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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Erstes Vierteljahr.

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Litteratur

die frühere Schätzung nach Stand und Besitz zugelassen hätte. Das entscheidende
Verdienst möchte ich aber hier nicht mit dem Verfasser allgemein dem neunzehnten
Jahrhundert zuschreiben, sondern ganz bestimmt deu letzten Jahrzehnten. Wen"
irgend etwas darüber beruhigen kann, daß wir moralisch nicht zurückgehn (die alte
Preisfrage der Knlturhistoriker!), so ist es dieses sogar nach Jahren spürbare
Fortschreiten in der Schätzung der menschlichen Arbeit. Gut wird in dem Kapitel
"Glück und Bildung" von einem andern Triebe unsers Zeitalters gesprochen, der
mit seinen bekannten Veranstaltungen das Wissen auf alle Menschen ausdehnen
möchte. Wellington habe einst einen Bewerber um ein Amt nach einer Prüfenden
Unterhaltung mit den Worten verabschiedet: "Ich kann Sie nicht gebrauchen, für
Ihren Verstand haben Sie zuviel gelernt." Aber wie sollen die armen Leute ihren
Verstand vor überflüssigen Kenntnissen schützen, wenn der Lehrfanatismus sie ohne
-tuschen der Person für seine Versuche einfängt! Vernünftig und gemäßigt steht
der Verfasser zu der Frauenfrage (Zehntes Kapitel), nur steckt in seinen Vor¬
stellungen von der berufsloseu, wohlhabenden Frau bessern Standes viel mehr
Puppenheim, als ihm aller Wahrscheinlichkeit nach die Erfahrung zeigen würde. Im
übrigen ist er Renlist, und was er sagt, ist greifbar und irgendwie brauchbar. Es
wnueil ja auch Dichter oder vorzugsweise poetisch gestimmte Menschen über diese
^luge schreiben, und die würden sich z. B. über den Wert des "Traumglücks"
(S A. p. . 152) jedenfalls anders aussprechen als er.


Märchen.
c

Andersens "Bilderbuch ohne Bilder" ist mit einem hübschen
Buchshmuck versehen und auf starkem Papier gut gedruckt von Engen Diederichs
in Leipzig herausgegeben worden, außerordentlich billig (1 Mark 50 Pfennige)
und empfehlenswert, denn die kleinen Sachen sind doch zart und voll von Selin-
?"ug und verdienen nicht vergessen zu werden. Es sind meist Märchen, und
.Lärche,, zu schreiben ist gar nicht so leicht. Sollte es übrigens nicht möglich
1"U' ein kleines Buch, das nur abgedruckt zu werden braucht, also keine weitere,
N> Inhalt gerichtete Aufmerksamkeit verlangt, fehlerfrei herzustellen? Eugene
coutvu hat freilich in seinem Buch: l'art, et'iZoriis un livrs behauptet, es gäbe
überhaupt kein Buch ohne Druckfehler. -- Paul Heyse, "Neue Märchen" (Berlin,
^>ertz) enthält zehn Stück, bis auf ein älteres sämtlich in einem Jahre geschrieben,
i eßend, durchsichtig, zierlich in der Form, ohne moderne Anstößigkeiten, wie das bei
°'e>em Gebieter des Ausdrucks selbstverständlich ist. Was Inhalt und Sachwert
nlcmg^ sg send fast alle Scherzmärchen, zum Teil sogar mit Satire (Holdrio und
I?7> Märchen vom Herzblut). Von tiefrer poetischer Erfindung sind nur zwei:
^ e gute Frau (etwas deutlich; ganz ohne ein in llassr-uni scheint es nun einmal bei
G^!, H^sse uicht gehn zu können) und "Johannisnacht": zwei Verstorbne, eine
ihr !> ""^ Bauermädchen, stehn auf, um sich ihre Herzen zu holen, die sie bei
d^!^ Zugehörigen zurückgelassen haben, ganz unnötigerweise, wie sie erfahren, denn
^Gräfin ist ihrem Kinde ebenso überflüssig wie die Trude ihrem Schatz. Schade,
>rucksvollen Szenen dieses zweiten Märchens allerlei Witzeleien uutei
>er Dinge, bei denen eigentlich der Spaß aufhört. Indessen, ti
e Form zerbrechen, warum nicht auch die Wirkung ihres Jnhali
A. p. ö Mclrons, "7 w den eindrucksvoller Szenen ti-s^ zw^in °W Witzckien unter-
^aufm sind über Dinge, bei deuen eigentl.es der Zy"ß ^ - ih!es InhaltsMeister kann die Form zerbrechen, warum acht auch dre Wirkung Mes ^ ^zerstören? I,si Mronö,


Lyrik.

, Seit Juli 1899 erscheint in Berlin eine ^^tsZift in.ter
e-u nicht gerade anspruchslose Titel Lyrik " ^/^^' unen. doch schade, das Jahrhundert ist ^leider zu End^ S'gang
Znst ein Seclsmouatkind war. und wir stehn am A"f"W^Deiche auch nicht? Aber gleichviel, "Zukunftsmusik" ist es siehe


Litteratur

die frühere Schätzung nach Stand und Besitz zugelassen hätte. Das entscheidende
Verdienst möchte ich aber hier nicht mit dem Verfasser allgemein dem neunzehnten
Jahrhundert zuschreiben, sondern ganz bestimmt deu letzten Jahrzehnten. Wen«
irgend etwas darüber beruhigen kann, daß wir moralisch nicht zurückgehn (die alte
Preisfrage der Knlturhistoriker!), so ist es dieses sogar nach Jahren spürbare
Fortschreiten in der Schätzung der menschlichen Arbeit. Gut wird in dem Kapitel
„Glück und Bildung" von einem andern Triebe unsers Zeitalters gesprochen, der
mit seinen bekannten Veranstaltungen das Wissen auf alle Menschen ausdehnen
möchte. Wellington habe einst einen Bewerber um ein Amt nach einer Prüfenden
Unterhaltung mit den Worten verabschiedet: „Ich kann Sie nicht gebrauchen, für
Ihren Verstand haben Sie zuviel gelernt." Aber wie sollen die armen Leute ihren
Verstand vor überflüssigen Kenntnissen schützen, wenn der Lehrfanatismus sie ohne
-tuschen der Person für seine Versuche einfängt! Vernünftig und gemäßigt steht
der Verfasser zu der Frauenfrage (Zehntes Kapitel), nur steckt in seinen Vor¬
stellungen von der berufsloseu, wohlhabenden Frau bessern Standes viel mehr
Puppenheim, als ihm aller Wahrscheinlichkeit nach die Erfahrung zeigen würde. Im
übrigen ist er Renlist, und was er sagt, ist greifbar und irgendwie brauchbar. Es
wnueil ja auch Dichter oder vorzugsweise poetisch gestimmte Menschen über diese
^luge schreiben, und die würden sich z. B. über den Wert des „Traumglücks"
(S A. p. . 152) jedenfalls anders aussprechen als er.


Märchen.
c

Andersens „Bilderbuch ohne Bilder" ist mit einem hübschen
Buchshmuck versehen und auf starkem Papier gut gedruckt von Engen Diederichs
in Leipzig herausgegeben worden, außerordentlich billig (1 Mark 50 Pfennige)
und empfehlenswert, denn die kleinen Sachen sind doch zart und voll von Selin-
?"ug und verdienen nicht vergessen zu werden. Es sind meist Märchen, und
.Lärche,, zu schreiben ist gar nicht so leicht. Sollte es übrigens nicht möglich
1"U' ein kleines Buch, das nur abgedruckt zu werden braucht, also keine weitere,
N> Inhalt gerichtete Aufmerksamkeit verlangt, fehlerfrei herzustellen? Eugene
coutvu hat freilich in seinem Buch: l'art, et'iZoriis un livrs behauptet, es gäbe
überhaupt kein Buch ohne Druckfehler. — Paul Heyse, „Neue Märchen" (Berlin,
^>ertz) enthält zehn Stück, bis auf ein älteres sämtlich in einem Jahre geschrieben,
i eßend, durchsichtig, zierlich in der Form, ohne moderne Anstößigkeiten, wie das bei
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nlcmg^ sg send fast alle Scherzmärchen, zum Teil sogar mit Satire (Holdrio und
I?7> Märchen vom Herzblut). Von tiefrer poetischer Erfindung sind nur zwei:
^ e gute Frau (etwas deutlich; ganz ohne ein in llassr-uni scheint es nun einmal bei
G^!, H^sse uicht gehn zu können) und „Johannisnacht": zwei Verstorbne, eine
ihr !> ""^ Bauermädchen, stehn auf, um sich ihre Herzen zu holen, die sie bei
d^!^ Zugehörigen zurückgelassen haben, ganz unnötigerweise, wie sie erfahren, denn
^Gräfin ist ihrem Kinde ebenso überflüssig wie die Trude ihrem Schatz. Schade,
>rucksvollen Szenen dieses zweiten Märchens allerlei Witzeleien uutei
>er Dinge, bei denen eigentlich der Spaß aufhört. Indessen, ti
e Form zerbrechen, warum nicht auch die Wirkung ihres Jnhali
A. p. ö Mclrons, »7 w den eindrucksvoller Szenen ti-s^ zw^in °W Witzckien unter-
^aufm sind über Dinge, bei deuen eigentl.es der Zy»ß ^ - ih!es InhaltsMeister kann die Form zerbrechen, warum acht auch dre Wirkung Mes ^ ^zerstören? I,si Mronö,


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e-u nicht gerade anspruchslose Titel Lyrik " ^/^^' unen. doch schade, das Jahrhundert ist ^leider zu End^ S'gang
Znst ein Seclsmouatkind war. und wir stehn am A»f"W^Deiche auch nicht? Aber gleichviel, „Zukunftsmusik" ist es siehe


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[0469] Litteratur die frühere Schätzung nach Stand und Besitz zugelassen hätte. Das entscheidende Verdienst möchte ich aber hier nicht mit dem Verfasser allgemein dem neunzehnten Jahrhundert zuschreiben, sondern ganz bestimmt deu letzten Jahrzehnten. Wen« irgend etwas darüber beruhigen kann, daß wir moralisch nicht zurückgehn (die alte Preisfrage der Knlturhistoriker!), so ist es dieses sogar nach Jahren spürbare Fortschreiten in der Schätzung der menschlichen Arbeit. Gut wird in dem Kapitel „Glück und Bildung" von einem andern Triebe unsers Zeitalters gesprochen, der mit seinen bekannten Veranstaltungen das Wissen auf alle Menschen ausdehnen möchte. Wellington habe einst einen Bewerber um ein Amt nach einer Prüfenden Unterhaltung mit den Worten verabschiedet: „Ich kann Sie nicht gebrauchen, für Ihren Verstand haben Sie zuviel gelernt." Aber wie sollen die armen Leute ihren Verstand vor überflüssigen Kenntnissen schützen, wenn der Lehrfanatismus sie ohne -tuschen der Person für seine Versuche einfängt! Vernünftig und gemäßigt steht der Verfasser zu der Frauenfrage (Zehntes Kapitel), nur steckt in seinen Vor¬ stellungen von der berufsloseu, wohlhabenden Frau bessern Standes viel mehr Puppenheim, als ihm aller Wahrscheinlichkeit nach die Erfahrung zeigen würde. Im übrigen ist er Renlist, und was er sagt, ist greifbar und irgendwie brauchbar. Es wnueil ja auch Dichter oder vorzugsweise poetisch gestimmte Menschen über diese ^luge schreiben, und die würden sich z. B. über den Wert des „Traumglücks" (S A. p. . 152) jedenfalls anders aussprechen als er. Märchen. c Andersens „Bilderbuch ohne Bilder" ist mit einem hübschen Buchshmuck versehen und auf starkem Papier gut gedruckt von Engen Diederichs in Leipzig herausgegeben worden, außerordentlich billig (1 Mark 50 Pfennige) und empfehlenswert, denn die kleinen Sachen sind doch zart und voll von Selin- ?"ug und verdienen nicht vergessen zu werden. Es sind meist Märchen, und .Lärche,, zu schreiben ist gar nicht so leicht. Sollte es übrigens nicht möglich 1"U' ein kleines Buch, das nur abgedruckt zu werden braucht, also keine weitere, N> Inhalt gerichtete Aufmerksamkeit verlangt, fehlerfrei herzustellen? Eugene coutvu hat freilich in seinem Buch: l'art, et'iZoriis un livrs behauptet, es gäbe überhaupt kein Buch ohne Druckfehler. — Paul Heyse, „Neue Märchen" (Berlin, ^>ertz) enthält zehn Stück, bis auf ein älteres sämtlich in einem Jahre geschrieben, i eßend, durchsichtig, zierlich in der Form, ohne moderne Anstößigkeiten, wie das bei °'e>em Gebieter des Ausdrucks selbstverständlich ist. Was Inhalt und Sachwert nlcmg^ sg send fast alle Scherzmärchen, zum Teil sogar mit Satire (Holdrio und I?7> Märchen vom Herzblut). Von tiefrer poetischer Erfindung sind nur zwei: ^ e gute Frau (etwas deutlich; ganz ohne ein in llassr-uni scheint es nun einmal bei G^!, H^sse uicht gehn zu können) und „Johannisnacht": zwei Verstorbne, eine ihr !> ""^ Bauermädchen, stehn auf, um sich ihre Herzen zu holen, die sie bei d^!^ Zugehörigen zurückgelassen haben, ganz unnötigerweise, wie sie erfahren, denn ^Gräfin ist ihrem Kinde ebenso überflüssig wie die Trude ihrem Schatz. Schade, >rucksvollen Szenen dieses zweiten Märchens allerlei Witzeleien uutei >er Dinge, bei denen eigentlich der Spaß aufhört. Indessen, ti e Form zerbrechen, warum nicht auch die Wirkung ihres Jnhali A. p. ö Mclrons, »7 w den eindrucksvoller Szenen ti-s^ zw^in °W Witzckien unter- ^aufm sind über Dinge, bei deuen eigentl.es der Zy»ß ^ - ih!es InhaltsMeister kann die Form zerbrechen, warum acht auch dre Wirkung Mes ^ ^zerstören? I,si Mronö, Lyrik. , Seit Juli 1899 erscheint in Berlin eine ^^tsZift in.ter e-u nicht gerade anspruchslose Titel Lyrik " ^/^^' unen. doch schade, das Jahrhundert ist ^leider zu End^ S'gang Znst ein Seclsmouatkind war. und wir stehn am A»f"W^Deiche auch nicht? Aber gleichviel, „Zukunftsmusik" ist es siehe

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_232551/469>, abgerufen am 03.07.2024.