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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Mark für die Beraten und auf 212 Millionen Mark für die Arbeiter (im Durch¬
schnitt auf 1688 Mark für jeden), also auf 582800000 Mark, mithin mehr um
337 546350 Mark. Das ergäbe eine enorme Ersparnis und dazu noch eine Auf¬
besserung der Gehalte und Löhne um 43 Prozent.

Wenden wir uus nun aber zu der Kehrseite der Medaille. Auf den ameri¬
kanischen Bahnen wurden 249 Reisende getötet und 4128 mehr oder weniger ver¬
letzt, also 1 von 134079, auf deu preußischen Bahnen wurden 38 Reisende ge¬
tötet und 211 verletzt, also 1 von 2224627. Auf den amerikanischen Bahnen
wurden 2550 Beamte und Arbeiter getötet und 39643 verletzt, also 1 von 24,
auf den preußischen Bahnen wurden 335 getötet und 801 verletzt, also 1
von 304.

Im Verhältnis zu dem amerikanischen Betriebsergebnis berechnet würde sich
in Preußen die Zahl der getöteten und verletzten Reisenden auf 4131 lind der
Beamten und Arbeiter auf 5074 stellen, wahrend sie in Wirklichkeit 249 bezw-
1136 beträgt. Sonach stünde der oben berechneten Ersparnis an Geld die Opferung
an Leben und Gesundheit von 7820 Menschen gegenüber.

Dein Mangel an Beamten und ihrer Überanstrengung ist wohl auch ein Teil
der Unfälle zuzuschreiben, die Personen auf Wegübergängen und unbewachten Bahn¬
strecken zugestoßen sind. Nach dem Bericht der lutvrst^es Oommorev LommiLswn
sind im Jahre 1900 dabei 4346 Personen getötet und 4680 Personen verletzt
worden. In dem preußischen Bericht finden sich über diese Art der Unfälle keine
Angaben.

Man sollte nun meinen, daß diese erschreckenden Zahlen die öffentliche Meinung
in den Vereinigte" Staaten dazu angeregt hätten, ans Abhilfe zu dringen, und
scharfe Rügen finden sich ja auch wohl in den Zeitungen. So sagte der Leioutiüo
^raerilZÄN zu dem Bericht für das Jahr 1900: "Wir sind nu diese Berichte von
den Unfällen auf unsern Bahne" so gewöhnt worden, daß sie viel von ihrer Be¬
deutung für uns verloren haben, sonst müßte sich doch ein Aufschrei gegen dieses
grausame Hinschlachten von Menschen erheben, und eine Untersuchung nach den
Gründen, sowie nach den besten Mitteln zur Abhilfe verlangt werden. Aber unser
Volk ist sich augenscheinlich der Wichtigkeit dieser Frage noch uicht bewußt ge¬
worden."

Daß ein solches Bewußtsein auch in den inzwischen verlanfnen zwei Jahren
noch nicht durchgedrungen ist, ergibt sich aus dem eben erschienenen Berichte der
Intorstats Oommgrco Lommisswn für 1902. In diesem Jahre ist die Zahl der
Unfälle auf 73250 gestiegen gegen 58185 im Jahre 1900. Es sind 8588 Per¬
sonen, darunter 345 Reisende, getötet, und 64662 Personen, darunter 6683 Rei¬
sende, verletzt worden. Nahezu 3000 Beamte und Arbeiter sind getötet, und über
50000 sind verletzt worden. Die Zahl der Beamten und Arbeiter ist, da die
Länge der Bahnen inzwischen um 15000 Kilometer vermehrt ist, auf 1189315
gestiegen, danach ist 1 von 22 getötet oder verletzt worden. Die Zahl der Rei¬
senden ist auf 649878 505 gestiegen, es ist 1 von 92000 getötet oder verletzt
worden. Das Verhältnis ist also in beiden Fällen noch schlechter geworden als
im Jahre 1900.

Der Loientiüc: ^.asi-lo-rü sagt dazu in seiner Ausgabe vom 11. Juli d. I-
nicht mit Unrecht: "Es sieht in der Tat so ans, als wenn der oft gegen uns er-
hobne Vorwurf, daß wir gegen die Heiligkeit des menschlichen Lebens in brutaler
Fr. Lange Weise gleichgiltig seien, mir zu wahr sei."


Der volkstümliche Arbeiterstaat.

Die sozialdemokratischen Lehren werden
akademisch! Der ordentliche Professor an der Universität Wien, Anton Menger,
hat eben in einer "Neuen Staatslehre" den Versuch gemacht, den Zukunftsstaat,
oder wie er ihn nennt: den volkstümlichen Arbeitsstaat auf- und auszubauen.
Das Buch ist fesselnd geschrieben, mit eingehender Kenntnis der französischen und


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Mark für die Beraten und auf 212 Millionen Mark für die Arbeiter (im Durch¬
schnitt auf 1688 Mark für jeden), also auf 582800000 Mark, mithin mehr um
337 546350 Mark. Das ergäbe eine enorme Ersparnis und dazu noch eine Auf¬
besserung der Gehalte und Löhne um 43 Prozent.

Wenden wir uus nun aber zu der Kehrseite der Medaille. Auf den ameri¬
kanischen Bahnen wurden 249 Reisende getötet und 4128 mehr oder weniger ver¬
letzt, also 1 von 134079, auf deu preußischen Bahnen wurden 38 Reisende ge¬
tötet und 211 verletzt, also 1 von 2224627. Auf den amerikanischen Bahnen
wurden 2550 Beamte und Arbeiter getötet und 39643 verletzt, also 1 von 24,
auf den preußischen Bahnen wurden 335 getötet und 801 verletzt, also 1
von 304.

Im Verhältnis zu dem amerikanischen Betriebsergebnis berechnet würde sich
in Preußen die Zahl der getöteten und verletzten Reisenden auf 4131 lind der
Beamten und Arbeiter auf 5074 stellen, wahrend sie in Wirklichkeit 249 bezw-
1136 beträgt. Sonach stünde der oben berechneten Ersparnis an Geld die Opferung
an Leben und Gesundheit von 7820 Menschen gegenüber.

Dein Mangel an Beamten und ihrer Überanstrengung ist wohl auch ein Teil
der Unfälle zuzuschreiben, die Personen auf Wegübergängen und unbewachten Bahn¬
strecken zugestoßen sind. Nach dem Bericht der lutvrst^es Oommorev LommiLswn
sind im Jahre 1900 dabei 4346 Personen getötet und 4680 Personen verletzt
worden. In dem preußischen Bericht finden sich über diese Art der Unfälle keine
Angaben.

Man sollte nun meinen, daß diese erschreckenden Zahlen die öffentliche Meinung
in den Vereinigte» Staaten dazu angeregt hätten, ans Abhilfe zu dringen, und
scharfe Rügen finden sich ja auch wohl in den Zeitungen. So sagte der Leioutiüo
^raerilZÄN zu dem Bericht für das Jahr 1900: „Wir sind nu diese Berichte von
den Unfällen auf unsern Bahne» so gewöhnt worden, daß sie viel von ihrer Be¬
deutung für uns verloren haben, sonst müßte sich doch ein Aufschrei gegen dieses
grausame Hinschlachten von Menschen erheben, und eine Untersuchung nach den
Gründen, sowie nach den besten Mitteln zur Abhilfe verlangt werden. Aber unser
Volk ist sich augenscheinlich der Wichtigkeit dieser Frage noch uicht bewußt ge¬
worden."

Daß ein solches Bewußtsein auch in den inzwischen verlanfnen zwei Jahren
noch nicht durchgedrungen ist, ergibt sich aus dem eben erschienenen Berichte der
Intorstats Oommgrco Lommisswn für 1902. In diesem Jahre ist die Zahl der
Unfälle auf 73250 gestiegen gegen 58185 im Jahre 1900. Es sind 8588 Per¬
sonen, darunter 345 Reisende, getötet, und 64662 Personen, darunter 6683 Rei¬
sende, verletzt worden. Nahezu 3000 Beamte und Arbeiter sind getötet, und über
50000 sind verletzt worden. Die Zahl der Beamten und Arbeiter ist, da die
Länge der Bahnen inzwischen um 15000 Kilometer vermehrt ist, auf 1189315
gestiegen, danach ist 1 von 22 getötet oder verletzt worden. Die Zahl der Rei¬
senden ist auf 649878 505 gestiegen, es ist 1 von 92000 getötet oder verletzt
worden. Das Verhältnis ist also in beiden Fällen noch schlechter geworden als
im Jahre 1900.

Der Loientiüc: ^.asi-lo-rü sagt dazu in seiner Ausgabe vom 11. Juli d. I-
nicht mit Unrecht: „Es sieht in der Tat so ans, als wenn der oft gegen uns er-
hobne Vorwurf, daß wir gegen die Heiligkeit des menschlichen Lebens in brutaler
Fr. Lange Weise gleichgiltig seien, mir zu wahr sei."


Der volkstümliche Arbeiterstaat.

Die sozialdemokratischen Lehren werden
akademisch! Der ordentliche Professor an der Universität Wien, Anton Menger,
hat eben in einer „Neuen Staatslehre" den Versuch gemacht, den Zukunftsstaat,
oder wie er ihn nennt: den volkstümlichen Arbeitsstaat auf- und auszubauen.
Das Buch ist fesselnd geschrieben, mit eingehender Kenntnis der französischen und


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[0572] Maßgebliches und Unmaßgebliches Mark für die Beraten und auf 212 Millionen Mark für die Arbeiter (im Durch¬ schnitt auf 1688 Mark für jeden), also auf 582800000 Mark, mithin mehr um 337 546350 Mark. Das ergäbe eine enorme Ersparnis und dazu noch eine Auf¬ besserung der Gehalte und Löhne um 43 Prozent. Wenden wir uus nun aber zu der Kehrseite der Medaille. Auf den ameri¬ kanischen Bahnen wurden 249 Reisende getötet und 4128 mehr oder weniger ver¬ letzt, also 1 von 134079, auf deu preußischen Bahnen wurden 38 Reisende ge¬ tötet und 211 verletzt, also 1 von 2224627. Auf den amerikanischen Bahnen wurden 2550 Beamte und Arbeiter getötet und 39643 verletzt, also 1 von 24, auf den preußischen Bahnen wurden 335 getötet und 801 verletzt, also 1 von 304. Im Verhältnis zu dem amerikanischen Betriebsergebnis berechnet würde sich in Preußen die Zahl der getöteten und verletzten Reisenden auf 4131 lind der Beamten und Arbeiter auf 5074 stellen, wahrend sie in Wirklichkeit 249 bezw- 1136 beträgt. Sonach stünde der oben berechneten Ersparnis an Geld die Opferung an Leben und Gesundheit von 7820 Menschen gegenüber. Dein Mangel an Beamten und ihrer Überanstrengung ist wohl auch ein Teil der Unfälle zuzuschreiben, die Personen auf Wegübergängen und unbewachten Bahn¬ strecken zugestoßen sind. Nach dem Bericht der lutvrst^es Oommorev LommiLswn sind im Jahre 1900 dabei 4346 Personen getötet und 4680 Personen verletzt worden. In dem preußischen Bericht finden sich über diese Art der Unfälle keine Angaben. Man sollte nun meinen, daß diese erschreckenden Zahlen die öffentliche Meinung in den Vereinigte» Staaten dazu angeregt hätten, ans Abhilfe zu dringen, und scharfe Rügen finden sich ja auch wohl in den Zeitungen. So sagte der Leioutiüo ^raerilZÄN zu dem Bericht für das Jahr 1900: „Wir sind nu diese Berichte von den Unfällen auf unsern Bahne» so gewöhnt worden, daß sie viel von ihrer Be¬ deutung für uns verloren haben, sonst müßte sich doch ein Aufschrei gegen dieses grausame Hinschlachten von Menschen erheben, und eine Untersuchung nach den Gründen, sowie nach den besten Mitteln zur Abhilfe verlangt werden. Aber unser Volk ist sich augenscheinlich der Wichtigkeit dieser Frage noch uicht bewußt ge¬ worden." Daß ein solches Bewußtsein auch in den inzwischen verlanfnen zwei Jahren noch nicht durchgedrungen ist, ergibt sich aus dem eben erschienenen Berichte der Intorstats Oommgrco Lommisswn für 1902. In diesem Jahre ist die Zahl der Unfälle auf 73250 gestiegen gegen 58185 im Jahre 1900. Es sind 8588 Per¬ sonen, darunter 345 Reisende, getötet, und 64662 Personen, darunter 6683 Rei¬ sende, verletzt worden. Nahezu 3000 Beamte und Arbeiter sind getötet, und über 50000 sind verletzt worden. Die Zahl der Beamten und Arbeiter ist, da die Länge der Bahnen inzwischen um 15000 Kilometer vermehrt ist, auf 1189315 gestiegen, danach ist 1 von 22 getötet oder verletzt worden. Die Zahl der Rei¬ senden ist auf 649878 505 gestiegen, es ist 1 von 92000 getötet oder verletzt worden. Das Verhältnis ist also in beiden Fällen noch schlechter geworden als im Jahre 1900. Der Loientiüc: ^.asi-lo-rü sagt dazu in seiner Ausgabe vom 11. Juli d. I- nicht mit Unrecht: „Es sieht in der Tat so ans, als wenn der oft gegen uns er- hobne Vorwurf, daß wir gegen die Heiligkeit des menschlichen Lebens in brutaler Fr. Lange Weise gleichgiltig seien, mir zu wahr sei." Der volkstümliche Arbeiterstaat. Die sozialdemokratischen Lehren werden akademisch! Der ordentliche Professor an der Universität Wien, Anton Menger, hat eben in einer „Neuen Staatslehre" den Versuch gemacht, den Zukunftsstaat, oder wie er ihn nennt: den volkstümlichen Arbeitsstaat auf- und auszubauen. Das Buch ist fesselnd geschrieben, mit eingehender Kenntnis der französischen und

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_241213/572>, abgerufen am 27.07.2024.