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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Zweites Vierteljahr.

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Katharma von Bora zu wissen vermag und zu wissen begehrt. Bezüglich der Her¬
kunft Kalbes stellt sich Thoma -- wenn auch nicht mit voller Bestimmtheit--° auf
die Seite derer, die sie auf dem noch vorhandnen Freigute Lippendorf bei Borna
geboren sein lassen, und die in dem nahen -- jetzt verschwnndnen -- Zulsdors,
das Käthe später durch Kauf erwarb, einen Teil des alten Boraschen Familien¬
besitzes sehen. Die folgenden Kapitel: Im Kloster -- Die Flucht aus dem Kloster --
Eingewöhnung ins weltliche Leben -- Katharinas Heirat erfreuen den Leser durch
interessante Einzelheiten, durch besonnenes Urteil über die großen religiösen Fragen,
und daneben auch durch ein offnes Auge für das Weltliche und Menschliche. Die
anziehendste Partie des Buchs ist natürlich das Mittelstück mit den Kapiteln: Das
erste Jahr von Katharinas Ehestand -- Katharina als Mutter ihrer Kinder und
Hausgenossen -- Katharinas Haushalt und Wirtschaft -- Wunderliche Rechnung
zwischen Dr. Martin und Käthe -- Tischrede" und Tischgenossen -- Hausfreunde --
Käthe und Luther. Bei der Lektüre dieser Abschnitte ziehn eine ganze Reihe der
erquickendsten Bilder deutschen Familienlebens und deutscher Hausfrauenart an uns
vorüber, Bilder, die bis zum heutigen Tage noch nichts an ihrem erzieherischen
Werte eingebüßt haben. In den letzten Teilen des Buchs thun wir einen Blick
in die Nachtseiten des Jahrhunderts der Reformation: in das immer mehr auf¬
kommende theologische Gezänk und den büreankrntisch-höfischen Klatsch der kurfürst¬
lichen Beamtenschaft. Die Schicksale der wackern Käthe während ihrer Witwenzeit
und ihr tragisches Ende erfüllen uns mit Wehmut. Deshalb lenken wir am liebsten
den Blick zu der schönen Zeit zurück, wo sie dem großen Manne in Freud und
Leid eine echte und rechte Gefährtin war, an der er das Wesen und den Wert
des Weibes und der Ehe für seine Person erst entdeckte, von der er begeistert
schrieb: "Ich habe meine Käthe lieb, ja ich hab sie lieber denn mich selber, das
ist gewißlich wahr; ich wollt lieber sterben, denn daß sie und die Kindlin sterben
sollten." Thomas Darstellung ist gewandt und warmherzig, er läßt die beteiligten
Personen meist selbst sprechen, sodnß Kalbes Bild vielfach die frischen Farben des
Lebens wiederstrahlt. Soll ich eine Ausstellung machen, so würde ich wünschen,
daß auch der allgemeingeschichtliche und der soziale Hintergrund des Bildes noch
etwas schärfer und wirkungsvoller umrissen wäre. Auch ist dem Verfasser, wie
seine Darstellung auf Seite 60 zeigt, die' richtige Deutung des bekannten, von
Melanchthon an Camerarius über Luthers Eheschließung gerichteten Briefs, die ich
in dieser Zeitschrift 1899, 3. Quartal, Seite 168 Anmerkung gegen Hausrnth ge¬
geben habe, entgangen. Erfreulicherweise hat Thoma einen Lichtdruck des Crauachscheu
Bilds Katharinas aus dem Museum zu Sabinerin seinem Buche beigegeben, ebenso
einen Grundriß des Lutherhauses in Wittenberg is. 289). Ich hätte aber ge¬
wünscht, daß auch das in der Kieritzscher Kirche hängende Gipsrelief Kalbes
reproduziert worden wäre; denn, obwohl "kraß realistisch" (S. 291), hat doch
gerade dieses Bild einen außerordentlichen Wert. Es stammt nnmlich aus Zuls¬
dors, trägt die Unterschrift "Catarina Lutterin, gebohrne von Voran 1540" und
zeigt Luthers Hausfrau, "wie sie leibte und lebte in ihrem Znlsdorfer Reiche, keine
Jdealqestnlt, sondern das unermüdlich schaffende und sorgende treue deutsche Weib"
(vgl. Grenzboten a. a. O.. S. 173).

Doch diese kleinen Ausstellungen sollen dem trefflichen Ganzen keinen Eintrag
thun. Wünschen wir dem Buche vielmehr die weiteste Verbreitung, damit der Geist
Katharinas von Bora unter den Frauen und Töchtern Deutschlands recht lebendig
O. L. S. werde.


Beiträge zur Flottennovelle 1900. Von Nauticus. Berlin, Mittler und Sohn

Zur rechten Zeit erscheint das kleine Buch, um daran zu erinnern, daß im
Deutschen Reiche wahrhaftig noch wichtigere Dinge zu fördern find, als lärmend


Katharma von Bora zu wissen vermag und zu wissen begehrt. Bezüglich der Her¬
kunft Kalbes stellt sich Thoma — wenn auch nicht mit voller Bestimmtheit—° auf
die Seite derer, die sie auf dem noch vorhandnen Freigute Lippendorf bei Borna
geboren sein lassen, und die in dem nahen — jetzt verschwnndnen — Zulsdors,
das Käthe später durch Kauf erwarb, einen Teil des alten Boraschen Familien¬
besitzes sehen. Die folgenden Kapitel: Im Kloster — Die Flucht aus dem Kloster —
Eingewöhnung ins weltliche Leben — Katharinas Heirat erfreuen den Leser durch
interessante Einzelheiten, durch besonnenes Urteil über die großen religiösen Fragen,
und daneben auch durch ein offnes Auge für das Weltliche und Menschliche. Die
anziehendste Partie des Buchs ist natürlich das Mittelstück mit den Kapiteln: Das
erste Jahr von Katharinas Ehestand — Katharina als Mutter ihrer Kinder und
Hausgenossen — Katharinas Haushalt und Wirtschaft — Wunderliche Rechnung
zwischen Dr. Martin und Käthe — Tischrede» und Tischgenossen — Hausfreunde —
Käthe und Luther. Bei der Lektüre dieser Abschnitte ziehn eine ganze Reihe der
erquickendsten Bilder deutschen Familienlebens und deutscher Hausfrauenart an uns
vorüber, Bilder, die bis zum heutigen Tage noch nichts an ihrem erzieherischen
Werte eingebüßt haben. In den letzten Teilen des Buchs thun wir einen Blick
in die Nachtseiten des Jahrhunderts der Reformation: in das immer mehr auf¬
kommende theologische Gezänk und den büreankrntisch-höfischen Klatsch der kurfürst¬
lichen Beamtenschaft. Die Schicksale der wackern Käthe während ihrer Witwenzeit
und ihr tragisches Ende erfüllen uns mit Wehmut. Deshalb lenken wir am liebsten
den Blick zu der schönen Zeit zurück, wo sie dem großen Manne in Freud und
Leid eine echte und rechte Gefährtin war, an der er das Wesen und den Wert
des Weibes und der Ehe für seine Person erst entdeckte, von der er begeistert
schrieb: „Ich habe meine Käthe lieb, ja ich hab sie lieber denn mich selber, das
ist gewißlich wahr; ich wollt lieber sterben, denn daß sie und die Kindlin sterben
sollten." Thomas Darstellung ist gewandt und warmherzig, er läßt die beteiligten
Personen meist selbst sprechen, sodnß Kalbes Bild vielfach die frischen Farben des
Lebens wiederstrahlt. Soll ich eine Ausstellung machen, so würde ich wünschen,
daß auch der allgemeingeschichtliche und der soziale Hintergrund des Bildes noch
etwas schärfer und wirkungsvoller umrissen wäre. Auch ist dem Verfasser, wie
seine Darstellung auf Seite 60 zeigt, die' richtige Deutung des bekannten, von
Melanchthon an Camerarius über Luthers Eheschließung gerichteten Briefs, die ich
in dieser Zeitschrift 1899, 3. Quartal, Seite 168 Anmerkung gegen Hausrnth ge¬
geben habe, entgangen. Erfreulicherweise hat Thoma einen Lichtdruck des Crauachscheu
Bilds Katharinas aus dem Museum zu Sabinerin seinem Buche beigegeben, ebenso
einen Grundriß des Lutherhauses in Wittenberg is. 289). Ich hätte aber ge¬
wünscht, daß auch das in der Kieritzscher Kirche hängende Gipsrelief Kalbes
reproduziert worden wäre; denn, obwohl „kraß realistisch" (S. 291), hat doch
gerade dieses Bild einen außerordentlichen Wert. Es stammt nnmlich aus Zuls¬
dors, trägt die Unterschrift „Catarina Lutterin, gebohrne von Voran 1540" und
zeigt Luthers Hausfrau, „wie sie leibte und lebte in ihrem Znlsdorfer Reiche, keine
Jdealqestnlt, sondern das unermüdlich schaffende und sorgende treue deutsche Weib"
(vgl. Grenzboten a. a. O.. S. 173).

Doch diese kleinen Ausstellungen sollen dem trefflichen Ganzen keinen Eintrag
thun. Wünschen wir dem Buche vielmehr die weiteste Verbreitung, damit der Geist
Katharinas von Bora unter den Frauen und Töchtern Deutschlands recht lebendig
O. L. S. werde.


Beiträge zur Flottennovelle 1900. Von Nauticus. Berlin, Mittler und Sohn

Zur rechten Zeit erscheint das kleine Buch, um daran zu erinnern, daß im
Deutschen Reiche wahrhaftig noch wichtigere Dinge zu fördern find, als lärmend


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[0119] Katharma von Bora zu wissen vermag und zu wissen begehrt. Bezüglich der Her¬ kunft Kalbes stellt sich Thoma — wenn auch nicht mit voller Bestimmtheit—° auf die Seite derer, die sie auf dem noch vorhandnen Freigute Lippendorf bei Borna geboren sein lassen, und die in dem nahen — jetzt verschwnndnen — Zulsdors, das Käthe später durch Kauf erwarb, einen Teil des alten Boraschen Familien¬ besitzes sehen. Die folgenden Kapitel: Im Kloster — Die Flucht aus dem Kloster — Eingewöhnung ins weltliche Leben — Katharinas Heirat erfreuen den Leser durch interessante Einzelheiten, durch besonnenes Urteil über die großen religiösen Fragen, und daneben auch durch ein offnes Auge für das Weltliche und Menschliche. Die anziehendste Partie des Buchs ist natürlich das Mittelstück mit den Kapiteln: Das erste Jahr von Katharinas Ehestand — Katharina als Mutter ihrer Kinder und Hausgenossen — Katharinas Haushalt und Wirtschaft — Wunderliche Rechnung zwischen Dr. Martin und Käthe — Tischrede» und Tischgenossen — Hausfreunde — Käthe und Luther. Bei der Lektüre dieser Abschnitte ziehn eine ganze Reihe der erquickendsten Bilder deutschen Familienlebens und deutscher Hausfrauenart an uns vorüber, Bilder, die bis zum heutigen Tage noch nichts an ihrem erzieherischen Werte eingebüßt haben. In den letzten Teilen des Buchs thun wir einen Blick in die Nachtseiten des Jahrhunderts der Reformation: in das immer mehr auf¬ kommende theologische Gezänk und den büreankrntisch-höfischen Klatsch der kurfürst¬ lichen Beamtenschaft. Die Schicksale der wackern Käthe während ihrer Witwenzeit und ihr tragisches Ende erfüllen uns mit Wehmut. Deshalb lenken wir am liebsten den Blick zu der schönen Zeit zurück, wo sie dem großen Manne in Freud und Leid eine echte und rechte Gefährtin war, an der er das Wesen und den Wert des Weibes und der Ehe für seine Person erst entdeckte, von der er begeistert schrieb: „Ich habe meine Käthe lieb, ja ich hab sie lieber denn mich selber, das ist gewißlich wahr; ich wollt lieber sterben, denn daß sie und die Kindlin sterben sollten." Thomas Darstellung ist gewandt und warmherzig, er läßt die beteiligten Personen meist selbst sprechen, sodnß Kalbes Bild vielfach die frischen Farben des Lebens wiederstrahlt. Soll ich eine Ausstellung machen, so würde ich wünschen, daß auch der allgemeingeschichtliche und der soziale Hintergrund des Bildes noch etwas schärfer und wirkungsvoller umrissen wäre. Auch ist dem Verfasser, wie seine Darstellung auf Seite 60 zeigt, die' richtige Deutung des bekannten, von Melanchthon an Camerarius über Luthers Eheschließung gerichteten Briefs, die ich in dieser Zeitschrift 1899, 3. Quartal, Seite 168 Anmerkung gegen Hausrnth ge¬ geben habe, entgangen. Erfreulicherweise hat Thoma einen Lichtdruck des Crauachscheu Bilds Katharinas aus dem Museum zu Sabinerin seinem Buche beigegeben, ebenso einen Grundriß des Lutherhauses in Wittenberg is. 289). Ich hätte aber ge¬ wünscht, daß auch das in der Kieritzscher Kirche hängende Gipsrelief Kalbes reproduziert worden wäre; denn, obwohl „kraß realistisch" (S. 291), hat doch gerade dieses Bild einen außerordentlichen Wert. Es stammt nnmlich aus Zuls¬ dors, trägt die Unterschrift „Catarina Lutterin, gebohrne von Voran 1540" und zeigt Luthers Hausfrau, „wie sie leibte und lebte in ihrem Znlsdorfer Reiche, keine Jdealqestnlt, sondern das unermüdlich schaffende und sorgende treue deutsche Weib" (vgl. Grenzboten a. a. O.. S. 173). Doch diese kleinen Ausstellungen sollen dem trefflichen Ganzen keinen Eintrag thun. Wünschen wir dem Buche vielmehr die weiteste Verbreitung, damit der Geist Katharinas von Bora unter den Frauen und Töchtern Deutschlands recht lebendig O. L. S. werde. Beiträge zur Flottennovelle 1900. Von Nauticus. Berlin, Mittler und Sohn Zur rechten Zeit erscheint das kleine Buch, um daran zu erinnern, daß im Deutschen Reiche wahrhaftig noch wichtigere Dinge zu fördern find, als lärmend

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_290410/119>, abgerufen am 29.06.2024.