Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Drittes Vierteljahr.Litteratur zehn Aufsätze aber -- sie sind bis auf einen schon zerstreut gedruckt -- sind in Zum Schlüsse die Bitte, daß die Sammlung der philologisch-historischen Ar¬ Briefe von Wilhelm von Humboldt an Friedrich Heinrich Jacobi. Herausgegeben und erläutert von Albert Äeitzmann. Halle a. S., Max Niemeyer, 1892 Fast alle diese vierundzwanzig Briefe sind bedeutend; ihr Inhalt ist zum Von den sieben Briefen Humboldts an den Grafen Schlabrendorf in Paris, Für die Redaktion verantwortlich: Dr. G. Wustmann in Leipzig Verlag von Fr, Wilh. Grunow in Leipzig -- Druck von Carl Marquart in Leipzig Litteratur zehn Aufsätze aber — sie sind bis auf einen schon zerstreut gedruckt — sind in Zum Schlüsse die Bitte, daß die Sammlung der philologisch-historischen Ar¬ Briefe von Wilhelm von Humboldt an Friedrich Heinrich Jacobi. Herausgegeben und erläutert von Albert Äeitzmann. Halle a. S., Max Niemeyer, 1892 Fast alle diese vierundzwanzig Briefe sind bedeutend; ihr Inhalt ist zum Von den sieben Briefen Humboldts an den Grafen Schlabrendorf in Paris, Für die Redaktion verantwortlich: Dr. G. Wustmann in Leipzig Verlag von Fr, Wilh. Grunow in Leipzig — Druck von Carl Marquart in Leipzig <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0536" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/213012"/> <fw type="header" place="top"> Litteratur</fw><lb/> <p xml:id="ID_1791" prev="#ID_1790"> zehn Aufsätze aber — sie sind bis auf einen schon zerstreut gedruckt — sind in<lb/> der Hauptsache philosophischen nud ästhetisch-kritischen Inhalts, und von historischem<lb/> ist nur aufgenommen worden, was auf Teilnahme in weiter gebildeten Kreisen<lb/> rechnen kann; denn diese denkt sich der Verfasser als Leser der Sammlung. Wir<lb/> wünschen sie nicht so sehr dem Buche seinetwegen — es ist zu bedeutend, als daß<lb/> man ihm mit diesem mitleidigen Wunsche nahen möchte — als das Buch ihnen<lb/> ihretwegen, damit sie ihren Genuß an seinem selbständigen Gehalte haben. Die<lb/> einzelnen Aufsätze sind überschrieben: Kunstwissenschaft und Kunst; Vom Mittler¬<lb/> amte der Poesie; Die Wiederbelebung Protestantischer Kirchenmusik auf geschichtlicher<lb/> Grundlage; Händel, Bach und Schutz (1385); Mariane von Ziegler und Joh.<lb/> Sebastian Bach; „Paris und Helena"; Joseph Hahdn in der Darstellung C. F. Pohls;<lb/> „Beethoveniana"; Die älteste Faust-Oper und Goethes Stellung zur Musik;<lb/> Jessvnda; Karl Maria von Weber (1886); Spontini in Berlin; Ricks W. Gabe;<lb/> Johannes Brahms; Musikalische Seelenmessen; Oskar von Riesemann (Ein Gedenk¬<lb/> blatt). Davon ist der Aufsatz über Brahms bisher noch nicht gedruckt gewesen.<lb/> Ihm liest man die Lust und deu Herzensdrang des Verfassers zwischen den Zeilen<lb/> an: Spitta hat seine Arbeiten dem Publikum nicht bieten können, ohne seine Ge¬<lb/> danken auch über den Mann auszusprechen, der wie ein Riese alle Komponisten<lb/> der Gegenwart überragt. Über Brahms ist bis jetzt nur wenig und darunter<lb/> wunderlich unverständiges geschrieben worden: wir wissen also dem Verfasser dop¬<lb/> pelten Dank für seine klare und gerechte Würdigung der Brahmsschen Musik.</p><lb/> <p xml:id="ID_1792"> Zum Schlüsse die Bitte, daß die Sammlung der philologisch-historischen Ar¬<lb/> beiten Spittäh auch nicht mehr lange auf sich warten lassen möge. Die kleinere<lb/> Lesergemeinde wird nicht die weniger dankbare sein.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> Briefe von Wilhelm von Humboldt an Friedrich Heinrich Jacobi. Herausgegeben<lb/> und erläutert von Albert Äeitzmann. Halle a. 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Auch die Auskunft über weniger be¬<lb/> kannte Personen ist dankenswert; war es aber nötig, für die, die voraussichtlich<lb/> diese Briefe lesen werden, Anmerkungen zu machen wie die: Johann Kaspar Lnvater,<lb/> geboren 1741 in Zürich, 1769 Diakonus, 1775 Pfarrer, gestorben 1801?</p><lb/> <p xml:id="ID_1794"> Von den sieben Briefen Humboldts an den Grafen Schlabrendorf in Paris,<lb/> die als Anhang beigegeben sind, ist der einzige von größerm Interesse leider stark<lb/> verstümmelt. Humboldt teilt darin aus Valencia dem Freunde seine Beobachtungen<lb/> über spanische Bildung und Kultur mit, philosophisch rnsonnirend, wie immer, und<lb/> spanische Eigentümlichkeit mit französischer und deutscher vergleichend.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="byline"> Für die Redaktion verantwortlich: Dr. G. Wustmann in Leipzig<lb/> Verlag von Fr, Wilh. Grunow in Leipzig — Druck von Carl Marquart in Leipzig</note><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0536]
Litteratur
zehn Aufsätze aber — sie sind bis auf einen schon zerstreut gedruckt — sind in
der Hauptsache philosophischen nud ästhetisch-kritischen Inhalts, und von historischem
ist nur aufgenommen worden, was auf Teilnahme in weiter gebildeten Kreisen
rechnen kann; denn diese denkt sich der Verfasser als Leser der Sammlung. Wir
wünschen sie nicht so sehr dem Buche seinetwegen — es ist zu bedeutend, als daß
man ihm mit diesem mitleidigen Wunsche nahen möchte — als das Buch ihnen
ihretwegen, damit sie ihren Genuß an seinem selbständigen Gehalte haben. Die
einzelnen Aufsätze sind überschrieben: Kunstwissenschaft und Kunst; Vom Mittler¬
amte der Poesie; Die Wiederbelebung Protestantischer Kirchenmusik auf geschichtlicher
Grundlage; Händel, Bach und Schutz (1385); Mariane von Ziegler und Joh.
Sebastian Bach; „Paris und Helena"; Joseph Hahdn in der Darstellung C. F. Pohls;
„Beethoveniana"; Die älteste Faust-Oper und Goethes Stellung zur Musik;
Jessvnda; Karl Maria von Weber (1886); Spontini in Berlin; Ricks W. Gabe;
Johannes Brahms; Musikalische Seelenmessen; Oskar von Riesemann (Ein Gedenk¬
blatt). Davon ist der Aufsatz über Brahms bisher noch nicht gedruckt gewesen.
Ihm liest man die Lust und deu Herzensdrang des Verfassers zwischen den Zeilen
an: Spitta hat seine Arbeiten dem Publikum nicht bieten können, ohne seine Ge¬
danken auch über den Mann auszusprechen, der wie ein Riese alle Komponisten
der Gegenwart überragt. Über Brahms ist bis jetzt nur wenig und darunter
wunderlich unverständiges geschrieben worden: wir wissen also dem Verfasser dop¬
pelten Dank für seine klare und gerechte Würdigung der Brahmsschen Musik.
Zum Schlüsse die Bitte, daß die Sammlung der philologisch-historischen Ar¬
beiten Spittäh auch nicht mehr lange auf sich warten lassen möge. Die kleinere
Lesergemeinde wird nicht die weniger dankbare sein.
Briefe von Wilhelm von Humboldt an Friedrich Heinrich Jacobi. Herausgegeben
und erläutert von Albert Äeitzmann. Halle a. S., Max Niemeyer, 1892
Fast alle diese vierundzwanzig Briefe sind bedeutend; ihr Inhalt ist zum
größte» Teile philosophischer Natur, dazu kommen interessante Charakteristiken und
litterargcschichtlich wertvolle Urteile. Der Herausgeber hat in den Anmerkungen
mit großem Fleiße aus der verwandten Litteratur, besonders wieder aus Briefen,
zusammengetragen, was zum Verständnis und was zur Bestätigung der Mitteilungen
Humboldts an Fritz Jacobi dienen kann. Auch die Auskunft über weniger be¬
kannte Personen ist dankenswert; war es aber nötig, für die, die voraussichtlich
diese Briefe lesen werden, Anmerkungen zu machen wie die: Johann Kaspar Lnvater,
geboren 1741 in Zürich, 1769 Diakonus, 1775 Pfarrer, gestorben 1801?
Von den sieben Briefen Humboldts an den Grafen Schlabrendorf in Paris,
die als Anhang beigegeben sind, ist der einzige von größerm Interesse leider stark
verstümmelt. Humboldt teilt darin aus Valencia dem Freunde seine Beobachtungen
über spanische Bildung und Kultur mit, philosophisch rnsonnirend, wie immer, und
spanische Eigentümlichkeit mit französischer und deutscher vergleichend.
Für die Redaktion verantwortlich: Dr. G. Wustmann in Leipzig
Verlag von Fr, Wilh. Grunow in Leipzig — Druck von Carl Marquart in Leipzig
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