstvllen durch den Gebirgsrücken des
Kermeters getrieben, der das Wasser des Sees der nahe bei dem Dorfe Heimbach
an der Nur erbauten Kraftstatiou zuführt, wo sechs Turbine» mit einer durch¬
schnittlichen Gesamtleistung von 1550 bis 2000 Pferdekräften die Wasserkraft in
Elektrizität verwandeln und zunächst jährlich zwanzig Millionen Kilowattstunden
erzeugen, die durch vier Fernleitungen den Abnehmern in den Kreisen Aachen,
Düren, Moutjvie, Jülich, Heiusberg und Schleiden zugeführt werden und diese
von der Produktion der Steinkohle unabhängig machen.
Mit der Füllung des Stansees wurde am 7. Dezember 1904 begonnen. Am
1. März 1905 war sie vollendet. Zum erstenmal rauschten die Fluten über die
Kaskaden in das alte Flußbett hinunter. Ein gewaltiger See, dessen Fläche
216 Hektar, und dessen Wassermenge 45'/.^ Millionen Kubikmeter beträgt, war
um die Stelle eines melancholisch-einsamen Gebirgstales getreten. Wenn schon das
kühne Werk wegen seiner zweckmäßigen Anlage die höchste Anerkennung verdient,
so darf seinen Schöpfern noch das besondre Lob gezollt werden, daß sie die so
lange vernachlässigte, nun aber von den Reisenden mehr und mehr besuchte und
nach Gebühr gewürdigte Eifel um eine Naturschönheit ersten Ranges bereichert
haben. Kein Besucher des Mittel-, des Niederrheins oder der Mosel sollte deshalb
versäumen, von Köln, Bonn, Koblenz, Aachen oder Trier aus den kleinen, äußerst
lohnenden Abstecher nach Gemünd und der Urfttalspcrre zu machen. Ein kürzlich
bei Heinrich Stephanus in Trier erschienener vortrefflicher kleiner Führer (Der
Urftsee in der Eifel und seine Umgebung. 60 Pfennige) mit Abbildungen
und einer Karte gibt über die Entstehungsgeschichte der Talsperre sowie über die
malerischen Wanderziele in ihrer Umgebung erschöpfende Auskunft und genügt voll¬
ständig zur Orientierung über die Lokalverhältnisse in diesem Teile der Eifel soweit
,
I. R. H. sie für Touristen in Frage kommen.
Bakterienfänger sowie als Erwärmerin der kalten Einatmungsluft spielt, und wie
mit ihrer Hilfe unsre Lunge vor Verunreinigung und Erkältung bewahrt wird,
ist den wenigsten bekannt. Die Nase warnt uns vor der Gefahr des Erstickens
durch giftige Gase, indem von ihrer Schleimhaut ein Nervenreiz auf Atmung
und Herztätigkeit ausgeht, der für einen kurzen Allgenblick unsre Luftröhre sich
schließen und unser Herz stillstehn läßt. Auch zeigt uns unsre Nase durch
Niesen und vermehrte Schleimabsonderung (Schnupfen) eine im Entsteh« be¬
griffne Erkältung an. Die Warnungen der Nase werden aber meist übersehen,
einen Schnupfen beachtet man gewöhnlich nicht. Man kann aber nicht oft und
eindringlich genug betonen, einen Schnupfen, auch den leichtesten, sofort energisch
zu bekämpfen, denn ein vernachlässigter Schnupfen hat oft die schwersten Kom¬
plikationen im Gefolge, namentlich bei Kindern und Personen mit zarter Kon¬
stitution. Als ausgezeichnetes Schnupfenmittel wird jetzt allgemein „Forman"
angewandt, das bei nicht zu altem Schnupfen fast unfehlbar wirkt. Der mäßige
Preis, 30 Pfg. pro Dose, gestattet auch bescheidnen Börsen den Gebrauch des
Mittels. Die Anwendung ist höchst einfach und bequem. Die Watte wird in
kleinen Kügelchen in die' Nasenlöcher gesteckt und entwickelt hier einen feinen
ätherischen Hauch, der befreiend wirkt.
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