Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Erstes Vierteljahr.Litteratur ist, während die gegenwärtige englische Schlachtflotte den Sollbestand der unsrigen Wahrlich! Der Tirpitzsche Flottenerweiterungsplan kann Bedenken erregen; Kernpunkte der Flottenfrage. Von Georg Wislieenus. Berlin und Leipzig, Friedrich Luckhardt, 18"8. IV und 48 S. Die kleine Schrift, aus Artikeln in der "Schlesischen Zeitung" hervorgegangen, Altes und Neues zur Flottenfrage. Erläuterungen zum Flottengesel!. Berlin, E, S, Mittler und Sohn, 1898. VIII und 240 S, Das praktisch eingerichtete kleine Buch ist durch Flugschriften zweier Flotten- Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig Verlag von Fr. Will). Grunow in Leipzig. -- Druck von Carl Marquart in Leipzig Litteratur ist, während die gegenwärtige englische Schlachtflotte den Sollbestand der unsrigen Wahrlich! Der Tirpitzsche Flottenerweiterungsplan kann Bedenken erregen; Kernpunkte der Flottenfrage. Von Georg Wislieenus. Berlin und Leipzig, Friedrich Luckhardt, 18«8. IV und 48 S. Die kleine Schrift, aus Artikeln in der „Schlesischen Zeitung" hervorgegangen, Altes und Neues zur Flottenfrage. Erläuterungen zum Flottengesel!. Berlin, E, S, Mittler und Sohn, 1898. VIII und 240 S, Das praktisch eingerichtete kleine Buch ist durch Flugschriften zweier Flotten- Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig Verlag von Fr. Will). Grunow in Leipzig. — Druck von Carl Marquart in Leipzig <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0516" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/227418"/> <fw type="header" place="top"> Litteratur</fw><lb/> <p xml:id="ID_1892" prev="#ID_1891"> ist, während die gegenwärtige englische Schlachtflotte den Sollbestand der unsrigen<lb/> um tels drei- bis vierfache übertrifft. Und dabei ist kein Zweifel, daß England<lb/> und Frankreich bis zum Jahre 1904 die Zahl ihrer Schlachtschiffe noch beträchtlich<lb/> vermehrt haben werden.</p><lb/> <p xml:id="ID_1893"> Wahrlich! Der Tirpitzsche Flottenerweiterungsplan kann Bedenken erregen;<lb/> aber nicht weil seine Forderungen maßlos, sondern weil sie zu bescheiden sind!</p><lb/> <div n="2"> <head> Kernpunkte der Flottenfrage. Von Georg Wislieenus. Berlin und Leipzig,<lb/> Friedrich Luckhardt, 18«8. IV und 48 S.</head><lb/> <p xml:id="ID_1894"> Die kleine Schrift, aus Artikeln in der „Schlesischen Zeitung" hervorgegangen,<lb/> behandelt mit der Sachkenntnis und Klarheit, die wir an dem Verfasser gewöhnt<lb/> sind, in acht Abschnitten den Zweck der Kriegsflotten, Grundbegriffe und Schlag¬<lb/> worte in der Flotteufrage, Schlachtschiffe, Kreuzer, die Seemächte, alte und neue<lb/> Flottenpläne, Seepolitik, die Gefahren deutscher Ohnmacht zur See. Es geht vor<lb/> allem aus den Aufsätzen hervor, nicht nur, wie unumgänglich notwendig die Durch¬<lb/> führung des deutschen Flottenplans ist, und wie sich sachlich nichts, auch gar nichts<lb/> dagegen geltend machen läßt, sondern wie der Augenblick dafür auch insofern sehr<lb/> günstig ist, als die Kriegsflotten aller Mächte offenbar jetzt zu ganz ausgebildeten,<lb/> in allen wesentlichen Stücken feststehenden Schiffstypen gelangt sind, sodaß von<lb/> einem kostspieligen Experimentiren gar nicht mehr die Rede sein kann. Wie im<lb/> siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert und bis gegen die Mitte des neunzehnten<lb/> Linienschiffe als Schlachtschiffe mit mächtiger Artillerie und schnelle Fregatten für<lb/> den Anfklärungsdienst, den Handelsschntz und den Kaperkrieg neben einander standen,<lb/> so jetzt wieder schwere, stark bewaffnete Hvchseepanzerschiffe als Schlachtschiffe, für<lb/> die schon wieder ganz bezeichnend amtlich der alte Name „Linienschiffe" gebraucht<lb/> wird, und Kreuzer verschiedner Art und Größe. Denn die Natur des Seekrieges<lb/> bleibt sich im Grunde immer gleich, soviel auch Dampfkraft und Panzerung in<lb/> der Taktik für den Kampf geändert haben. Ebenso hat man jetzt gelernt, den<lb/> Wert der längere Zeit weit überschätzten Torpedoboote, von denen Enthusiasten<lb/> sogar annahmen, daß sie die kostspieligen Panzerschiffe ganz verdrängen könnten,<lb/> auf ein bescheidnes Maß zurückzuführen, denn sie sind nur für deu Küstendienst<lb/> brauchbar, weil sie in jedem schwerern Seegang versagen, und daher Panzerschiffen<lb/> bei einiger Vorsicht überhaupt nicht sehr gefährlich.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> Altes und Neues zur Flottenfrage. Erläuterungen zum Flottengesel!. Berlin, E, S, Mittler<lb/> und Sohn, 1898. VIII und 240 S,</head><lb/> <p xml:id="ID_1895"> Das praktisch eingerichtete kleine Buch ist durch Flugschriften zweier Flotten-<lb/> gegner, Müller-Fulda und Eugen Richter, veranlaßt worden, um der Verwirrung,<lb/> die diese in den Köpfen mancher Leser anrichten können, entgegen zu treten. Der<lb/> Verfasser hat den Stoff sehr übersichtlich und bequem alphabetisch geordnet, also<lb/> eine Art Realwörterbuch sür die Marine hergestellt. So kann man unter be¬<lb/> stimmten, geläufigen Schlagwörtern sofort das Material zusammenfinden (z. B.<lb/> Äternat, Aufgaben der Kriegsflotte, Blockade, Ersatzbauten/ Flottengesetz, Hochsee¬<lb/> fischerei, Kreuzer, Linienschiffe, Missiousschutz, Schädigung Hamburgs infolge<lb/> fehlenden Flottenschntzes, Spektatvrartikel, Torpedofahrzenge, Welthandel u. s. f.).<lb/> Ein Namenverzeichnis der benutzte» Autoren ist beigegeben.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="byline"> Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig<lb/> Verlag von Fr. Will). Grunow in Leipzig. — Druck von Carl Marquart in Leipzig</note><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0516]
Litteratur
ist, während die gegenwärtige englische Schlachtflotte den Sollbestand der unsrigen
um tels drei- bis vierfache übertrifft. Und dabei ist kein Zweifel, daß England
und Frankreich bis zum Jahre 1904 die Zahl ihrer Schlachtschiffe noch beträchtlich
vermehrt haben werden.
Wahrlich! Der Tirpitzsche Flottenerweiterungsplan kann Bedenken erregen;
aber nicht weil seine Forderungen maßlos, sondern weil sie zu bescheiden sind!
Kernpunkte der Flottenfrage. Von Georg Wislieenus. Berlin und Leipzig,
Friedrich Luckhardt, 18«8. IV und 48 S.
Die kleine Schrift, aus Artikeln in der „Schlesischen Zeitung" hervorgegangen,
behandelt mit der Sachkenntnis und Klarheit, die wir an dem Verfasser gewöhnt
sind, in acht Abschnitten den Zweck der Kriegsflotten, Grundbegriffe und Schlag¬
worte in der Flotteufrage, Schlachtschiffe, Kreuzer, die Seemächte, alte und neue
Flottenpläne, Seepolitik, die Gefahren deutscher Ohnmacht zur See. Es geht vor
allem aus den Aufsätzen hervor, nicht nur, wie unumgänglich notwendig die Durch¬
führung des deutschen Flottenplans ist, und wie sich sachlich nichts, auch gar nichts
dagegen geltend machen läßt, sondern wie der Augenblick dafür auch insofern sehr
günstig ist, als die Kriegsflotten aller Mächte offenbar jetzt zu ganz ausgebildeten,
in allen wesentlichen Stücken feststehenden Schiffstypen gelangt sind, sodaß von
einem kostspieligen Experimentiren gar nicht mehr die Rede sein kann. Wie im
siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert und bis gegen die Mitte des neunzehnten
Linienschiffe als Schlachtschiffe mit mächtiger Artillerie und schnelle Fregatten für
den Anfklärungsdienst, den Handelsschntz und den Kaperkrieg neben einander standen,
so jetzt wieder schwere, stark bewaffnete Hvchseepanzerschiffe als Schlachtschiffe, für
die schon wieder ganz bezeichnend amtlich der alte Name „Linienschiffe" gebraucht
wird, und Kreuzer verschiedner Art und Größe. Denn die Natur des Seekrieges
bleibt sich im Grunde immer gleich, soviel auch Dampfkraft und Panzerung in
der Taktik für den Kampf geändert haben. Ebenso hat man jetzt gelernt, den
Wert der längere Zeit weit überschätzten Torpedoboote, von denen Enthusiasten
sogar annahmen, daß sie die kostspieligen Panzerschiffe ganz verdrängen könnten,
auf ein bescheidnes Maß zurückzuführen, denn sie sind nur für deu Küstendienst
brauchbar, weil sie in jedem schwerern Seegang versagen, und daher Panzerschiffen
bei einiger Vorsicht überhaupt nicht sehr gefährlich.
Altes und Neues zur Flottenfrage. Erläuterungen zum Flottengesel!. Berlin, E, S, Mittler
und Sohn, 1898. VIII und 240 S,
Das praktisch eingerichtete kleine Buch ist durch Flugschriften zweier Flotten-
gegner, Müller-Fulda und Eugen Richter, veranlaßt worden, um der Verwirrung,
die diese in den Köpfen mancher Leser anrichten können, entgegen zu treten. Der
Verfasser hat den Stoff sehr übersichtlich und bequem alphabetisch geordnet, also
eine Art Realwörterbuch sür die Marine hergestellt. So kann man unter be¬
stimmten, geläufigen Schlagwörtern sofort das Material zusammenfinden (z. B.
Äternat, Aufgaben der Kriegsflotte, Blockade, Ersatzbauten/ Flottengesetz, Hochsee¬
fischerei, Kreuzer, Linienschiffe, Missiousschutz, Schädigung Hamburgs infolge
fehlenden Flottenschntzes, Spektatvrartikel, Torpedofahrzenge, Welthandel u. s. f.).
Ein Namenverzeichnis der benutzte» Autoren ist beigegeben.
Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Will). Grunow in Leipzig. — Druck von Carl Marquart in Leipzig
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