Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Zweites Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Line Trojafahrt

zu bringen. Wenn man in diesem Nuinengewirr von drei Jahrtausenden nicht
Bescheid weiß, so läuft man darin leicht wie in einem Irrgarten herum, man findet
keinen Ausweg aus der zweiten Stadt, keinen Abstieg von den Mauern der sechsten,
oder man gerät zwischen zwei Mauerzüge in eine Sackgasse, oder man steht steh,
auf halsbrecherischen Pfaden aufwärts oder abwärts kletternd, plötzlich vor unüber-
steiglichen Abgründen. Kurz. Troja ist für Kinder der schönste Ort zum Versteck¬
spielen, den es auf der Welt gibt. Für mich war ja dies Umherklettern, dieses
gelegentliche Rutschen- und Springenmüssen besonders schwierig, und weise Männer
rieten mir, "mein Bein zu schonen" und die Führung lieber gar nicht mitzumachen.
Davon konnte natürlich keine Rede sein. Man reist nicht nach Troja, um sein
Bein zu schonen.

Ich mußte also dieses erstemal und meiner freundlichen Samariterin allein in
die verlaßne Trümmerstadt eindringen, um die lieben Gefährten zu suchen, die wir
verloren hatten. Die Aufgabe war nicht leicht. Denn wie weit wir auch forschend
blickten und die Stimme, die suchende, schickten, nichts war zu sehen oder zu hören,
nur der kühle Wind rauschte tu den Grashalmen, die sich auf den Schutthalden
angesiedelt haben. Auf der großen Rampe gelangten wir in die zweite Stadt, über¬
kletterten Dutzende von Hausmauern und standen mit einemmal am Rande eines
bis sechs Meter tiefen, steil abfallenden Abgrundes. Da unten zu unsern Füßen
saß Dörpfeld ans einer etwa fünftausend Jahre alten Hausmauer und um ihn
eifrig schreibend seine Zuhörer. Lebhafte Begrüßungsrufe wurden laut, als man
uns erblickte, und Dörpfeld rief:

Hier können Sie nicht herunter, gehen Sie rechts am Rande entlang, da
finden Sie den Abstieg. Wir sitzen hier' nämlich im großen Nordgrabeu.

Der "große Nordgraben" ist der älteste Teil der Ausgrabungen und zugleich
der tiefste. Schliemann drang gleich bei der ersten Kampagne an dieser Stelle bis
auf den Urboden vor, fand aber hier nur spärliche und parallel laufende Mauer-
reste. deren nördlichste und südlichste durch ihre größere Stärke und durch ihre
Böschung nach außen sich als Festungsmauern erwiesen. Die Erklärung dieser "ersten
Stadt" dauerte deshalb nicht lange. Das Hauptthema des Tages war die zweite,
o" der wir bald hinaufstiegen. Bei dieser Gelegenheit stachen wir in den anstehenden
Schichten herum, in denen noch viel Tvpferwerk vergraben liegt. Ich holte dabei
ein wohlerhaltenes, kleines Trinkgefäß heraus, das mir jetzt als Aschenbecher dient.
Die Prähistorische Jnngfrnu. die es vor vier- bis fünftausend Jahren aus dem
heimischen Lehm zurechtgeknetet hat, um daraus süße Milch zu schlürfen, hätte sich
nicht träumen lassen, daß das Gebilde ihrer Hand nach so lauger Zeit noch be¬
steh" und einem Hyperboreer als Gerät bei einem so unnatürlichen Genusse dienen
werde, einem Genusse der jener guten alten Zeit uoch unbekannt war und nach
dem geistreichen französischen Romancier das einzige Vergnügen ist. das die Menschheit
seit der Urzeit neu erfunden hat. Am zweiten Tage besichtigten und besprachen
wir die Mauern der sechsten Stadt, die ureigne Entdeckung Dörpfelds, die ihm am
meisten ans Herz gewachsen ist. am dritten die Gebäude derselben Stadt und die
Tempel und die Theater des hellenistischen Jlions. Auch wurden wir selbstverständlich
über die Geschichte der Trojafvrschung und -Ansgrnbung belehrt.


5. Die Trümmer von Troja

Das ganze Altertum mit einer einzigen nichts bedeutenden Ansnahme hielt
deu Hügel von Hissarlik (richtiger Assarlik. d. i. .,Trn.an.erhalte"^ die seit ve
sechsten Jahrhundert vor Christo aufgeblühte griechische Stadt I n A. r d
Stätte des einstigen homerischen Trojas. Doch war das "e"e Awn ^reicher als der Burqlüael, der nnr ihre Akropole, genannt "Pergamon. bildete.
Die Könige Xer^ ut Alexander machten dieser Stadt, bevor sie Le Heer ährten
antraten, ihren Bestich und opferten der ans der Burg verehrten Athene und den
Geistern der Heroen Die Römer als Abkömmlinge des trommschen Aneas ehrten


Line Trojafahrt

zu bringen. Wenn man in diesem Nuinengewirr von drei Jahrtausenden nicht
Bescheid weiß, so läuft man darin leicht wie in einem Irrgarten herum, man findet
keinen Ausweg aus der zweiten Stadt, keinen Abstieg von den Mauern der sechsten,
oder man gerät zwischen zwei Mauerzüge in eine Sackgasse, oder man steht steh,
auf halsbrecherischen Pfaden aufwärts oder abwärts kletternd, plötzlich vor unüber-
steiglichen Abgründen. Kurz. Troja ist für Kinder der schönste Ort zum Versteck¬
spielen, den es auf der Welt gibt. Für mich war ja dies Umherklettern, dieses
gelegentliche Rutschen- und Springenmüssen besonders schwierig, und weise Männer
rieten mir, „mein Bein zu schonen" und die Führung lieber gar nicht mitzumachen.
Davon konnte natürlich keine Rede sein. Man reist nicht nach Troja, um sein
Bein zu schonen.

Ich mußte also dieses erstemal und meiner freundlichen Samariterin allein in
die verlaßne Trümmerstadt eindringen, um die lieben Gefährten zu suchen, die wir
verloren hatten. Die Aufgabe war nicht leicht. Denn wie weit wir auch forschend
blickten und die Stimme, die suchende, schickten, nichts war zu sehen oder zu hören,
nur der kühle Wind rauschte tu den Grashalmen, die sich auf den Schutthalden
angesiedelt haben. Auf der großen Rampe gelangten wir in die zweite Stadt, über¬
kletterten Dutzende von Hausmauern und standen mit einemmal am Rande eines
bis sechs Meter tiefen, steil abfallenden Abgrundes. Da unten zu unsern Füßen
saß Dörpfeld ans einer etwa fünftausend Jahre alten Hausmauer und um ihn
eifrig schreibend seine Zuhörer. Lebhafte Begrüßungsrufe wurden laut, als man
uns erblickte, und Dörpfeld rief:

Hier können Sie nicht herunter, gehen Sie rechts am Rande entlang, da
finden Sie den Abstieg. Wir sitzen hier' nämlich im großen Nordgrabeu.

Der „große Nordgraben" ist der älteste Teil der Ausgrabungen und zugleich
der tiefste. Schliemann drang gleich bei der ersten Kampagne an dieser Stelle bis
auf den Urboden vor, fand aber hier nur spärliche und parallel laufende Mauer-
reste. deren nördlichste und südlichste durch ihre größere Stärke und durch ihre
Böschung nach außen sich als Festungsmauern erwiesen. Die Erklärung dieser „ersten
Stadt" dauerte deshalb nicht lange. Das Hauptthema des Tages war die zweite,
o» der wir bald hinaufstiegen. Bei dieser Gelegenheit stachen wir in den anstehenden
Schichten herum, in denen noch viel Tvpferwerk vergraben liegt. Ich holte dabei
ein wohlerhaltenes, kleines Trinkgefäß heraus, das mir jetzt als Aschenbecher dient.
Die Prähistorische Jnngfrnu. die es vor vier- bis fünftausend Jahren aus dem
heimischen Lehm zurechtgeknetet hat, um daraus süße Milch zu schlürfen, hätte sich
nicht träumen lassen, daß das Gebilde ihrer Hand nach so lauger Zeit noch be¬
steh» und einem Hyperboreer als Gerät bei einem so unnatürlichen Genusse dienen
werde, einem Genusse der jener guten alten Zeit uoch unbekannt war und nach
dem geistreichen französischen Romancier das einzige Vergnügen ist. das die Menschheit
seit der Urzeit neu erfunden hat. Am zweiten Tage besichtigten und besprachen
wir die Mauern der sechsten Stadt, die ureigne Entdeckung Dörpfelds, die ihm am
meisten ans Herz gewachsen ist. am dritten die Gebäude derselben Stadt und die
Tempel und die Theater des hellenistischen Jlions. Auch wurden wir selbstverständlich
über die Geschichte der Trojafvrschung und -Ansgrnbung belehrt.


5. Die Trümmer von Troja

Das ganze Altertum mit einer einzigen nichts bedeutenden Ansnahme hielt
deu Hügel von Hissarlik (richtiger Assarlik. d. i. .,Trn.an.erhalte"^ die seit ve
sechsten Jahrhundert vor Christo aufgeblühte griechische Stadt I n A. r d
Stätte des einstigen homerischen Trojas. Doch war das "e"e Awn ^reicher als der Burqlüael, der nnr ihre Akropole, genannt „Pergamon. bildete.
Die Könige Xer^ ut Alexander machten dieser Stadt, bevor sie Le Heer ährten
antraten, ihren Bestich und opferten der ans der Burg verehrten Athene und den
Geistern der Heroen Die Römer als Abkömmlinge des trommschen Aneas ehrten


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0227" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/293846"/>
            <fw type="header" place="top"> Line Trojafahrt</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_892" prev="#ID_891"> zu bringen. Wenn man in diesem Nuinengewirr von drei Jahrtausenden nicht<lb/>
Bescheid weiß, so läuft man darin leicht wie in einem Irrgarten herum, man findet<lb/>
keinen Ausweg aus der zweiten Stadt, keinen Abstieg von den Mauern der sechsten,<lb/>
oder man gerät zwischen zwei Mauerzüge in eine Sackgasse, oder man steht steh,<lb/>
auf halsbrecherischen Pfaden aufwärts oder abwärts kletternd, plötzlich vor unüber-<lb/>
steiglichen Abgründen. Kurz. Troja ist für Kinder der schönste Ort zum Versteck¬<lb/>
spielen, den es auf der Welt gibt. Für mich war ja dies Umherklettern, dieses<lb/>
gelegentliche Rutschen- und Springenmüssen besonders schwierig, und weise Männer<lb/>
rieten mir, &#x201E;mein Bein zu schonen" und die Führung lieber gar nicht mitzumachen.<lb/>
Davon konnte natürlich keine Rede sein. Man reist nicht nach Troja, um sein<lb/>
Bein zu schonen.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_893"> Ich mußte also dieses erstemal und meiner freundlichen Samariterin allein in<lb/>
die verlaßne Trümmerstadt eindringen, um die lieben Gefährten zu suchen, die wir<lb/>
verloren hatten. Die Aufgabe war nicht leicht. Denn wie weit wir auch forschend<lb/>
blickten und die Stimme, die suchende, schickten, nichts war zu sehen oder zu hören,<lb/>
nur der kühle Wind rauschte tu den Grashalmen, die sich auf den Schutthalden<lb/>
angesiedelt haben. Auf der großen Rampe gelangten wir in die zweite Stadt, über¬<lb/>
kletterten Dutzende von Hausmauern und standen mit einemmal am Rande eines<lb/>
bis sechs Meter tiefen, steil abfallenden Abgrundes. Da unten zu unsern Füßen<lb/>
saß Dörpfeld ans einer etwa fünftausend Jahre alten Hausmauer und um ihn<lb/>
eifrig schreibend seine Zuhörer. Lebhafte Begrüßungsrufe wurden laut, als man<lb/>
uns erblickte, und Dörpfeld rief:</p><lb/>
            <p xml:id="ID_894"> Hier können Sie nicht herunter, gehen Sie rechts am Rande entlang, da<lb/>
finden Sie den Abstieg. Wir sitzen hier' nämlich im großen Nordgrabeu.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_895"> Der &#x201E;große Nordgraben" ist der älteste Teil der Ausgrabungen und zugleich<lb/>
der tiefste. Schliemann drang gleich bei der ersten Kampagne an dieser Stelle bis<lb/>
auf den Urboden vor, fand aber hier nur spärliche und parallel laufende Mauer-<lb/>
reste. deren nördlichste und südlichste durch ihre größere Stärke und durch ihre<lb/>
Böschung nach außen sich als Festungsmauern erwiesen. Die Erklärung dieser &#x201E;ersten<lb/>
Stadt" dauerte deshalb nicht lange. Das Hauptthema des Tages war die zweite,<lb/>
o» der wir bald hinaufstiegen. Bei dieser Gelegenheit stachen wir in den anstehenden<lb/>
Schichten herum, in denen noch viel Tvpferwerk vergraben liegt. Ich holte dabei<lb/>
ein wohlerhaltenes, kleines Trinkgefäß heraus, das mir jetzt als Aschenbecher dient.<lb/>
Die Prähistorische Jnngfrnu. die es vor vier- bis fünftausend Jahren aus dem<lb/>
heimischen Lehm zurechtgeknetet hat, um daraus süße Milch zu schlürfen, hätte sich<lb/>
nicht träumen lassen, daß das Gebilde ihrer Hand nach so lauger Zeit noch be¬<lb/>
steh» und einem Hyperboreer als Gerät bei einem so unnatürlichen Genusse dienen<lb/>
werde, einem Genusse der jener guten alten Zeit uoch unbekannt war und nach<lb/>
dem geistreichen französischen Romancier das einzige Vergnügen ist. das die Menschheit<lb/>
seit der Urzeit neu erfunden hat. Am zweiten Tage besichtigten und besprachen<lb/>
wir die Mauern der sechsten Stadt, die ureigne Entdeckung Dörpfelds, die ihm am<lb/>
meisten ans Herz gewachsen ist. am dritten die Gebäude derselben Stadt und die<lb/>
Tempel und die Theater des hellenistischen Jlions. Auch wurden wir selbstverständlich<lb/>
über die Geschichte der Trojafvrschung und -Ansgrnbung belehrt.</p><lb/>
          </div>
          <div n="2">
            <head> 5. Die Trümmer von Troja</head><lb/>
            <p xml:id="ID_896" next="#ID_897"> Das ganze Altertum mit einer einzigen nichts bedeutenden Ansnahme hielt<lb/>
deu Hügel von Hissarlik (richtiger Assarlik. d. i. .,Trn.an.erhalte"^   die seit ve<lb/>
sechsten Jahrhundert vor Christo aufgeblühte griechische Stadt I n A.  r d<lb/>
Stätte des einstigen homerischen Trojas. Doch war das "e"e Awn ^reicher als der Burqlüael, der nnr ihre Akropole, genannt &#x201E;Pergamon. bildete.<lb/>
Die Könige Xer^  ut Alexander machten dieser Stadt, bevor sie Le Heer ährten<lb/>
antraten, ihren Bestich und opferten der ans der Burg verehrten Athene und den<lb/>
Geistern der Heroen Die Römer als Abkömmlinge des trommschen Aneas ehrten</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0227] Line Trojafahrt zu bringen. Wenn man in diesem Nuinengewirr von drei Jahrtausenden nicht Bescheid weiß, so läuft man darin leicht wie in einem Irrgarten herum, man findet keinen Ausweg aus der zweiten Stadt, keinen Abstieg von den Mauern der sechsten, oder man gerät zwischen zwei Mauerzüge in eine Sackgasse, oder man steht steh, auf halsbrecherischen Pfaden aufwärts oder abwärts kletternd, plötzlich vor unüber- steiglichen Abgründen. Kurz. Troja ist für Kinder der schönste Ort zum Versteck¬ spielen, den es auf der Welt gibt. Für mich war ja dies Umherklettern, dieses gelegentliche Rutschen- und Springenmüssen besonders schwierig, und weise Männer rieten mir, „mein Bein zu schonen" und die Führung lieber gar nicht mitzumachen. Davon konnte natürlich keine Rede sein. Man reist nicht nach Troja, um sein Bein zu schonen. Ich mußte also dieses erstemal und meiner freundlichen Samariterin allein in die verlaßne Trümmerstadt eindringen, um die lieben Gefährten zu suchen, die wir verloren hatten. Die Aufgabe war nicht leicht. Denn wie weit wir auch forschend blickten und die Stimme, die suchende, schickten, nichts war zu sehen oder zu hören, nur der kühle Wind rauschte tu den Grashalmen, die sich auf den Schutthalden angesiedelt haben. Auf der großen Rampe gelangten wir in die zweite Stadt, über¬ kletterten Dutzende von Hausmauern und standen mit einemmal am Rande eines bis sechs Meter tiefen, steil abfallenden Abgrundes. Da unten zu unsern Füßen saß Dörpfeld ans einer etwa fünftausend Jahre alten Hausmauer und um ihn eifrig schreibend seine Zuhörer. Lebhafte Begrüßungsrufe wurden laut, als man uns erblickte, und Dörpfeld rief: Hier können Sie nicht herunter, gehen Sie rechts am Rande entlang, da finden Sie den Abstieg. Wir sitzen hier' nämlich im großen Nordgrabeu. Der „große Nordgraben" ist der älteste Teil der Ausgrabungen und zugleich der tiefste. Schliemann drang gleich bei der ersten Kampagne an dieser Stelle bis auf den Urboden vor, fand aber hier nur spärliche und parallel laufende Mauer- reste. deren nördlichste und südlichste durch ihre größere Stärke und durch ihre Böschung nach außen sich als Festungsmauern erwiesen. Die Erklärung dieser „ersten Stadt" dauerte deshalb nicht lange. Das Hauptthema des Tages war die zweite, o» der wir bald hinaufstiegen. Bei dieser Gelegenheit stachen wir in den anstehenden Schichten herum, in denen noch viel Tvpferwerk vergraben liegt. Ich holte dabei ein wohlerhaltenes, kleines Trinkgefäß heraus, das mir jetzt als Aschenbecher dient. Die Prähistorische Jnngfrnu. die es vor vier- bis fünftausend Jahren aus dem heimischen Lehm zurechtgeknetet hat, um daraus süße Milch zu schlürfen, hätte sich nicht träumen lassen, daß das Gebilde ihrer Hand nach so lauger Zeit noch be¬ steh» und einem Hyperboreer als Gerät bei einem so unnatürlichen Genusse dienen werde, einem Genusse der jener guten alten Zeit uoch unbekannt war und nach dem geistreichen französischen Romancier das einzige Vergnügen ist. das die Menschheit seit der Urzeit neu erfunden hat. Am zweiten Tage besichtigten und besprachen wir die Mauern der sechsten Stadt, die ureigne Entdeckung Dörpfelds, die ihm am meisten ans Herz gewachsen ist. am dritten die Gebäude derselben Stadt und die Tempel und die Theater des hellenistischen Jlions. Auch wurden wir selbstverständlich über die Geschichte der Trojafvrschung und -Ansgrnbung belehrt. 5. Die Trümmer von Troja Das ganze Altertum mit einer einzigen nichts bedeutenden Ansnahme hielt deu Hügel von Hissarlik (richtiger Assarlik. d. i. .,Trn.an.erhalte"^ die seit ve sechsten Jahrhundert vor Christo aufgeblühte griechische Stadt I n A. r d Stätte des einstigen homerischen Trojas. Doch war das "e"e Awn ^reicher als der Burqlüael, der nnr ihre Akropole, genannt „Pergamon. bildete. Die Könige Xer^ ut Alexander machten dieser Stadt, bevor sie Le Heer ährten antraten, ihren Bestich und opferten der ans der Burg verehrten Athene und den Geistern der Heroen Die Römer als Abkömmlinge des trommschen Aneas ehrten

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_293618
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_293618/227
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_293618/227>, abgerufen am 13.11.2024.