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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Drittes Vierteljahr.

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'1'ivKtMlI im lirisoiMdr 1901 ist dabei olu Seite groöor uvä z-var Äanoraclor i^ort-
soln-ne nun vossorn auüer ^vvikvi. vio selnvorv" Lvmägo, Äio vielen der auigv-
lütirten Danken äureln <Up beklagenswerten, unter äas Ltrakgosot!- lallender Zusammen-
brüelie einiger vom gor DntvruvbmunMN in asu töteten andortliall" bis novi ^dron
zugotügt worilon sind, sind danke ibrsr gesunden I'undierung unÄ KIuMN (ZvsolMt"-
MbMuvF ebne irgouäwolelio, "las Kesamtinteresse lierülirende Lrsoliütterungen lies
deutselion DanKvosous überhaupt vnräborgogangen. Das in der goliässigon aus-
ländisebon I'resso -- leider unter dem l-vitali der virtsoliattliokvn Reaction in
Doutsdiliuui -- seinerzeit ausposaunte Kerede von dein Krach der doutseben Danken
Ah Vertreter dos sogenannten mobilen Kapitals, und damit zugleich von dem
Xrael> unsers modernen Virtseliattslebeus ni>orbaupt, ist bandgroitiieli Lügen gestraft
worden.

Diesem ,,Lra"I"" aucti tur die ZuKuntt vorzubeugen, ist die LtärKung der
deutseiien Dürso, nieirt ibrv weitere Dnterbindung dringend geboten. Oder glauben
die Herren von der Koalition etwa, unser "mobiles^ Kapital obno lium der deutseiien
VolKswirtsebat't wieder in den Ltrümpten der Lauern und Handwerker "immobilisieren"
zu sollen? Znzutinuun ist dieser gedankenlosen Domaid.ne alles. Lie ist im neuen
Deielistag so stark wie im alten. Die IZanl<on baben schon doslndb allen Kruud,
sich dureli strengste Kelbstzuebt das politiselu; und inoralisebo ^.nsoben im Volk zu
erwerl>en, woran es heute noch leide.


Dvtvurk sinss xrsuLjsolivn 'VVoduri.vLSLSSStüss.

Die Diiasse der
proukiselien Minister vom 19. Närz 1901, die den Lntwurt eines Wolinungs-
gosotzos in Aussicht stellten uiul die Detolgung gewisser Krumlsätze der Wolinungs-
und der DodonpolitiK namontlieli in den Drobstädten anomptaldeu, schienen dureli ihre
weitgeliende iXaeligiebigKoit gegenüber der extrem sozialistisebon ^nseliauuug der
Doilenretormor eine sebarlo Kritik im Interesse der Fundamente unsrer Deebts-
Ordnung berauszulordorn, wogegen der ^jetzt ausgearbeitete Lntwuri eines
prouöisebeu Wolluungsgosotzos, soweit sein Inlialt vor einiger Xsit in der
Uorddoutseben Allgemeinen Zeitung mitgeteilt worden ist, Keine, Veranlassung
zu stärkoin KodenKen zu geben scheint. ^odentalls ist <lie Krriebtung von
Wobnungsämtern wie auch die Dinriebtung einer wirksamen W olinungsauk-
siebt mit Droudeu zu begruben. Oanz besonders ist der IZrlalZ von Vorschritten
Kbor die I Seseballenlie.le un<l die Denutzung von (Zobäuden zum Wohnen und zum
Loldaton (>Vollnordnuugen) erwünsobt, wobei es natürlich auch an Bestimmungen
ni>er die bvgioniselie Dosebali'enKeit der ^ri>eitsraums aller ^.re niobt toblon wird.
Lrst >vorn Vnrsvbritton odor das tur ,Iio Dowolmor zu verlangeinlo Nindestmaü
von Luttraum und von IZodoutlaebe in irgend einer Weise Erlassen sein werden, wird
man auch zu einer halbwegs befriedigenden WobnuugsstatistiK gelangen, während
die bisborigen städtisebonWolinungsstatistiKeu in Drouüen, in denen nirgends ein Unter-
selnod zwiseiion den gi'ööton und den Kloinsten "Grundstücken" un,l ebensowenig
zwischen den gröbton und den Kleinsten Wobnräumon gomaellt wird, oigentlieli sehr
wenig wert sind, um die privaten Dauunternebmungon zur Herstellung von
guten Kiel n o n W o b n u n g on zu bestimm en, sind mit Deebt !Z e. g ü n s ti g u n g o n sololior
Däuser bei den Ltralienlcostonbeiträgen, den Kebübron irr Kanalbonutzung, ^Vasser-
verlirauell und dergleichen un<l sogar l>el der (Febäudostouer in ^ussiel^t genommen.
Daii diese IZegünstigungon nur ^Ktiengesellseliatten und dergleichen, die nach ihren
Satzungen Iiöelistens vier Prozent .laliresgowinn verteilen dürton, oder "Arbeitern,
Handwerkern odor diesen wirtseliattlieb gloielizustellenden Personen" tur ilirv V^olur-
gebäutlo und zwar nur, wenn diese von den liositzern allein odor anhörten von
höchstens zwei andern "Arbeiter-, llandwerker- oder blosen wirtseliattlieli gleieli-
zustellenden Lamilien" bewolurt werden, zugute Kommen sollen, ist eine iZostimmung,
die zwar der in der sozialen (lesetzgobnng seit ^labren Kerrselienden Nauier ent-
spricht, tur die I'raxis aber viel zu erkünstelt ist. Die lZogünstigungen müssen
allen Lrbauer" und IZositzern von Däusern mit guten Kleinen Wohnungen gewübrt
worden, und Lache einer strengen Wobnungsordnung und Wolmungsautsieltt wir"l es
dann sein, darüber zu wachen, ob bon IZodingungon, untor bonen die iZvgünstigungen
gvwälirt worden sind, "lauernd entsprneben wird.

Wenn zur IZeKämptung der Lildung hoher sogenannter Monopol-
preise dos Krund und Loders die trübzeZtige Festsetzung von lZautiuebtliuion
sowio die Anlegung von LtralZon und Ltratlentellen durob die i'olizoi angeordnet,


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lütirten Danken äureln <Up beklagenswerten, unter äas Ltrakgosot!- lallender Zusammen-
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Doutsdiliuui — seinerzeit ausposaunte Kerede von dein Krach der doutseben Danken
Ah Vertreter dos sogenannten mobilen Kapitals, und damit zugleich von dem
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Diesem ,,Lra«I»" aucti tur die ZuKuntt vorzubeugen, ist die LtärKung der
deutseiien Dürso, nieirt ibrv weitere Dnterbindung dringend geboten. Oder glauben
die Herren von der Koalition etwa, unser „mobiles^ Kapital obno lium der deutseiien
VolKswirtsebat't wieder in den Ltrümpten der Lauern und Handwerker „immobilisieren"
zu sollen? Znzutinuun ist dieser gedankenlosen Domaid.ne alles. Lie ist im neuen
Deielistag so stark wie im alten. Die IZanl<on baben schon doslndb allen Kruud,
sich dureli strengste Kelbstzuebt das politiselu; und inoralisebo ^.nsoben im Volk zu
erwerl>en, woran es heute noch leide.


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Die Diiasse der
proukiselien Minister vom 19. Närz 1901, die den Lntwurt eines Wolinungs-
gosotzos in Aussicht stellten uiul die Detolgung gewisser Krumlsätze der Wolinungs-
und der DodonpolitiK namontlieli in den Drobstädten anomptaldeu, schienen dureli ihre
weitgeliende iXaeligiebigKoit gegenüber der extrem sozialistisebon ^nseliauuug der
Doilenretormor eine sebarlo Kritik im Interesse der Fundamente unsrer Deebts-
Ordnung berauszulordorn, wogegen der ^jetzt ausgearbeitete Lntwuri eines
prouöisebeu Wolluungsgosotzos, soweit sein Inlialt vor einiger Xsit in der
Uorddoutseben Allgemeinen Zeitung mitgeteilt worden ist, Keine, Veranlassung
zu stärkoin KodenKen zu geben scheint. ^odentalls ist <lie Krriebtung von
Wobnungsämtern wie auch die Dinriebtung einer wirksamen W olinungsauk-
siebt mit Droudeu zu begruben. Oanz besonders ist der IZrlalZ von Vorschritten
Kbor die I Seseballenlie.le un<l die Denutzung von (Zobäuden zum Wohnen und zum
Loldaton (>Vollnordnuugen) erwünsobt, wobei es natürlich auch an Bestimmungen
ni>er die bvgioniselie Dosebali'enKeit der ^ri>eitsraums aller ^.re niobt toblon wird.
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von Luttraum und von IZodoutlaebe in irgend einer Weise Erlassen sein werden, wird
man auch zu einer halbwegs befriedigenden WobnuugsstatistiK gelangen, während
die bisborigen städtisebonWolinungsstatistiKeu in Drouüen, in denen nirgends ein Unter-
selnod zwiseiion den gi'ööton und den Kloinsten „Grundstücken" un,l ebensowenig
zwischen den gröbton und den Kleinsten Wobnräumon gomaellt wird, oigentlieli sehr
wenig wert sind, um die privaten Dauunternebmungon zur Herstellung von
guten Kiel n o n W o b n u n g on zu bestimm en, sind mit Deebt !Z e. g ü n s ti g u n g o n sololior
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verlirauell und dergleichen un<l sogar l>el der (Febäudostouer in ^ussiel^t genommen.
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Satzungen Iiöelistens vier Prozent .laliresgowinn verteilen dürton, oder „Arbeitern,
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gebäutlo und zwar nur, wenn diese von den liositzern allein odor anhörten von
höchstens zwei andern „Arbeiter-, llandwerker- oder blosen wirtseliattlieli gleieli-
zustellenden Lamilien" bewolurt werden, zugute Kommen sollen, ist eine iZostimmung,
die zwar der in der sozialen (lesetzgobnng seit ^labren Kerrselienden Nauier ent-
spricht, tur die I'raxis aber viel zu erkünstelt ist. Die lZogünstigungen müssen
allen Lrbauer» und IZositzern von Däusern mit guten Kleinen Wohnungen gewübrt
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gvwälirt worden sind, «lauernd entsprneben wird.

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preise dos Krund und Loders die trübzeZtige Festsetzung von lZautiuebtliuion
sowio die Anlegung von LtralZon und Ltratlentellen durob die i'olizoi angeordnet,


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_241213/325>, abgerufen am 27.07.2024.