Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Erstes Vierteljahr.Nach den Reichstagswahlen von A, Gebiert (Schluß) le Erkenntnis der Aufgabe des Staates gegenüber den unter der Der Geist dieser Botschaft, der leider noch nicht allgemein und tief genug Das Nächstliegende und Dringendste war naturlich der Anfang der Hilfe Ich sage, es sei damit nur der Anfang gemacht. Aber das kann doch renzboten I 1890 08
Nach den Reichstagswahlen von A, Gebiert (Schluß) le Erkenntnis der Aufgabe des Staates gegenüber den unter der Der Geist dieser Botschaft, der leider noch nicht allgemein und tief genug Das Nächstliegende und Dringendste war naturlich der Anfang der Hilfe Ich sage, es sei damit nur der Anfang gemacht. Aber das kann doch renzboten I 1890 08
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0545" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/207190"/> <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341851_206644/figures/grenzboten_341851_206644_207190_000.jpg"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Nach den Reichstagswahlen<lb/><note type="byline"> von A, Gebiert</note> (Schluß)</head><lb/> <p xml:id="ID_1537"> le Erkenntnis der Aufgabe des Staates gegenüber den unter der<lb/> ungebundnen Herrschaft des Kapitalismus leidenden Klaffen war<lb/> es, die Bismarck Anfang der achtziger Jahre veranlaßte, unsern<lb/> Heimgegangenen großen Kaiser und seine fürstlichen Verbündeten<lb/> zu bestimmen, mit der Staatsgewalt an die Lösung der neu<lb/> hcrangetretenen Aufgaben zu gehen. Und weil Gott unser Vaterland in dieser<lb/> iMßen Zeit mit erleuchteten Monarchen gesegnet hatte und hat, so fand er<lb/> ^ren bereitwillige Zustimmung, die alsbald in der unsterblichen, erlösenden<lb/> Botschaft vom Jahre 1881 ihre» Ausdruck sand.</p><lb/> <p xml:id="ID_1538"> Der Geist dieser Botschaft, der leider noch nicht allgemein und tief genug<lb/> erkannt wird, geht auf die Beseitigung aller und jeder unsittlichen Gewalt im<lb/> Gewerbe und muß in seiner allmählichen Verwirklichung zu eiuer staatlichen<lb/> Organisation des gesamten Gewerbes, d. h. zur gänzlichen Unterdrückung der<lb/> "genannten freien Konkurrenz und zur Befreiung der körperlichen und geistigen<lb/> "vhuarbeit ans den Daseinsbedingungen der leblosen Ware, nämlich dem<lb/> bloßen Zufall von Angebot und Nachfrage, führen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1539"> Das Nächstliegende und Dringendste war naturlich der Anfang der Hilfe<lb/> >ur die untersten Klassen der Lohnarbeit. Infolge dessen wurde der Anfang<lb/> i^nuche mit den Kranken-, Unfall- und Arbeiter-Jnvalidenversicherungsgesetzen,<lb/> "uf deren Einzelheiten ich hier nicht näher einzugehen brauche.</p><lb/> <p xml:id="ID_1540" next="#ID_1541"> Ich sage, es sei damit nur der Anfang gemacht. Aber das kann doch<lb/> "ur die ^üge, die nichtswürdigste Demagogie behaupten, daß das alle's nicht<lb/> ">>e wesentliche Erleichterung für das arbeitende Volk, nicht eine wesentliche<lb/> G</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> renzboten I 1890 08</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0545]
[Abbildung]
Nach den Reichstagswahlen
von A, Gebiert (Schluß)
le Erkenntnis der Aufgabe des Staates gegenüber den unter der
ungebundnen Herrschaft des Kapitalismus leidenden Klaffen war
es, die Bismarck Anfang der achtziger Jahre veranlaßte, unsern
Heimgegangenen großen Kaiser und seine fürstlichen Verbündeten
zu bestimmen, mit der Staatsgewalt an die Lösung der neu
hcrangetretenen Aufgaben zu gehen. Und weil Gott unser Vaterland in dieser
iMßen Zeit mit erleuchteten Monarchen gesegnet hatte und hat, so fand er
^ren bereitwillige Zustimmung, die alsbald in der unsterblichen, erlösenden
Botschaft vom Jahre 1881 ihre» Ausdruck sand.
Der Geist dieser Botschaft, der leider noch nicht allgemein und tief genug
erkannt wird, geht auf die Beseitigung aller und jeder unsittlichen Gewalt im
Gewerbe und muß in seiner allmählichen Verwirklichung zu eiuer staatlichen
Organisation des gesamten Gewerbes, d. h. zur gänzlichen Unterdrückung der
"genannten freien Konkurrenz und zur Befreiung der körperlichen und geistigen
"vhuarbeit ans den Daseinsbedingungen der leblosen Ware, nämlich dem
bloßen Zufall von Angebot und Nachfrage, führen.
Das Nächstliegende und Dringendste war naturlich der Anfang der Hilfe
>ur die untersten Klassen der Lohnarbeit. Infolge dessen wurde der Anfang
i^nuche mit den Kranken-, Unfall- und Arbeiter-Jnvalidenversicherungsgesetzen,
"uf deren Einzelheiten ich hier nicht näher einzugehen brauche.
Ich sage, es sei damit nur der Anfang gemacht. Aber das kann doch
"ur die ^üge, die nichtswürdigste Demagogie behaupten, daß das alle's nicht
">>e wesentliche Erleichterung für das arbeitende Volk, nicht eine wesentliche
G
renzboten I 1890 08
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |