Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Drittes Vierteljahr.Maßgebliches und Unmaßgebliches ist eines der winzigen Bücher, die eine ganze Bibliothek ersetzen, und von denen Anton Springers Handbuch der Kunstgeschichte hat bald uach dem Reisebücher Der Harz. Fünfzehnte Auflage. Meyers Neisebücher. Leipzig und Wien, Zur gegenwärtigen Reisezeit empfiehlt sich das altbewährte Meyersche Reise¬ Maßgebliches und Unmaßgebliches ist eines der winzigen Bücher, die eine ganze Bibliothek ersetzen, und von denen Anton Springers Handbuch der Kunstgeschichte hat bald uach dem Reisebücher Der Harz. Fünfzehnte Auflage. Meyers Neisebücher. Leipzig und Wien, Zur gegenwärtigen Reisezeit empfiehlt sich das altbewährte Meyersche Reise¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0247" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/231417"/> <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/> <p xml:id="ID_786" prev="#ID_785"> ist eines der winzigen Bücher, die eine ganze Bibliothek ersetzen, und von denen<lb/> kaum alle fünfzig Jahre einmal eins erscheint. Weil wir wünschen, daß es von<lb/> allen gelesen werde, verraten wir nichts von seinem Inhalt, sondern sagen nur:<lb/> falls der Theologie noch eine Wiederauferstehung beschieden sein sollte, würde sie<lb/> von hier aus erfolgen. Damit ist zugleich auch schon gesagt, daß die Schrift so<lb/> ziemlich das Gegenteil von dem ist, was heute noch Theologie genannt wird; find<lb/> doch deren Erzeugnisse alle gleich ungenießbar; Bollingers Büchlein dagegen kann<lb/> jedes Kind versteh» und kann sich dran erfreuen.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> Anton Springers Handbuch der Kunstgeschichte </head> <p xml:id="ID_787"> hat bald uach dem<lb/> Erscheinen der von uns ein dieser Stelle eingehend gewürdigten vierten Auflage<lb/> die fünfte erreicht. Der Text des 2. bis 4. Bandes ist in liebevoller Pietät gegen<lb/> den verstorbnen Verfasser nur wenig umgestaltet worden, doch sind verschiedne<lb/> neuere Forschungen, z. B. auf dem Gebiete mittelalterlicher Baukunst, venezianischer<lb/> Plastik und flandrischer Malerei, gebührend berücksichtigt worden. Durchaus neu<lb/> bearbeitet ist der erste Band mit seiner Schilderung des klassischen Altertums;<lb/> Professor Michaelis in Straßburg, der Freund Springers, hat sich dieser Mühe<lb/> unterzogen und, wie nicht anders zu erwarten war, die Aufgabe glänzend gelöst.<lb/> Eine wesentliche Verbesserung ist der illustrativen Ausstattung zu teil geworden,<lb/> zahlreiche alte Klischees sind ausgeschieden und durch neue ersetzt worden. Daß<lb/> man noch weitergehende Wünsche in dieser Richtung hegen kann, ist selbstverständlich.<lb/> Es wird aber kaum möglich sein, ein andres deutsches Verlagswerk nachzuweisen,<lb/> das bei demselben Preise (25 Mark für vier Bände in Quart mit 1588 Text¬<lb/> abbildungen und 14 Farbendrucken; der einzelne Band 7 Mark) eine anerkannte<lb/> Meisterschöpfnng der wissenschaftlichen Litteratur anch nur in annähernd gleicher<lb/> Ausstattung bietet. Ich glaube, daß hier ein Verdienst des Verlegers (E. A, Seemann)<lb/> vorliegt, das öffentliche Anerkennung verdient. Vermehrung und Vertiefung der<lb/> kunstgeschichtlichen Bildung ist trotz des in den letzten Jahren erfolgten Umschwungs<lb/> unserm deutscheu Volke uoch immer in hohem Maße zu wünschen; Springers<lb/> Handbuch wird, wie wir nicht zweifeln, in seinein neue» Gewände wesentlich zur<lb/> E<note type="byline"> L.</note> rfüllung dieses Wunsches beitragen. </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="1"> <head> Reisebücher</head><lb/> <p xml:id="ID_788"> Der Harz. Fünfzehnte Auflage. Meyers Neisebücher. Leipzig und Wien,<lb/> Bibliographisches Institut, 1899. — Reliefkarte Harzburg-Brocken, heraus¬<lb/> gegeben ans Veranlassung des herzoglichen Badekommissariats in Bad Harzburg,<lb/> Maßstab 1: 25 000. Kommissionsverlag von H. Woldags Buchhandlung. — Der<lb/> Harz. Von Hans Hoffmann nnter Mitwirkung vou Geh. Bergrat Prof. Dr.<lb/> von Komm, Prof. Dr. Regel, Prof. or. Peter. Prof. Dr. Marshall, Major a. D.<lb/> Fortsch, Archivrat Dr. Jacobs. Leipzig, C. F. Amelcmgs Verlag, 1899.</p><lb/> <p xml:id="ID_789" next="#ID_790"> Zur gegenwärtigen Reisezeit empfiehlt sich das altbewährte Meyersche Reise¬<lb/> handbuch, der Harz. Es hat seine alten Vorzüge bewahrt und hält sich auf dem<lb/> Laufenden. Neuerdings wendet es sich auch an die Radfahrer. Die neuste Auf¬<lb/> lage bringt das Erforderliche über die Brockeubahn. Harzburg empfiehlt sich durch</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0247]
Maßgebliches und Unmaßgebliches
ist eines der winzigen Bücher, die eine ganze Bibliothek ersetzen, und von denen
kaum alle fünfzig Jahre einmal eins erscheint. Weil wir wünschen, daß es von
allen gelesen werde, verraten wir nichts von seinem Inhalt, sondern sagen nur:
falls der Theologie noch eine Wiederauferstehung beschieden sein sollte, würde sie
von hier aus erfolgen. Damit ist zugleich auch schon gesagt, daß die Schrift so
ziemlich das Gegenteil von dem ist, was heute noch Theologie genannt wird; find
doch deren Erzeugnisse alle gleich ungenießbar; Bollingers Büchlein dagegen kann
jedes Kind versteh» und kann sich dran erfreuen.
Anton Springers Handbuch der Kunstgeschichte hat bald uach dem
Erscheinen der von uns ein dieser Stelle eingehend gewürdigten vierten Auflage
die fünfte erreicht. Der Text des 2. bis 4. Bandes ist in liebevoller Pietät gegen
den verstorbnen Verfasser nur wenig umgestaltet worden, doch sind verschiedne
neuere Forschungen, z. B. auf dem Gebiete mittelalterlicher Baukunst, venezianischer
Plastik und flandrischer Malerei, gebührend berücksichtigt worden. Durchaus neu
bearbeitet ist der erste Band mit seiner Schilderung des klassischen Altertums;
Professor Michaelis in Straßburg, der Freund Springers, hat sich dieser Mühe
unterzogen und, wie nicht anders zu erwarten war, die Aufgabe glänzend gelöst.
Eine wesentliche Verbesserung ist der illustrativen Ausstattung zu teil geworden,
zahlreiche alte Klischees sind ausgeschieden und durch neue ersetzt worden. Daß
man noch weitergehende Wünsche in dieser Richtung hegen kann, ist selbstverständlich.
Es wird aber kaum möglich sein, ein andres deutsches Verlagswerk nachzuweisen,
das bei demselben Preise (25 Mark für vier Bände in Quart mit 1588 Text¬
abbildungen und 14 Farbendrucken; der einzelne Band 7 Mark) eine anerkannte
Meisterschöpfnng der wissenschaftlichen Litteratur anch nur in annähernd gleicher
Ausstattung bietet. Ich glaube, daß hier ein Verdienst des Verlegers (E. A, Seemann)
vorliegt, das öffentliche Anerkennung verdient. Vermehrung und Vertiefung der
kunstgeschichtlichen Bildung ist trotz des in den letzten Jahren erfolgten Umschwungs
unserm deutscheu Volke uoch immer in hohem Maße zu wünschen; Springers
Handbuch wird, wie wir nicht zweifeln, in seinein neue» Gewände wesentlich zur
E L. rfüllung dieses Wunsches beitragen.
Reisebücher
Der Harz. Fünfzehnte Auflage. Meyers Neisebücher. Leipzig und Wien,
Bibliographisches Institut, 1899. — Reliefkarte Harzburg-Brocken, heraus¬
gegeben ans Veranlassung des herzoglichen Badekommissariats in Bad Harzburg,
Maßstab 1: 25 000. Kommissionsverlag von H. Woldags Buchhandlung. — Der
Harz. Von Hans Hoffmann nnter Mitwirkung vou Geh. Bergrat Prof. Dr.
von Komm, Prof. Dr. Regel, Prof. or. Peter. Prof. Dr. Marshall, Major a. D.
Fortsch, Archivrat Dr. Jacobs. Leipzig, C. F. Amelcmgs Verlag, 1899.
Zur gegenwärtigen Reisezeit empfiehlt sich das altbewährte Meyersche Reise¬
handbuch, der Harz. Es hat seine alten Vorzüge bewahrt und hält sich auf dem
Laufenden. Neuerdings wendet es sich auch an die Radfahrer. Die neuste Auf¬
lage bringt das Erforderliche über die Brockeubahn. Harzburg empfiehlt sich durch
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