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Die Grenzboten. Jg. 48, 1889, Viertes Vierteljahr.

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Bitte an unsre Leser.

Wir haben die Freude, daß die Verbreitung der Grenzboten stetig zu¬
nimmt. Inmitten der Hochflut illustrirter Wochen- und Monatsschriften, die
sich in allen erdenklichen Lockmitteln moderner Zeitungsausstattung zu über¬
bieten, auf jede Weise den Neigungen, Wünschen und Launen der großen
Menge entgegenzukommen suchen, bricht sich unser ernstes, schlichtes und be¬
scheidnes Blatt, dem es immer nur um die Sache zu thun ist, und das nie
um die "Gunst" der Leser gebuhlt hat, von Jahr zu Jahr mehr Bahn.

Aber immer noch giebt es in den Kreisen, an die sich unser Blatt wendet
und in denen es seine Freunde hat und sucht, viel mehr Leute, die kaum von
seinem Borhandensein wissen, als solche, die es kennen und schätzen. Fast
täglich müssen wir die Erfahrung machen, daß die Grenzboten plötzlich von
irgend jemand "entdeckt" werden, daß jemand mit Überraschung wahrnimmt,
daß es ein solches Blatt, wie er es immer vermißt hat, wirklich giebt.

Diesem Zustande abzuhelfen giebt es bei der erdrückenden Überproduktion
auf dem Gebiete der Zeitschriften nur ein Mittel: daß die Leser und Freunde
des Blattes selbst, soviel sie nnr können, für seine Verbreitung wirken. Wir
erlauben uns, ihnen dazu folgenden Vorschlag zu machen.

Es wird wohl kaum ein Heft der Grenzboten ausgegeben, nach dessen
Durchsicht sich nicht der oder jener Leser sagte: Diesen Aufsatz hier sollte
Freund X auch lesen! Diese Meinung hier sollte auch an der und der Stelle
gehört werden! In allen solchen Fällen nun, wo es dem Leser erwünscht
scheint, daß eine Stimme aus den Grenzboten, die ja oft ganz allein steht und
sich anderswo kaum zu äußern wagt, auch anderwärts vernommen werde, bitten
wir den Leser, einfach eine Postkarte zu nehmen und uns zu schreiben: Schicken
Sie Ur. . ., die den und den Aufsatz enthält, an Herrn N. N. (oder an die
und die Zeitung)! Wir werden dann gern das betreffende Heft -- auch wenn
sichs um ältere, weiter zurückliegende Nummern handelt -- soweit der Vorrat
reicht, als Probeheft an die genannte Adresse senden. Ebenso sind wir gern
bereit, einzelne Hefte abzugeben, wenn Leser solche von sich aus in Kreisen,
wo die Grenzboten noch unbekannt sind, zur Einführung des Blattes benutzen
wollen.

Wir hoffen und bitten, daß von diesem unserm Vorschlage und Aner¬
bieten recht reichlich Gebrauch gemacht werde!


Die Verlagshandlung und die Redaktion der Grenzboten


Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig -- Druck von Carl Marquart in Leipzig
Bitte an unsre Leser.

Wir haben die Freude, daß die Verbreitung der Grenzboten stetig zu¬
nimmt. Inmitten der Hochflut illustrirter Wochen- und Monatsschriften, die
sich in allen erdenklichen Lockmitteln moderner Zeitungsausstattung zu über¬
bieten, auf jede Weise den Neigungen, Wünschen und Launen der großen
Menge entgegenzukommen suchen, bricht sich unser ernstes, schlichtes und be¬
scheidnes Blatt, dem es immer nur um die Sache zu thun ist, und das nie
um die „Gunst" der Leser gebuhlt hat, von Jahr zu Jahr mehr Bahn.

Aber immer noch giebt es in den Kreisen, an die sich unser Blatt wendet
und in denen es seine Freunde hat und sucht, viel mehr Leute, die kaum von
seinem Borhandensein wissen, als solche, die es kennen und schätzen. Fast
täglich müssen wir die Erfahrung machen, daß die Grenzboten plötzlich von
irgend jemand „entdeckt" werden, daß jemand mit Überraschung wahrnimmt,
daß es ein solches Blatt, wie er es immer vermißt hat, wirklich giebt.

Diesem Zustande abzuhelfen giebt es bei der erdrückenden Überproduktion
auf dem Gebiete der Zeitschriften nur ein Mittel: daß die Leser und Freunde
des Blattes selbst, soviel sie nnr können, für seine Verbreitung wirken. Wir
erlauben uns, ihnen dazu folgenden Vorschlag zu machen.

Es wird wohl kaum ein Heft der Grenzboten ausgegeben, nach dessen
Durchsicht sich nicht der oder jener Leser sagte: Diesen Aufsatz hier sollte
Freund X auch lesen! Diese Meinung hier sollte auch an der und der Stelle
gehört werden! In allen solchen Fällen nun, wo es dem Leser erwünscht
scheint, daß eine Stimme aus den Grenzboten, die ja oft ganz allein steht und
sich anderswo kaum zu äußern wagt, auch anderwärts vernommen werde, bitten
wir den Leser, einfach eine Postkarte zu nehmen und uns zu schreiben: Schicken
Sie Ur. . ., die den und den Aufsatz enthält, an Herrn N. N. (oder an die
und die Zeitung)! Wir werden dann gern das betreffende Heft — auch wenn
sichs um ältere, weiter zurückliegende Nummern handelt — soweit der Vorrat
reicht, als Probeheft an die genannte Adresse senden. Ebenso sind wir gern
bereit, einzelne Hefte abzugeben, wenn Leser solche von sich aus in Kreisen,
wo die Grenzboten noch unbekannt sind, zur Einführung des Blattes benutzen
wollen.

Wir hoffen und bitten, daß von diesem unserm Vorschlage und Aner¬
bieten recht reichlich Gebrauch gemacht werde!


Die Verlagshandlung und die Redaktion der Grenzboten


Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig — Druck von Carl Marquart in Leipzig
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[0636] Bitte an unsre Leser. Wir haben die Freude, daß die Verbreitung der Grenzboten stetig zu¬ nimmt. Inmitten der Hochflut illustrirter Wochen- und Monatsschriften, die sich in allen erdenklichen Lockmitteln moderner Zeitungsausstattung zu über¬ bieten, auf jede Weise den Neigungen, Wünschen und Launen der großen Menge entgegenzukommen suchen, bricht sich unser ernstes, schlichtes und be¬ scheidnes Blatt, dem es immer nur um die Sache zu thun ist, und das nie um die „Gunst" der Leser gebuhlt hat, von Jahr zu Jahr mehr Bahn. Aber immer noch giebt es in den Kreisen, an die sich unser Blatt wendet und in denen es seine Freunde hat und sucht, viel mehr Leute, die kaum von seinem Borhandensein wissen, als solche, die es kennen und schätzen. Fast täglich müssen wir die Erfahrung machen, daß die Grenzboten plötzlich von irgend jemand „entdeckt" werden, daß jemand mit Überraschung wahrnimmt, daß es ein solches Blatt, wie er es immer vermißt hat, wirklich giebt. Diesem Zustande abzuhelfen giebt es bei der erdrückenden Überproduktion auf dem Gebiete der Zeitschriften nur ein Mittel: daß die Leser und Freunde des Blattes selbst, soviel sie nnr können, für seine Verbreitung wirken. Wir erlauben uns, ihnen dazu folgenden Vorschlag zu machen. Es wird wohl kaum ein Heft der Grenzboten ausgegeben, nach dessen Durchsicht sich nicht der oder jener Leser sagte: Diesen Aufsatz hier sollte Freund X auch lesen! Diese Meinung hier sollte auch an der und der Stelle gehört werden! In allen solchen Fällen nun, wo es dem Leser erwünscht scheint, daß eine Stimme aus den Grenzboten, die ja oft ganz allein steht und sich anderswo kaum zu äußern wagt, auch anderwärts vernommen werde, bitten wir den Leser, einfach eine Postkarte zu nehmen und uns zu schreiben: Schicken Sie Ur. . ., die den und den Aufsatz enthält, an Herrn N. N. (oder an die und die Zeitung)! Wir werden dann gern das betreffende Heft — auch wenn sichs um ältere, weiter zurückliegende Nummern handelt — soweit der Vorrat reicht, als Probeheft an die genannte Adresse senden. Ebenso sind wir gern bereit, einzelne Hefte abzugeben, wenn Leser solche von sich aus in Kreisen, wo die Grenzboten noch unbekannt sind, zur Einführung des Blattes benutzen wollen. Wir hoffen und bitten, daß von diesem unserm Vorschlage und Aner¬ bieten recht reichlich Gebrauch gemacht werde! Die Verlagshandlung und die Redaktion der Grenzboten Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig — Druck von Carl Marquart in Leipzig

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 48, 1889, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341849_205998/636>, abgerufen am 23.06.2024.