Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Viertes Vierteljahr.I^ÄiiLiu et (^ii'i)en"L>> weist auf den Zusammenhang mit klöwen -- spalten, Kloben n. s. w.; der Es ist bedauerlich, daß diese Arbeit Buchers Stückwerk geblieben ist. ?3.nem et (Iircense3 le sozialdemokratischen Zeitungen haben uus längst darüber be¬ I^ÄiiLiu et (^ii'i)en»L>> weist auf den Zusammenhang mit klöwen — spalten, Kloben n. s. w.; der Es ist bedauerlich, daß diese Arbeit Buchers Stückwerk geblieben ist. ?3.nem et (Iircense3 le sozialdemokratischen Zeitungen haben uus längst darüber be¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0588" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/213702"/> <fw type="header" place="top"> I^ÄiiLiu et (^ii'i)en»L>></fw><lb/> <p xml:id="ID_1836" prev="#ID_1835"> weist auf den Zusammenhang mit klöwen — spalten, Kloben n. s. w.; der<lb/> ließe sich noch weiter verfolgen, denn lips, kluft, kluppe kommei? in verschiednen<lb/> deutschen Mundarten vor, immer in dem Doppelsinne von Spalt und etwas<lb/> gespaltnen, Werkzeugen wie Zangen, Klammern, Daher ergiebt sich wiederum<lb/> die Doppelbedeutung: teilen und vereinigen. Doch hat der Verfasser ohne<lb/> Zweifel Recht, wenn er die Erklärung als gesucht verwirft, die ersten Klubs<lb/> hatten auf gemeinschaftliche Kosten gespeist. Viel mehr Wahrscheinlichkeit hat<lb/> es, daß die von Macaulay tuo ^lud genannte Vereinigung Mißvergnügter<lb/> ums Jahr 1689 diesen Namen irgendeinem zufälligen Umstände verdankt und<lb/> dann weitervererbt habe. Klubs als Vereinigungen politischer Parteien ge¬<lb/> diehen in England zur Zeit der Königin Anna, in Irland entstanden gegen<lb/> Ende des vorigen Jahrhunderts zur Bekämpfung der geheimen, auf die Los-<lb/> reißung von England hinarbeitenden Gesellschaften die OrallM-vIuw, nach<lb/> Frankreich scheint Bvlingbroke den Ausdruck verpflanzt zu haben. Welche Be¬<lb/> deutung dort Name und Sache in der Revolution gewvnnenn haben und wie<lb/> beide nach Deutschland gekommen sind, braucht hier nicht verfolgt zu werden.</p><lb/> <p xml:id="ID_1837"> Es ist bedauerlich, daß diese Arbeit Buchers Stückwerk geblieben ist.<lb/> Allerdings darf man wohl die Frage aufwerfen: Werden solche Untersuchungen<lb/> überhaupt gelesen und — mehr als gelesen?</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> ?3.nem et (Iircense3</head><lb/> <p xml:id="ID_1838" next="#ID_1839"> le sozialdemokratischen Zeitungen haben uus längst darüber be¬<lb/> lehrt, daß wir der Losung des entarteten römischen Volks:<lb/> l^ireur et, Oireensös mit unserm moralischen Ekel durch Jahr¬<lb/> hunderte schweres Unrecht gethan haben, daß es keinen edlern<lb/> Schlachtruf für die ringende Menschheit giebt, und daß die götter¬<lb/> lose Plebs, die sich zu den Getreide- und Ölverteilungen drängte und den<lb/> Sekutor mit dem Retiarius kämpfen sah, bis er das todbringende Netz über<lb/> dem Haupte und den Dreizack im Leibe hatte, viel vernünftiger und dem Zn-<lb/> kunftsideal um vieles näher gewesen sei, als die Kreuzfahrer, die unter dem<lb/> Ruf „Gott will es!" in syrischen Wüsten verschmachteten, oder die englischen<lb/> Puritaner, die die Wildnisse am Delaware und Hudson röteten. Immerhin<lb/> ist ein Nest von der Geringschätzung des uralten und nun wieder so modernen<lb/> Schlachtgeschreis in Hunderttausenden zurückgeblieben, der mit allen Mitteln<lb/> bekämpft und ausgerottet werden soll. Mit dem breit und brennend rot über-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0588]
I^ÄiiLiu et (^ii'i)en»L>>
weist auf den Zusammenhang mit klöwen — spalten, Kloben n. s. w.; der
ließe sich noch weiter verfolgen, denn lips, kluft, kluppe kommei? in verschiednen
deutschen Mundarten vor, immer in dem Doppelsinne von Spalt und etwas
gespaltnen, Werkzeugen wie Zangen, Klammern, Daher ergiebt sich wiederum
die Doppelbedeutung: teilen und vereinigen. Doch hat der Verfasser ohne
Zweifel Recht, wenn er die Erklärung als gesucht verwirft, die ersten Klubs
hatten auf gemeinschaftliche Kosten gespeist. Viel mehr Wahrscheinlichkeit hat
es, daß die von Macaulay tuo ^lud genannte Vereinigung Mißvergnügter
ums Jahr 1689 diesen Namen irgendeinem zufälligen Umstände verdankt und
dann weitervererbt habe. Klubs als Vereinigungen politischer Parteien ge¬
diehen in England zur Zeit der Königin Anna, in Irland entstanden gegen
Ende des vorigen Jahrhunderts zur Bekämpfung der geheimen, auf die Los-
reißung von England hinarbeitenden Gesellschaften die OrallM-vIuw, nach
Frankreich scheint Bvlingbroke den Ausdruck verpflanzt zu haben. Welche Be¬
deutung dort Name und Sache in der Revolution gewvnnenn haben und wie
beide nach Deutschland gekommen sind, braucht hier nicht verfolgt zu werden.
Es ist bedauerlich, daß diese Arbeit Buchers Stückwerk geblieben ist.
Allerdings darf man wohl die Frage aufwerfen: Werden solche Untersuchungen
überhaupt gelesen und — mehr als gelesen?
?3.nem et (Iircense3
le sozialdemokratischen Zeitungen haben uus längst darüber be¬
lehrt, daß wir der Losung des entarteten römischen Volks:
l^ireur et, Oireensös mit unserm moralischen Ekel durch Jahr¬
hunderte schweres Unrecht gethan haben, daß es keinen edlern
Schlachtruf für die ringende Menschheit giebt, und daß die götter¬
lose Plebs, die sich zu den Getreide- und Ölverteilungen drängte und den
Sekutor mit dem Retiarius kämpfen sah, bis er das todbringende Netz über
dem Haupte und den Dreizack im Leibe hatte, viel vernünftiger und dem Zn-
kunftsideal um vieles näher gewesen sei, als die Kreuzfahrer, die unter dem
Ruf „Gott will es!" in syrischen Wüsten verschmachteten, oder die englischen
Puritaner, die die Wildnisse am Delaware und Hudson röteten. Immerhin
ist ein Nest von der Geringschätzung des uralten und nun wieder so modernen
Schlachtgeschreis in Hunderttausenden zurückgeblieben, der mit allen Mitteln
bekämpft und ausgerottet werden soll. Mit dem breit und brennend rot über-
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