Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Viertes Vierteljahr.Maßgebliches lind Unmaßgebliches hältuis zwischen Staat und evangelischer Kirche gebaut ist." Also nicht "vom Auch die weitere Frage jeues Aufsatzes' "Wenn nun ein Hvhenzvllernkönig Der Verfasser des erwähnten Aufsatzes erwidert darauf folgendes: "Dasz ich, Berichtigung. Dr. G. Wendt beschwert sich darüber, daß in der Rezension Der Verfasser der Rezension schiebt die Veränderung von "so in "sie ans Maßgebliches lind Unmaßgebliches hältuis zwischen Staat und evangelischer Kirche gebaut ist.« Also nicht »vom Auch die weitere Frage jeues Aufsatzes' »Wenn nun ein Hvhenzvllernkönig Der Verfasser des erwähnten Aufsatzes erwidert darauf folgendes: „Dasz ich, Berichtigung. Dr. G. Wendt beschwert sich darüber, daß in der Rezension Der Verfasser der Rezension schiebt die Veränderung von „so in „sie ans <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0399" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/213513"/> <fw type="header" place="top"> Maßgebliches lind Unmaßgebliches</fw><lb/> <p xml:id="ID_1219" prev="#ID_1218"> hältuis zwischen Staat und evangelischer Kirche gebaut ist.« Also nicht »vom<lb/> deutschen Volke,« sondern vom »deutschen Protestantismus« habe ich geredet.</p><lb/> <p xml:id="ID_1220"> Auch die weitere Frage jeues Aufsatzes' »Wenn nun ein Hvhenzvllernkönig<lb/> tathvlisirende Neigungen und Bestrebungen offenbarte, wie würde sich Professor<lb/> Beyschlag dein gegenüber Verhalten?« wäre von selber weggefallen, wenn es dein<lb/> uugeunnuteu Verfasser gefalle» hätte, meine Rede, ehe er sie kritisirte, in der amt¬<lb/> lichen Ausgabe zu lesen, denn sie lief geradezu darauf hinaus, daß durch eine<lb/> kathölisirende Politik wie die gegenwärtige das landesherrliche Kirchenregiment un¬<lb/> haltbar gemacht werde."</p><lb/> <p xml:id="ID_1221"> Der Verfasser des erwähnten Aufsatzes erwidert darauf folgendes: „Dasz ich,<lb/> irre geführt durch einen ungenauen Bericht, Herrn Professor Beyschlag in den<lb/> Verdacht inkorrekter Ausdrucksweise gebracht habe, thut mir aufrichtig leid. Aber<lb/> da sich die Leser kaum noch des Zusammenhanges erinnern werden, in dem mir<lb/> das Unglück begegnet ist, muß ich doch die Erinnerung daran auffrischen, weil<lb/> sonst leicht mein Vergehen schwerer erscheinen konnte, als es ist. Hätte ich über<lb/> die Generalsynode geschrieben, was nicht meines Amtes gewesen wäre, oder hätte<lb/> ich die Rede des Professors Beyschlag zum Hauptgegenstande meines Aufsatzes ge¬<lb/> macht, woran ich uicht gedacht habe, so wäre ich allerdings verpflichtet gewesen,<lb/> die Akten der Generalsynode zu studiren. Aber ich habe nur über das Verhältnis<lb/> vou Staat und Kirche im allgemeinen geschrieben und u. a. meine Ansicht zu be¬<lb/> gründen gesucht, daß auch die evangelische Kirche auf Selbständigkeit dem Staate<lb/> gegenüber uicht verzichten könne. Lediglich zur Erläuterung dieser meiner Ansicht<lb/> habe ich einen Ausspruch des berühmten Professors angeführt, wie ich ihn in einem<lb/> sonst zuverlässigen Blatte gefunden hatte. Ebenso gut hätte ich hundert andre<lb/> ähnliche Sätze anführen können, wie sie täglich gesprochen und geschrieben werden.<lb/> Daß aber meine Frage nicht überflüssig war, beweist die dankenswerte klare und<lb/> unzweideutige Antwort, die der Herr Professor in seiner Zuschrift darauf giebt.<lb/> An die erste Frage hatte ich die andre geknüpft, was wohl geschehen würde, wenn<lb/> ein König von Preußen seiue Stellung dazu mißbrauchen wollte, die materialistische<lb/> Weltansicht in seiner Kirche zu verbreite«? Ohne Zweifel hat Professor Beyschlag<lb/> darauf dieselbe Antwort in Bereitschaft. Das Ergebnis der Debatte ist also dies,<lb/> daß das landesherrliche Kircheuregimeut in dem Augenblicke unhaltbar wird, wo<lb/> der Landesherr aufhört, das evangelische Christentum in der Kirche zu vertreten,<lb/> und da wir doch dem Landesherrn unmöglich jene übernatürliche Gabe zusprechen<lb/> können, die die römische« Katholiken ihrem Papste zusprechen, so kann diese Ein¬<lb/> richtung eine Quelle arger Verlegenheiten für die evangelische Kirche werden. Ge¬<lb/> rade das ist es aber, was ich hervorheben wollte."</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> Berichtigung.</head> <p xml:id="ID_1222"> Dr. G. Wendt beschwert sich darüber, daß in der Rezension<lb/> seines Buches über England (Heft 43 der Grenzboten) ein Satz verdreht worden<lb/> sei: aus „So sollten aus Katholiken Protestanten werden!" sei gemacht worden:<lb/> „Sie sollten n. s. w. werden"; dadurch werde der Sinn in sein Gegenteil ver¬<lb/> kehrt, denn mit „so" besage der Satz eben das, was in der Besprechung als das<lb/> Richtige einem angeblichen Irrtum Wendes gegenübergestellt worden sei.<lb/> ""</p><lb/> <p xml:id="ID_1223" next="#ID_1224"> Der Verfasser der Rezension schiebt die Veränderung von „so in „sie ans<lb/> den Setzer, bestreitet aber, daß das etwas zur Sache thue. Er habe behauptet,<lb/> es sei gar uicht die Absicht der englischen Regierung gewesen, die Iren zu be¬<lb/> kehren, den Glanben an diese Absicht aber scheine das fragliche Sätzchen auch in<lb/> seiner ursprünglichen Form zu verraten. Das „so" und das Ausrufungszeichen</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0399]
Maßgebliches lind Unmaßgebliches
hältuis zwischen Staat und evangelischer Kirche gebaut ist.« Also nicht »vom
deutschen Volke,« sondern vom »deutschen Protestantismus« habe ich geredet.
Auch die weitere Frage jeues Aufsatzes' »Wenn nun ein Hvhenzvllernkönig
tathvlisirende Neigungen und Bestrebungen offenbarte, wie würde sich Professor
Beyschlag dein gegenüber Verhalten?« wäre von selber weggefallen, wenn es dein
uugeunnuteu Verfasser gefalle» hätte, meine Rede, ehe er sie kritisirte, in der amt¬
lichen Ausgabe zu lesen, denn sie lief geradezu darauf hinaus, daß durch eine
kathölisirende Politik wie die gegenwärtige das landesherrliche Kirchenregiment un¬
haltbar gemacht werde."
Der Verfasser des erwähnten Aufsatzes erwidert darauf folgendes: „Dasz ich,
irre geführt durch einen ungenauen Bericht, Herrn Professor Beyschlag in den
Verdacht inkorrekter Ausdrucksweise gebracht habe, thut mir aufrichtig leid. Aber
da sich die Leser kaum noch des Zusammenhanges erinnern werden, in dem mir
das Unglück begegnet ist, muß ich doch die Erinnerung daran auffrischen, weil
sonst leicht mein Vergehen schwerer erscheinen konnte, als es ist. Hätte ich über
die Generalsynode geschrieben, was nicht meines Amtes gewesen wäre, oder hätte
ich die Rede des Professors Beyschlag zum Hauptgegenstande meines Aufsatzes ge¬
macht, woran ich uicht gedacht habe, so wäre ich allerdings verpflichtet gewesen,
die Akten der Generalsynode zu studiren. Aber ich habe nur über das Verhältnis
vou Staat und Kirche im allgemeinen geschrieben und u. a. meine Ansicht zu be¬
gründen gesucht, daß auch die evangelische Kirche auf Selbständigkeit dem Staate
gegenüber uicht verzichten könne. Lediglich zur Erläuterung dieser meiner Ansicht
habe ich einen Ausspruch des berühmten Professors angeführt, wie ich ihn in einem
sonst zuverlässigen Blatte gefunden hatte. Ebenso gut hätte ich hundert andre
ähnliche Sätze anführen können, wie sie täglich gesprochen und geschrieben werden.
Daß aber meine Frage nicht überflüssig war, beweist die dankenswerte klare und
unzweideutige Antwort, die der Herr Professor in seiner Zuschrift darauf giebt.
An die erste Frage hatte ich die andre geknüpft, was wohl geschehen würde, wenn
ein König von Preußen seiue Stellung dazu mißbrauchen wollte, die materialistische
Weltansicht in seiner Kirche zu verbreite«? Ohne Zweifel hat Professor Beyschlag
darauf dieselbe Antwort in Bereitschaft. Das Ergebnis der Debatte ist also dies,
daß das landesherrliche Kircheuregimeut in dem Augenblicke unhaltbar wird, wo
der Landesherr aufhört, das evangelische Christentum in der Kirche zu vertreten,
und da wir doch dem Landesherrn unmöglich jene übernatürliche Gabe zusprechen
können, die die römische« Katholiken ihrem Papste zusprechen, so kann diese Ein¬
richtung eine Quelle arger Verlegenheiten für die evangelische Kirche werden. Ge¬
rade das ist es aber, was ich hervorheben wollte."
Berichtigung. Dr. G. Wendt beschwert sich darüber, daß in der Rezension
seines Buches über England (Heft 43 der Grenzboten) ein Satz verdreht worden
sei: aus „So sollten aus Katholiken Protestanten werden!" sei gemacht worden:
„Sie sollten n. s. w. werden"; dadurch werde der Sinn in sein Gegenteil ver¬
kehrt, denn mit „so" besage der Satz eben das, was in der Besprechung als das
Richtige einem angeblichen Irrtum Wendes gegenübergestellt worden sei.
""
Der Verfasser der Rezension schiebt die Veränderung von „so in „sie ans
den Setzer, bestreitet aber, daß das etwas zur Sache thue. Er habe behauptet,
es sei gar uicht die Absicht der englischen Regierung gewesen, die Iren zu be¬
kehren, den Glanben an diese Absicht aber scheine das fragliche Sätzchen auch in
seiner ursprünglichen Form zu verraten. Das „so" und das Ausrufungszeichen
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